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Zm Aamea des Volles Var Mte» l» Boo de« «Siner Strafgericht worbe je-« b« Urteil »«e» Dr. vrünin« geMt. Wegen gewinafüchttzrr U«treue i« Tateinheit mit »Wei BetrsgMll«, und io Tateinheit mit drei versuchten Betrugsfällen wurde der Ange- klagte Dr. BrSuing zu acht Jahre» Gefängnis und «dertennung der där^rlichen «chre»- rechte auf drei Jahr« verurteilt. Die Untersuchungshaft des Angeklagten wird ungerechnet. Die Kosten des Verfahrens werden dem Angeklagten auferlegt. Der Angeklagte, der frühere Bankdirektor Dr. Brüning, war ein Mann, der wie viele Wirtschaftsgrößen der vergangenen Epoche es verstanden hatte, sich durch seine Betrieb samkeit eine hochangesehene Führerstellung in der rheinischen Metropole zu sichern. Eh rungen über Ehrungen waren ihm zuteil ge worden, und die Kölner Universität ernannte ihn sogar zu ihrem Doctor honoris causa. Im Görreshaus-Prozeß, 1933, wurde der frag würdige wohlhabende Bankdirektor wegen Untreue zu 2'/, Jahren Gefängnis verurteilt. Die politische Amnestie rettete ihn damals vor der Strafvollstreckung. Der neue Prozeß, der vor der Dritten Großen Strafkammer in Köln begann, förderte eine Unzahl weiterer Verfehlungen zutage. Wegen Hochverrats verurteilt. Der 22jährige frühere Matrose Albert Köl ling aus Emden wurde vom Volksgerichtshof in Berlin wegen Vorbereitung zum Hochver rat zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jah ren Ehrverlust verurteilt. Kölling hatte von März 1931 bis Oktober 1932 in Wilhelmshaven als Matrose gedient und war mangels Eig nung für den Marinedienst entlassen worden. Wie sich später herausstellte, hatte er schon während seiner Dienstzeit Beziehungen zu marxistischen Kreisen unterhalten und später an seine kommunistischen Verbindungsmän ner Mitteilungen über Stärke und Bewaff nung der Marinemannschast in Emden sowie Umgebung gelangen lassen. In der Vorunter suchung wie vor dem Volksgerichtshof leug nete der Angeklagte alles ab, konnte aber durch die Aussagen der Zeugen in vollem Um fange überführt werden. So ergab die Be weisaufnahme auch, daß er nach seiner Ent lassung in Emden sogar einer kommunistischen Häusedchutzstafsel angehört hat. Eine ungewöhnlich milde Strafe. Der vor dem Berliner Schöffengericht we gen Untreue und Unterschlagung angeklagte 40jährige Hugo Stattmann kam mit einer un gewöhnlich milden Strafe davon. Stattmann, Ler Zellenobmann eines mittleren Betriebes in Berlin war, hat in dieser Eigenschaft das Vertrauen seiner Arbeitskameraden schmählich getäuscht. 238 RM Beiträge, die er an die Ortsgruppe abliefern sollte, hat er in zwei Tagen vertrunken. Dann stellte er sich selbst der Polizei. Seine Selbstgestellung und seine bisherige Unbescholtenheit wurden ihm vom Schöffengericht so mildernd angerechnet, daß nur aus eine Gefängnisstrafe von sechs Mo naten erkannt wurde. Ebetragö-re vor Gericht. Die 20jährige Frau Erika Schwarzer, die unter der Anklage des versuchten Gattenmor des vor Gericht stand, hatte im Jahre 1933 ihren jetzigen Mann kennengelernt, mit dem sie im Juli 1934 die Ehe einging. Nicht aus Lic^e erklärt? sie in der Verhandlung, hab'' sie geheiratet, sondern um ihrem Kinde einen Vater zu geben. Von Anfang an gestaltete sich die Ehe unglücklich, zumal es auch mit der finanziellen Lage außerordentlich schlecht be- stellt war. Der Mann hatte lange Zeit keine Arbeit. Oft gab es Zank und Streit. Wenige Wochen nach der Heirat lernte Erika Schwar zer einen Freund ihres Mannes kennen, dem sie ihre Zuneigung schenkte. Dieser Mann be stritt in der Verhandlung als Zeuge jedoch ave Angaben der