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Montag, den 28. November 1S34 Nr. 47 tss > bie btiüen kdtn » « » « «"üezkügsrfiallingtt Roman von Kurt Marlin OopyriZKt Verlag Nelles Leben, Bayr. Gmain tk <NachdruS verboten) Das Urteil wvr schnell gefällt. Herta bat freudestrahlend ihren Verlobten, die BMa Kl laufen. Er sah fragend Irene an. „Und du, Irene, was sagst dn?" Ihre Angen begegneten den seinen. „Was kann dir mein Urteil gelten? Herta hat sa schon entschieden. Aber wenn du es wissen willst, ich glaube, hier in diesen Räumen kann «in schönes Glück wohl gedeihen." , Auch Frau Möller fand Mes gut. ! Da Motz HaMnger sofort den Kauf ab« ' Herta tollte lachend durch das Haus. „Jetzt gehört es uns; hier werden wir wohnen. Oy, «s soll schön hier werden." Ta gab es nun eine Menge neuer Pflichten für die Verlobten. Sie mutzten sich mit den verschiedenen Handwerkern in Verbindung setzen. Beleuchtungskörper, Tapeten muhten sie wählen und für die einzelnen Räume be stimmen. HaMnger freute sich über Herta. Sie hatte dabei meist dieselben Ansichten, und sie zeigte einen feinen Geschmackssinn. Ueberhaupt war Herta jetzt unermüdlich. Täglich weilte sie für kurze oder längere Zeit in der Villa und verfolgte aufmerksam das Fortschreiten der Arbeiten. Tann fuhren sie wieder nach Berlin. Dies mal begleiteten sie Frau Möller und Irene. Ne wollten die Möbel kaufen. Hallinger hatte seinem Freund ihr Kommen Nicht mitgeteklt. Mn bestimmter Truck hinderte Ihn daran. Er wollte sich selbst eine Er klärung darüber verweigern. Ms Herta ihn am Vorabend ihrer Reise danach fragte, gab er vor, di« Mitteilung «ersessen zu Haben. Herta bat ihn, BS noch lichen Mühen fällt lediglich «in durch «Elok lenheit erzieltes Kopftor Horn«, so daß wenigsten« rin knapper Sieg die famosen Leistungen dtt Merkureis belohnt. Merkur Knaben-Waldheim Aftabs« 1:11» Merkur Jugend-Flöha Jugend 6:1. Sächsische Gau-Liga Sportfreunde 01—SC Planitz 2 : 2. Minerva-Guts Mut« 4 : 3. Polizei—Kricket-Viktoria Magdeburg 4 : y. Chemnitzer Bezirks-Klasse EC Limbach—NiB Oberfrohna 4 :1. FC Rokwein—Germania Mittweida 2 :1. VsB—Spielvereinigung Dresden 1:3. Chemnitzer Kreis-Klasse: 2. Abteilung Neuhausen. Turnverein—Sportvereinigung OB bernhau 2 : 2 (2 : 0). 5. Abteilung Oederan. Sportklub-BC Burgstädt 3.7 <1 :3l^ Rmdsunl-Prozramm Deutschlandsender Dienstag, Len 27. November. 8.00 und 9.00: Sperrzeit. — 10.15: Streif züge durch Schottland. — 10.4S: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: OLstbaumformen, die Erfolg versprechen. Sauberkeit — das halbe Leben. — Anschl.: Wetterbericht. — 14.00: Sperrzeit. — 15.15: Für die Fra«: Alt« deutsche Verlobungsbräuche. — 15.40: Erzie herfragen. — 17.30: Juaendsportstunde: Durch Stromschnellen und Wasserfälle zum nörd lichen Eismeer. — 17.50: Verhütet erbkranken Nachwuchs! — 18.10: Kleines Bilderbuch auf Schallplatten. — 18.40: Politische Zeitungs schau des Drahtlosen Dienstes. — Anschl.: Das Gedicht; anschl.: Wetterbericht. — 19Z0: Aus Stuttgart: Unterhaltungskonzert. — 20.15: „Olle Kamellen — beliebte Kapellen." — 20.45; Ein Jahr „Kraft durch Freude" im Sportpa last Berlin. — 22.30: Zeitfunk. — 23.00-24.00: Aus Kiel: Spätmusik. Reichsseudsr Leipzig Dienstag, 27. November 6.05: Mr den Bauern. — 6.1b Gymnastik, — 6.35: Konqert. — 8.00: Gymnastik. — 8.20: SchaWlatten. — 10.00: Nachrichten. 10.15: Schulfunk. — 11.30: Nachrichten. — 11.45: Mr den Bauern. — 12.00: Konzert. — 14.00 NachrMen. — 14.10: Kammer-/ musik.