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Da, Tageblatt erschein« an I-d-m Werltag- Mo»a„-«egug»pr«i» : L.»t> Mk. Bel Abholung In den Ausgabestellen des Landgebietes 10 Ma. mehr, bei Zutragung Im Stadtgebiet I s Pfg., Im Landgebiet 2» Pfg. Botenlohn. Wochenkarten 8» Pfg., EiNjelnunimer 10 Pfg., Sonnavendnummer LV Pfg. «UoftscheiUonto: Leipzig 2S20t. Gemetndegirolanto: Frankenberg. Fernsprecher St. Lelegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. W^S-WItnZ^ee Anseigrnpreis: l Millimeter Höhe einspaltig 22 mm breit) 4 Pfennig, im RcdaktionStetl i— 72 mm breit) LV Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung LS Pfennig Tondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bet Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bet Platzvorschriften Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im WiederholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. Das Tageblatt Ist das zur BerössenUl-ung der amtlichen Belannttnachungen der Amtshanptmannschait Wha und des Stadtrats zu granlenberg behördlicherseits bestimmte Matt Dienstag, den 4. Dezember lM nachmittags M. 282 Europa und wir Eine Unterredung des Reichsaußenminister» Reichsaußenminister Freiherr von Neurath gab dem Chefkorrespondenten des Berliner Reuterbüros eine Erklärung über Deutsch lands Bereitwilligkeit ab, feden allgemeinen Vorschlag für die Befriedung Europas wohl wollend in Erwägung zu ziehen. Freiherr von Neurath sagte: „Natürlich ist Deutschland ebenso darauf bedacht wie jede andere Nation, die Wolken von Furcht und Mltzträue«, die augenblicklich über Europa zu hängen scheinen, zu zerstreuen. Jeder Plan, der tatsächlich dieses Ziel hat, wird bestimm« die wohlwollende Aufmerksamkeit der Wil helmstraße finden. Aber leider liegen die Ent scheidungen über solche Dinge nicht '-bei Deutschland allein." „Man hat im Ausland erklärt, Herr Mini ster, daß Lie Aussprache im britischen Unter haus als ein neuer Schritt in der Abrüstungs frage betrachtet werden kann. Sehen Sie dies auch in diesem Licht?" „Man muß abwarten, was für Folgen diese Aussprache haben wird." ,Halten Sie es für möglich, daß die Zeit her annaht, wo Deutschland seinen Entschluß des Austritts aus dem Völkerbund überprüfen wird?" „Unser Standpunkt in dieser Angelegenheit scheint mir so leicht verständlich, daß es mich wundert, Latz da noch irgendein Zweifel sein kann. Sicherlich lätzt einen der blotze Name „Völkerbund" an eine Versammlung von Teil nehmern in Europa denken, die Lurch Ver handlungen untereinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung Fortschritte erzielen können. Deutschland hat immer deutlich er klärt, Latz es zur Mitarbeit bereit sei, wenn seine berechtigten Ansprüche nach den kürz lichen Worten Ihres General Smuts „frei und offen" anerkannt würden. Sicherlich wird es jedoch nicht nach Genf zurückkehren, solange es nicht vollkommen klar ist, Latz Deutschland nw wieder mit ungerechter Benachteiligung behandelt wird." «ras v. d. KM oerabWedet sich Berlin!, 3. 12. Staatsrat Dr. Graf von Ler Goltz verabschiedet sich in einem Rund schreiben von den Führern der Wirtschafts- Gliederungen in der Gesamtorganisation der ^deutschen Wirtschaft, in dem es heißt: „Die Drganisation der Wirtschaft halt mit der so eben ergangenen ersten Durchführungsverord nung für das Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft ihre von dem Herrn ReichSwirtschaftsminister angeordnete gesetzliche Form erhalten. Für meine bisherige Tätigkeit als kommis sarischer Führer der Wirtschaft, die von mir stets als eine