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vertag verschönten. K.Lgt. Die «rnkümpIle» Änsignten Mserieren -echt - Iliteresslekenl Nmpse m die deuts-e AmoerWt in Prag Die Prager Deutsche Universität wurde von tschechischen Studenten gestürmt. Der Anlatz zu diesem Uebergriss war die Weigerung der Universität, ihre Insignien, die ihr bei ihrer Gründung von Kaiser Karl IV. verliehen wor den waren, an die tschechische Universität aus zuliefern. Daraufhin zogen tschechische Studen ten vor die Deutsche Universität und stürmten sie trotz des erbitterten Widerstandes der deut schen Studierenden. Der Kampf wurde im Innern des Gebäudes noch lange fortgesetzt. Attenyain ehrt seine MeltkriegsgefQaenen Weihe eines Ehrenmals vurchweg über Vortagsschlutz (Aschaffenburger -b 1 Prozent). Schiffahrtswerte bröckelten leicht ab. Von den variabel gehandelten Bank aktien wurden Reichsbank unverändert no tiert. Renten zeigten ebenfalls etwas freund lichere Tendenz. Am Geldmarkt wurden Blanko-Tagesgeld sätze nach wie vor mit 3'/» bis 4>L Prozent genannt. Am Valutenmarkt waren Dollar und Pfund international nur wenig verän dert. Die amtlichen Berliner Notierungen stellten sich auf 2,49 (2,49) und 12,415 (12,43). Belga (Belgien) 58,17 (Geld) 58,2S (Brief), dän. Krone 55,36 55,4«, en-gl. Pfund 12,40 12,43, franz. Franken 16,38 16,42, holl. Gulden 168,65 168,39, ital. Lire 21,36 21,34, norm. Krone 62,36 62,42, österr. Schilling 48,95 49,65, poln. Zloty 46,91 l7,61, schweb. Kron« 63,94 64,66, schweiz. Franken »6,59 86,75, span. Peseta 33,97 34,63, tschech. Kron« 16,375 16M5, amerikanischer Dollar 2,488 r,492. «Euer letzter SM.. Attenham, 24. November. Im Tal« von Attenham nach d«m Fritze des Harvasfelsens plätschert seit Menschengedenken »in munteres Bächlein. Hurtig eilt es vorbei Mi baumbestandenen Abhängen in flinkem Dause der Zschopau zu. Men, die der Weg vom Dorfe nach Braunsdorf führt, ist es ein treuer Begleiter. An ihm gingen auch die Männer entlang zum Bahnhof Braunsdorf, die in den Jahren 1914—1918 zur Verteidi gung der Heimat ins Feld zogen. Unmittelbar hinter den letzten Häusern der Gemeinde Al- tenhatn biegen Bach und Weg in einem leich ten Knie dem Harrasfelsen zu. Das ist jene Stelle, von der aus man einen letzten Blick zurück ins Dorf werfen kann. Wie oft werden von hier aus in jenen Kriegsjahren die zu ihrer Truppe fahrenden Mtenhainer Kriegsteilneh mer noch einmal ihr Heimatdörfchen mit einem letzten Mschiedsblick gegrützt haben. Für 21 von ihnen — eine erschütternd hohe Zahl für die Gemeinde — ist dieses Abschiednehmen wirklich der letzte Blick ins Heimattal ge wesen. ... Zwei Jahrzehnte sind seit dem Kriegsaus bruch an uns vorübergezogen, vor unseren gei stigen Augen und in unseren Herzen stehen die in fremder Erde schlummernden Helden aber noch so lebendig da, wie sie einst von uns gingen. Nun hat die dankbare Gemeinde Attenham, angeregt und mit grotzer Hingabe gefördert von dem Leiter des Kriegervereins Herm Aurich, von Bürgermeister Dietrich und in ganz besonderem Matze von Schulleiter Stern kopf, ihnen zu dem unsichtbaren Denkmal, das allen bewahrt wird, auch ein sichtbares Erinnerungszeichen in Form eines würdigen Ehrenmals errichtet, für das sie keinen schöneren P'atz wählen konnte, als jene Stelle in dem stillen Tale, von der aus die teuren Helden bei ihrem Auszug zur Front einen letzten Blick in ihr geliebtes Heimatdörfchen warfen. Nach einem Entwurf von Bildhauer Ziegler in Ebemnitz