— 14.45: Jugend und Leibesübungen!, — 15.00: Konzert. — 14.35: Wirtschafts, nachrichten. — 16.00: Konzert. —' 17.00: Fü« die junge Front. — 17.50: Wkrtschaftsnachi- richten. — 18.00: Ter Schöpfer des R«W- heeres, Generaloberst von Sseckt. — 18.20: Volksweisen und Volkstänze. — 19.30: „Erni sJahr Kraft durch Freude" (GememsäMs- empfang). '— 21.00: Orchosterkonyert. — 22.00: Nachrichten, Danz- und Unterhaltungs musik. ' —-s Hallinger zuckte zusammen. Herta hatte km Plaudern ihren Arm auf seine Schulter ge legt. Er lächelte sie an. In seinem Kopf jagten, sich die Gedanken. Was wollte er denn? Warum verbiß er sich so in dm Gedanken an dis Zukunft Irenes? Mochte sie doch tun, was sie wollte. Er Hatto doch seine Braut, für ihn mm ja nur Herta in Betracht, ihr allein hatten seine Gedanken zu gelten. Irene mar ja ihr eigener Herr. Wahr scheinlich Mar auch seine Vermutung richtW, und sie würde Quistrop nicht nehmen. EL wollte nicht mehr daran denken. Aufmerksam versuchte er, Hertas Geplauder zuzuhören. Etz begann plötzlich lebhaft mit ihr gemeinsam!, von ihrem künftigen Heim zu sprechen. Frau Möller 'lehnte in einer Ecke und schlum merte ein wenig. Irene war m den Gang getreten und stand am offenen Fenster. Tis Uhls Abend'uft streifte ihre heißen Wangen. Das junge Mädchen seufzte leise. Verloreu irrten ihre Augen in das Dunkel draußeU. Lange stand sie so in Gedanken versunken^ Endlich wandte sie sich um und schritt dem Abteil wieder zu. Ms sie eintrat, schaute Herta sie fragend an» „Du warst wohl im Speisewagen?" - 1 „Nein, ich stand nur im Gang und schaut« ein wenig zum Fenster hinaus." Irene nahm wieder ihren Platz ein. Si« fühlte, wie Hollingers Augen forschend auf ihr ruhten. Unruhig blickte sie beiseite. Herdt aber wollte mehr von ihr wissen. „Sag mach an was hast du denn gedacht?" „An mancherlei, Herta. Etwas Besondere» war es nicht. ' „Wer es glaubt; weiß du, ich ahne, wovon du geträumt hast. Von Quistorp." Hallinger verspürte ein leises Unbehagen. Iren« hob plötzlich die Augen und sah di« Schwester ruhig an. „Aber Herta, was miM du denn immer mit dem Doktor Quistorp?" Die lacht« hell aus. „Wie du dSch dumm stellst! Hat «r es dir denn noch nicht bald klar gemacht, daß «r bis über dis Ohren in dich verschossen ist? Weißt du, zu unserer Hochzeit könnt ihr euch eigentlich verloben. t HyMyng folgt,). Stave Francats eine üverrafchsno hohe Nie derlage mit 7:1 Toren. Dennoch war die Ueberlegenheit der französischen Kanadier — die Mannschaft besteht in der Hauptsache aus Kanadiern — nicht so groß, wie es das Er gebnis vermuten läßt. Die Bayern waren vom Schußpech verfolgt und ließen erst im letzten Drittel stark nach. Es zeigte sich hier wieder, daß es für kontinentale Mannschaf ten überaus schwierig ist, sich gegen das kom binationsreiche und flüssige Spiel der Kana dier durchzusetzen. Das Endspiel um de« Silberschild. Nach wie vor mutz Berlin als die Hochburg im deutschen Hockeysport bezeichnet werden. Den Beweis dafür erbrachte das in Berlin ausgetragene Endspiel um den Silberschild, das der Verteidiger Brandenburg mit 7:2 (4:1) gegen Lie Mannschaft von Baden- Württemberg gewann. Wohl hatte man schon vor dem Spiel Len Berlinern die besseren Siegesaussichten eingeräumt, aber der hohe, in sicherer Manier erkämpfte Erfolg kam selbst den Eingeweihten etwas überraschend. Die ersten Skispringen am Zugspitzplatt. Den Mntersport-Auftakt machte wie immer das traditionelle Skispringen am Zugspitz platt. Bei herrlichem Sonnenschein sprang der Norweger Birger Ruud auf Ler Schanze un terhalb des Schneeferner-Kopfes 35 Meter und errgng mit weiteren Sprüngen von 31.5 und 34 Metern die Höchstnote sowie Len Zuaspitz- ! vokal. Zweiter wurde sein Landsmann John son vor Stoll-Berchtesgaden. Die Ergebnisse o»m Sonntag kuads» Merkur 1Kv. Bg. Waldheim 1 S:2 (2:1). In Waldheim konnte Merkur gestern einen mehr als verdienten knavven Sieg erringen. Di« Platzbesttztr war«n, wie nicht ander« zu erwarten, f-hr zäh«, ginuen forsch in« Zeug, die beiden