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Am cheuligen Sonn tag leiteten bereits nm 7 Uhr Böllerschüsse und das Wecken der PO-Kape le den Tag des Deut schen Handwerks ein. Das Hauptinteresse rrhee sich zunächst auf das Rathaus, wo im Fe tsaal die große Begrüssung stattkand. Weihe-o l: Stilke tag über der Festversammlung, als Punkt 10,20 Uhr die Ehrengabe, an ihrer Spitze Dr. Ley. Dr. Schacht und Reichshandwerksmeister Schmidt, so wie die Mitglieder der Braunschweigischen Staats- regierung den prächtig ausgeschmückten Festsaal betraten. Oberbürgermeister Dr. H eshe begraste kn einer längeren Ansprache die Anwesenden namens der Stadt Braunschweig und überreichte dann unter dem BekfaN der Versammlung dem Stabskeiler der PO eine künstl erisch aus gestattete Marpe, in der das Leben des schaffenden deutschen Men schen «Wer Berufe Ausdruck findet. Dem Reichs- handwerksmeiiter Schmidt übergab er a's Ehren zeichen den ä'testen Jnnungsbrief der Stadt. Sodann betrat ReWshandwerlsmMer 8HmM, angetan mit der goldenen Kette des Handwerks, das Rednerpodium. Er würdigte dis Verdienste des Führers um die 'Einigung im deutschen Kand- werk, für die ihm der Dank des gesamten schafser den Volkes gewiß sei. Wir vom Handwerk, »so schloß er, wollen in echt nationalsozialkstischsm Geist unserem Führer helfen und ein treues Mied der deutschen Volksgemeinschaft sein. Dann ehrte der Reichshandwertsmeister den kom missarischen Reichswkrtschaftsmini'ter Dr. Schacht durch Ueberreichung des Gobenen Handwerks abzeichens. Dr. Schacht nahm die 'Ehrung mit den Worten: „Zur gemeinsamen Arbeit für Hand werk und deutsches Volk" an. Nachdem dann noch Dr. Ley die aus dem Reiche erschienenen Abordnungen des Handwerks einzeln begrüßt chatte, begaben sich die Ehren gäste vorüber an 'der in tiefen Gliederungen stehenden Menschenmenge in die Burg. Den Höhe punkt der Tagung des Deutschen - Handwerks brachte die Feierstunde Im Saale der Burg Danfwarderode Der Burgsaal mit seinem farbenprächtigen Orna mentschmuck und den kunstvollen Holzschnitzereien bildeten ein beredtes Zeugnis mittelalterlicher deutscher Handwerkskunst. An Halbkreis nahmen die Wrengäste Platz. Zu beiden Sekten des Podiums postierten sich die alten Junungsfahnen des braunschweigischen Handwerks und die Ab ordnungen des Handwerks aus dem Reich, dis zum Ml in ihren landsmannschaftlichen Trach ten, zum Teil in Berufskleidung erschienen waren. Das Vorspiel zu den Meistersingern kettete die Feier ein. Dann trat RMshandwerlSMifter Schmidt vor das Mikrophon zur Erösfmmgs- und Be grüssungsansprache, die mit der Totenehrung schloß. Mtersergraute Meister schritten zur Lade des Handwerks und entnahmen ihr das Buch des Meisters, entzündeten die Lewen und während -ich die festliche Versammlung zu ernstem Ge denken erhob, nrtonierte das Orchester das Lied vom Guten Kameraden. Diesem feierlichen Alt folgte als Höhepunkt der gesamten Tagung die Verkündung der Botschaft des Führers und Reichskanzlers, und in feierlicher Weise kegten Ger die Landes- Handwerksmeister, 720 Krinshandwerksmeister 14 635 Obermeister und 67 818 Jnnungswarts das feierliche Gelöbnis ab, an dem vom Reichs handwerksmeister Schmidt verkündeten Aufgaben des deutschen Handwerks mitzuarbeiten „Dem deutschen Handwerk spreche ich zum heu tigen Tage meine herzlichsten Grüße und meine besten Wünsche aus. Der alljährliche „Tag des Handwerks" soll das deutsche Volk an die Bedeutung und Aufgabe des Handwerks erinnern und dieses selbst mit Meister, Gesellen und Lehrlingen zur höchsten Pflichterfüllung für Volk und Vaterland mahnen. Der Schutz und die Förderung des Reiches werden hierbei dem deutsche» Handwerk nicht fehlen." Wir danken, so führte der Redner weiter aus, unserem geliebten Führer für diese seine Bot schaft, die das deutsche Handwerk allzeit zur Richtlinie seines Handelns machen wird. Neue Kraft und neuen Glauben an die Zu kunft des deutschen Handwerks hat sie uns ge geben, aber ums auch die großen Aufgaben er kennen lassen, die uns im Rahmen des Ganzen gestellt werden und die wir nur lösen können durch unermüdliche Arbeit und treueste Pflichter füllung. Diese restlose Hingabe an die Sah« wird aber insbesondere von Ihnen, meine Kreishandwerker, Obermeister und Jnnungswarts, gefordert, soll die Organisation nicht nur ein totes Gebilde bleiben. Die Form ist gegeben: sie mit echtem