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—»— — Skandal k, Ma Millionärsfühne als Erpresser. In der kleinen südamerikanischen Stadt Tulsa, dem Wohnsitz vieler reicher Familien, die ihre großen Einkünfte in der Hauptsache aus der PetroleuMndustrie beziehen, ist ein großer Skandal ausgebrochen. Der Staatsan walt des Distrikts, Anderson, hat gegen den 19jährigen Sohn des im ganzen amerikani schen Süden hochgeschätzten Bundesrichters Kennamer Mordanklage erhoben und außer dem gegen eine Reihe junger Männer aus den ersten Familien in Tulsa ein Verfahren we gen angeblicher Beteiligung an einein Er pressungskomplott eingeleitet. Der NjShrige Medizinstudent John Gorrell wurde von Kennamer durch Revolverschüsse ge tütet, und nach den Feststellungen des Staats anwalts sollen auch einige andere Söhne wohlhabender Familien in Tulsa beteiligt sein. Der Staatsanwalt ist der Anficht, daß es sich hier um die Ermordung eines Bandenführers durch den a«-«ren handele. Der ermordete Gorrell soll angeblich einen Erpressungsversuch in Höhe von 20 000 Dollars an dem Oel-Millionär H.F. Wilcox vorbe reitet und gedroht haben, dessen Tochter zu entführen, falls er das Geld nicht erhalten werde. Zwischen Kennamer, der den Mord zu gibt, und dem ermordeten Gorrell bestand aber eine heftige Rivalität, weil sich beide um die Gunst der Tochter des Oel-Millionärs Wilcox bewarben. Sport und Spiel Deutsche Europameister im Jiu-Jitsu. Bei den Titelkämpfen in Dresden belegten die deutschen Vertreter in allen Klassen die ersten Plätze. So wurde Stenzel-Berlin im Federgewicht Europameister, Wittwer-Dresden km Leichtgewicht, Lehmann-Berlin im Mittel gewicht, Wobbe-Breslau im Halbschwergewicht und Gasch-Berlin im Schwergewicht. Im Na- tionenklassement trug Deutschland einen über legenen Erfolg mit 28'/- Punkten vor der Tschechoslowakei mit 1'/- Punkten davon. Un garn und Lettland konnten nicht einen einzi gen Punkt verbuchen. Hellas-Magdeburg verliert 0:1« Punkten. Hellas-Magdeburg verlor in Bremen den Schwimmklubkampf gegen den Bremischen SB. ganz unerwartet hoch. Die Hellenen konnten nicht eine einzige Staffel gewinnen und muß ten sich mit v: 16 Punkten geschlagen be kennen. Berliner Sieg im Städtekampf im Schwim men. Im Berliner Stadtbad Mitte wurde der zweite Städtekampf im Schwimmen zwischen Berlin und Leipzig ausaetragen. Auch dies mal wieder siegten die Vertreter der Reichs hauptstadt. Berliner Eishockey-Niederlage gegen Warschau. Die Eishockeymannschaft von „Branden burg-Berlin, die auf der Kattowitzer Kunst eisbahn gegen eine Krakauer Auswahlmann schaft ein 2:2 erzielte, trat gegen eine aus Warschauer Spielern gebildete Mannschaft an. Einige polnische Nationale gaben dieser Aus wahlmannschaft ein derartiges Uebergewicht, daß sich die Vertreter mit 2:0 geschlagen be kennen mußten. . Ver veutfO-franASMMe Handelsvertrag unterzeichnet Ein Bild von der Vertrag-Unterzeichnung, die in Part» am Quai d'Orsay durch den französischen Außenminister (fitzend, link) und den deutschen Botschafter in Paris, Dr. Köster (fitzend, recht») voll zogen wurde. Stehend von links nach rechts: Ritter, der Ches der deutschen Abordnung — Bonne fond Craponne — Marchandeau — de Fouquisres. Wegvringen von Hühneraugen, weil mäü da zu eine bestimmte Gelegenheit abwarten muß: wenn zu einem Begräbnis geläutet wird, wasche man die Hühneraugen in laufendem Wasser, dann fallen sie von selbst ab. Eine wichtige Rolle spielt weiter im Aber glauben die Asche. Bei den Germanen galt sie als ein Dämonen abwehrendes Mittel, und Notfeuerasche wurde gegen Mißwachstum und gegen Raupenfraß verwendet. Bänder aller Art finden als Zwischenträger der Krankhei ten Verwendung bei Halskrankheiten, Husten und