Angeklagten in dieser Rich tung. Erika Schwarzer hatte sogar behauptet, der Freund ihres Mannes hätte sie angestiftet, ihren Mann umzubringen. Eu hätte ihr ge raten, eine seiner Rasierklingen zu nehmen und damit die Tat auszuführen. Aber auch diese Darstellung wurde von dem Zeugen ener gisch bestritten. Am 6. August beschloß Erika Schwarzer, ihrem Mann mit einer Rasier klinge den Hals durchzuschneiden. Tatsächlich brachte sie dem schlafenden Manne einen Schnitt am Halse bei, der aber keine ernst hafte Verletzung verursacht hatte. Nach sieben Tagen Krankenlager war der Mann wieder vollständig hergcstellt. In der Verhandlung erklärte der Mann, er verzeihe seiner Frau und liebe sie noch mehr als früher. Er hoffe, sie bald wieder bei sich zu haben. Diese Hoff nung wird der Ehemann aber aus einige Zeit aufgeben müssen, denn das Schwurgericht ver urteilte die Angeklagte zu zwei Jahren Ge fängnis. Todesurteil vom Reichsgericht bestätigt. Vor dem Reichsgericht Leipzig wurde zum dritten Male über die Revision des vom ^Wwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum twde verurteilten Angeklagten Füchsel ver handelt. Dieses Todesurteil ist jetzt durch Ver wertung der Revision des Angeklagten vom Reichsgcriuu benötigt worden. Füchsel hatte sich in der 'Rabe des Schlosses Ludwigsburg in einer Hohle eiugeuisiet, von der aus er nächt liche Diebeszüge in die Umgebung unternahm. Am A>. Avril v. I. ieuerte er aus zwei ibn .ersolgeude Polizeibeamre mehrere S!nisie ab. i durch die der Landjäger Mai aus ADuueden i : W-ich verletzt wurde. V L' i! fHVNEÄ Dß « UTH «)s» H«irr Zet^mgsm»z«ige — beßles Werbemittel Auf der Arbeitstagung da» Berbalnbes der sWerbuutzstreibenden «Marte der Letter des Verbandes, Ehr. Abt. Kupftcke«, de» dft Neuorganisation der Werbaag st reibenden etwa »/e MstVio-n Werbungstreibende oller Art voms größten bis zum kleinsten bei korporativer WA ErnzelmftgUedschoft umfaßt. Die gr-ßt« Atte des alten Renameschlutzverbande» sind jetzt »ach 25jährigen Kämpft durch die MachnalM«« des Merberates der deutschen Wirtschaft mit einem Schlage «rrscht wordae. Die neuen Aufgaben, die sich der Verband »M, sind von denen des Reklameschutzverbandes weseaKch verschie den. Während der Nekkamefchutzverband i» einer vergangenen Epoche «ine kämpferische Mission zu ersSBen hatte und bisweilen »och danach streben mutzte, eine Zurückhaltung ln der Werbung zu empfehle«, vertreten der Ver band der Werbungstreibenden den Standpunkt einer Verstärkung der Werbetätigkeit; er ft» bewußt werbe freudig. Zur Anzeigenwerbung, inÄufondere ihre Neuordnung durch den Werberat, wurden interessante Ausführungen über die Werbung durch Anzeigen gemacht, für dft fast 8000 bk «Sner Durchschlnkttsaufiage von 17V» Ml- «une» erfchet»«. . Zeitschriften und rund 8500 Tageszeitungen Wc «ierfüWNW Wmda» Auf Grund der ÄUs- kiche stAuftat, daß »ahozu auf jede« deutschem Haushalt «ine Tageszei tung «WLM. Für de» Werbungtrerbenden ergibt sich also die MögWchftit, durch tue Zeitungsanzeige iunerhatb von fünf oder sechs Tagen seine Werbung st» nahezu 80 «Prozent «Ker Haushalte zu tragen. Auch die außerordentlich großen Verbrei- tungsmögtichtkiten für di« UrrterhÄtungs- und Fachzeitschrift«» ließen die Behauptung gerecht fertigt erscheinen, datz die Zeitung und Zeit schrift eine fast lückeMse Lrfasfmig aller Haus haltungen ermöglicht. Haussuchungen der Manischen Geheimpolizei Die litauische Geheimpolizei (Staatsficher- heitspolizei) hat in Kowno bei etwa acht Deut schen, die dem Vorstand des Devisen Kultur verbandes angehören b^w. ihm nahestehen. Hausfuchungen vorgenommen. Die Haussu chungen dauerten bei den einzelnen Personen bis zu fünf Stunden. Durchsucht wurden u. a. die Privatwohnungen des stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturverbandes sowie der beiden Geschäftsführer; die Geschäftsräume des Versandes wurden mit der Durchsuchung verschont. Rundfunk-Programm VeutWandsen-n Freitag, 7. Dezember. L00: Sperrzeit. — 9.00: Sendepause. — 9.40: Von Schelmen und braven Leuten. — 10.15: Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Ar beit. — 10.45: Svielturncn im Kindergarten. 