Verteidig«! spielten gar «inen mutwillig rob«n Futzbav. Da» hatte all«» feinen Grund Merkur nun endlich einmal im schlagen. Merkur lieferte wieder ein selten schöne» «viel, hielt aber vor der Hintermannschaft der Waldhelmer kehr zu rück, so daß die Elf ohne Erfolg spukte. Dk« tadello'« Kombination bracht« schön« Augenblicke und bracht« die Zuschauer sehr in Spannung. Die Mannschaft htnterlietz tn PunNo Ruh« und fvielerischem Können den besten Eindruck. Die Waldheimer erzielten fchon vom Anstoß weg den «rsten Treffer, noch eb« jemand an« Spielen ge- dacht. Erst nach 25 Minuten bringt ein Elfmeter durch Hilltg den Ausgleich, während Korn bis Halbzeit wentgftens eine mehrmals verdient» 2:1 Führung erzwingt. Nach Anstoß kommen dis Waldheimer nochmal» »um Ausgleich durch Kopf ball ihre« Mittelstürmers. Nach vielen vergeb» nackzuholen, aber er behauptete, das sei nrm zu spät. Voller Erstaunen war er aber, MS ihnen auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin der lachende Qurstorv entgegenkam. Er begrMe freude- strahleno die Ankommenden, überreichte Herta und Irene Rosen und schloß sich sogleich der letzteren an. Ms sie ein wenig vorausschritten, flüstert« Herta ihrem Verlobten lachend zu: „Was sagst du, Liebster, Habe ich das pW fein gemacht?" Erstaunt sagte er: „Du? Ja, wieso du?" „Nun freilich; du sagtest doch gestern, du hättest an den Doktor zu schreiben vergessen «und Hieltest es auch für zu spät, es ihm noch mitzuteiken, daß wir heute kämen. Ich sagt« mir aber: Der arme Doktor, er fragt« das letzte Mal so oft nach Irene, nun fährt sie mit nach Berlin, und er soll sie gar nicht sehen. Das Men mir zu Hart. Ich gab also Heut« früh rasch ein Telegramm auf und teilte ihm alles mit. Nun, und siehst du, es war nicht zu spät, er war zur rechten Zeit da und Hat auch noch Rosen kaufen Wunen. Haft du es bemerkt, mir gab er gelbe, Irene aber rote." Hallinger Hatte eine «ärgerliche Falte Mi schen den Brauen. Ms Herta schwieg, juckte er wieder ein freundliches Gesicht auMsetzen. Scherzend sagte er zu ihren letzten Worten: „Vielleicht 'hat er sich vergriffen, vielleicht solltest du die roten Rosen bekommen und Irene die gelben." „O nein, ich habe ihn genau beobachtet. Er schaute erst noch einmal prüfend aus die Blu men, ehe er sie uns reichte, damit er sich ja nicht vergriff. Nern, Liebster, ich Asse es mir nicht ausredsn, er hat Irene ins Herz geschlos sen. Wie er vorhin strahlte!" Tann brach sie aber plötzlich das Thema ob und begann wieder von dem Zweck ihrer Reise M sprechen. Das galt ihr doch noch mehr. Hallinger war froh darüber, er fühlte sich bei ihrem Geplauder vorhin über Quistorp ziemkkch bedrückt. Warum sollte denn nun gerade aus Irene imd dem ein Paar we ben? Der Kauf der Möbel dauerte lange Zeit. Sie waren alle zusammen in das Magazin gegangen. Herta meinte zwar, Irene könnten sie entbehren, die solle einstweilen mit Doktor Quistorp sich Berlin anschauen; doch Hallinger bestand daraus, daß er auch ihr Urteil hören wolle, sie müsse ihm schon den Gefallen tun und mitkommen. Nachmittags fuhren sie zusammen hinaus in den Zoologischen Garten, wo sie in bester Stimmung bis zum Abend blieben. Der jung« Doktor war voll sprühenden Humors. Er un terhielt die ganze Gesells-Haft. Oester neckte er auch Herta mit ihren künftigen Hausfrauen- pflichten. Um acht Uhr abends reiste Hallinger mit den Damen ab. Quistorp ging wieder mit zum Bahnhof. Herzlich verabschiedete «r sich von den Damen. Hollinger und Herta riss er noch zuletzt nach: „Und vergeßt nur ja nicht, ihr verliebten Zwei, mich zu eurer Hochzeit einzu- koden, sonst bin ich ganz böse." Während der Heimfahrt führte Herta dis Unterhaltung. Erst sprach sie ein langes über die gekauften Möbel, wie sie sich in den Räu men