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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193412108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-10
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
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Es war ein schöner und fruchtbarer Werk. 38 000 220.340 49 000 70 000 47 800 130 947 72 000 100 000 99 887 82 680 90 783 58 000 2N000 258 320 146 000 228 000 83 107 98 000 41 468 72 526 50 000 127 000 70 000 80 000 230 503 45 000 77 000 188 296 114 000 163 782 97 000 Kauf schafft Arbeit! Darum kaufe, wer kaufe« kamü Im einzelnen wurden gesammelt: Sachsen Baden Berlin Bayrbche Ostmark . . Düsseldorf Essen Halle-Merseburg Hamburg Hannover-Olt .... Hannover-Süd .... Aachen H slen-Nassau .... Koblem-Trttr .... Kurhessen Kurmar! München-Oberbayern Magdeburg-Anhalt . Mecklenburg-Lübeck . Mitlelfranken Thüringen. Weser-Ems Weftialen-Nord . Westfalen. Süd . . Württemberg (50 v. H. der Kreise) Schwaben . (50 v. H. der Kreise) italienische, niederländische, schwedische und nachträglich auch an die Schweizer Regierung gewandt. Die Zustimmung der italienischen Regie- rung ist berritS gegeben worden. Die Schweizer Regierung hat die Entsendung von Truppen adgelehnt. Es verlautet, Satz der Oberbefehl einem bri tischen Offizier anvertraut werden wirb, und zwar aus folgenden Gründen: 1. die britisch« Regierung ist Urheberin des Planes, 2. der Vorsitzende der Negierungskommisfion, Knox, ist ei» Engländer, und es ist zweckmäßig, daß der militärische Oberbefehlshaber die gleicht Nationalität hat; 8. es wird erwartet, daß Großbritannien bas stärkste Kontingent sendet, nämlich zwei Bataillone, während Lie anderen Mächte je ein Bataillon entsenden sollen. lieber die Urheberschaft des Planes berichtet der Korrespondent, er sei schon vor einiger Zeit von der ganzen britischen Regierung aus einer der regelmäßigen Kabinettssitzungen an genommen worden. Der ganze Schritt sei da her durchaus britischen Ursprungs. Eden Habs bei seiner Ankunft in Genf den Plan in des Tasche gehabt und sei ermächtigt gewesen, ihn den anderen interessierten Regierungen vor zulegen, wenn es sich zeigen sollte, daß di» Lage im Saargebiet dies notwendig mach«, Wenige Stunden nach seiner Anwesenheit in Genf und besonders in einer Unterredung mik Knox habe sich der Lordsiegelbewahrer von der dringenden Notwendigkeit überzeugt, den Plan vorzulegen. Lügen über einen Wien Vischof Mit welchen Mitteln die separatistische Presse arbeitet, zeigt die Art, wie sie die im Saargebiet hochgeachtete Persönlichkeit des verstorbenen Trierer Bischofs Korum zu ihrer Abstimmungspropaganda mißbrauchte und ihm unterstellte, daß er sich vergeblich für eine kirchliche Selbständigkeit des Saargebiets eingesetzt habe. Dagegen nimmt jetzt in der „Saarbrücker Landeszeitung" der Trierer Professor Dr. Ketter, der ehemalige Geheim sekretär des Bischofs, Stellung. In dem Ar tikel heißt es u. a.: „Bischof Korum hat niemals ein Hehl dar- aus gemacht, Latz er die Losreihung Les ur- deutschen Saargebiets vom Mutterland ebenso Wie andere Bestimmungen des Versailler Ber- träges für ein großes Unglück und eine Un gerechtigkeit hielt. Die Bemühungen der Franzosen um das Saarbistum gingen jedoch weiter. Da fuhr der Bischof nach Rom. Auf der Hinfahrt War er gedrückt und gesundheitlich so elend, daß ich fürchtete, mit einem toten Bischof heim fahren zu müssen. Aber er wußte, was von Frankreich her betrieben wurde. Der Papst fragte ihn: ,Wieviel Prozent Ihrer Diözesanen im Saargebiet verstehen eigentlich Deutsch?" So war nicht nur in Versailles sondern auch in Rom die Saarbevölkerung in bewußter Absicht geschildert worden. Der Bischof er widerte: „Heiliger Vater, wenn ich auch nur in einer einzigen Gemeinde des Saargebiets auf der Kanzel zehn Sätze