Heiserkeit. In Lippe näht man ein schwarzes Samtband um den Hals des Kran ken, so daß es nicht leicht entfernt werden kann. Fällt es dann von selbst nach einiger Zeit ab, dann ist auch das Halsleiden geheilt. In anderen Gegenden spielt sogar die Farbe eines Lappens, den man zur Heilung um bindet, eine Rolle. So soll man gegen Magen schmerzen einen blauen Lappen aus den Leib legen, gegen Zahnschmerz diesen um den Kops binden. Wichtig ist bei Heilhandlungen noch Lis Richtung, in der sie erfolgen. So ist es z. B. Leim Massieren keineswegs gleichgültig, ob auf- oder abwärts gestrichen wird. Auch das Wasser, das bei Heilhandlungen benötigt wird, muß stromabwärts und stillschweigend vor Sonnenaufgang geschöpft werden. Heil pflanzen wirken verschieden, je nachdem sie auf- oder abwärts geschnitten oder geschabt wur den. Eine Abkochung von Hollunder-Rinde führt ab, wenn die Rinde von oben nach un ten geschabt wurde, wogegen sie von unten nach oben geschabt, als Brechmittel wirken soll. In der Pfalz läßt sich der Fieberleidende von einem anderen seinen Namen auf einen Zettel schreiben, geht dann morgens nüchtern hinaus, fängt sich einen Frosch, steckt ihm den Zettel ins Maul und wirft das Tierchen unter An rufung der drei heiligsten Namen rücklings ins Wasser; dann hört das Fieber auf. Zum Schluß sei noch auf den Friedhofsaver« glauben hingewiesen. Wer drei Nächte lang - auf einem Friedhof schläft, wird von seiner Krankheit genesen. Moos von der Kirchhofs mauer abgelöst, soll blutstillend wirken. Bei diesem Heilzauber scheint das Volk weniger an eine Hilfe der Toten als vielmehr an eine Uebertragung der Leiden auf den Friedhof geglaubt zu Haven. In früheren Zeiten, da man noch an Hexen und böse Geister glaubte, wurden die umständ lichsten Handlungen vollführt, um die Krank- heitsgeister aus dem Körper zu vertreiben. So war das „Abbeten", das „Abbinden" und das Blasen, Hauchen, Streichen und endlich das „Abstreifen" von Krankheiten gebräuchlich. Dieses Abstreifen gehört zu den „tierischen" Heilhandlungen; ihr Ursprung ist in der Vor zeit der Menschheit zu suchen. Gleich wie die Tiere sich an Bäumen, Mauern, Felsen scheuern und reiben, um lästige Parasiten los zuwerden, um beispielsweise den Juckreiz bei Geschwüren und Hautkrankheiten zu vermin dern, so taten dies auch die Menschen und tun es noch. Der volksmedizinische Gebrauch des „Abstreifens" ist ein Anklang daran. Er ist weit verbreitet, kann aber heute nicht mehr von dem Brauch des „Durchkriechens" geschie den werden. Der Brauch des „Abbindens" ist alt, aber er hat sich zum Teil noch bis in un sere Zeit erhalten. So zeigt der Heilzauber gegen Warzen durch Abbinden derselben in früheren Zeiten und heutigentags ein« deut liche Verwandtschaft. Früher hat man die Warze mit einem Faden oder einem Roßhaar umwickelt und durch allmähliches Zusammen ziehen entfernt. In Sachsen hatte man dazu einen Seidenfaden verwendet, der nach rück wärts fortgeworfen wurde, während gerade die Glocken zu einem Begräbnis läuteten. Da bei mußte der Spruch aufgesagt werden: „Sie läuten einer Leich' Und meiner Warze zugleich." Ganz ähnlich spielt sich noch heute in der glei chen Gegend diese Zeremonie ab. Der Aberglaube, daß Gegenstände, die man erst mit dem Körper des Kranken in Berüh rung gebracht und sodann weggeworfen hat, wenn sie erst verwest sind, in diesem Stadium der Zersetzung gleichsam die Krankheit mitzer setzen, scheint in verschiedenen Formen Weik verbreitet zu sein. Verschiedene Krankheiten können nach dem Volksglauben auch auf Bäuuie übertragen Werden: Zahnschmerzen, Reißen und Gicht. Wer z. B. einen Mrnvaum umfaßt und drei mal um ihn herumläuft, kann sein Leiden los Werden. Wer beim Waschen zuerst