schufen hiesig« Einwohner durch gern gegebene Spenden und in freiwilliger Mit arbeit ein würdiges Zeichen pflichtbewußter Dankbarkeit jenen Männern gegenüber, die ihr Leben für uns lietzen. Umgeben von hohen Bäumen, schmiegt sich die Anlage an den zur Höhe steigenden Berg -an. Von der Rücken- mauer leuchtet die Inschrift: „Sie gaben ihr Alles, ihr Leben, ihr Blut für uns" auf die wuchtige Platte des schlichten Sarkophags, der den Wanderer zu stillem Gedenken und nim mermüdem Danken mahnt. ... Am heutigen Totensonntag wurde das Ehren mal unter Beteiligung der gesamten Gemeinde feierlich geweiht. Vor der Weil« fand in der Schule ein von Superintendent Dr. Krö nert, Flöha, gehaltener . Gottesdienst lstatt, bei dem der geistliche Ned-er den in grotzer Zahl erschienenen Gememdemstg'ie^em den siegbringendsn christlichen Trost de'- To tensonntags durch das Wort der heiligen Schrift, Hebr. 6, 18—26, offenbarte. Mitten lbmein kn den Strom der Tränen, der, so Hange es Menschen gibt, an jedem Totensonn tag sich neu vergießen wird, habe, so saate Superintendent Dr. Krönert, Gott seine Bot schaft von der Gnad- und Barmherziak-ir durch Jesus Christus gestellt. Jesus habe durch sein Leben und Sterben die Verbundenheit zwischen Zeit und Ewigkeit, zwilchen Gott U'Ä und den Menschen-hergestellt und damit dem Tode die Macht genommen. Für den Eb-i^eN bedeutet der Tod nickt das Ende aller Tm^e, sondern den Eintritt in die göttliche Ewigkeit. Nach dem Gottesdienst stellten an der Schule die SA, die PO, die HI und die Ortsoereine mit den Fahnen zum Zuge nach dem -Ehrenmal. Die Weihe des Ehrenmales leiteten die Klänge des alten Soldatenliedes „Morgenrot" ein. Ergreifend sang im An- scklutz daran der Gesangverein Attenham un ter Führung von Schulleiter Sternkopf das Lied „Fern im Osten". Dunn hielt Superintendent Dr. Krönert die Wette- rede, in der er u. a. ausführte: „Drei Worte Menn' ich euch, inhaltschwer, sie geben von Munde zu Munde...", so sagt Friedrich Schiller, unser deutscher Dichter, Helle neu der Unsers geworden. Er meint drei hohe Worte: Freiheit, Tugend, Gott. Wir ver stehen in dieser Stunde, was es ist um die Freiheit, die zu schützen die teueren Mannen auszogen, zu deren Gedenken und Ehrung die ses Denkmal mit viel Liebe und Gebefreudig- kett errichtet wurde. Um die Freiheit deutscher Erde ging es den verewigten Brüdern! Tann aber kam Dunkel über unser Volk. Die Heere, unbesiegt, mutzten zurückwrihen, und es schien, als sollten ihre Opfer ersterben in Schmutz und Lüge. Da erwachte Deutschland und die Tugend, wahre Mannestugend, auch die Tu gend der Frau und Mutter, stieg wieder im Ansehen. Lin neues Volk erstand. Dies aber von Gott, der uns nicht verlassen hat bis auf diesen Tag. Drei Worte nenn' ich euch, in haltschwer, drei andere Worte, die auf dem Ehrenmal zu lesen sind und nie in Altenhain werden vergessen werden, die drei Worte: „Euer letzter Blick..."! Vor zwanzig Jah ren galt Er letzter Blich ihr Helden, von «dieser Stelle aus eurem lieblichen Heimat dorf. Für manchen war es der allerletzte Mick in die schöne irdische Heimat gewesen. Kriegerschkcksal überfiel ihn und die Lieben daheim wurden heimgesucht von tiefstem Leid. Wie war doch wohl euer allerletzter Blick? Der Harrastunnel soll es Uns gleichnisweise sagen! Es war gewiß ein Mick in die Fin sternis des Todes, allein über und hinter dieser Finsternis ist Sonne und Licht. Wer als Jünger Jesu den finsteren Durchgang des Todes durcheilt, der