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Feierstunden nach dem Mag Dis LU ein höflicher, junger Mann. — und daun, ja, das war die Hauptsache: sie hatte ein sehr nettes, leicht verschmitztes Lächln, als wollte sie in ememfort sagen: Kops hoch, wein Junge, warte man ab, wer wird denn gleich ein so miesepetriges Gesicht machen! Morgen ist auch ein Tag! Ja, die gute Alte! Sie erinnerte ihn an seine Mutter, sie hatte eins knollige Nase, heiter und lebenslustig, und ein behagliches Miu-ein um die „Sie haben eins solche Aehnlichkeit mit meinem Sohn", sagte die Frau, und es klang etwas jüngste Flieger im Heer. Wenn er noch leben würde, Herr Veltner, Sie würden sich glänzend mit ihm vertragen!" Jürgen Veltner ist plötzlich allein. Eine richtige Rübe, sagte die kleine, rundliche Mutter. Er hat die Augen und denkt an die „tolle Rübs", von der die Mutter gesprochen hat. Sie ist hinaus gegangen ins Nebenzimmer und hat das Radio angestellt. Eine dunkle, sympathische Stimme schwingt durch den Raum und verbreitet eine wohltuende, einschläfernde Wärm«. Tie Schritte der Frau tapsen noch eure Weile geschäftig und besorgt in der Dunkelheit. Es sind richtige Fa- mi kienschritte. Jürgen Veltner ist Ziemlich glücklich. Morgen, d«W «r, geht es qn hie Arbeit, morgen mutz nen ESkkmos mehr, sondern Mischlings aus Es kimos und Europäern. Reine Europäer gibt es Ein Messerschlucker wird Millionär. Wie aus Bombay berichtet wird, hat der Maharadschah von Haidarabad dem in ganz Indien bekannten Messer schlucker Hama ein Besitztum geschenkt, das einen Wert von einer Million Rubien hat. Hama ist, was niemand hinter seinem Namen vermuten würde, ein Engländer, der aber schon seit 20 Jahren in Indien lebt und dort die Kunst des Messer schluckens in solcher Vollendung erlernte, dass er der „Hofmesserschlucker" des Maharadschahs von Haidarabad wurde, der sich seiner auch als eines klugen Ratgebers bediente. „Dieser Mann, glaube mir, war grossherziger als ich." ters lebt. Für die Existenz des Nordmonschen bildet nicht nur die Jagd auf Robben und.an deres Seegetier die Grundlage, sondern auch Renntisr- und Rindviehzucht, nämlich Zucht des gezähmten Polarrindes. Der Anbau von Kam und anderen Feldfrüchten ist heute in begünstig ten Lagen Grönlands bereits Tatsache. Die Lebensbereiche des nördlichen Farmers in Alaska und des Eskimos nahem sich dauernd. Um die Lebensformen der Novdkandfrau zu verstehen, sei ein ganz kleiner Ausflug in die Meteorologie und Geographie gestattet. Die Mei nung, es müsse überall im Polargebiet eine ent setzliche und zwar gleichmässige Wärme herrschen, ist zu berichtigen. Die Temperatur eines Land striches ist bestimmt von verschiedenen Faktoren, zuerst natürlich vom Breitengrad, dann aber von seiner Höhenlage und schliesslich von der !Entfer nung vom Meere abhängig. Der Nordpol ist nicht der kälteste Dunst der nördlichen Halbkugel, denn auf ihn passt nur eine Bedingung für den Kältetiesitand, der niedrigste Breitengrad. Der Nordpol liegt tief und im Meere, zwei Bedingun gen für die Erwärmung des Ortes. Ein Kälte pol liegt in Sibirien, ein zweiter zweifellos in Grönland, jedoch inmitten- des Londes. Im hohen Norden wachsen die Pflanzen rascher und werden schneller reib Im Grönland gibt es im Som mer viele Vögel, Schmetterlinge. Hasen, 'Füchse -Wölfe und Stechmücken in Fülle. Das Innere Grönlands ist vollkommen vereist, aber die Küsten sind weite Steppen voll schönen Grases, darin blühen gelbe Blumen; es gibt Birken, Er^en und Weiden, auch an der Nordküste, denn diele ist Tiefland. Stefansson stellte fest: Jedes Land der Erde, das sehr hoch liegt, ist dauernd mit AlvI Ehantun-Tak wurde oft wegen seiner Grossmut VlU. sichtigen Einfalt ihres Herzens. ihn gleich in jenes