die Hände und dann erst das Gesicht avtrocknet, ist seine Schmerzen los. Schwieriger ist dagegen das „AdgMM" KnmkMm Aberglauben um den kanten Benschen Elefanten-Ballett auf Tournee. Ein indischer Dompteur hat sich in Kalkutta mit seinem graziösen Elefanten-Ballett ein« geschifft, um zunächst auf einer Tournee Ame rika und dann Europa mit seinen Balletteusen zu beglücken. Es handelt sich um eine regel- rechte Tanzgruppe von Dickhäutern, bestehend aus Primaballerina, Girls. Solotänzern und Statisten. Die Leistungen dieses einzigartigen Balletts sollen ausgezeichnet sein und in einem russiichen Ballett ihren Höhepunkt finden. Söflichkeit ist nicht immer am Pla- In einer der letzten Nächte kam ein Lon doner Schutzmann, ein beliebter und berühm ter „Bobby" durch eine Villenstraße und be obachtete, wie ein Mann ins Fenster klettern wollte. Schnell war er bei der Hand, um den Mann zu verhaften. Doch dieser erklärte, daß ihm die Villa gehöre und er nur den Haus schlüssel vergessen hätte. Gutmütig, wie ein Bobby ist, half er ihm nun ins Fenster hinein, beobachtete aber genau die nachfolgenden Vor gänge. Erst als er sah, daß der Mann ge mütlich ins Zimmer ging, Licht anmachte, sich ein Buch hotte und dann mit einer Zigarette ans Fenster fetzte, ging Bobby befriedigt wei ter. Doch erst am nächsten Tag erfuhr er, daß der wirkliche Besitzer im Theater war und er einen: gefährlichen Einbrecher, der das offen bar genau gewußt hatte, beim Einbruch be hilflich gewesen war. Der Tod erledigt einen Prozeß Das Warschauer Appellationsgericht wird in Kürze einen Prozeß verhandeln, der sich eigentlich schon von selbst erledigt hat. Denn sämtliche Personen, die an diesem Prozeß ein Interesse hatten, sind inzwischen gestorben, die Gegner, die Zeugen, die Verteidiger, die Staatsanwälte und die Richter. Es handelt sich um eine Dutzendangelegcn- heit, um den angeblich unberechtigten Verkauf eines Grundstücks im Jahre 1919. Als der Kläger die Klage eingereicht hatte, starb er. Doch die eingesetzte Vermögensverwaltung be trieb den Prozeß weiter, und sechs Monate später starb der Rechtsanwalt. Einen Monat darauf folgte ihm der Staatsanwalt in den Lod, der die leidige Sache mit Energie aus der Wett schaffen wollte. Ein neuer Staats anwalt trat auf, ein neuer Verhandlungster min wurde angesetzt, da begannen die Zeugen zu sterben. In zwei Jahren starben sieben Zeugen und schließlich auch noch der Richter, fo daß wieder keine Verhandlung erfolgen konnte. Vier Jahre vergingen, Lis das Gericht den Fall wieder bearbeitete und zum Ende bringen wollte. Während der Sitzung brach der Generalstaatsanwalt zusammen und starb am vierten Tage darauf. Nun wurde der Fall vor einigen Tagen erneut zur Verhandlung anaesetzt. Bei der Vorladung der Zeugen er- gab sich jedoch, daß auch die drei letzten noch gestorben waren. Nun gibt es keinen mehr, der an diesem Prozeß ein Interesse hätte. Nur das Aktenstück lebt noch! Ser Kimb md dir Mwen Ueber ein merkwürdiges Erlebnis berichtet ein Londoner Blatt: Ein I3jähriger Junge war mit seinem Hund spazieren gegangen und fütterte unterwegs die Möwen mit den Resten seines Brotes. Einmal warf er jedoch eist Stück Wurst dem Hunde zu. Gleichzeitig schnellte jedoch auch eine Möwe herbei, de« Hund war schneller, schnappte aber nicht nur das Stück Wurst sondern auch gleichzeitig die Möwe. Die Möwe schrie laut. Da flog, wie auf Kommando der ganze Möwenschwarm her bei, und im Nu war der Hund unter der krei schenden Masse der großen Vögel zugedeckt, di« ihn mit ihren langen krummen Schnäbeln be hackten. Vergeblich versuchte der JuMe, sei nem Hunde zu Hilfe zu kommen. Erst als einige vorbeikommende Männer mithalfen, ließen die Möwen ab. Inzwischen war der