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NnMcr A»I«igrnpr,is: 1 Millimeter Höhe einspaltig 22 mm breit) 4 Psennig, im RedaktionSteil (— 72 mm breit) SV Pfennig. Kleine Slnzcigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzborschristen Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen und Im McderholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. Da» Tageblatt «fchetnt an sedem Werktag: Mou«t»-Bezug»preiL: I.»a Wk. Bei «bhowna in den Ausgabestellen de» Landgeblete» 10 Pfg. mehr, bei Zutrag«»» im Stadtgebiet IS Pfg., Im Landgebiet 20 Pfg. Botenlohn. Wochenkarten so Pfg.. Einzelnummer 10 Pfg., Tonnabendnummer so Pfg. «oftschrcktonto: Leipzig 2S20l. Gemrinoegirotonto: Frankenberg. Fernsprecher St. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Var UMenber«« lageblatt ist dar W »«Ssteatllchmg d« amtlichen «elanntmachnngen »er Amtshauptmaanichaft Flöha und des Stadtrats zn Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt «r. rbl Montag, den 3. Dezember IM nachmittags Ketzne WeltpoNttk ohne NeutseMand Nur el« eyr u«d weyrkoseS Volk tft srievkoS Rede Görings in Rheinhausen Essen, 2. 12. Ministerpräsident Hermann Wörnitz HM am Sonntag vormittag in einer Kundgebung in Rheinhausen eine Rede, in der er zunächst auf das Winterhilfswerk zu spre chen kam'. Weit über dem Helfen, so führte der Ministerpräsident aus, liegt das Schwer gewicht auf dem Wort Winter. Tenn wenn ihr nur einen Mick hinaustut, wenn ihr seht, wie sie im Auslände schielen und tuscheln, dann hört ihr immer wieder das eine Wort: Dieser Winter von 1934/35 wird der Prüf stein für den Nationalsozialismus sein. In diesem Winter wird er zusammenbrechen; denn er wird nicht die Kraft haben, diesen Winter zu überstehen. Gelingt es ihm aber, so schrei- ben sie, dann müssen wir uns klar darüber sein, daß dann bis auf weiteres der Naitio- NalsozialrsMus das Rennen gewonnen hat. Wir wollen ihnen zeigen, datz wir das Rennen gewinnen werden, weil wir die Nerven haben, um auch diesen Winter durchzustehen. Das Winterhilfswerk ist nicht ein Helsen im Sinne eines Almosens, sondern das Winterhilfswerk ist eine gebiete rische Pflicht des Volkes und jedes einzelnen Manschen geworden. Es gilt zu erkennen, daß das Winterhilfswerk letzten «Endes nichts an deres ist als das aufere Zeichen letzter Volks verbundenheit ; denn, meine Volksgenossen, wenn «heute immer noch viele Menschen kerne Arbeit haben und dem Hunger und «Elend ausgesetzt sind, so können sie selbst ja nichts dafür. Sie wollten arbeiten, sie wollten ja schaffen. Di« Masse der Arbe-ec besäst nichts, und doch war «s die Masse der Arbeiter, die Ä ais Infanterie in der vordersten Linie das «Z Vaterland verteidigte. (Stürmischer Beifall.) Man täusche sich nicht. Niemals hätte der Mensch es vermocht, aus innerster Kraft allein, so, wie es der deutsche Arbeiter getan hat, vier Jahre dem Feinde standzuhalten, wenn er das gefühlt hätte: Ich verteidige hier nur das Gut und den Besitz irgendeines anderen Menschen. Nern, !nur indem er wußte, auch dieser Besitz ist Eigentum des ganzen Volkes, fand er die Kraft zur Verteidigung. Das Wort Besitz verpflichtet. Das mutz allem voransteyen, wenn wir heute an das Winterhilfswerk gehen. Das Recht aus Arbeit ist ein heiliges Recht. ' Dem hat die Nation nachzukommen. Und wenn sie das nicht kann, dann mutz sie die Möglichkeit schaffen«, um dem einzelnen Volks genossen die Existenz zu garantieren, damit der einzelne Volksgenosse auch seinerseits dann be reit ist, für die Existenz des gesamten Volkes mit einzutreten. So ist der tiefere Sinn auch des Winterhilfswerkes nicht Almosen, nicht Geld, sondern Pflicht. Und es muß« ein wirk liches Opfer sein. Ich mutz wissen, datz ich mitgeholfen habe, datz ich meine Pflicht erfüllt habe. Ein Volk