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An,,tg«,pr,i«: 1 Mlllmetec Höhe etnsvalüg 22 ulm breit) 4 Wennlg, im Redaktionsteil l— 72 inm breit) SV Pfennig. Kleine An-eigen sind bei Ansgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung 28 Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei «nlün. digunge» mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige nnd bei Platzvorschristen Ausschlag. Bei größeren Auftriigen und im Wiederholungsabdruck Er- müßigung nach seststehender Staffel. Da» Tageblatt ersih-.L an sedem Werktag: M>>natS-B«zu«»vrei« : 1.KV Mk. Bei Abholung in den AuSaabrstellen des Laudgebietes 10 Pfg. mehr bei Zutragung tm Stadtgebiet lö Psg-, im Landgebiet 20 Psg. Botenlohn. Wochenkarten SV Psg» Einzelnummer I0Psg..Sonnabendnu»Mr»0 Psg. »o«s«v<«»nto: Leipzig SS-VI. Gemetnbegir-kouto: üMk-nberg. S^tArÄer S1. - Lekgramme: Tageblatt FrankeMkgfachseu. Dar Frantenbekger lageblatt ist dar zur BrrWaillchmg der amtlichen Bekanatmachaa-en der Amtrhaupimanaschast Flöha und des Stadtrats zu Frankenberg behördlicherseits« bestimmte Blatt 83. Zahrgang MMwoch den 7. November 1931 nachmittags Nr. 26« ,Unter diesen Um- Antwort des Ministerpräsi- ,kann ich Ihnen ebenso klar Der Präsident der Republik habe ver- Man will bewußt sein mühten. Andererseits habe die Re- Der „Petit Parisisn" behauptet, daß im stalle der Krise der Präsident der Republik wieder Doumergue berufen würde und nur im Falle seiner Weigerung an Kammerpräsident Voipon oder an Laval und eventuell an Fkandin denken werde. Auch der Name des Marschalls Petain sei genannt worden. In politischen und parlamentarischen Kreisen wird die Regierungskrise «allgemein als unver meidlich angesehen, „wenn nicht ein Wunder ge schieht". Die ftanzösWe FronttSmvfervereknigung „Feuerkreuz" ekngriffsbereit? 2. energisches Vorgehen gegen die Lebensteue- rung und unerbittliche Strafen gegen die Spekulanten 3. Säuberung und Neuorganifierung des ganzen De rwaltungsappa rates. Erft dann könnten die Verfassung und die Wahlgesetze geändert werden. Die Berichterstatter wollen aus den übrigen Erklärungen des Feuer- krenr-Führers den Eindruck ge""nnen baben, daß die Feuerkceuzler bereits alarmbereit YS «den und im geeigneten Augenblick eingreifen würden. Unruhen im Falle einer Regierungskrise Parrs, 7. 11. (Funlspruch.) Zn der Sitzung der radikalsozialistischen Kammergruppe vom Dienstag hat sich Innenminister Marchandeau, wie bereits berichtet, für die Aufrechterhaltung des Burgfriedens mit dem Hinweis auf mögliche Un ruhe ausgesprochen. Der Minister bezweifelte, daß es möglich sein werde, die Ruhe im Lande im Falle einer Regierungskrise aufrecht zu er halten. Er habe für alle Fälle entsprechende Vor schriften in der Kammer eingebracht, aber noch seien sie nicht verabschiedet. Bei den Februar- Unruhen seien Lücken im Gesetz zutage getreten. Dr. Goerdeler - PreisSbewa-uagskommilsar Ein Reichskommissar slic Durchführung der Marktordnung Freiherr von Kanne, der Neichskommissar für die Vieh-, Milch- nnd Fettwirtschaft, wurde in Ergänzung seines bis cherigen Auftrages zum Reickskommis «ar für di» Durchführung der Marktordnung -mannt. Das Kabinett Donmeegtse in» Todeskampf Das Ende des Burgfriedens in Frankreich »er deutfthe «otschafter vel Laval trmsfpraMe «wer die «saaravfttmmnna Der Oberbürgermeister von Leipzig, Dr. Goer deler, der einstige Reichskommissar für Prefsab- »M, wurde ^vch den Fichrer züm ReichsköM- , , , Wlssar für Preisüberwachung ernannt. - 'setzen, daß wir unmöglich das Haushaltszwölsteß 1- Aufhebung der marxistischen Front gebietet es mir und meinen Kollegen, Sie Herr gierung ihre Autorität zu wahren und müsse Ministerpräsident davon in Kenntnis zu setzen, imverzüglich folgende Massnahmen treffen: Tie „Liberte" gibt den Kammern den Nat, sich in acht zu nehmen, da sie durch den Sturz des Kabinetts Doumergue gegen den Willen und die Gefühle des Landes verstoßen würden. Bor der Entscheidung Paris, 7. 