geht ein in die ewig« Herrlichkeit. Ter letzte Mick ist für den Chri sten sonnig und klar, ein Blick in die ewige Heimat. — Wenn wir an diesem Totensonn tag zurückblicken auf die Blut- und Lebens opfer unserer Gefallenen, mit allen, die für ihr Vaterland kämpften, so sei jetzt unser erster Blick nach oben gerichtet, zum Retter iti der Not, zum Herrn des Lebens, in die Vollendung! Dann soll auch unser letzter Blick «in Glaubensblick in das Reich Gottes sein! Dann stört uns der schwarze Tunnel nicht, wir wissen hinter und über ihm lauter ewiges Licht! Diese Gew ißheit gebe Trost und Kraft von Geschlecht zu Geschlecht, solche Worte mögen gehen von Mund zu Mund! Dann ist dieser Stein, den dankbare Verehrung auf stellte, nicht tot, sondern voll Lebens für alle Zett. Bürgermeister Dietrich nahm dann mit Dankesworten an seinen Vor redner, an alle Teilnehmer an dieser Stunde, an die Spender uNd Mitarbeiter am Ehren mal dieses in den Schutz der Gemeinde und gelobte, daß in Zukunft bei allen Feierlich keiten in Altenhain zuerst an diesen Ort ge zogen werde, um derer dankbar zu gedenken, die ihr Leben für uns gelassen haben. Das Ehrenmal solle mahnen, zur Pflichterfüllung im gleichen Matze wie die Gefallenen ihr« Pflicht erfüllt haben. Mit diesem Gelöbnis Dr. Domin, oer n. a. die Entfernung der rechtswissenschaftlichen Fakultät ans dem Ge bäude des Carolinums forderte, ein. Die tschechischen Studenten drangen dar aufhin vis zum ersten Stockwerk vor und ver wüsteten die Räumlichkeiten des historischen und slawischen Seminars der Deutschen Uni versität vollkommen. Das ganze Stockwerk bie tet ein Bild einer wilden Zerstörung. Zwei fellos wäre es auch mit den nächsten Stock werken, in denen sich die Räume des Rekto rats der Deutschen Universität befinden, ebenso ergangen, wenn hier nicht der erbit terte Widerstand der im Gebäude befindlichen deutschen Studenten das schlimmste verhin dert hätte. Mehrere deutsche Studenten wur den von den Tschechen niedergeschlagen und verletzt. Erst die immer dringender werdenden Vor stellungen des deutschen Rektors, Prof. Dr. Grosser, bewogen die Polizei, einzugreifen. Daraufhin räumten die tschechischen Studen ten das Gebäude, verharrten aber aus der Straße und Wiederholten dort ununter brochen ihre Kundgebungen Die Prager Studentenunruhen haben einen überaus ernsten Charakter angenom men. Im Laufe der Demonstrationen kam es zu wüsten Ausschreitungen der tschechischen Studenten in der Deutschen Universität. Der erwartete Sturm auf das Rektoratsgebäude setzte unmittelbar im Anschluß an eine Rede des Prorektors der tschechischen Universität, Volkswirtschaft i iSWPMWWkiM Berlin, 24. November. Freundlicher ^Auf Grund günstiger Meldungen aus der Wirtschaft vermochte sich an der Effektenbörse ein freundlicherer Grundton durchzusetzen. Bei den Montanwerten überwogen die Kurs- abschwächungen (Stolberger Zink -tt 1 Pro zent). Braunkohlenwerte kamen dagegen über wiegend höher an, so Ilse Genußscheine um 1^, Bubiag um '/« und Niederlausitzer um Prozent. Von chemischen Papieren gaben Farven Prozent her, Rütgers waren mit — 1^ Prozent stärker gedrückt. Am Elektro markt gewannen Bekula V« Prozent. Auch die übrigen Tariswerte wurden hierdurch günstig beeindruckt. Siemens gewannen 2 Prozent. Gas-, Kabel- und Draht- sowie Textilwerte wurden meist auf Vortagsbasis notiert. Von Maschinenfabriken konnten sich Schubert L Salzer um 1V- Prozent erholen. Deutsche Eisetthandel verzeichneten