vermag nur dann zu leben, wenn die Grundlage seiner Ernährung sichergestellt ist, d. h. wenn der Bauer die Ernährung aus dem Boden zü schaffen vermag, die für das Volk erforderlich ist. Der Bauer dankt es dem Arbeitskollegen, datz er das Verständnis für ihn aufgebracht hat, darum ist aber auch jetzt der Bauer seinerseits dem Arbeiter gegen über verpflichtet und er mutz Sorge tragen, datz dieser mit Lebensmitteln versorgt wird. Wir werden unentwegt danach streben, datz so bald wie möglich die Er-stenzgrm olagL des deutschen Arbeiters eine bessere und damit sein Leben ein glücklicheres wird. Ministerpräsident Göring behandelte dann die Notwendigkeit einer vollkommenen Umge staltung der Rechtsauffassung, um weiter auf die Frage der Ehre und Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes emzugehen. Volksgenossen, denkt doch nur einmal zurück, nur wenige Jahre, da machte man in der Welt Politik, große Politik, und Deutschland wurde nicht gefragt. Ueberhaupt wurde nur aus sei nem Rücken verhandelt. Heute wissen wir, daß man nicht mehr Weltpolitik machen kann, es sei denn, man macht sie mit uns, mit Deutsch land. (Lebhafter Beifall.) Nach der Macht ergreifung hat das Wort Berlin und das Wort Deutschland wieder seinen guten Klang gefunden. Man weiß, es ist jetzt nicht mehr ein zerrissenes, zerwühltes Volk von Feiglingen, bereit, aus pazifistischem Denken heraus sich selbst aufzugeben. Man weiß, baß mau heute kernen Spazirr- gang mehr nach Berlin machen kann. Wir sind wieder eine Macht, wir sind diese Macht geworden aus uns selbst, nicht durch Kanonen, nein, sondern durch jene sittliche Kraft, die immer noch die letzte große Wir kung über alles Irdische hat. Mit diesem Deutschland muß man jetzt rechnen und niemand draußen in der Welt braucht sich mehr zu schä men, daß er «ein Deutscher ist. Die Deutschen im Auslande «empfinden es als ein großes Glück und eine Ehre, datz sie jetzt wieder einer geachteten, starken Nation angehören. Volksgenossen, «nur ei» Volk, das ehrlos und wehrlos ist, ist auch friedlos. Wenn ein englischer Staatsmann vor wenigen Tagen erklärte, nur ein unbewaffnetes, wehr loses Volk reize zum Unfrieden, dann möge er, bitte, auch bedenken, datz, was für England gilt, auch für Deutschland seine Geltung hat. Auch wir sind der Meinung, daß ent wehr- und ehr loses Volk friedlos werden muß. Nur ein D eutschland de r Eh re i st ein G a rant des Weltfriedens. (Stürmischer Bei fall.) Deshalb verlangen wir für uns das gleiche Recht wie die anderen. Deshalb ver stehen und wissen wir, datz auch die anderen «Völker di« Stunde erkennen werden für jene wahre Verständigung, die immer nur Mischen gleichen Partnern und zwischen gleichstarken, niemals aber zwischen starken und schwachen möglich sein wird. Wir sehen es immer wieder, die Frontsoldaten aller Nationen, die in jahre langem gewaltigen Ringen ihren Mann gestan den haben, die verstehen einander. And warum? Weil sie sich achten gelernt haben. Man kann dem französischen Frontsoldaten, der vier Jahre gegen Deutsche kämpfen mußt«, nicht erzählen, die „Boches" seien feige Hunde. Der Front kämpfer weiß, mit diesem Volk kann man sich verständigen und muß man sich verständigen. Vor wenigen Wochen habe ich Gelegenheit ge habt, den greisen Marschall Petain zu sprechen. Das ist ein Soldat und deshalb ist er ein Ehrenmann, der auch den Deutschen achtet. Mit solchen Männern kann man sich verstän digen. Wir wollen keinen Krieg, aber wir wollen unsere Ehre, und über die diskutieren wir mit niemanden! in der Welt, die steht fest; denn sie ist die Grundlage für den Aufbau der gesamten Nation. Nur wer ein scharfes Schwert an seiner Seite hat, hat Ruhe, hat Frieden. Es ist nicht so, als ob das Zum Kriege reizte. Nein, wenn einer wehrlos ist, dann mag das Anlaß