Französisch spräche, so ver stände mich von der einheimischen Bevölke rung kein Mensch, falls er keine höhere Schule besucht hat." Die Bitte des Bischofs, doch ja keine Aenderung in der kirchlichen Verwal tung des Saargebiets vorznnehmen, gewährte Ler Heilige Vater gern." Sie Schweiz lehnt ab Die Entsendung der Sichrrheitstruppe an die Saar. Ueber die Vorbereitungen zur Bildung einer internationalen Sicherheitstruppe für das Saargebiet meldet der Genfer Berichterstatter der „Time s": Der Völkerbundsrat hat keine direkten Einladungen ergehen lassen. Aber die britische RegieMig hgt sich privatim SU W Tag. Noch fester und unlösbarer als bischer wurde das seelische Band geknüpft zwischen denen, die sammelten, hinüber über die Ge benden bis zu den ärmsten Volksgenossen, für die gesammelt wurde. Erne gewonnene Schlacht für unseren Führer. Sachsen an der Spitze Das vorläufig« Gelamiergcbnis der Samim lungen am „Tage der nationalen Solidarität" dürfte 30° Millionen Reichsmark erreichen. (es fehlen 3 Kreise von 16 Kreisen) Ostpreußen .... (16 Kresse von 40 Kreisen) Pommern Rbrmpfalz ..... Schlesien (5 Kreise fehlen) Schleswig-Holstein ... (Ourchschn. 15 Pf- pro Kopf) Uaterfranken .... (es fehlen 4 von 24 Kressen W» »le SmmMI „lantten"! Die Finanzierung der neuen Saarparielen der Sammelbüchse mitten km Volk waren mehr wert als 5 Jahre sozialer Erziehung in der Theorie. Niemals vielleicht ist mir der grund legende Wandel, der sich in den letzten zwei «Jahren in Deutschland vollzogen hat, stärker und unmittelbarer zum Bewußtsein gekommen als am Sonnabend Unter den Linden. Welch ein Wandel der Zeiten. Früher feindselige Blicke, sozialer Has- und unaufhörliche Hetze — heute gebefreudige Gesichter, lebendige Ge meinschaft von Führung imd Gefolgschaft, na tionalsozialistisch' Solidarität in besten Sinne des Wortes. Fünf Stunden praktischer An schauungsunterricht für alte, die noch, nicht be griffen haben, was Nationalsozialismus ist. Früher waren es die Aermsien der Armen, die auf Plätzen und Straßen die Wohlhabend den um Almosen baten, 'heute sind es die Führer an der Spitze, die für ihre armen Volksgenossen persönlich mit der Sammel büchse auf die Straßen gehen. Wieviel seelisches Erleben in diesen weni ger Stunden. Eben noch gab mir ein altes Mütterchen einen Sechser für die Armen. Ms wir 10 Minuten später schwer beladen ur Reichskanzlei zurüchkehrten, steckte uns der Führer eine überraschend große Spende in unsere Büchse und krönte damit unser Tage- Entschließung de» Mler- bundsraies Die Saar-Polizei. Der Völkerbundsrat nahm einen Bericht seines Präsidenten über die zustimmende Ant wort Deutschlands in der Polizeifrage zur Kenntnis und stimmte dann einer Entschlie ßung zu. Der Rat bitter . rin die Regierun gen Englands, Italiens, der Niederlande und Schwedens, an der Bildung einer internatio nalen Macht teilzunehmen, die unter der Autorität der Remerungskommission die Auf gabe haben solle, Vie Ordnung im Saargebiet vor, während und nach der Abstimmung auf- rechtzuerhalten und dem Rat mitzuteilen, ob sie bereit seien, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Der Rat bittet weiter den Saarausschuß, einen Unterausschuß zu bilden, in dem jedes der beteiligten Länder und außerdem der Präsident der Saarregierung vertreten sein soll. Dieser Unterausschuß soll so schnell wie möglich die Maßnahmen, die mit der Bildung Und den Aufgaben dieser internationalen Macht zufammenhängen, studieren und ent sprechende Vorschläge machen. Gruppenführer Dr. Zunlel tödlich verunglückt Der SA.