11.30: Sendepause. — 11.40: Stallmist und seine Wirkung. Anschließend: Wetterbericht — 14.00: Sperrzeit. — 15.15: Haushalt im Busch. Die Afrikaforscherin Bulla Pfeffer er- zählt von ihren Erlebnissen. — 15.40: Juna- mädelstunde: Heute proben wir für einen El ternabend. — 17.30: Jungvolk hör' zul Eine Reife über'n großen Teich. — 17.50: „Der CeNosPitter". Anekdote von Wilhelm Sanier, — 18.10: 30 Minuten beim Henrigenl (Schall- platten). — 18.40: Untergang des Kreuzerae schwaders Lei Len Falklandinseln. — Anlaßuch Ler 20. Wiederkehr Les Kampfes am 8. Dezem ber. — Konteradmiral a. D. Koehler. Anschlie ßend: Das Gedicht. — 19.00: Tanz- und Un terhaltungsmusik. — 20.15: Advent. In der Pause: 20.45: Erste Adventsstunde: ,F!un geht ein Freuen durch die Welt..." — 22M: Zeit funk. — 23.00—24.00: Aus Kiel: Musik am Abend. Reichsseuder Leipzig 6.05:Für den Bauern. — 6.15: Gymnastik, Konzert, Nachrichten. — 8.00: Gymnastik — 8.20: Schallplatte». — 10.00: Witt- schastsnachrichten, Tagesprogramm, Wetter. — 10.15: Auf Winterfahrt in der bayerischen Ostmark. — 11.30: Nachrichten. — 11.45: Für de» Bauern. — 12.00: Kon^rt. — 14.10: Nachrichten. — 14.15: Schallplatten. — 14.40: Für die Frau. — 15.15: Jugend und Leibes übungen. — 16.00: Konzett. — 17.00: Ter Sterneichimmel im Winter. — 17.20: Lieder stunde. — 17.50: Mirtschaftsnachrichten. — 18.00: Wir Mbeiterjungen. — 18.20: Unter haltungsmusik. — 19.45: Olympiafmrk. — 20.00: Nachrichten. — 20.10: Kabarett mit Lommel. — 20.40: „Bernhard von Weimar" (Drama). — 22.00: Nachrichten, Nachtmusik. Volkswirtschaft Berlin, 5. Dezember. Aktien meist nachgehe»-, Reuten ftßer Unter dem Eindruck der vom Reichskabinett verabschiedeten Wirtschaftsgesetze und nament lich des Kapitalstockgesetzes fanden an der Effektenbörse in Papieren mit einer über 8 A hinausgehenden Dividende Abgaben statt, die Len KurS nicht unwesentlich drück ten (Schubert L Salzer —8 A, Rheinische Braunkohlen — 7 N, Bubiaa — 3'/» H und Niederlausitzer Kohle — 4»/« A). Dagegen fan den Käufe in den sogenannten billigen Wer ten statt, so daß die Kursgestaltung anfangs nicht ganz einheitlich war. Von Montanen waren nur Harpener mit — 1'/» A stärker ver ändert. Von chemischen Papieren gaben Gold schmidt mit — 1'/- I stärker nach. Farven büßten '/« A ein. Von Gummi» und Lino- leumpapieren verloren Conti Gummi 2»/« Von Elektrowerten waren Siemens mit — 2'/«, Lohmeyer mit —20« und Bekula mit — IO» A stärker rückgängig. Von Kabel- und Drahtwerten waren Vogel Draht angeboten und 3 A schwächer. Von Autotoerten fielen BMW. mit einer Einbuße von 30« N auf. Auch Papier- und Zellstofftverte waren durch weg schwächer (Aschaffenburger —2»/» und Feldmühle — 2O«A). Bon Kunstseidenwerten büßten Bemberg 3 A ein. Bahnaktien und Smiffahrtswerte lagen eher freundlicher. Reichsbankanteile gaben um 2 nach. Freund lich und zum Teil recht fest lagen Renten werte, insbesondere die Anleihepapiere öffent licher Stellen. Am Geldmarkt hörte man unveränderte Sätze von 4 bis 40« H. Am Balutenmarkt gab das Pfund im Ausland erneut nach, während der Dollar gut