sein, ihn anzugreifen, wenn er sich aber zu wehren vermag, dann wird der Friede auch bei ihm gesichert sein und damit zugleich.der Friede in der ganzen Welt. Heute ist Deutschland im Aufstieg begriffen. Wir haben gesehen, wie uns das Wunder ge glückt ist, daß der Geist über die Materie gesiegt hat, datz Deutschland wieder auferstanden ist aus schwarzer Nacht zu neuem Leben, und wir werden nicht ruhen und rasten, als bis dieser Sieg vollendet ist. Glaubt es mir, in Adolf Hitler und in uns allen ist eine seelische Leidenschaft, erfüllt von dem Drang, auch zu helfen, soweit das nur möglich ist. Unser ganzes Denken, Füh len und Arbeiten gilt nur euch. Man mag uns Fehler uachsagen. Jeder hat seine Fehler, aber man kann nicht sagen, datz ein Volk da ist, das uns übertrifft an Leidenschaftlichkeit des Willens, das Gute zu tun und dem Volk zu Helsen. (Stürmischer Beifall.) Adolf Hitler, er kennt bei Tag und bei Nacht nur sein Volk, nur die Sorge für dieses sein Volk, und ani fernen Firmament da leuchtet das Ziel: Das Glück seines deutschen Volkes. Ministerpräsident Göring im Dienste des Wlnterhilfswerkes Essen, 1. 12. Ministerpräsident General Göring begab sich am Sonnabend durch! ein Spalier der mit brennenden Fackeln aufmar schierten Amtswalter zum Pavillon des Win- terhilfsmerkss am« Essener Hauptbahnhof, um ( sich in das «Eiserne Buch des WHW einzutra- gen. Der Widmung: „MS Ehrenbürger der Stadt der Kohle und des «Lisens rufe ich hiermit alle Bürger auf zur tatkräftigen Mit hilfe an dem großen Winterhilfswerk der na tionalen Solidarität, dem Winterhilfswerk 1934/35" fügte er die Wort« hinzu: „Eisern das «Buch — eisern die Zeit — eisern der «Wille — Zu helfen bereit". Vor dem Pavillon nahm der Ministerpräsi dent dann den ihm zu «Ehren veranstalteten «Fackelzug der SA«-Brigade 73 ab. * Sem unbekannten Arbeiter Museum deutscher Arbeit. Unter Teilnahme des preußischen Minister präsidenten Göring wurde in Essen eine stan- oiae Gewerveschau eröffnet, auf der alle In dustriezweige des Ruhrgebietes, Bergbau, Schwerindustrie, Kleinhandel und Handwerk durch Erzeugnis« vertreten sind. Die Ge- Weroeschau soll Zeugnis abkegen von deutschem Erfindergeist und deutscher Werkmannsarbeit. Ministerpräsident Göring hielt bei der Er öffnung der ständigen Gewerbeschau eine Re de, die unter dem Leitwort „Dem unbekann ten Arbeiter" stand. Der Ministerpräsident führte aus: Ich bin gern dem Ruse gefolgt, heute an der Einweihung teilzunehmen. Wenn sie heute zum erstenmal eine solche Schau von Dauer eröffnen, in der nicht wie bisher von Preisen, nicht von Absatz die Rede ist, sondern wo dem Volksgenossen gezeigt werden soll, was deutscher Fleiß hervorzubringen vermag, was die deutsche Erde als reiche Quelle beherbergt wenn darüber hinaus diese Schau werden soll zu einem einzigen Denkstein vor allem für den deutschen Arbeiter, sein Fleiß ist es hier, der zur Geltung kommt, das Schaffen und Wir ken der Ingenieure, so wird das dadurch ge zeigt, daß man den ganzen Werdegang der Er zeugung erblicken läßt. Der Wagemut des Unternehmers soll hier ebenfalls eine Ruh- messtätte finden. Das ist das Neue, weil es im alten System nicht möglich sein konnte. Heute nun, im Zentrum deutscher Wirt schaft, im Zentrum deutscher Schaffenskraft, im Ruhrgebiet, entsteht nun das erste dauern de Museum deutscher Arbeit, deutschen Schaf fens, und das ist das Wertvolle daran und das Wesentliche. Wenn jetzt der deutsche Volksgenosse hier durchgeht, wenn er sieht, wie alles entsteht, wenn er Anschluß findet auch hier au die Erde, die uns ihren Reichtum in die Hand legt, wenn wir ihn zu erarbeiten und zu bergen wissen, dann wird er auch das Empfinden ha ben, daß auch dieses wieder ein Baustein in dem gesamten Aufbau ist, in dem der unbe kannte Arbeiter zur