11. (Funkspruch) In der Presse wird fast übereinstimmend berichtet, daß die radikalsozialistischen Minister am Dienstag Dou mergue ihren Rücktritt ongeboteu haben und nur auf dringendes Ersuchen des Präsidenten der Re publik ihren Beschluß bis zum Donnerstag be- Paris, 7. 11. (Funkspruch) Der Führer der Frontkämpfervereinigung „Feuerkreuz", Oberst de la Roque, hat im Hinblick auf eine mögliche Regierungskrise und die daraus entstehenden Fol gen Vertretern der Presse erklärt, daß sich die Parlamentarier endlich der Gefahren der Stunde Rüütcitt vollzogen? ! verfahren Ehmen können." 6-U ^ui !^il der blätter betrachtet den Rücktritt der radikalsozm- erwidern, daß es Ihre Pflicht ist, zu gehen." krstlschen Minister bereits als vollzogen, -hie. M^auf Herriot ausgerufen habe: „Sie jagen „Liberi" gM e°n m parlamentarischen Kreyen ^ns also davon!" Die Erregung sei ungeheuer umgebendes Gerücht wieder, wonach dw radikal- g^estn. Der Präsident der Republik habe ver- foMkrsttschen Mrmster berefts m.der Tat zurück- mittelnd eingegriffen. getreten seien, dresen Beschluß jedoch erst am - - Tannerstag amtlich mitteilen würden. Die Der- RegierunigskomMission! beschimpft, verleumdet und bedroht zu haben. Tis Anklage ging non dem KomMuniftonführer L'Hoste aus, der eine trau- «rige Berühmtheft durch seine massenhaften Ein sprüche gegen ost MbstimmuNgskisstn erhalten hat. Er wohnte der Versammlung zwar nicht selber bei, bezog aber seine Kenntnis von drei, jungen Konimunistan, die sich als «Spitzel in die Ver sammlung eingeschlichen hatten. Ter Beschuldigte soll nach' der Aussage dieser drei Zeugen in einer Rede, die er bereits 117mal im ganzen gehalten hat, jetzt mit einem Mal« gesagt haben: „Die fremden Herren, die wir nicht gerufen haben, kassieren das ganze Fahr hindurch die Rundfunk gebühren, die sie nichts angehen. Das Geld, das ja doch in einen Sack fließt, können sie ruhig mitnehmen. Wir werden ihnen gern auf die vollgefvessensn Rücken sehen. Sie sollen machen, daß sie am 13. «Januar um 13 Uhr ihre Koffer gepackt haben und den letzten Zug kriegen. Wenn wir sie um 12,01 Uhr noch ant reffen, werden wir ihnen nachhekfen." Der Angeklagte führte die Anklage aus einen Racheakt politischer Gegner zurück. Er habe von den uns innerlich fremden Herren gesprochen, die früher den deutschen Rundfunk beherrschten, die mit einem Sack voll Geld, zum Teil auch nach dem Saargebiet, entkommen konnten, und dies« Beherrscher des deutschen Rundfunks von damals habe er mit dem jetzigen deutschen RundsunkMem in Gegensatz gestellt. Einige Entkastung^eugen schilderten den Sinn der Ausführungen Herbs wie der Angeklagte. Angriffe gegen die NegieriingskomMisfion seien in keiner Weis« gefallen. Auch der Landjäger, der die Versammlung überwachte, machte die gleichen Aussagen. Trotz dieses emwandfreien Sachverhaltes beantragte der Generalstaatsau walt, der Italiener Martina, eine Geldstrafe von 3000 Francs. Das Gericht kam nach einer Be ratung von 1Vs Stunden zu einem Freispruch. der amtlichen Mitteilung in die alle franzöMe Tendenz umzudeuten. Aus der amtlichen