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Dar Reich -er Frau. V 288. Ein alter Mantel kann durch diesen modernen Kragen in Windstoßform erneuert werden. Erforderlich etwa 65 om Pelzstoff, 120 cm breit. Beyer-Schnitte erhältlich. V 26 249. Weste aus Wollstoff, mit Lammfell gefüttert. Erforderlich etwa 55 am Stoff, 130 cm breit. Beyer-Schnitte für 88, M und 104 cm Oberweite. Richtig sschenken - eine Kunst. Weihnachtsgeschenke ausdenken und ein kaufen will gelernt sein. Natürlich, Menschen, die Herren grundsätzlich nur Krawatten und Damen von alters her nur Parfümflakons und duftende Seifenschachteln schenken, haben diese Sorgen nicht. Aber schließlich sollen Geschenke Freude machen und nicht von vornherein mit der Einschränkung überreicht werden: „Umtausch nach dem Fest gestattet!" Geschenke sollen Überraschungen sein aber nicht solcher Art, daß man sie mit einem verstohlenen Wehmutsseufzer und einem verunglückten Dankeslächeln entgegennimmt. Zugegeben also, daß richtigschenken eine Kunst ist. Gewiß gibt es Menschen, die jedem Frager den gleichen „sehnlichsten" Wunsch anvertrauen und sich dann wundern, von mehreren Seiten den „ge heimsten Traum" erfüllt zu bekommen. Auf der anderen Seite sind die Zeitgenoffen nicht selten — etwa ein ent fernter Onkel von mir —, dem die erbberechtigte Ge meinde in einem redereichen Kriegsrat fünf verschiedene Geschenke zugsdacht hat und der dann knurrig feststellt, daß die Zigarrenkiste nur in einmaliger Ausfertigung vorhanden ist, während er mit einer fünffachen Besetzung dieser Kategorie auf seinem Gabentisch gerechnet hatte. Wie man's macht, ist's falsch. Aber in beiden Fällen liegt es an den zu Beschenkenden. Aber ebensooft liegt es an der Gedankenlosig keit der Geber, wenn ein Geschenk nicht die erwartete Freude macht. Ja, es braucht nicht immer nur Mangel an Überlegung zu sein, sondern häufig ist die fixe Idee, auf jeden Fall zu „überraschen", schuld daran, daß ein Mißton in die Weihnachtsfreude fällt. Da kauft der Ehegatte vielleicht seiner „besseren Hälfte" ein Kleid, das er „bezaubernd" findet, „sie" dagegen weniger. Oder die Frau besorgt ihrem Mann eine Hausjoppe — schrecklich gut gemeint: mollig und mit herrlichen Quasten — und nachher kann der holde Gatte bequem seinen Jüngsten mit in der neuen Gelvandung »uterbriugen. Sollte man nicht solche Dinge im Beisein des zu Be schenkenden besorgen? Selbst auf die Gefahr hin, daß das Moment der Überraschung entfällt, dafür aber eine wirkliche Freude gemacht wird, wenn Geschenke dieser Art gleich passen und zu den Feiertagen gleich „ein geweiht" werden können? Es werden sich dann immer noch ein paar Kleinigkeiten finden, an die man über den großen Wunsch — mit dessen Erfüllung man ja doch felsenfest rechnet — nicht mehr gedacht hat und die nun eine Überraschung darstellen: — und noch eins: machen Sie nickt Geschenke, die Sie sich eigentlich selbst machen. Dinge, 'die der andere bestimmt nicht benutzt ukd von denen Sie im geheimen denken: daß sie nach de« Festütge» doch in Ihr Eigentum übergehen. Sicher ist es schwer, richtig zu schenken. Aber mA dem guten Willen, dem anderen wirkliche Freude zu be reiten, geht vieles. Und Freude machen, ist doch der Sinn des Schenkens! Denken Sie daran, wenn Sie FH« Weihnachtseinkäufe machen. Freude machen mit Überlegung und Liebe -- das liegt bei Ihnen, nicht am Geldbeutel. Also nicht de« 17. Aschenbecher für den Mann und