Zimmer, das ihm die ver lorene Heimat ersetzen sollte, in das kleine bil lige Mansardenwunschzimmer mit Ecken und Win keln und einem breiten Kachelofen und einer niedrig-trostvollen Decke. Sie liess ihn eine Zeitlang allein, und als er im Bett lag/ klopfte sie wieder und brachte ihm eine Tasse Tse, Und dann stellte sie den Aschen becher daneben. Sie sagte nicht viel, diese ein fache Frau. Ws genügte, dass sie klein war und rundlich, klein und rundlich wie seine Mutter kitschigsten Aufnahmen, die Jürgen Veltner jemals gesehen hafte. Er nahm ein Bild nach d-em andern in die Hand und betrachtete die Aufnahmen mit freundlichem Eifer, denn der junge Herr Velt ner mit der grossen Stadtangst im Herzen war Er räuspert sich den ganzen, traurigen Kram von der Seele. Bevor er einschläft, geistert die „tolle Rübe" durch seine Gedanken. Er wird dieses seltsame Wo ft nicht los. Hoch oben, wer weiss in welcher, irrsinnigen Höhe, müssen die sich be schossen haben, denkt er. Der zweitjüngste Flie ger im deutschen Heer. Im Luftkampf gefw'en. Und er, Jürgen Veltner, liegt angstvoll im Bett, faul, traurig und nichtswürdig, mit einem lächer lichen Heimweh im Herzen — und kommt sich vor wie ein grosser Märtyrer! Er nimmt sich vor, sich zu bessern. Und be- schliesst, im letzten huschenden MuSlauf seiner Eskimofrau soll die heiterste Frau der Melt sein. Es wird schwer sein, diese Tatsache begreiflich klar zu machen. Wir müssen zunächst fösthalten, dass der Mensch des Nordens nicht in einer Welt des ewigen Win In der amerikanischen Armee werden gegen wärtig interessante Versuche angestellt, durch die die Soldaten ermittelt werden sollen, die einen angeborenen ,Orts-Sinn" haben- Es gibt Men schen, die in der Lage sind, stets genau den Ort anzugeben, an dem sie sich befinden, mich wenn sie in dunkler Nacht im verschlossenen Auto kreuz und quer durch einen Wald gefahren wer den. Bemerkenswerterweise ist diese Gabe bei den amerikanischen Soldaten besonders unter den Abkömmlingen von Indianern verbreitet. Die Soldaten mit Orts-Sinn werden in einer be sonderen Liste geführt. Gedanken, gleich dem gefallenen Sohn dieser netten, rundlichen Frau eine „tolle Rübe" werden... munyv vr-aullM lernen W.ON zu sagen, die Frau begriff -ihn sofort in der hell- noch ihre Stimme im Ohr. D-re Stimme em-er sichtigen Einfalt ihres Herzens. Sie geleitete wackerem unverwüstlichen Mutter. Veltner schlicht ein Jäger noch ein Viehhalter. Die Frau des Eskimo ist ein starker durch alle Härten der Natur gezüchteter Mensch. Schon wenn -ein Kind auf die Welt kommt, lässt es die Mutter in den Schnee gleiten. Rasmussen erzählt seinen ersten Eindruck von einer Grönlandfrau so: ftJch be fand mich auf der Rückfahrt von einem Ausflug nach Norden, als ein junges 'Ehepaar sich mir anschloss. Die Frau, sie hiess Merqu, war schwan ger. Sie waren auf dem 'Wege zum Vater der werdenden Mutter. Der Marsch ging über einen Gletscher. Es herrschte schlimmes Wetter. Süd weststurm mit Schneegestöber. Der Wind stand gkgen rms. Als wir fast 2000 Fuss hoch waren, würde Merqu, die während des ganzen Auf stiegs neben dem Schlitten marschiert war, krank. Es war unmöglich, ein Lager zu schlagen, der Gletscher war vom Sturm blank geblasen. Es gab nichts, woraus man eine Schneehütte hätte errichten können. Ohne Klage setzte sie sich auf den Schlitten und so ging es abwärts nach einer Kluft, wo es, wie uns bekannt war, immer Schneeverwehungen gab. Nur einmal stiess Merqu einen leisen Klagelaut aus. Bis nach der Kluft war es mehr als sieben Kilometer. Es verging also einige Zeit, ehe wir am Ziele waren und eine Schneehütte bauen konnten. Merqu half selber mit, wälzte Schneeblöcke zusammen und dichtete sie ab. Und im Augenblick, als sie fertig war, kroch