Hund aber schon so jämmerlich zugerichtet worden, daß er zu einem Tierarzt getragen werden mußte. - > W Der „verlorene Sohn". Auf einer Fahrt in Ostfriesland hatte ein Bremer Geschäftsmann eine Autopanne. Er bat einen auf der Landstraße herankommenden Handwerksburschen, ihm bei der Beseitigung des Schadens behilflich zu sein. Der Wanders mann zeigte sich auch hilfsbereit. Während de« Arbeit erkannten sich plötzlich der Automo bilist und der Wanderbursche. Der Automo bilfahrer stellte fest, daß der Mann von detz i Straße sein Bruder war, von dem er seit 18 ' Jahren nichts gehört hatte. Damals war de« Bruder wegen einer kleinen Auseinander setzung aus dem Elternhause gegangen und bisher nicht zurückgekehrt. Jetzt folgte «r be reitwillig der Aufforderung des Bruders, uns ihm nach Bremen zurückzukehren, wo er im Geschäft des Bruders Arbeit finden soll. * Depreffla Bolschewikla. Vornamen unterliegen sehr -er Mode, In England wird z.B. gegenwärtig kein Mäd chen Mary oder Maria getauft, fast alle Neu geborenen weiblichen Geschlechts erhalten dl- griechische Form dieses schönen Namens, „Ma rina", weil ein englischer Prinz eine grie chische Prinzessin heiratete. So wird eS künftig leicht sein, vom Namen auf das Geburtsjahr zu schließen. Besonders schlimm ist aber ei» unschuldiges Kindlein daran, das vor ein Paa- Jahren im Oranje-Freistaat den Namen „Des Pressia-Bolschewikia^ erhielt und nun sein Le« Len lang die Erinnerung an die schlimme» Zeiten wachhalten soll, zu denen es geboren wurde. *— Der Fuchs in der Pfarrküche. - i Einen ungewöhnlichen Abschluß fanA ein« Fuchsjagd in Lincolnshire in EnalanR Der von der Meute gejagte Fuchs floh auv den Kirchhof eines kleinen Dorfes, setzte dorr über die Mauer des Pfarrgartens und sucht« Schutz In der Pfarrküche. Drei Hunden geh lang es, ihm dorthin zu folgen und das Tietz im Besseln des fchreckerstarrten Pfarrers M töten, während das Küchenpersonal schreiena dis Flucht ergriff. s Drei Todesopfer durch Glatteis. s In vielen Gebieten Kärntens liegt dichte« ! Nebel, der durch die herrschende Kalte zu sta« - ker Glatteisbildung führte. Infolge W Glatteises kam es nun zu zahlreichen Unfäl len, die insgesamt drei Todesopfer und meh rere Schwerverletzte forderten. Zum 65. Gebrmstg von Rudolf herzo- Am 6. Dezember wird der rheinische Dichtest. Rudolf Herzog 65 Jahre alt. Ak» ersten Erfolge hatte er mit den Dramen „Praß tektion" und „Herrenmoral", denen später da« Kriegsdrama „Stromübergang" folgte. Sein« wahre Volkstümlichkeit jedoch hat er sich mW den Romanen „Die vom Niederrhein", ,D« Wiskottens", „Die Stoltenkamps imd khvtz Frauen, „Hanseaten", „Das Fähnlein der Dersi sprengten" und „Willand der Schmied" «kt k rungen. w-gesamt 3S1 Todesopfer Dir Wirbelfturmschübrn aus den Philippine». Seit September d. I. find die Philippine» von insgesamt fünf Wirbelstürmen heimge sucht worden; 391 Menschen sielen diesen Na» turkatastrophen zum Opfer. Rach der Ausbesserung der Schäden, di« Ler letzte Wirbelsturm «»gerichtet hat, könnt« nunmehr der Umfang der Verwüstungen fest, gestellt werden. Danach find 18 Personen ge, tütet Word«». 7» Personen werden vermiß«, Die Zahl der Obdachlosen beträgt 1K0M. Bei Lem Untergang Le- Motorschiffes „Pulapan* find von der siküpftge» Besatzung 20 Mau» ertrunken. Der Ernteschaden beträgt meiere Millionen Dollar. Bom Dreistädtelampf lm Kunstturnen das zwischen der Städten Berlin, Hamburg und Leipzig am Sonntag In der Reichshau.pt- stadt zum 23. Male auSgetragen und von Hamburg mit 2526 Punkten vor Berlin mit 2458 und Leipzig mit 2434 Punkten gewonnen wurde: Der Leipziger Haustein am Reck, der mit der noch hie erreichten Zahl von 347 Punkten der beste Eriyelturner des Wett bewerbes war.