Volltext Seite (XML)
Frcmkenbevser Tageblatt An,»ig«nvr-i»: I MMmctcr Höhe etnlpaltlg 2- mm breit) 4 Pfennig, im RcdaMonNell 72 mm breit) LO Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. — Filr schwierig- Satzarten, bei AnlUn- digungeu mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Ausschlag. Act größeren Auftriigen und im Wiederholungsabdruck Er- Mäßigung nach feststehender Staffel. Dar Franlenberger Tageblatt ist dar zm DeröffentliHung der amtlichen Belanntmachnngea der Amtrhauptmannichast Flöha und der Stadtratr zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt Da» Tageblatt «scheint an jedem Werktag! Monatb-VezugSpreiS: 1.00 Mk. Bei «byolu«« in den Ausgabestellen d-s Randgebietes lo Psg. mehr, bel Zutragung im Stadtgebiet I s Pfg., Im Landgebiet . 20 Pfg. Botenlohn. Wochenkarten «a Pfg., Einzelnummer 1»Pfg., Sonnabcndnummer LO Psg, Hlinftscheekkonto: Leipzig 2S20I. chemeindegirolanto: Frankmberg. AKrnsprech« Si. — Telegramme: Tageblatt Frankenbcrgsachsen. Sonnabend den 17. November IM nachmittags Nr. 2«9 8S. Jahrgang Kurzer Tagssspiegsi gab« über die ihre Führerbegabung auf einem durch und Vie Thronrede der englischen Königs vor dem Parlament Außenminister HM, der sich zur 'Zeit mit dem Präsidenten Roosevelt auf einer Reise be findet, ist die britische Airfrage mitgeteilt worden. Er wird sie mit Rooseoeld eingehend besprechen und am Sonnabend oder Sonntag die ameri kanische Antwort durch den Sonderbotschafter Davis in London überreichen kaffen. Davis bleibt deswegen vorläufig weiter kn London. Zn Genf wird Amerika bei den Beratungen des M- rüftungsausschusses durch den Gesandten Wilson P o st" Ludert große Sorge über die Folgen einer Erörterung der südslawischen Angelegenheit in Geirf, über die Folgen einer Erörterung der süd slawischen Angelegenheit in Genf, indem er er klärt, Italiens Ansehen als Großmacht hänge non seiner Fähigkeit ab, die Demütigung eines feiner kleinen Bundesgenossen zu verhindern. Frankreich wäre es peinlich, wenn das Versagen der Marseiller Polizisten vor einer internatio nalen Körperschaft erörtert würde. Auch würde es verschiedenen Mächten nicht schwer fallen, Alien- material über die gefährliche Tätigkeit einer der Duhendgruppen politischer Flüchtlinge in Frank reich vorzulegen. M LoWMsr MLiSWEMd- lungen auf dem Men Punkt Fortsetzung der Verhandlung ohne Japan? Washington, 16. 11. Der stellvertretende Außenminister Phillips teilte in einer Pressekon ferenz am Freitag mit, daß die Flottenbespre chungen zwischen Amerika, -England und Japan in London auf dem toten Punkt angelangt seien. Die britische Regierung habe daher in Washing ton angefragt, ob nicht, falls Japan tatsächlich auf der völligen Rüstungsglekchheit zur See weiter hin bestehe, eine Verständigung zwischen dm bei den englisch sprechenden Seemächten über die künftige Flottenpolitik angestrebt werden solle. eines möglichen guten Willens umgehängt. Besser sei es, einfach dis Wahrheit zu verkünden und im übrigen möglichst bald den Bund derer zu schaffen, di« den Frieden wollen. Englische Besorgnisse Monat eine neue internationale Krise Hervorrufen. Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" schreibt, der Beschluß Südftawiens habe in mehr als einer europäischen Haupt stadt ernste Sorge verursacht. Wenn Belgrad seine Absichten bis zu ihrem logischen 'Ende durch führe, könne man auf eine ernstliche Verschlechte rung der internationalen Lage in Zentraleuropa gefaßt sein. In einem Bericht des Pariser „Times"-Mit arbeiters heißt es, die Bemühungen um eine französisch-italienische Verständigung hätten eins Verständigung zwischen Italien und der Kleinen Entente zur Voraussetzung. Jede Reibung zwi schen Südslawien, dem Freunde Frankreichs und Ungarns, dem Freunde Italiens, könne unglück liche Folgen haben. Ans diesem Grunde werde allgemein gehofft, daß ' der Streit schließlich in den juristischen Grenzen gehalten werden könne. Die südslawische Denkschrift sei, wie verlautet, maßvoll im Ton. Aber viel werde von dem Eine ernite Feierstunde - G 0 Sla r, 16. 