einen 3vrozentigen Gewinn. Dapier- und ZeWoffaktien lagen kogte Bürgermeister Dietrich «Wen Kinnz der Gemeindeverwaltung nieder. Schulleiter Sternkopf verlas sodann den Wortlaut einer Urkunde, di« vor -einigen Wochen In da« Mak -eingemauert wurde. D-kes« Urkunde enthält zunächst die Namen der 21 gefallenen Mtenhamer Krieger: Mar Hermann K re Ilker, Elmfi Richard Kreller, Wfily Tauscher, Otto Küh nert, Hermann Mar Kunze, Hugo Bött ger, Pauk Braune, Heknr. Wilh. Kirch hoff, Miüfibakd Georgi, Hugo Hermann Rudolph, Kark Friedrich Brunner, Ru dolf Karl Seifert, Mar Richard Fischer, Karl Friedrich Reiichold, Martin Anke, «Hugo Fritz Reinkorn, Otto Löhnert,, Friedr. Hugo Zschocke, Bruno Herm. Gün ther, Friedr. Oskar Schreiber, Louis Herm. Rothe. Im Anschluß an diese Namen enthält tue Urkunde noch ein zeitgeschichtliches Stimmungs bild über die Zett der Entstehung des Ehren males. Grütze an die Toten in fremder Erde sprachen dann bei ihren Kranzniederlegungen aus: Vertreter des Kriegervereins, des Turnvereins, des Gesangvereins, des Christlichen Frauendienstes, dem BD M, des NSFB (Stahlhelm) und der NSDAP. Für Letztere sprach deren Orts gruppenleiter Herrmann nach einem Appell zu ehrlicher, aufrichtiger Kameradschaftspflege im Sinne der Gefallenen, zu der dieses Mal mahne, die Wort«, die der feierlichen Stunde einen gelöbnisgleichen und Wegweisenden Aus- klang gaben: „Lieber Gott, laß' uns in dem selben Geiste sterben wie diese gefallenen Hel den." Der Gesang der Nationalhymnen beendete die Weihe. Erne Reihe Angehörige der teuren Toten legte danach Blumen an dem Male nieder, dessen Totensonntags- und Weiheschmuck gleich leuchtenden Sternen den trüben Novem- Wie die Zangen Wgen, zwitschern auch die Men... Daß die Söhne dem Berufe ihrer Väter treu bleiben, kommt bekanntlich häufig vor. Manchmal kommt es aber — — umgekehrt. Und in unserem Spezialfalle reichlich grotesk: Der alte Herr zählte also rund 65 Lenze und fristete ein durchaus sorgenfreies Leben von Gnaden seines berühmten und vielver- dienenden Söhnchens. Eines Tages wurde ihm aber das Nichtstun trotz des Hohen Alters langweilig, und er meldete sich im Äufnahme- buro eines Filmateliers von Hollywood. Er nannte seinen Namen bezw. den nicht ganz unbekannten Namen seines Sprößlings. Dar aufhin waren die Herren, schon ulkshalber, be reit, eine Probeaufnahme anzufertiaen. Und nun wurde aus dem Spatz Ernst: Die Sach verständigen vertraten einstimmig die Mei nung, datz der alte Mann einen glänzenden Komiker „abgibt"! Er bekam sofort einen Ver trag, der arveitslustige Greis, der allem An schein nach das Talent seines SohneS geerbt hatte! > Buster Keaton senior stellt sich als» demnächst auf der Flimmerwand vor! Hof fentlich wird er seinen „beerbten Erben" nicht k o. schlagen .,, Erste Mlhse-ttmPiq«« Themnitzee Brief ' Das Kalenderblatt besagt, datz wkr wieder einmal mit Macht den kerzenerhelkteN Weihnachtstagen entgegenschrsiten. Zwar- di« WÄHnachtSbällme find noch Nicht ttr die Stabt gekommen. Aber die Christbaumhändler habe« sich schon auf die Fahrt gemacht, und drautze« im Walde werden schon alle Vorbereitung«« getroffen, rechtzeitig den deutschen Wekhnachts- bäum nach der Stadt zu bringen. Wir Grotzstadtmenschen merken natürlich da von nichts. Aber auch Wir haben so unser« Anzeichen, datz es, um mit Theodor Storm zu sprechen, allmählich wieder Weihnachten will. Die ersten Anzeichen bemerkt man in der Familie,- die Kinder beginnen seltsam artig zu