sie in die Hütte und gebar ihr Kind. Ein paar Stunden- danach würde -das Kind in den Rucksack aus Pelz gekgt und der Marsch wurde fortgesetzt." Wenn eine Frau geboren hat, so muss sie das Kind ihrem Vater übergeben (nicht ihrem Manne), der ihm den Lebenssegen erteilt. Der Name wird von einem Verstorbenen genommen, möglichst einem, der erst vor nicht langer Zeit aus der Familie abgeschieden ist. Dis Mutter glaubt, dass so der Tote wieder zu neuem Leben erweckt und in dem Kinde fortlebt. Darauf ist die Kin dererziehung der -Eskimos aufgebaut. Sie schlägt ihr Kind nicht und ist Nie ungöduldig über -die -önieftLiwfl Hl" Bon Karl Maria Weniger. er die Stadt erobern, die grosse, fremde, feind- sprach ich ihn an. „Geh' doch einfach zu Chan-tun liche Stadt. Morgen beginnt ein Helles, straft. Tai! Dort wird jeder reichlich gespeist." — „Mög- lendes Leben. Morgen ist auch ein Tag. Er lich!" erwiderte der Mann. „Aber wer sein Brot liegt im Bett und horcht auf dis Schritte. Die selber erwerben kann, braucht Chantun-Tai nicht." Schritte find schlafen gegangen, ihr Klang be- — hütet jetzt die Wohnung. Veltner räuspert sich. Ehestreit. „Ja", sagte die junge Frau stolz, „wenn mein Vater was weggibt, kannst du dich vorauf verlassen, dass es etwas Teures ist. . - - <. „Stimmt!" sagte der Gatte. „Das habe ich auch rm ganzen Orient gelobt, weil er von niemandem ^deckst, seitdem ich dich habe!" an Freigebigkeit übertroffen wurde. Als einmal , jemand zu ihm sagte: „Ihr seid der gros-herzigste l „ ... - .... Mensch, den es gibt", antwortete er bescheiden:' reisst dem Vater die Pi Köre -ritt Ää, Uottv einmak dem Na Ike Geduld: „Hör doch endlich mal mit dem vielen uem! Hore zu! Ich hatte emmal dem Nolte Fragen auf, Bubi! Weisst du nicht, dass einmal vierzig Kamele zum besten geg^en und ging nach- Katze vor lauter Neugier gestorben ist?" Bubi her verkleidet über Land. Da traf rch emen ist eine Weile wirklich ruhig. Dann platzt er aber Mann, der Beeren und Reisig für fernen Haus- los: „Bitte, Papa, was wollte denn die Katz« bedarf sammelte, „Warum quäkst du dich so?" wissen?" verrunzelten Augenwinkel. Eine richtige „Olle" war das. Sie kramte auch gleich ohne viel Federlesens in einem abgegriffenen Album und zeigte dem Neuen- Untermieter die üblichen Bil der, lauter Gruppenaufnahmen, verstaubte, ge stellte Photos aus rührseliger Eintracht eines traditionellen Klembürgerlebsns. Es waren die Am nächsten Morgen kaufte er einen Stadt- plan. Er wüsste nicht, wo er wohnen sollte. Er suchte im haftenden Gewirr der Strassen das tröstende Lächeln seiner Mutter, er suchte es treppauf und treppab, dann setzte er sich, er schöpft und ratlos, von einem windigen, sprühen den Regen durchnässt, -auf eine Bank, spannte den Schirm -aut, den höhnend der Wind hoch-riss, und starrt« suchend -auf die Karte. Hi«h nnd da klingelte er an den Türen, zahllose Türen wur- , . ,, , ..... . . — den ihm geöffnet und schlossen sich wieder, hinter scheu und gepreßt, als habe sie lange an dieser denen unbekannte Menschen ihr namenloses Ge- Bemerkung im stillen herumgeknabbert. schick verlebten; aber er fand nicht, was er suchte: „Der drifte von links", sagte die Frau, „das die kleine, vertraute Höhle, in die er seine feige ist mein Sohn!" Ter Blick, mit dem sie den Müdigkeit betten konnte, das fiebernde Trommeln jungen Mann streift«, war voll von einer un- seftes Herzens, das Entsetzen vor den lauernden beholfenen, redlichen Güte. T-as also mar der rlebervaschungen eines dräuenden Morgens. I Sohn! Eine schmucke Uniform Haft« der Junge, Endlich fand er den Klang seiner Heimat. Er' und -auf der Oberlippe prangte ein flottes, trotzi- kletterte keuchend fünf Trespen hoch, eine rund-! ges Schnurrbärtchen. lichr Frau mft