behauptet blieb. Die Berliner amtlichen Kurse stellten sich für den Dollar unverändert auf 2,492, für Las Pfund auf 12,295 (12M). Belga (Belgien) 58,17 (Geld) 58.29 (Brief), dän. Krone 54,83 54,93, engl. Pfund 12,28 12,31, französ. Franken 16,39 16,43, Holland. Gulden 168,27 168,61, ital. Lira 21,30 21,34, norm. Krone 61,69 61,81, öiterr. Schilling 48,95 49.05. voln. Die Press« «leb«, ruweränLert bis «f «raxe gerpe, ftinste 308—200 3» für IM» Kilogramm ab Station. Amtlich« «rvßmartt Mr FMIermittel Getreide. Der am Mittwoch nachmittag abk geheckten« Markt war auf «inen zuverflchtkchea Ton gestimmt. Roggen und Hafer waren starH gefragt und Gerst« zeichnete sich durch «tiM recht ftste Tendenz aus, so dich auf der gaazett Locke Preisbesftnmga» zustandekamen. Es wur de« fotzend« amtliche Preisfeststellungen vor» genommen: Weizen HandÄSpreis 203,50, Fest preis 199,50, Roggen Handelspreis 185,50, Roggen Festpreis 181,50, Jndustriegafi« 195 —205, Sommergetste 205—215, FnttergerM Handelspreis 168,50, Futtergerste Festpreis 162^0, Hafer Handelspreis 163,50, Hafer Fest preis 157^0, Mais Laptata —, Mais Cin- quantin —, Weizenmehl 27—27,50, Roggen- mehl 22—22,45, Weizennachmehk 18, Weyen» suttermehl 16, Wetzenkkeie 11,45—11,95, Rog« senkleie 10,10, Wiesenheu kos« 12 und Se- treidÄttoh drahtgepreßt 5,50—6 Mark. Starke «-glisch« Handschrchemfahr. Nach«««, Mitt«iklMg d«s englischen Konsulats in Chem- tnrtz ist gegenüber der gleichen Periode deck vorigen Jahres die Einfuhr Englands an Stoffhandschuhen bis Win 30. September seh« stark gestiegen. Insgesamt wurde« 80815S Tutzmö» Paar im Wert« von 329 461 Pj^ St. eingeföhrt, wovon allein TeutschkarM 744 668 Tutend Paar im Wette von 80199« Pfd. St. lieferte. In der gleichen Zeit «, I. war die Gesamteinfuhr an Stoffhand schuhen 605033 Tutzend Paar im Wette yoN 275337 Pfd. St. Hiervon lieferte DeutM Kock» 558 778 Tutzend Paar im Wett« von 253939 Pfd. St. Beglichen mit 1932 M bk« Zunahme noch auffälliger, wo die Gesamt« emfuhr 430167 Tutzend Paar im Werte vmsi 209 043 Vsd. St. war, wovon 407077 THH Paar im non 193880 Psd. St. auH Deutschland .u..-eu. Daß dieses Johr durchs schnitMch billigere Qua'i'^n Stoffhandschuh« bezogen worden find, dem Turcht- schmttSpreks hervor, d^r für 1934 aufs rund 8/—ck per Tutzend Paar gegenüber 9/-^ck im Jahre 1933 stellt. Tie Eknfuh- von Lederhandschuhen aller Art (ausgenom men Gummihandschuh«) ist dagegen ziemlich stabil geblieben. Ms zum 30. September b. I. wurde,» 562 404 Tutzend Paar rm Watt« von 743 556 Pfd. St. gegenüber 563 268 Tutzendpaar rm Wette von 687 640 Psd. St. für die Zeit von Januar bis September 193A eingeführt. Tie Gesamteinfuhr von Hand schuhen aller Art (ausgenommen GummHaub» schuhe) betrug in den ersten neun Monates dieses Jahres 1370 556 Tutzend Paar im Wette von 1073007 Pfd. St. gegenüber. 1168 301 Ttzd. Paar km Wett« non 962 97H in der gleichen Periode 4933. — DK Gesamt^ Ausfuhr von Handschuhen aller Art (ausge-, nommen Gummihandschuhe) ist nur wenig g»r stiegen und zwar wurden bis zum 30. Schick tember d. I. 161554 Tutzend Paar im Wert» von 174 041 Pfd. St. erporttert gegenüber 130 807 Dutzend Paar im Werte von 147 LOS' in den ersten Monaten des Jahres 1933. Unzählige Werlhüje sind unausgenützt und bieten ein Bild trostloser Verwahrlosung. Schut! und allerlei Gerümpel bedecke« den Boden, halb zerfallene Schuppen, wie au! dem Bilde links, stehen jahrelang und werden weder instand gesetzt noch abgerissen. Dabei ist es ebenso einjach wie naheliegend, das Gerümpel zu enisernen und an seiner Stelle Rastnsiächen zur Erholung für dtz Gefolgschast anzuicgen.