Mit teilung ergebe sich, daß Frankreichs Haltung in der Abstimmungsfrage unverändert bleibe: strikte Anpassung an die Bestimmungen des Versailler Vertrages und die vom Völkerbund festgesetzten Regeln. Die Stetigkeit der französischen Haltung werde sogar durch zwei aufeinander folgende Zeit wörter (der Minister habe ausgeführt, daß Frank reich auf seine internationalen Pflichten weder verzichten wolle, noch könne) unterstrichen. Das eine Zeitwort sage, daß Frankreich «nicht die Ab sicht habe, und das andere, daß Frankreich auch nicht die Möglichkeit habe, sich den Aufgaben zu entziehen, die ihm durch seine internationalen «Verpflichtungen vorgeschrieben seien. Zu diesen Aufgaben gehöre bekanntlich der militärische Bei stand für die Rögierungskommission im Falle ernster Unruhen (!). Eine deutsch-französische Aus sprache, so fügt das Blatt daW wieder hinzu, gerade in dem Augenblick, in dem in Rom der Dreieramsschuß seine Arbeiten ausnehme, sei un bestreitbar nützlich gewesen. Der „Ercslsi 0 r" wertet die Mitteilung über die Unterredung als eine Art stillschweigendes Uebereinkommen zugunsten der Beilegung der internationalen Saarpolemik. '. Neuer Beweis der ettupellMM der marristischen Hetze gegen die Deutsche Front Saarbrücken, 6. 11. «Einen neuen Beweis, mit welcher Skrupellosigkeit die kommunMsch- marristischen Terroristen an der Saar gegen die Deutsche Front «Hetzen, 'lieferte eine Verhandlung, die am Dienstag vor dem Obersten Abstimmungs gericht stattfand. Unter dem Vorsitz des Vtze- präsidersten Meredith (Irland) fand die Ver handlung gegen den Leiter des Verbandes deut scher Rundfunkteilnehmer an der Saar, August Herb statt, der beschuldigt war, am 11. Okto ber in einer Versammlung zu Oberlinxweiler die fristet hätten. Ueber den Verlauf der Minister- besprechirng glaubt der „Matin" berichten zu können, Herriot habe erklärt: „Die Loyalität Mzer Tagesspiegel Der Saarbevoklmächtigte des «Reichskanzlers, Bürckel, wurde am Dienstag in Rom zusamnren mit dem Vortragen den Legationsrat T«r. Voigt vom Auswärtigen Amt und dem deutschen Botschafter von Hassell vom Präsidenten des Taeierausschussts, Baron Aloisi, empfangen. Der französische Handeksminister Lamoureux, der am Dienstag nach Moskau reisen wollte, hat diese Reise wegen der innen politischen Lage vorläufig aufgegebon. Die radikalsozialistrschen Minister im französischen Burgfriedenskabi- nett Doumergue haben, wie in Paris be kannt wird, im gestrigen Ministerrat die Vorlage der drei provisorischen Haushaltszwölftel abge- kehnt. Man rechnet nunmehr für Donnerstag mit dem Gesamtrücktritt der Negierung. Der französische Außenminister La val empfing am Dienstag den deutschen Bot schafter Köster. Im Mittelpunkt der Unterhal tung stand die Saarfrage. Taber dementierte der französische «Außenminister die «Mitteilungen der ausländischen Presse über angebliche mMä- rische Maßnahmen und insbesondere über Trup- penverfchiebunFen, um damit jedem Mißverständ nis die Spitze abzubrechsn. Das Washingtoner Fkottenabkom- men soll, wie die „Times" aus Tokio berichte^ voraussichtlich am 20.. Dezember durch Aqxm gekündigt werden. Der ägyptische Ministerpräsident Pehia Pascha ist von seinem Posten zurück- geireten. Ms vermutlicher Nachfolger wird der frühere königliche Kabinettschef Teskim Nesfrm Pascha g enannt. Nach den ersten Berichten über den Ausgang der Wahl in den Vereinigten Staaten «haben die Demokraten, die Partei des Präsi denten Roosevelt, einen großen Erfolg zu ver zeichnen. „Sehr höfliche