dickem Gesicht und lebhaften Auaen' „Eins richtige Rübe war der Junge", sagte öffnet« di« Tür. Es war eine biedere, dralle die Frau, und ihre kleinen, verquollenen Aeug- Frau aus dem Völk, weiter nichts, und doch ein lein leuchteten. „Eine tolle^Rübe. Ter zweit- Stück Heimat, die fegende Güte selbst mit Schrub ber und Besen, Symbol des häuslichen WoWe- komms auf zwei flinken, verfetteten Beinen. Ueber- dies eine Mutter, eine dralle, nachsichtige, gut mütige Mutter. Er brauchte keinen Ton zu Als Gattin ist di« Eskimofrau selbständig. Das was sie in die Ehe mitgebracht Hai, alles Ess geschirr, aller Hausrat bleibt ihr Eigentum, auch wenn sie die Ehe wieder auflöst, was gar nicht so selten vorkommt. Ihrem Manne gegenüber ist sie die treue Gefährtin, die ihm das Pelz werk aus Follen und Häuten fertigt, die Stiefel zu machen versteht, die ihm das Haus und alles, was damit zusammeUhLngt, in Ordnung hält und des Sommers auf Fischfang und -auf den Wei den für Nahrung sorgt. In ihrer Hand liegt di« Sorge für die Lebensmöglichkeiten für den Win ter, mit Ausnahme der Jagd, denn Fleisch ist das wichtigst« Nahrungsmittel. Die Grönländerin ist dunkelhäutig und dun kelhaarig. Ihre Haare trägt sie zumeist in Zöpfen geflochten. Sie ist schlitzäugig und hat eine volle Figur, die durch ihre Pelzkleidung noch verstärkt wird. Tätowierungen, die früher das Schönheitsmittel Wauen, sind heute nur noch selten anzutreffen, der Einfluss des Christentums hat diese Sitte aussterben lassen. An Sauber keit mangelt es der Frau sehr. Zu den Sitten des Landes gehört es, dass sie sich nach der Geburt eines Kindes zwei Monate lang weder waschen noch die Haare flechten darf. Erst nach dieser Zeit wäscht sie sich und das Kind gründ lich und zieht wieder zu ihrem Manne, denn wäh rend der ganzen Zeit mutzte sie sich im Säug lingshaufe aufhakten. -Ern« ganz merkwürdig« Sitte kennt dieses Volk, den Weibertausch-. Wir können die Gedanken- g-änge, die diesem Ehetausch zu Grunde liegen, nicht verstehen. Es handelt sich hier nicht um einen dauernden, sondern um einen vorübergehenden Tausch. Will die Frau nicht in einem solchen Tausch einwilligen, so kann es leicht zur Schei dung kommen, also -aus etwa den umgekehr ten Gründen, aus denen eine europäische Ehe wegen Untreu«) geschieden wird. Des Sommers wohnt di« Familie in der Som- methütte, di« entweder -ganz aus Fellen oder aus Mauern -aufgeschichteter Sterne besteht, die mit einem Felldach versehen sind. Ein richtiges Glasfenster, von den Seehundfängem als Han delsartikel eingesüh-ft, ist schon ein Lurus. Im Winter besteht die Wohnung aus der wärmeren Schneehütte. An den Küsten haben sich bereits Städte -gebildet, in diesen leben -aber keine rei Eine Legende vom Heimweh. Von Theodor Riegler. Einige Tage vor der Abreise wuchs die grosse, Unbekannte Stadt in das wirre, zerflatternde Ge- «rübel seiner angstvollen Träume. Sie wuchs in flirrenden, rauschenden, kärmvollen Bildern, sie packte und schüttelte ihn, der dumpfe Begriff ihrer endlosen Einsamkeit würgte sein Herz. Als der Zug in die weite, unruheookke Bahn- hofshalke einfuhr, trat Jürgen Veltner rnit einer grossen, pochenden Angst im Herzen auf den bran denden, schimmernden- Vorplatz. Er stellte mit einer mutlosen Bewegung den schweren Koffer auf die Erde und stand und starrte. Flimmerndes Leben flackerte kalt in den Strassen, fremd waren die Menschen, fremd die Farbe der Strassen bahnen, fremd die Schreie und Zurufe fiebern der Passanten, fremd die Tracht -der Schutz leute, leer war alles und ohne Trost. Feige und mutlos stand Jürgen Veltner im tosenden Gedonner der Stadt, ein kleiner, lächer licher Menschenzwerg mit Koffer und Regen schirm, und verkroch sich in die untätige Trauer seines Herzens. Dann