Aufgabe ganz bestimmten In halts und nicht als eine Stellung aufgefaßt wurde, ist damit kein Raum mehr. Es ist mir Herzensbedürfnis, Dank zu sagen für alles Vertrauen und allen mir immer wieder bewiesenen Willen zu treuer Mitarbeit aus ollen Kreisen der Wirtschaft, insbeson dere den oorgeschlagenen und ernannten Füh rern von Wirtschaftsgliederungen und ihren Helfern. Der Glaube an die Notwendigkeit national sozialistischen Gemeinschastsdenkens und E-s- NiernschaftShandelns in der gesamten deutschen Wirtschaft bleibt die Grundlage ihrer Zu kunft. Mögen Selbstbewusstsein und Kraft, verbunden mit Leistungswillen und Opferbe- reitschost auch in der Wirtschaft freiwillig und freudig das deutsche Schicksal Mehr und mehr gestalten helfen." W-MnlU Lord orotvermere Mreivtr „Hitler ist der «Mzelide Führer eine» groben Billes" „Wenn es naG Mr ginge..." Rothermere» Außenpolitik London, 4. 12. (Funkspr.) „Daily Mail" veröffentlicht in großer Aufmachung einen an den Chefredakteur des Blattes gerichteten Bries Lord Rothermeres. Dieses Schreiben besaßt sich zunächst mit Vermutungen über die angebliche Herstellung von Militärflugzeugen bzw. kriegs tauglichen Flugzeugen in Deutschland und be hauptet kurzerhand, daß Deutschland bereits Aber 10 000 Flugzeuge verfüge. Dabei muß der Verfasser selbst einräumen, daß es sich bei dieser Angabe um nichts weiter handelt als eine subjektive Schätzung. Der Schluß des Briefes ist allgemeinen politischen Betrachtun gen gewidmet. „Wenn andere leitende Per sönlichkeiten vorsichtig wären," so heißt es u. a., „so würden sie Deutschland die Freundschafts- Hand Hinstrecken. Ich gehöre zu dm Leuten, dis glauben, daß Deutschland und Großbritan- nien Freunde sein sollten. Es gibt zwischen bei den Ländern keine Gegensätze. Die meisten Nachrichten, die in England über Deutschland veröffentlicht werden, sind Schwindel. Hitler ist der glänzende Führer eines großen Volkes. Das Hitler-Regime steht nicht vor dem Zu sammenbruch und Deutschlands Wirtschaftslage ist nicht so tragisch. Wenn es nach mir ginge, so würde ich die Kriegsschuldfrage des Ver sailler Vertrages preisgeben, Deutschland alle unter britischem Mandat stehenden afrikanischen Kolonien zurückzugeben und Deutschland mittei len, daß Großbritannien kein Interesse an der deutschen Politik in Osteuropa habe. Ferner sollte es ein englisch-französisches Verteidigungs bündnis geben, das die Unverletzlichkeit der beiden Länder mit Einschluß ihrer überseeischen Besitzungen verbürgen würde. Ein solches Bündnis würde Frankreich in den Stand setzen, sich von der Kleinen Entente koszulösen, d. h. von einer Verhindung, die für Frankreich selbst voller Drohungen und Gefahren ist." Französische Stimmen gegen und fiir eine Verständigung mit Deutschland Paris, 4. 12. (Funkspruch.) Der rechts- gerichtets Abgeordnete Hmriot sprach am Mon tag abend in einem der großen Pariser Säle über das Thema „Gegen den Krieg". Henriot erklärte, er sei kein Anhänger dec Unverän- derlichkeit der Verträge, denn gewisse Grenz pfähle seien ein Hindernis für den Frieden. Der Redner wandte sich gegen eine französisch russische Annäherung und trat fiir ein fran- zösischMtalienisches Abkommen ein. Der Schritt Südslawiens beim Völkerbund sei zu bedauern. Tie Besprechungen ehemaliger Frontkämpfer mit den Vertretern der deutschen Frontkämp fer wurden von dem Redner abgökehnt. Der Abgeordnete erklärte abschließend, daß die Liebe Frankreichs zum Frieden dis Umsicht Nicht ausschließen dürfe. Fast gleichzeitig sprach in der Sorbonne vor der intellektuellen Jugend der französische ^Schriftsteller Jules Romain über das gleiche Thema. Der Redner gab der Hoffnung Aus druck, daß die Abstimmung im Saargebiet den Auftakt zu einer !Lntspannnng zwischen den beiden Ländern darstellen möge. Er vertrat ferner denselben Standpunkt wie Jean Goy in seiner Kammerrede und wies mit Nachdruck auf die Notwendigkeit hin, die Vorschläge der nationalsozialistischen Regierung entgegenzu- Nehmen. Die Belgrader „Pravda- kör elae deuW-franzöMe Verständigung Belgrad, 3. 