ausnehmen würden, wo jedes Stück stehen sollte. — In ihrem Eifer, merkte sie nicht, daß Has linger ziemlich schweigsam war. Der war mit sich selbst heute nicht im reinen. Es war ihm den ganzen Tag über wie ein Druck auf dem Herzen gelegen. Er war nervös darüber. Im mer wieder grübelte er darüber nach. Er ge stand es sich endlich ein, daß Irene eigentlich der Grund dazu war. Es war töricht von ihm. Was ging es ihn an, was sie tat. Aber trotz dem. Ms er sie heute so neben Quistorp schrei ten und mi dessen Seite sitzen sah, da fühlte er immer mehr eine gewisse Unruhe in sich emporsteigen. Warum sollte sie denn gerade Quistorps Frau werden? Sie hatte doch bis jetzt nicht ans Heiraten gedacht. Warum sollte das nun anders werden? Ter Doktor war ja sein Freund, sein bester Freund eigentlich. Aber seitdem der sich so lebhaft für Irene interessiert«, da mißfiel er ihm. Warum sollte der gerade das Mädchen bekommen? — ln nrenrorianr Der Sport am Totensonntag stanL ganz im Zeichen Ler Erinnerung an unsere Gefallene« k» Weltkriege und der Bewegung. Ueberall »ns Len Sportplätzen im ganzen Reich wehten die Flaggen auf Halbmast, und Spieler und Zuschauer gedachten in einer Minute des Schweigens dirser tapfere« Tote«. Deutscher Boxsieg über Polen. Auch der 6. Bor-Länderkamps gegen Polen brachte der deutschen Staffel in Wen im Ge samtergebnis einen überlegenen Punktsieg. In den unteren Gewichtsklassen lagen die Gäste noch gleichauf, aber dann setzten sich unsere schweren Leute durch und vergrößerten «n Punktvorsprung schließlich vis auf 11:5. Lolonia-Köl« schlägt Braunschweig. Die Amateur-Boxstaffel von Eolonia-Köln trug noch einen Mannschaftskampf in Braun schweig aus und siegte überlegen mit 13:3 Punkten. Wittenberg bezwingt Malmstroem. Im überfüllten Stadtbad Mitte in Berlin gab es bei den Kämpfen des Totengedenk- Echwimmsestes des SSC. 89 im 190-Meter- Brustschwimmen eine unerwartete Ueberra- schung. Der Berliner Wittenberg (Poseidon) schwamm über die 100-Meter-Brusistrecke ge gen den dänischen Meister Malmstroem ein großartiges Rennen und wurde nach hartem Enokampf Sieger in 1:18,1, eine halbe Se kunde vor dem Dänen. Im Hauptrennen des Abends, dem 400-Meter-Kraulschwimmen der Meisterklaffe, war der Magdeburger Deiters der Beste. In glänzender Weise ging Deiters von Start weg in Führung und gewann daS Rennen sicher in 5:06 vor Nueske-Stettin (5: 12,4) uno Freese-Bremen (5 : 12,4). Bei den Springern zeigte der deutsche Meister Mab- raun (Poseidon) mit sicheren Sprüngen dl« Vesten Leistungen. Simon schlägt Küppers Europarekord. Bei den Kämpfen in Elberfeld gelang es dem ausgezeichneten Nachwuchsschwimmer Erwin Simon-Gladveck im 200-Meter-Rücken- schwimmen, mit 2:38,3 einen neuen Europa rekord aufzustellen. Inhaber der bisherigen Höchstleistung war Ernst Küppers mit 2:39,7. Berliner Schlittschuhclnb vernichtend geschlagen. Nach ihrer Prager Niederlage stellte sich dtt englische Eishockeymannschaft der Richmond Hawks im- Berliner Sportpalast vor und trug im Rahmen des Europa-Pokal-Wettbewerves «in Spiel gegen den Berliner Schlittschuhe!»? aus. Obwohl die Engländer sicher eine Klaff« schlechter find als die Streatham-London, ge wannen fie das Spiel ganz überlegen mit 5:1 Toren. Der Berliner Schlichttschuhclub ent täuschte stark, und mit einem besseren Torhüter wäre die Mederlage nicht so hoch ausgefallen Stade Frankais schlägt Rietzersee. D?r GC. Rietzersee erlitt in Varis durch die Das WayrzeiMen ver «lymvrave isss wird da« Olympia-Tor sein, von dem hier ein Modell miedergsgeben ist. Durch dieses Tor werden di« Olympia kämpfer die Arena betreten. Von dem 75 Meter hohen Turm wird die Olym pisch» Glocke, die die Inschrift trögt: «Ich ruf« die Jugend der Welt!", die Spiel» elnläulen. -