11. Im großen Saal der Kaiserpfalz fand am Freitag abend die feierliche Vereidigung aller Mitglieder des Reichsbauern rates und des nationalsozialistischen Führerkorps im Reichsnährstand auf den Führer Adolf Hiller statt. Di« Bevölkerung Goslars wurde durch dis Spalierbildung vom Rathaus bis zur Kaiser pfalz aufmerksam, die das Feldjägerkorps, SA und — auf dem letzten Teil der Strecke — SS ' mit lodernden Fackeln übernommen hatte. Am Fuß« der Kaiserpfalz verliehen der Reichsbanern- führer und die Mitglieder des Reich-bare mrates die Wagen und schritten in feie ritten Zuge in den großen Saal des historischen Baues. Ter Raum war ganz mit dnnkelrvtem Tuch ausge schlagen. Der in seinen Linien wundervolle Naum bot im Kerzenlicht einen überwältigenden Eindruck. boHafte Bedeutung hin, daß das endlich geeinte deutsche Bauerntum gerade in Goslar und in der Kaiserpfalz vor wenigen Wochen den Führer Adolf Hiller habe begrüßen können, der die Eini gung der deutschen Bauern vollzogen habe. Im selben Raum trete jetzt der Reichsbauernrat zu sammen, um auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt zu werden. Der Reichsbauernführer strich noch einmal das Wichtigst« über Wesen und Bedeutung und Ausgabe des Neichsbavermal es heraus, der grundsätzliches« nationalsozialistischen Eedankengängen entstamme. Nach einer außer ordentlich klaren Formulierung des grundsätzlich Verschiedenen und Neuen in der nationalsozia listischen Auffassung hob der Reichsbauernführer dann das Aufgabengebiet des Reichsbauernrats heraus, der aus der. Kampftrupps des agrar- politischen Apparates als «'ne Auslese innerha'b der Landbevölkerung, Im Zusammenhang mit der geplanten AUS- der neuen Rentenbankschein« 50 Renten mark erklärt die Deutsch« GtiSsSawten vringt die Ermord««« KSnis Alleranders vor dem Böikervund . Vor „sehr heiklen" Aussprachen? GeierNGe Vereidigung des RriGSva«er«rates a«f den Führer „Handle als Deutscher stets so, daß Dich Dein Volk als Vorbild erwählen kann" eine Frage des intellektuellen Wissens. Der Reichs- bauernrat habe den alten Kampfgeist des agrar politischen Sturmbataillons der NSDAP m einer Sondereinrichtung zu erhalten, damit künftig die Führung des deutschen Bauerntums «m Geiste dieser Kampfgemeinschaft weitergeführt werde. Damit dieser Geist — so erklärte der Reichs- bauernführer — in jedem Mitglied dieses Reichs bauernrates über dem Kleinkram des Alltags er halten bleibe, gebe ich den Mitgliedern jetzt und für alle Zukunft einen Richtspruch mit, nach dem sie sich stets aufrichten können und ihr Tun und Handeln zu überprüfen vermögen: „Handle als Deutscher stets so, bah dich dein Volk als Vorbild erwählen kann." Stehend hörten die Mitglieder des Reichs bauernrates dann di« abschließenden Worte des Reichsbauernfühvers, mit denen er ihnen sagt«, daß der Mann, der sie gelehrt habe, für di« Ge setze des Blutes zu kämpfen, und der sie m diesen Kampf geführt habe, Adolf Hitler, nun auch der gesetzlich anerkannte Führer des ganzen Volles sei, auf den sie nun den Eid der Treue und des Gehorsams bis zum Tode leisten sollten. Wie ein Mann erhoben die Mitglieder des Reichsbauernrates die Schwurhand und sprachen Satz, für Satz dem Reichsbauernführer die Worte des feierlichen Schwures nach: „Wir schwören dir — Adolf Hitler — Treue und Tapferkeit. Wir versprechen dir — und den von dir bestimmten Vorgesetzten — Ge horsam bis in d«n Tod — so wahr uns Gott iMe." Die Feierstunde war beendet. Der Bereidigungsakt wurde auf all« deutschen FranzSMe MMWüinn Paris, 16. 