-Gruppenführer und thüringisch« Staatsrat Dr. Gustav Zunkel ist auf bet Fahrt nach Apolda, wo er am „Tage ber na tionalen Solidarität" seine Sammlungstätig keit ausüben wollte, tödlich verunglückt. Am Weimarer Flughafen geriet der Kraft wagen des Gruppenführers Dr. Zunkel in folge der Glätte der Straße ins Schleudern und schlug mit der rechten Hinterseite, wo ge rade unglücklicherweise der Gruppenführer saß, gegen einen starren Baum. Dr. Zunkel wurde aus dem Wagen herausgeschleudert und fiel so unglücklich, daß er einen schweren Schä delbasisbruch erlitt. Es trat im Gehirn ein« innere Blutung ein, dazu kamen Atemlähmung und Herzschwäche, die dann den Tod herbei führten. Gruppenführer Dr. Zunkel ist 48 Jahre alt geworden. Besonders tragisch ist, daß er erst kurz vor dem Reichsparteitag geheiratet hat. Dr. Zunkel war während des Weltkrieges als Leutnant der Reserve an der Front und ist Inhaber hoher Auszeichnungen. Er war einer der markantesten Nationalsozialisten Mittel deutschlands. Die Thüringer Nationalsoziali sten verehrten ihn als einen der lautersten und edelsten Charaktere, von äußerster Per sönlicher Bescheidenheit und Zurückhaltung. Der russische Volkskommissar Litwinow er örterte das Problem des Terrorismus. Der englische Delegierte Eden erklärte, der Völker bundsrat müsse mit äußerster Vorsicht vor gehen. Ein klares Urteil über die von der südslawischen Regierung vorgebrachten Ein zelpunkte scheine im Augenblick auf große Schwierigkeiten zu stoßen, was jedoch nicht ausschließe, daß der Völkerbund nicht schon jetzt alles für eine befriedigende Beilegung dieses Teiles der Angelegenheit unternehmen solle. Eden beendete seine Rede mit der Aufforbe- rung an die Ratsmitglieder, jede Verschärfung zu vermeiden. Die Anstrengungen des Böl- kerbundcs könnten keinen Erfolg haben, wenn nicht auf allen Seiten Mäßigung geübt werbe. Der Vertreter Polens, Komarnicki, for derte den Rat auf, für einen Ausgleich zwi schen den streitenden Parteien zu wirken. Der ungarische Vertreter von Eckhardt hat die Einwände seiner Regierung geoen die jugoslawische Denkschrift in einem Memoran dum zusammengefaßt und dieses den Rats mitgliedern übergeben. Das Memorandum kommt zu dem Ergebnis, es sei unwiderleglich nachgewiesen, daß das Marseiller Verbrechen nicht in Ungarn organisiert worden sei und daß der Mörder Georgieff sich niemals in Ungarn aufgehalten und niemals Beziehun gen zu Ungarn unterhalten habe. Der Propagandachef der französischen Berg- § Werksdirektion in Saarbrücken Rossenbeck hat die Angaben über die finanziellen Hinter gründe der neugegründeten Katholischen Sepa ratistenpartei zu dementieren versucht. Die „Neue Saarpost" nahm an, durch wildes Ge schrei über „die Fälscher, Lügner und Ver leumder" die unbequemen Enthüllungen aus der Welt schaffen zu können. Nunmehr hat der Sekretär des Herrn Ros senbeck eine Rundfunkansprache gehalten, die nicht nur die Echtheit der bisher veröffentlich ten Dokumente beweist und unterstreicht son dern noch einige neue unbequeme Tatsachen an das Licht der Oeffentlichkcit bringt. An Hand haargenauer Angaben über jeden Gegenstand im Büro des Herrn Rossenbeck, unter genauester Schilderung der jeweiligen Situation ruft der Sekretär Herrn Rossenbeck einige kleine Vorfälle ins Gedächtnis zurück, die Herr Rossenbeck glatt zu bestreiten Wagte. Der Sekretär erklärte am Rundfunk, daß ein gewisser Herr Baucher, der Hauptmitarbelter Rossenbecks, bei den Vorbereitungen zur Grün dung der Katholischen Partei alle Schrift stücke auf Anweisung Rossenbecks verfaßte. Darunter befand sich ein besonders auf schlußreicher Schriftwechsel mit dem be rühmten Grafen de Ponge. Dieser Briefwechsel vefmve: nch im Besitz ves Sekretärs. Herr Baucher hat dem Mitarbeiter Rossenbecks auch seinerzeit den handschrift lichen Entwurf zu dem in der saardeutschen Presse veröffentlichten Dokument über die Parteigründung zur Reinschrift gegeben. Hin ter verschlossenen Türen hat der Sekretär aus einer Rohat-Schreibmaschine das Dokument abgeschrieben. Nach Fertigstellung der Rein schrift, die in 4 oder 