Unterredung" Paris, 6. D. Havas meldet: «Der fran zösische Außenminister Laval hat Dienstag nach mittag den deutschen Botschafter Roland Köster empfangen, mit dem er sich «ausführlich über die verschiedenen Probleme unterhalten Hat, die beide Länder interessieren, insbesondere über gewiss Fragen der Volksabstimmung im Saorgebiet. Im Werlaus dieser. sehr höflichen Unterredung «hat der französische Außerminkster festgestellt, daß Frankreich auf keine der Pflichten, die ihm in Ausführung seiner internationalen Verpflichtun gen dem Völkerbund gegenüber obliegen, ver zichten wolle noch könne. Außenminister Laval legt andererseits Wert darauf, die Mitteilungen der ausländischen Presse über angebliche Militärische Maßnahmen und «ins besondere über Truppenverschstbungen zu demen tieren, um damit jedem Mißverständnis die Spitze abzubrechen. Der Botschafter hat, indem er der Auffassung der Neichsregicrung Ausdruck versteh, bestätigt, daß Deutschland in keiner Weise die durch den Friödensvertrag festgesetzten Bedingun gen zur Gewährleistung der Äbstimmungsfreiheit der Saarländer verkennen wolle. Der französische Außenminister nahm Mit Genugtuung diese «Er klärung zur Kenntnis, um seinerseits daran zu erinnern, daß dis Absichten der französischen Re gierung hinsichtlich der völligen Achtung dieser Äbstimmungsfreiheit «stets ebenso klar gewesen seien, „Sochbedeutsames Ereignis" Pariser Stimmen zur Unterredung des deutschen Botschafters mit Laval Paris, 7. 11. (Funkspr.) Die Unterredung, die der Botschafter des Deutschen Reiches, Köster, am Dienstag mit dem französischen Außenminister Laval hatte, wird von der Presse als ein hoch bedeutsames Ereignis bezeichnet, das die deutsche und die französische Haltung in der Saarfrage kläre und dazu beitragen könne, einen ruhigen Verkauf der Abstimmung zu gewährleisten. Tie Agentur „Havas" betont, daß die im Bericht enthaltenen Worte „sehr höflich" unter strichen zu werden verdienten. Dir «Erklärungen des französischen Außenministers und des deut schen Botschafters könnten gar «nicht plastisch ge nug «hervorgehoben werden. Die Agentur glaubt, «kn diesem Zusammenhang gegen die heftigen Wen dungen der deutschen Presse polemisieren zu dürfen. TcrS „Petit Journal" spricht von einem entscheidenden Schritt zur Beruhigung. Weder Deutschland noch Frankreich hätten das geringste Interesse daran, die Abstimmung zu stören. Ter gestrige «Meinungsaustausch bekräftige di« Ver pflichtung, die Mbstimmungsbedingungen, die «nicht mehr geändert würden, zu achten. Tas sei Nicht überflüssig gewesen. Der ,„Petit Parisien" unterstreicht, daß dies seit langem der erste unmittelbare deutsch- französische Meinungsaustausch über die heikle Saarfrage gewesen sei. Daran könne man die Bedeutung der Unterredung ermessen. Das Blatt bemüht sich dann aber doch, die versöhnliche Note Das Verhalten der radikalsozialistischen Kam- . - - , , - . „ mergruppe findet in allen Linkskreisen vorbehalt- taVlng .der Bekanntgabe st. auf Do Ostungen wst Zustimmung. Die regierungsfreundliche und US»«Mr.'LML Er und ile Fretmaurerloqe fLm-m mit rbrer Urbmt des Kabrnetts spricht.! imd außenpolitischen Gründen der Wunsch nach An sich erken diese Meldungen den Tatsachen Fortsetzung des Burgfriedenserperimensts bestehe, voraus, da sre vor dem Schluß der radikalsozia-- ..... listischeN Fraktionssitzung veröffentlicht worden sind, der Herriot und seine Kollegen die endgül tige «Entscheidung überlassen hat. Es trifft aber zu, daß kaum noch jemand an eine Lösung der Krise glaubt.