12. Neben der Völkerbunds- klage gegen Ungarn interessiert sich die südsla wische Presse derzeit für keine anders Frage stärker als fiir die einer deutsch-französischen Annäherung. Die Blätter hatten bereits alle Begegnungen von Ribbentrops in London und Paris verfolgt, ohne sich dazu zu äußern. Am Montag nahm nunmehr die „Prawda" in einem Aufsatz, der in politischen Kreisen Auf sehen erregte, zu der deutsch-französischen Frage Stellung. Das Blatt erklärte gleich anfangs, daß es sich jetzt um eine Aussprache handele, die die. Unterstützung ganz Europas verdiene. Nach einem geschichtlichen Rückblick über die bis herigen Annäherungsbestrebungen stellt die „Prawda" fest, daß sowohl aus politischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen jeder wahre Staatsmann in Europa die Verwirklichung der deutsch-französischen Freundschaft wünschen müsse. Denn nur die beiden größten Mächte auf un serem Erdteil seien in der Lage, den Frieden der Welt zu sichern. Jede andere Politik führe ins Verhängnis. VariS reGnet mit SMSgkederung des Gaargevietes Die Abmachmtgen des Dreierausschusses Tatbeweise des deutschen Verständigungswitteus Der Inhalt de- Saar-Abkommens In Ergänzung der amtlichen Mitteilung über den Abschluß der Saar-Verhandlungen iu Rom wirb bekanntgegeben, Laß die ver einbarten Bestimmungen am Mittwoch dem Völkerbundsrat zur Beschlußfassung unter breitet werden. Ueber den Inhalt der Verein barung selbst werden noch folgende Mitteilun gen gemacht: Für die Abfindung aller Ansprüche Les französischen Staates (Saargruben, Eisen bahnen, Grenzbahnhöfe usw.) zahlt Deutsch land eine Pauschalsumme von IW Millionen Reichsmark in französischen Franken (SW Mil lionen Franken). Außerdem wirb Frankreich die zinsfreie Ausbeutung der Warnbtgrubcn, Lie aus Schächten erfolgt, die auf französischem Gebiet liegen, zugestanden. Die Ausbeutung wird auf fünf Jahre beschränkt und darf eine be stimmte Förderungsmenge (durchschnittlich 2,2 Millionen Tonnen Kohle) nicht über schreiten. Vorkehrungen sind getroffen worben, um zu verhindern, daß durch Lie Barzahlung Ser Pauschalsumme eine Verschlechterung Ler deutschen Devifenlage eintritt. Was den politischen Teil der Abmachungen betrifft, so handelt es sich in erster Linie um die Garaytiefrage, und zwar sollen die Ga rantien, wie sie im Ratsveschluß vom 4. Juni für die Stimmberechtigten vorgesehen sind, zu im wesentlichen gleichen Bedingungen auch auf die Nichtstimmberechtigten ausgedehnt werden, soweit sie am Tage der Abstimmung drei Jahre im Saargebiet ansässig sind. (Die Emigranten fallen also nicht unter diese Abmachungen. D. Schriftlt.) Außerdem ist vorgesehen worden, daß Bewohner des Saar- gebietes während der Dauer eines Jahres aus dem Saargebiet abwandcrn können. Diese Bestimmung greift aber in keiner Weise der deutschen Gesetzgebung auf dem Gebiet der Staatsangehörigkeit vor. Schließlich fand ein Notenwechsel über die Handhabung der Sozialversicherung nach der Rückgliederung zu Deutschland statt. keine separatistischen Machenschaften Ablehnung durch die Saarkatholiken. „Es steht wirklich schlecht um die separati stische Bewegung an der Saar, und trotz der verzweifelten Anstrengungen gelingt es nicht, auch nur den Schatten eines Erfolges nach- zuwelsen. Auch sämtliche Neugründungen ha- ben bis jetzt der Bewegung mehr geschadet als wird es auch mit der Gründung eines „Deutschen Volksbundes für christlich-so- zmle Gemeinschaft" geschehen, die jetzt in Saarbnüikn erfolgt ist. , k , ' . ' I st----.