5 Exemplaren hergestellt wurde, ging Rossenbeck zu Baucher, worauf es nochmals durchgesprochen und, wie alle an deren solcher Schriftstücke, an die Bergwerks direktion in Saarbrücken weiteraeleitet wurde. Einen dieser Durchschläge hat oer vorsichtige Sekretär behalten, wodurch das Geheimnis nun gelöst sein dürfte, wie es in der saardeut schen Presse abgedruckt werden konnte. Einer der engsten Mitarbeiter Rossenbecks Ist ein Herr Gaston CouL aus Lothringen, der Zahlmeister der „Arbeitsgemeinschaft" ist. Er zahlte auf Anweisung Rossenbecks die Gelder für die Separatisten und separatisti schen Spitzel, letztere erhielten oft Beträge von 8<w» bis Auw Franken. Fast täglich ging Rossenbeck mit seine» Freunden nach Saarbrücken zum „Tanken" iGeld holen!) aufs Hauptbüro der Arbeitsge meinschaft zur Wahrung saarländischer In« tvbktken. Botschaft des Kirchenstaats Der Kirchensenat, zur Leitung der Evange lischen Kirche der altpreußischen Union beru fen, hat einmütig und einstimmih folgende Entschließung gefaßt, die allen Kirchengemein, den zur Kenntnis gegeben wird: Die Evan gelische Kirche der altprcußischen Union ist durch die Verordnung vom 20. November 1934 lirchen- und staatsrechtlich wieder auf ihre frühere verfassungsmäßige Grundlage gestellt worden. Dem ungeachtet hält sie nach wie vor an dem großen Ziel der einigen Deutschen Evangeli schen Kirche fest und wird an der Verwirk lichung dieser Aufgabe mit allen Kräften ar- beiten. Den Kirchenstreit, der soviel Verlust an Ansehen und Wirkung der Evangelischen Kirche mit sich brachte, sind wir fest entschlos sen, in eine Richtung zu wenden, die die Er ben der Reformation wieder hoch und groß sprechen läßt von den Dingen ihres Glaubens. Das höchste Gebot unseres Herrn und Mei sters, dessen heilbringende Geburt wir uns anschicken, wieder zu feiern, und die hohe Verantwortung vor -er Volksgemeinschaft fordern cs so von uns. Diese Neuordnung wollen wir durchführen aus dem Boden des Rechts, wie ihn die Kirche der altpreußischen Union in ihren auch staat licherseits anerkannten Organen der Leitung und Verwaltung besitzt. Wir wollen und wünschen, daß sich alle, die guten Willens sind, mit uns auf diesen Weg des Rechts begeben. Wir wissen und erkennen an, daß nach den Kämpfen und Spannungen des letzten Kirchenjahres jedem, dem das Herz schwer wurde über aller Not, Zeit zu lassen ist zum Wiedergewinn innerer Freude und Be reitschaft mitzutun und mitznhandeln. Ein jeder, der endgültiges Unheil von der Kirche der Reformation abwenden will, muß aber wissen, daß auch die Liebe nicht leben kann ohne Ordnung und Zucht. So fordern wir auf zur Sammlung aller positiven Kräfte. Der Mörder von Päwesin In Brandenburg tagte in der Aula dev Augusta-Schule das Potsdamer Schwurgericht und verhandelte gegen den 22jährigen Arthur Orlowski, der am 22. Juli dieses Jahres die Witwe Johanna Fehrmann in Päwesin er mordet hat. Bei seiner Vernehmung gab Or lowski zunächst an, er hätte gewußt, daß „in Päwesin etwas zu holen" wäre. Die dortigen Verhältnisse habe er von früher her gekannt, weil er vor zwei Jahren drei Monate hin durch dort in Stellung war. Am 2. Juli hab« er sich dann nach Päwesin zu dem Hause be geben, in dem die Witwe Johanna Fehrmann wohnte. Schließlich sei er Frau Fehrmann ge genübergetreten, habe sie am Haar gefaßt, niedergerissen und gefesselt. Er glaubte zu nächst, Frau Fehrmann sei tot. Er sei dann noch oben gegangen und hätte verschiedene dort liegende Teschinas an sich genommen. Dietz erprobte er in der Veranda, indem er nach Spatzen schoß. Als er aus dem Zimmer, i» dem Frau Fehrmann lag. Geräusche hörte, habe er mit einem Tesching auf die Frau ge schossen. In einem Koffer verpackte er hier auf alle Lebensmittel, deren er habhaft wer den konnte, sowie mehrere Grammophonplat ten und 170 RM. Als