11. D«r ständige Vertreter Süd- slo.Wiens beim Völkerbund, Po titsch, und der he ig« süos'awische Gesandte haben den französi schen Außenminister davon in Kenntnis gesetzt, -aß Südslawien beim Völkerbund «ine Unter- suckimg Lb«r die Ermordung König Alexanders beantragen werde. Die „Information" rechnet damit, daß wegen der starken Belastung der bevorstehenden Völkcr- bundsratstagung und der Unvollständigkeit der südslawischen aktenmäßigen Unterlagen die An gelegenheit wahrscheinlich erst auf der Januar tagung des Völkerbundsrats zur Behandlung kom men wird. Die französische Presse ist in der Beurteilung des südslawischen Schrittes sehr zurückhaltend. Einige Blätter vertreten jedoch den Standpunkt, daß Frankreich nicht umhin könne, denen zu hel fen, die Klarheit in diese Angelegenheit bringen möchten, so daß Frankreichs Vertreter sich daraus vorbereiten müßten, an einer vielleicht sehr heiklen Aussprache teilzunehmen. Der „Paris Soir" schreibt, zweifellos werde die Aussprache über die südslawische Denkschrift lebhaft und leidenschaft lich sein, aber die Umsicht, die Belgrad bisher be wiesen habe, und die beschwichtigende Atmosphäre von Genf gestatten di« Hoffnung, daß man die von der Gerechtigkeit geforderte Festigkeit mit der Mäßigung in Einklang bringen könne, die für die friedliche Entwicklung der internationalen Be ziehungen notwendig sei. Laval werde sich darum bemühen. Südslawische Denkschrift Belgrad, 16. 11. Der türkische Außen minister Tewfik Rüschtü Bey verhandelte am Frei tag mit dem südslawischen Außenminister Jew- titsch. In politischen Kreisen verlautet, daß Süd slawien eine Denkschrift vorbereitet haste, die es in Genf über den Marseiller Königsmord vor- legen wolle. Der türkische Außenminister habe sich mit Jewtitsch eingehend über die Denkschrift unterhalten. Die sranzosische Presse. und der südslawische Schritt in Genf Parrs, 17. 11. (Fnnkspruch.) Nach der Presse Hat «s den Anschein, daß sich Frankreich voll und gang hinter Südslawien stellt, Mchdemi Belgrad I beschlossen hat, di« Hintergründe des Anschlages auf König Alexander in Marseille durch den Völkerbund ermitteln zu -lassen. Man möchte Südslawien von Paris aus allerdings -zu einer gewissen Mäßigung raten und glaubt auch hier, daß die Belgrader Regierung davon absehen w-ird, in Genf direkt irgend welche Negierungen zur Verantwortung zu ziehen. Tas „Echo, de Pa ris" berichtet, die Note der Belgrader Regie rung an den Generalsekretär des Völkerbundes Rentenbank, daß es sich bei dieser im Einverneh men mit der Reichsbank erfolgten NeuauSgab« nicht um eine Ausweitung des Umlaufes von Rentenbankscheinen handelt. Mm Freitag abend ist der österreichische Bun deskanzler Schuschnigg mit dem Außenminister von Berger-Waldenegg in Rom eingetroffen. In Belgrader politrschen Kreisen verlautet, daß Südslawien eine Denkschrift vor bereitet habe, di« «s in Genf über den Marseiller Königsmord vorkegen wolle. Tie Michricht von der bevorstehenden Rom-reiss Lavals wurde in südslawischer« Kreisen mit größter Verstimmung aufgenommen. -In gut unterrichteten Kreisen in Budapest besteht der Eindruck, daß die unga rische Regierung ihrerseits den Völkerbund wegen der Verfokgung der Ungarn in Südslawien an rufen werde, falls di« südslawische Regierung den Völkerbund mit der Untersuchung des Marseiller Königsmordes befassen sollte. Ein großes Londoner Blatt fordert in einem „Saar-Wahnsinn" überschriebenen Artikel die Abberufung von Knor aus dem Saargebiet. Die Pariser Press« befaßt sich mit den ita lienisch-französischen Unnäherungs bestrebungen und tritt dafür ein, daß Frank reich nicht die Vermittlung zwischen Italien und Südslawien übernehme. Der französische Außenminister La val wiederholte am Freitag vor dem auswär tigen Senatsausfchuß den Bericht über dis außen politische Lage, indem er im einzelnen auf die Lösung einging, die Frankreich dem TreierauS- schuß in der Saarfrage nach der Rückgliederung an Deutschland vorgeschlagen hat. Tie Verhandlungen der Flott« nkvnfe- renz in London sind auf dem toten Punkt angelangt. London, 16. 