werden, das heitzt, sie bemühen sich wenig stens nach Kräften. Immer WM es natürlich auch jetzt nicht glücken. Minna, die Perl«, schuftet wie noch nie -in der Erwartung, datz dann ihr Weihnachten doppelt reichlich aus- fallen wird. Die Gespräche zwischen ihr und der Hausfrau drehen sich schon wie der einmal um das berüchtigte „Groß reinemachen"; aber auch die wackere Ehe liebste selbst läßt zuweilen gewisse Wünsch« durchschimmern, zeigt dir zuweilen in irgend einem Schaufenster einen -Gegenstand, dec angeblich besonders praktisch, unentbehrlich und billig ist, im Haushalt leider schon lange fehlt und eigentlich gelegentlich einmal beschafft wer den könne. Das „gelegentlich" bedeutet na türlich: zu Weihnachten. Ehefrauen pflegen für gewöhnlich ja keine Weihnachtswunschgettel zu fchreiben, sie haben dafür eine ganz andere, aber nicht weniger nachdrückliche Art, ganz harmlos und bescheiden ihre Wünsche zum Aus druck zu bringen. Aber darüber will ich im Interesse meiner männlichen Leidensgenossen hier lieber nicht schreiben. Die Frauen werden auch so schon wissen, was ich meine. Indessen macht es sich schon im Leben der Stadt bemerkbar, daß Weihnachten vor der Türe steht. Die Zeit der Märchenvorstellun gen in den Lichtspielhäusern hat begonnen, und jeden Nachmittag kommen unsere Kleinen gläu big und mit leuchtenden Augen angetrippelt, die Wunder der deutschen Märchen zu erleben. Es ist eigentlich ein seltsames Ding: das zettlose von aller Erdenschwere losgelöste deutsche Mär chen inmitten der nüchternen, ganz vom Geist« der modernen Technik getragenen Stadt! Aber die Kinder empfinden das noch nicht. Sie erleben das Märchen rein und unverfälscht in jeder Gestalt, und man mutz es der neuzeit lichen Filmregie lassen: sie versieht es ausge zeichnet, die Seele des 'deutschen Märchens auch in den Schein ihrer Jupiterlampe zu bannen. Auch in den städ-tischen Theatern beginnt! es allmählich zu Weihnachten. Die Proben M den diesjährigen Weihnachtsmärchen haben be gonnen, ein immer schwieriges Problem, denn es gilt auch hier der Satz, daß unendlich viele sich berufen dünken, aber Nur bitter wenige ouserwähtt werden können. Tie Entscheidung der Chemnitzer Intendanz ist diesmal aus eine Chemnitzer Dichterin gefallen, und wenn nicht alles trügt, wird man mit dieser -Ent scheidung zufrieden sein können. Auch eine nette Strupelpeter-Aufführung hat das städti sche Schauspielhaus schon vor einer begeisterten Schar kleiner -Menschen herausgebracht, und Toni Stein, unsere neue Ballettmeisterin, er freute dieser Tage im Opernhaus mit einer entzückenden Neueinstudierung der „Puppen- fee", die in ihrem sprühenden Ideenreichtum schon ganz den Charakter des Weihnachts märchens trug. Im übrigen haben wir in diesen Tagen auch schon die erste offizielle Weihnachtsans stellung eröffnen können. Tie Künstterschaft des Ghemnitzer Bezirks -hat sie in der Kunst- Hütte zusam-mengetragen. Rund 40 einhei mische Schaffende haben sich an ihr beteiligt und über ihr liegt tatsächlich ein heimlicher Weihnachtsglanz: ein trautes hoffnungerwecken- des Licht nach langer furchtbarer Tunkelhett. Mr wollen uns nicht selbst täuschen: es ist durchaus noch nicht alles Reife -und Vollendung, was man in ihr schaut. Aber es ist alle« ehrliche deutsche Gesinnung, -aufrichtiges volks verbundenes Streben, und das ist uns hundert mal wertvoller als jene gesuchte und gewollte Kunst der vergangenen -Jahre, die nicht M unserem Seele sprach. Loh eng rin.