er merkte, daß sich je mand dem Hause näherte, floh er. Das Ge richt begab sich anschließend nach Päwesin zu einem Lokaltermin. Betrügerische Zigeunerinnen verhaftet 12W RM einer kranken Frau gestohlen. Ein kaum glaublicher Betrugsfall ereignet, sich in dem oberschlesischen Dorf Plawmowrtz fm Landkreis Glelwitz. Zwei Zigeunerinnen, die sich als Gesundbeterinnen ausgaben, hat ten sich bereiterklärt, die kranke Frau ein« Rentners gesundzubeten. Die eine der beiden Schwindlerinnen ließ sich mit der Kranken einschließen. Die Patientin mußte ihre Er sparnisse von 1200 RM in einem Zigarren- kästchen aus den Tisch stellen. Die Zigeunerin besprengte es mit Wasser, wickelte einen weißen Zwirnsfaden herum, murmelte allerlei Sprüche und tat dann das Kästchen in dw Kommode, die sie verschloß. Sie nahm den Schlüssel an sich und verbot der Frau, frühe stens nach drei Stunden über die Sache zn sprechen. Nachdem sie noch Salz aus die Tür schwelle gestreut hatte, mußten die übrigen Familienmitglieder beim Fortgang der Zigeu nerinnen ein Vaterunser beten. Es durfte aber keinesfalls daS Amen mitgesprochen werden, weil die Patientin sonst nicht gesunden würde! Da die Angehörigen bald danach mißtrauisch die Kommode öffneten und den Diebstahl der 1200 RM bemerkten, konnten die Gesundbe terinnen verhaktet und ihnen daS Geld Wiede» «bgenommen werden. Der zweite VerhandstttMtaa Im Verlaufe der Aussprache über den un garisch-südslawischen Streifall gab der franzö sische Außenminister Laval im Völkerbunds- rat eine Erklärung ab. Bei dieser schweren Auseinandersetzung, so führte Laval aus, stehe Frankreich an der Seite Südflawiens. Die südslawische Regierung hat den stärksten Beweis ihres Friedenswillens geliefert, indem sie sich an Genf gewandt habe. Heute handelt es sich darum, Südslawien Genugtuung zu ge ben. Zugleich gelte es, aus dem Attentat von Marseille die Lehre zn ziehen und für alle Zukunft derartige Taten unmöglich zu macheu. Laval ging dann auf die südslawische Denk schrift ein und machte sich die wesentlichsten darin enthaltenen Anschuldigungen gegen Un garn zu eigen. Da nun der Delegierte Un garns selbst vom Revisionismus gesprochen habe, so wolle er sehr deutlich ein Wort wie derholen, das er vor der Kammer gesagt habe: „Wer einen Grenzstein versetzen will, stört den Frieden Europas." Der französische Außenminister ließ dann das Urteil durchblicken, daß die ungarische Regierung zum mindesten fahrlässig gehandelt habe. In der Frage des Ashlrechts müsse man eine neue internationale Regelung schaffen. Man müsse auf dem internationalen Felde eine wirk same Unterdrückung politischer Verbrecher sichern. Die französische Regierung werde spä ter noch konkrete Vorschläge machen. Zum Schluß forderte Laval die ungarische Regie rung auf, eine neue Untersuchung anzustellen. Der italienische Delegierte, Baron Aloisi, erklärte, durch die Anklagen Südflawiens sei eine ganze Nation in ihrem Ehrgefühl verletzt worden. Der Rat habe sicher mit Erschütterung ver nommen, daß gegen König Alexander von einer terroristischen Organisation in Brüssel ein regelrechtes Todesurteil ausgesprochen und in der Presse veröffentlicht Worden sei. Wenn im Zusammenhang mit Sem südsla wischen Antrag vom ungarischen Revisionis mus gesprochen worden sei, so könne der Rat nur davon Kenntnis nehmen, daß der unga rische Revisionismus friedlichen Charakter habe. Revisionismus sei nicht Terrorismus. Italien habe als erstes Land den Grundsatz ausgestellt, daß die Verträge den wechselnden Zeitumständen angepaßt werben müßten und zwar auf legalem Wege. Es sei deshalb nicht zulässig, dieses Streben mit Terrorismus zu verwechseln. Genfer Aussprache «der den Giibost Konslttt „Wer einen Grenzstein versetzen Witt, stört den Frieden Europas"
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