natio- salsozialMschen handwerklichen Geist und Leben zu erfüllen, ist Ihre verantwortungsvolle Auf-, gäbe. Die Verpflichtung der Gefolgschaft Sie, meine Kreishandwerksmeister, Obermeister und Jimungswarte, sind in diesem Saale an- getreten, auf daß ich Sie in dieser feierlichen Stunde gemeinsam mit Ihren Kameraden im Reich auf Ihr Amt verpflichte. Und so nehme ich Sie alle hier und im Reich namens des deutschen Handwerks in Gegenwart des Herm .Reichswirtschaftsministers und des Herrn Stabsleiters der PO in treuer Hingebung zum Dienst am Handwerk in Pflicht: Sind Sie gewillt, als deutscher Handwerker Ihre ganze Kraft in den Dienst des Führers zu stellen, so antworten Sie mir mit den Worten: Ja, ich gelobe es! Antwort: „Ja, ich gelobe es!" Sind Sie gewillt, in und durch Ihr Amt für die Verwirklichung des hohen Zieles der Ge meinschaft zwischen Betriebssichrer und Betriebs gefolgschaft zu wirken, wie es dem Sinn des alten Dreiklangs im Handwerk „Meister, Geselle und Lehrling" entspricht, und darüber hinaus die Volksgemeinschaft zu jeder Stunde Zu fördern, dann antworten Sie mit den Worten: Ja, ich gelobe es! Antwort: „Ja, ich gelobe eS!" Sind Sie gewillt, allen Berufsangehörigen — ob Lehrling, Geselle oder Meister — ein wahrer Arbeitskamerad und treuer Helfer in allen Lebenslagen zu sein, so antworten Sie mir mit den Worten: Ja, ich gelobe «s! 'Antwort: „Ja, ich gelobe es!" Sind Sie gewillt, das Ihnen anvertraute Wmt in Gerechtigkeit und Selbstlosigkeit zu verwalten, dem Handwerk ehrlichen Herzens zu dienen und den Anordnungen der Ihnen Vorgesetzten ge treulich nachzukommen, dann antworten Sie mir mit den Worten: Ja, ich gelobe es! Antwort: „Ja, ich gelobe es!" Nach altem Brauch sind Sie in Pflicht ge nommen. Tragen Sie die Worte unseres Führers im Herzen, seien Sie stets Ihres Gelöbnisses singet denk und nun gehen Sie „ans Werk!" Ich melde, 720 Kreishandwerksmeister, 14 635 Obermeister und 67818 JNnungswarte sind ver pflichtet. Nach dem Vortrage „Ansprache des Hans Sachs" aus den „Meistersingern" sprach Reichsbantpräsident Dr. Schacht als stellvertretender Reichswirtschaftsminister zum deutschen Handwerk, dessen Ausführungen mit großem Beifall aufgenommen wurden. Es ist, so führte er u. a. aus, ein großes Stück Tradition, das im deutschen Handwerk lebt, und wenn auch die romantischen Bilder des mittelalter lichen Handwerks, deren wir uns so gern erinnern, nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, daß seitdem grundlegende Wandlungen in dem wirtschaftlichen Aufbau des deutschen Handwerks eingetreten sind, so ist doch gerade das deutsche Handwerk ähnlich wie der Bauernstand ein lebendiges Zeugnis da für, was Tradition, was Festhalten an -alter Ueberlieferung und das Aufbauen auf langen wirtschaftlichen Erfahrungen für unsere Gegenwart bedeutet. Mag die moderne Großindustrie mit all ihren technischen Umwälzungen die Wirtschaft noch so revolutionierend verändert haben, wir merken doch auch heute noch an allen Ecken und Enden, daß sie aus dem Handwerk entstanden ist und handwerksmäßiges Können nicht entbehren kann. Ja, je mehr die hochentwickelten Industrie länder der billigen und schlechten Konkurrenz neu aufkommender Industrien bei anderen Völkern be gegnen, um so mehr ist Anlaß zu höchster Lei stung sarbeit gegeben und um so mehr besinnen wir uns immer wieder darauf, daß handwerkliches Können die Grundlage der deutschen Qualitäts ¬ arbeit ist. Zu den Mängeln, die das verflossene System uns hinterlassen hat, gehört auch der zahlenmäßige Rückgang an Facharbeitern, dessen Wiederergänzung wir jetzt mit Nachdruck in die Hand nehmen. Die Not unserer Zeit ist auch am Handwerk nicht spurlos vorübergegangen. Das marxistische System hat freilich wenig dazu getan, um gegen über dem Vordringen einer mechanisierten In dustrie Art und Arbeit des Handwerks in seiner fachlichen und sittlichen Bedeutung zu erhalten. Die kalte Sozialisierung, die von den immer zahlreicher auftauchenden Eigenbetrieben der'öf fentlichen Hand, insbesondere auf dem Gebiete der Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, aber auch auf manchem anderen Gebiete, aus ging, hat den für diese Bedarfsgebiete arbeiten den Handwerksbetrieben schweren Schaden zu gefügt. Der nationalsozialistische Umbruch hat auch hier die Wege zu einer besseren Entwick lung frei gemacht. Der Nationalsozialismus hak den selbständig