-.-' SS. Jahrgang Kurzer Tagesspiegel Die römischen Vereinbarungen über die Saar werben am 5. Dezember dem Völkerbundsrat zur Beschlußfassung unter breitet werden. Für die Abfindung aller An sprüche des französischen Staates (Saargruben, Eisenbahnen, Grenzbahnhöfe usw.) zahlt Deutsch land eine Pauschalsumme von 150 Mil lionen Reichsmark in französischen Franken (900 Millionen Franken). Äußerem wird Frank reich die zinsfreie Ausbeutung der Warndt- Gruben, die aus Schächten erfolgt, die aus französischem Gebiete liegen, zugestanden. Die Ausbeutung, wird aus 5 Jahre beschränkt und darf eine bestimmte Förderungsmenge nicht überschreiten. Der Reichsminister der Finanzen hat in einem Erlaß bestimmt, daß einmalige Zuwendungen an Arbeitnehmer zu Weihnachten Unter bestimmten Voraussetzungen frei von der Einkommensteuer ^Lohnsteuer), Abgabe zur Arbeitslosenhilfe, Ehestandshilse der Ledigen und der Schenkungssteuer sein sollen. Nachdem die Organisation der Wirtschaft mit der ersten Durchführungs verordnung für das Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirt schaft ihre gesetzliche Form erhalten hat, hat sich Staatsrat Dr. Graf von der Goltz in einem ^Rundschreiben von den Führern der Wirtschafts« Gliederungen in der Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft verabschiedet. Der französische Außenminister L a v a l empfing am Montag nachmittag den deutschen Botschafter Köster, sowie den eng lischen und den sowjetrussischen Botschafter. Tie belgische Regierung hat zur Deckung der Bedürfnisse des Staatsamtes, ins besondere für die Durchführung des außer ordentlichen Staatshaushaltes im Kamps ge gen die Arbeitslosigkeit mit Holland eine An leihe abgeschlossen. Die Belgrader „Prawda" nahm am Montag in einem Aufsatz, der in politischen Kreisen Aufsehen erregte, zur deutsch-fran zösischen Frage Stellung. Das Blatt stellt fest, daß sowohl aus politischen, als auch aus wirtschaftlichen Gründen jeder wahre Staatsmann in Europa die Verwirklichung der deutsch-französischen Freundschaft wünschen müsse. Im Zusammenhang mit der Er mordung Kirows sind in Leningrad und Moskau über 70 Verhaftungen oorgenom- men worden. In Leningrad wurde der Leiter der Polizeioerwaltung und 7 höhere Beamte verhaftet. Dieses Grüppchen, das sich um die separati stische „Neue Saarpost" des Chefredakteurs Johannes Hoffmann schart, soll versuchen, un ter christlicher Tarnung im letzten Augenblick noch die deutschen Katholiken a» der Saar für separatistische Ziele cinzufangr», obwohl dieser Versuch angesichts der einmütigen Vaterlands treue der Saarländer ohne Unterschied der Konfession zu völliger Aussichtslosigkeit ver urteilt ist. So schreibt auch das große katholische Blatt, die „Saarbrücker Landeszeitung", zu dieser Gründung: „Schon seit einiger Zeit munkelte mau im Saargebiet davon, daß eine neue Partei im Werden sei und bald aus ihrem keimhaften Leben an das Licht der Oeffentlichkeit treten werde. Es handelte sich nm eine Gründung mit Zeitzünder, aber die Sache funktionierte nicht richtig." Das Blatt hält die Tatsache, daß ausgerechnet die ..Neue m 38 IW ki« LUI» kMMWnMg!