den viel zu weite» Hut für die Gattin, nicht wahr? —ay— Rüche und Haus. Merlei Gerichte für die Wechnachisstage. Karpfen blau. Der Karpfen wird geschlachtet, aus genommen, in Stücke geschnitten und mit Essig übergösse«. Dann gießt man soviel Wasser darüber, daß er eben bedeckt ist, gibt Salz, Zwiebel, Gewürz und ei« Lorbeerblatt hin zu, läßt ihn schnell einmal auskochen, bringt ihn dann a« eine heiße Herdstelle, wo er nicht mehr kochen kann und nur langsam gar zieht. Dazu kann man Meerrettich geben, de« man mit Sal^ Zucker und Essig zubereitet. Karpfen auf rheinische Art. Der sauber gewaschene und geschuppte Karpfen wird in Stücke geschnitten, mit Pfeffer und Salz bestreut und in eine dick mit Butter aus- gestrichene Pfanne gelegt. Darüber gibt man feingehackte Petersilie, Schalotten und Champignons, gestoßene« Zwieback, 210 Gramm Butter und eine T^se schr fette saure Sahne. Unter fleißigem Begießen wich d« Kisch in der heißen Bratröhre 25 bis 35 Minute« b«m«- gebraten. Die Soße wird mit dem Saft von einer Zitrone und X Liter saurer Sahne aufgekocht. Au diesem Gericht gibt man Kartoffeln und einen Krautsalat aus feis- gehoüeltem Weißkraut, der mit etwas Weißwein, Ost, Effig und gewiegter Schalotte angemacht wird. Gans mit Kastanien. Hat man die Gans sauber Vv»- gerichtet, befreit man die Leber vorsichtig von der GalK, hackt sie mit einer Zwiebel fein, gibt Salz und Pfeffer hinzu und läßt beides in etwas Gänsefett auf dem F«ier angehen. Ein Kilogramm Kastanien befreit man von der ersten und durch Brühen in kochendem Wasser von der zweiten Schale, salzt, gibt sie zu der angeschwitzte« Gänseleber und läßt alles zusammen ungefähr 10 bis 15 Minuten dämpfen. Damit wird die Gans gefüllt und gebraten. Ist die Gans fettig, entfernt man den Bind faden, mit dem sie zugenäht ist, nimmt die Kastanien mit einem Eßlöffel heraus, glasiert sie in Gänsefett mit einem Eßlöffel Zucker in einer Pfanne und richtet sie um d« tranchierte Gans. Gefüllter Gänsehals. Die Haut eines großen Gänfe- halses kann sehr schmackhaft und ergiebig gefüllt werden. Die Farce stellt man aus gemahlenem Fleisch und etwas Speck, einem Ei, einer gewiegten Semmel, etwas Tomaten mark, Salz, Pfeffer und etwas geriebener Zwiebel her und füllt diese in den Hals. Wenn man das Gericht verfeinern will, fügt man die gewiegte Gänscleber und einige gehackte Trüffeln hinzu. Nachdem der Hals zugenäht ist, wird er ungefähr eine Stunde in kochendem Wasser langsam gar gekocht oder gebraten. Gänscklein mit Äpfeln. Man kocht das Gänseklem mit Wasser, Salz nnd Gewürz weich. In einem anderen Topfe kocht man in Viertel geschnittene, geschälte und vom Kernhaus befreite Äpfel mit wenig Wasser, Zitronen schale nnd Zucker. Zu den Äpfeln gießt man von der Gänsekleinbrühe so viel zu, als man zur Soße nötig hat, verdickt sic mit in Butter braun gemachtem Weizenmehl, gibt den Saft einer Zitrone dazu, etwas feingewiegte Mandeln, gut gereinigte Korinthen oder Backpflaumen, die man in der Brühe ausquellen ließ, läßt alles zusammen gut aufkochcn, legt das abgetropfte Gänscklein hinein, läßt es damit noch durchziehen und richtet es mit Semmel- oder Mchlklößchen an. Gänsewcißsaucr ist ein beliebtes Frühstücks- und Abendgericht. Man wählt nicht nur die dicken Flügel- ansätze^ sondern auch ansehnlichere Stücke der Gans zum Gänscweißsaucr. Ist das Fleisch gut gewässert, stellt man es, mit Wassex^bedeckh aufs Feger und kocht es mit Sel-