schaffenden, verantwortungsbewuß ten Menschen wieder in den Mittelpunkt der Wirt schaft gestellt. Auf keinem Gebiet des gewerb lichen Lebens aber ist die 'Zahl selbständig schaf fender und dämm vor Verantwortung gestell ter Menschen so groß wie rm Handwerk. Auf Emnd des Gesetzes über den vorläufigen Auf bau des deutschen Handwerks hat deshalb der Reichswirtschaftsminister zunächst eine vorläufige Regelung für den Ausbau des deutschen Handwerks auf der Emndlage allgemeiner Pflichtinnungen und des Führergrundsatzes getroffen. Das in Verbänden mannigfacher Art zergliederte Hand werk konnte auf diese Weise einheitlich zusammen gefaßt und unter eine einheitliche Führung ge stellt werden. Außer dieser organisatorischen Neugliederung, die nur die Grundlinien aufzeigt, ihren geistigen Inhalt aber vom Handwerk selbst erwarten muß^ hat die nationalsozialistische Regierung eine Reihe sehr wichtiger Maßnahmen getroffen, die Lem Handwerke zugute gekommen find. Cs gehört hierher insbesondere das Verbot zur Errichtung neuer Einzelhandels geschäfte, was für das Handwerk deswegen bedeutsam ist, weil ein großer Teil aller handwerklichen Be triebe natürlicherweise im Nebenbetriebe auch Ladengeschäfte führt; weiter auch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, die unter dem Druck der Wirtschaft licken Not einen für das Handwerk Besorgnis' erregenden Umfang angenommen hatte. Ferner ist die Erpansionswirtschaft von Warenhäusern und Filialbctrieben unterbunden worden. Zu den wichtigsten handmertsordernden Maßnah men aber muß die unmittelbare und mittelbare Auswirkung des nationalsozialistischen Arbeitsbeschaffnngsprogramms gezählt werden. Im Rahmen des Arbeitsbe schaffungsprogramms der Reichsregierung sind außerordentlich große Summen für die Instand setzung von Häusern und Wohnungen, für den Bau von Eigenheimen und für die vorstädtisch« Kleinsiedlung in der Form von Barzuschüssen, Darlehen oder Zinszuschüssen bewilligt worden. Die Rückführung von Millionen von Arbeitslosen in Lohn und Brot hat durch die damit gestei gerte Kaufkraft der breiten Massen zu einer be achtlichen Steigerung des handwerllichm Ab satzes geführt. Wenn auch die statistischen Unter lagen dafür nur lückenhaft sind, so gibt doch beispielsweise die Umsatzentwicklung in Len Ein kaufsgenossenschaften der vom Baumarkt abhän gigen Handwerkszweige eine Vorstellung hiervon. Im ersten Quartal 1034 lagen die Umsätze in den -Einkaufsgenossenschaften der Maler um 88,2 Prozent, der holzverarbeitenden Gewerbe um 67,2 Prozent und der metallverarbeitenden Ge werbe (Klempner, Installateure etc.) um 85,7 Prozent über denen des Vorjahres. Auch die geldliche Wirkung, die von dieser Belebung ausgeht, wird sich dem Handwerk wohltuend mitteilen. Die Neubildung von Spar- Reichsssatthalter Mutschmann zum Nationalen Spartag! Unser Sachsenland ist von der Natur wohl mit landschaftlicher Schönheit bedacht worden, aber infolge der Dichte der Bevölkerung und der Beschaffenheit des Bodens ist die Versorgung aus eigener Scholle nicht möglich. Das Brot, das gesegneteren Teilen des deutschen Vaterlandes im Überfluß zur Verfügung steht, muß mühsam errungen werden. Der größere Teil ist Gebirge, und was der Lleiß des Bauern gesät, wird nicht selten durch Rälte und Wasser zerstört. Mit der Zähigkeit und mit dem Lleiß des Bauern ringt auch der Gewerbetreibende und Industriearbeiter um fein tägliches Brot. Alle haben durch Geschlechter hindurch den wert und Segen der Arbeit erlebt und die Bedeutung des Sparens für die Zeiten der Not erkannt. Go konnte Sachsens Bevölkerung zu einer der sparsamsten im deutschen vaterlande werden; nur durch Lleiß, Einschränkung und Sparen konnte es sich Scholle, Be trieb und Brot schaffen und erhalten und die für Sachsen als Exportland besonders fühlbar gewordenen wirtschaftlichen Unbilden der Nachkriegszeit mildern und über dauern. Darum begrüßt auch das sächsische Volk besonders den nationalen Spar tag, weil es aus harter Lebenserfahrung weiß, was Sparen bedeutet. Sparen ist der Ausdruck einer disziplinierten Lharakterhaltung, ist Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Nur so meistern wir unser Schicksal: je mehr wir vor sorgen durch Sparen, desto leichter und schneller befreien wir uns von internatio nalem Rapital und Zinsdruck, desto rascher kommen wir wieder zu wirtschaftlicher Lreiheit und zu Wohlstand.