hob er den Koffer auf. und wandelte wie ein Automat durch den bran denden Abend. Sein Kopf war ohne Gedan ken, er sah sich in eine Hotelhalle treten, er sah sich die Schüssel ergreifen, er vernahm seine müde, umflorte Stimme und überliess sich dem ratlosen Gang seiner Bestie, die sich von- selbst bewegten. Das Zimmer war klein und nüchwrn wie eine Zelle. An der Wand hing «kn ve d'inVtes, kit schiges Oelbild, leise klirrte öln verrosteter, wacke liger Waschtisch ein trostloses, b'dbernes Kli-ren, und der gokdgerabmte, verschnörkelte Spiegel über dem stickigen Plüschsofa war mitten entzwekge- brochen. Eine halbe Stunde mochte wobl verstrichen sein-, aber noch immer hatte Jürgen Veltner den Schirm in der Hand und den Hut auf -dem Kopf. Er fass auf dem äussersten Rand des Bettes, fühlt« sich einsam und fröstelte. Er hatte kaum die Kraft, den Schirm in die Ecke zu stellen und den Mantel in den Schrank zu bangen. Er dachte an die Wärme der ellerk'chm Räume, an das strenge, heimattiche Gesicht seines Nwe-s — und die Mutter, d«s gute, biedere Mutter, klün und rundlich, lächelte mit ihrem breiten, steigen Antlitz forschend und bekümmert in seine Gedanken. Er aber hatte Angst vor der grossen, kalten, lauernden Ungewissheit. Don der Strasse herauf hörte er das unbekannt« Leben vorbeirinnen. Fremde Geräusch« summten und gluckerten. Fernes K "vierspiel zerklopfte melancholisch die Zeit mit leisen, Kopfenden Tönen, irgendwo j-ammerk das Kreischen einer Strassenbahn-. Veltner erhob fick und öffnete das Fenster. Wo nur war diese summende, flimmernde, endlose Stadt? Nirgends und überall, hier nicht un-d dort nW und trotzdem an allen Orten. Er schloss das Fe-Ker wieder zu und verriegelte sich hinter die einsame Wand seiner Gedanken. Erinnerung tropfte durch die Stilke. Schritte erklangen im Fmr, eine Tür wurde zugeschlagen. Als Jürgen -Veltner im Bett lag, rauschte und dröhnte die Stadt in seine versickernden Gedanken, unfass bar und ohne Körper, so fern und so furchtbar nab in einen,, wie die Stimme eines Schicksals, dem keiner entrinnt. Unarten des aufwachsenden Kindes, bsnn sie sieht Schnee bedeckt, auch in den" Tropen, und kein in dem Kinde den Geist des Toten, -dessen Namen wenig, denn sie dürfen Grönland nur mit Er- Land, das tief liegt, ist im Sommer mit Schnee' es tränt. Erst ftäter, wem« das Kind zu Der- kaubnis betreten. Ls ist nicht uninteressant und bedeckt. Darauf beruht die Lebensform des stand kommt, schlägt das Verhältnis um, und, gehört auch in dieses weibliche Kapitel, dass die Eskimo. > di« Kinder find voller Ehrkurcht -gegen die Ekkern, I oberste Gottheit der alten Eskimos eine Frau Mir wissen über das Leben der Eskimofrau insbesondere gegen die Mutter. Eine der zäft-! war, die „Herrin der Seetisre". Jetzt sind die erst durch die Reisen Knut Rasmussens. Der lichsten Grutzformen der Kinder, wenn sie nach Eskimos lutherische Christen. Die Unsitte des Eskimo ist ein ewiq abenteuernder Jäger, des langer Abwesenheit zurückgekommen sind, ist, dass Weiberaustauschss ist -aber trotzdem noch nicht Winters aut Pelztiere, im Sommer -auf Fischs, die Mutter ihre Brust entblösst, und das Kind ausgerottet. , Aber ohne seine getreue Gehilfin wäre er weder den „Quell des ersten Lebens" küsst. - (Schluss.) 36 Ein« wahre Monstreoper ist von dem 50jährigen Komponisten E. Gardner in Harrisburg (Peim- sylvanien) geschaffen worden. Der Titel des Wer kes kautet „America", und seine Aufführung w-ürde, wenn man es hintereinander spielt«, etwa 36 Stunden in Anspruch nehmen. Gardner hat sein Werk schon verschiedenen Opernhäusern zur Aufführung angeboten, doch hat sich noch kein; von ihnen zu einer Annahme entschliessen können, zumal Ter buch und Musik reichlich verschwom men sein sollen.