Geltung koiumt, weil ohne ihn, ohne seinen Fleiß, ohne sein Treue das alles nicht entstanden wäre. Ich hoffe und wünsche, daß die deutschen Volksgenossen, insonderheit die Essener, sich häufig hier in diesen Hallen bewegen werden, um damit auch zu dem wahren und rechten Verständnis jener gewaltigen Gemeinschafts arbeit zu kommen, die wir zusammengefaßt haben in dem nationalsozialistischen weltan schaulichen Grundsatz „Gemeinwohl geht vor Eigenwohl". Das Schicksal Südwest- afrikas Die Südafrikanische Union gegen eine Angliederung. Londoner Blättermeldungen ist zu entneh men, Laß die südafrikanische Regierung einer Angliederung Siidwestafrikas an die Union in Form einer fünften Provinz nicht günstig gegenübersteht. Die südwestafrikanische ge setzgebende Versammlung hat zwar mit einer Zweidrittäl-Mehrheit eine Entschließung zu gunsten der Angliederung Südwcstasrikas als 93. Zahrgang Kurzer Tagesspiegel Ministerpräsident Göring begab sich «am Sonntag mit der 'Gauleitung, sorois der SA- und SS-Führung von «Essen aus zur großen Kundgebung für das Winterhilfs- werk in der Maschinenhalle der Friedrichs Alfred-Hütte in Rheinhausen. Nach Ansprache Krupp v. Bohlens und des Kreisleiters Bu- benzer hielt Ministerpräsident Göring eine groß« Rede. Anschließend stattete er «der alten Garde in Moers einen Besuch ab. Die halbamtliche „Agentur Havas" gibt be kannt, datz Herr v. Ribbentrop am Sonn tag von Außenminister Laval empfangen wurde. Der Sekretär der Leningrader Parteiorganisation, Kirow, wurde am Sonnabend nachmittag im Gebäude des Leningrader Sowjets von einem Terroristen! erschossen. Bei dem Mörder des Gehilfens Stalins, Kirow, handelt es sich um einen früheren Angestellten der Leningrader Filiale der „Arbeiter- und Bauerninspektion" namens Nikolajew. Am Sonntag abend wurde die Festwoche des Königsberg erOpern Hauses aus Anlatz des 125. Bestehens der «Oper mit einem Festakt eingeleitet, bei der Staatssekretär Funk in einer Rede auf die Aufgaben der Kunst im nationalsozialistischen Staate einging. Bei einem Fußballspiel auf dem Pl-atz des Vereins Skavia in Prag, stürzte «ins Tribüne ein. 50 «Personen wurden verletzt, davon 8 sehr schwer. Das rabikalsozialistische „Oeu vre" erteilt in einem Leitartikel Franklin! Bouillon wegen seiner letzten Kammerrede eine scharfe Abfuhr. Das Matt spielt darauf an, datz gerade Nichtkriegsteitnehmer die ärgsten Kriegshetzer in Frankreich seien. fünfte Provinz an die Südafrikanische Union angenommen. Die südafrikanische Regierung kann jedoch eine Entschließung der südwestafrikanischen Versammlung über Verfassungsfragen nicht durchfuhren, bevor diese Entschließung nicht einen Monat lang auf dem Tisch des süd afrikanischen Parlaments gelegen hat. Das Parlament wird erst ungefähr Mitte Januar zusammcnkommen, so daß frühestens im Fe bruar etwas geschehen kann. Ucberdies hat der Verwalter von Südwest- afrika angedeutet, daß die Südafrikanische Union der Angliederung nicht günstig gegen übersteht. Er sagte in seiner Rede, die süd afrikanische Regierung habe noch keine end gültige Politik in dieser Frage beschlossen. Aber sie wolle nichts mit einer mehr oder weniger verhüllten Annektion oder- mit irgend etwas zu tun Haven, das das der Union durch Ernennung zur Mandatsmacht bewiesene Vertrauen erschüttern würde. Auch sei der südafrikanische Steuerzahler nicht erpicht darauf, neue Lasten auf sich zn nehmen. Die Wirtschaftslage des Südwcstgebieles würde sich nicht bessern. Die Einwohner wür den Steuern von der Höhe, wie sie in der Union gezahlt werden müssen, das heißt hö here Stenern, bekommen. Die Vertretung des Gebietes im südafrikanischen Parlament würde keinen großen Wert haben, da ihm bei seiner jetzigen Bevölkerungszahl nur drei Mandate zustchcn würden. « W sM krss Lui* öMdÄilMIMg!