11. In seiner Thronrede zur Vertagung des englischen Parlaments gab der König vor allem seiner und der Welt Abscheu über die Attentat« gegen Dollfuß, König Meran- der von Südslawien und Barthou Ausdruck. Die auf so tragische Weis« ums Leben gekommenen könnten seiner und der ganzen Welt Sympathie sicher sein. Diese Tragödien hätten ganz be- . . . , „ , stimmt einen Rückschritt in den Verhandlungen zur dern darauf, daß man besorgt ist, das Vorgehen Befriedung Europas, die gerade im Gange waren, der Belgrad«! Negierung könnte noch m diesem zur Folg« gehabt. Er könne aber mit Genugtuung vertreten sein. London, 17.11. (Funkspruch.) Nachdem bis her die am 21. November beginnende Rats tagung in Gens für die Londoner Presse aus schließlich im Zeichen der Saarfrage gestanden hat, wird jetzt dem gelegentlich dieser Sonder tagung beabsichtigten Schritt Südflawiens «ine gleichgroße oder vielleicht noch größer« Bedeutung beig «messen. Dies beruht nicht auf einer Unter schätzung des Ernstes der Saarangelegenheit, son- auf die unermüdlichen Anstrengungen der eng lischen Regierung verweisen, nach vielen Richtun gen zur Mäßigung zu raten und freundschaftliche Beziehungen unter den Nationen zu fördern. Trotz der schwierigen Bedingungen, fuhr er fort, unter denen der Welthandel zu leiden hat, habe sich die Kaufkraft und der Wohlstand des englischen Volkes gehoben und die Finanzen -Englands hätten sich derart gebessert, daß man an eine erhebliche Verminderung der vor drei Jahren beschlossenen öffentlichen Lasten denken könne. Er bemerkte mit Genugtuung, daß die Besserung im Handel und Beschäftigungsgrad des «mglischm Volkes sort- 'chreite, und er sei besonders glücklich über die Ausbreitung des englischen Exports, zu welchem insbesondere die Handelsvereinbarungen Mit einer Anzahl von Staaten und die Abmachungen über den Handel auf der Basis der gegenseitigen Meist begünstigung innerhalb des britischen Weltreiches beigetragen habe. Er gebe, so schloß der König, der Hoffnung Ausdruck, daß die Flottenkonferenz der drei Großmächte zu einem günstigen Ende kommen möge, so daß man der Welt einen Mettlauf im Flottenaufrüsten ersparen könne. werde durch eine tschechoslowakische und eine ru- mänisch« Not« unterstützt werden, dis die Ging- . keil der Staaten der Kleinen Entente bekräftigen, Genf beschlossenen Verfahren abhangen. Die Es sei noch unentsckiedeu, ob dann aus Grund ^ stagung gelte der Saarfrage. Der Vökker- des Artikels 11 der Völkerbnndssatzimg der buntnrat könne sie aber verlängere Dringlichkeitsantrag gestellt werde. Die Kleine Mwrsch-Denkschrift zu prüfen. Andererseits könne Entente wolle jedoch keinen Aufschub. Tas „Echo er sie aber auch an einen Ausschuß verweisen, de Paris" macht sich dann zum Sprachrohr aller Mer dann auf der regelmäßigen Tagunq im Ia in einem Teil der Presse laut gewordenen An- ' "war Bericht erstatten müßte. Die Ansichten über schuldigungen gegen Ungarn, erwähnt das oft "e" besten Weg seien geteilt. genannt« Lager vom Janka-Puszta und kommt! Der Pariser Berichterstatter der „Mornkng auf einem gedanklichen Umweg über die Förde- "" " - — rung eines „Strafkrieges" auf die unmittelbaren Pläne der Belgrader Regierung in Genf zurück, di« es als Mindestmäßnahm« bezeichnet. Fo- titsch habe Laval am Freitag den Sinn des süd slawischen Vorgehens erläutert und der franzö sische Außenminister habe das Vorgetragene nur billigen können. Nach einem weiteren Ausfall gegen Ungarn wendet sich das Blatt gegen die Möglichkeit einer Vertuschung der ganzen Ange legenheit durch die Annahme einer allgemeinen Entschließung Zur Bekämpfung des Terrors. Auf diese Weise würde den Schuldigen nur die Maske Ter Sprecher des Reichsbarernthings, Staats sekretär Willekens, eröffne's die Sitzung „ „ Tann ertönte der feierlich« Marsch aus Glucks durch antiliberalen Grundsatz unter Beweis ge- Mceste. Ter Sprecher gab darauf dem Reichs-1 stellt hatte, erwachse. Alle Führung sei immer bauernführer das Wort. Er wies aus die sym-, eine Frage des Charakters und des Könnens, nicht Sender übertragen.