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Vertage zunr Frankenberger Tageblatt -k. S4S DienStag den 1«. Oktober I S34 V3. Jahrgang Bestem und nicht abgeholt Aus- Flick- drückt ierburch aus, daß der Handwerker ein gesetzliches Pfandrecht für sein« Forderung an den von ihm „In reger Thätigkeit befinden sich neben der ' „Antonsbrücke" zwischen Gunnersdorf und Ortels- den kann. "Die erforderlichen Eisenmassen (von Messien herkommend), sollen alsbald ihren Trans port vom hiesigen Bahnhof nach dem Bauplatz finden. Wir werden jedenfalls Veranlassung haben, im weiteren und wiederholt auf den Bau Was ist in solchen Fällen zu tun? Ein Rechtsfprichwort sagt: „Pfand dem schneider sind die geflickten Kleider", und der Brücke, welche möglichst noch in diesem Jahre dem Verkehr übergeben werden soll, zurück zu kommen. Heute sei erwähnt, dasi mit dem 15. Oktober ein Halbjahrhundert verflossen ist, wäh renddessen dis jetzige Brücke ihre Dienste als Verkehrsmittlerkn zwischen beiden Zschopauusern treu erfüllt hat. Am 15. Oktober 1834 wurde die „Antonsbrücke" dem Verkehr überge ben, sie hat in dieser Zeit mehrmalige Repara turen erfahren müssen und ihr Nunmehr doch immerhin ungenügender Zustand rechtfertigt die Notwendigkeit der Herstellung einer Brücke von grösster Dauerhaftigkeit. Es wurde uns vor eini ger Zeit von einem älteren hiesigen Bürger, Herrn Webermeister Karl August Schramm, weiteres dazu, die Sache zu verkaufen, um sich an dem Erlöse schadlos zu halten. Der Pfandgläubiger, wir wollen ihn kurz mit Handwerker bezeichnen, hat zunächst einmal dem Eigentümer der Sache den Verkauf anzudrohen und Gleichzeitig den Geldbetrag zu bezeichnen, wegen dessen der Verkauf stattfinden soll. Zweck- Mähig geschieht dieses durch Einschreibebrief. Der Verkauf darf nicht vor Ablauf eines Monats nach der Androhung erfolgen. Wenn bis dahin keine Zahlung geleistet und der Gegenstand nicht abgeholt ist, hat sich der Handwerker wegen der öffentlichen Versteigerung an den zuständigen Ge richtsvollzieher oder einen öffentlich angestellten Versteigerer zu wenden. Er selbst darf den Ver kauf nicht vornehmen. Zeit und Ort der Ver steigerung werden öffentlich bekannt gemacht, außerdem wird der Eigentümer noch besonders benachrichtigt. Gold- und Silbersachen dürfen nicht unter dem Gold- oder Silberwerte zugeschla gen werden. „Gold bleibt Gold, auch unter dem Hammer." Wird auf diese Wertsachen ein ge nügendes Gebot nicht abgegeben, so ist die Fest setzung eines neuen Versteigerungstermins nicht erforderlich, der Versteigerer ist berechtigt, diese Sachen aus freier Hand zu einem den Gold- oder Silberwert erreichenden Preise zu verkaufen. Ter Handwerker und der Eigentümer können bei der Versteigerung mitbieten. Erhält der Handwerker den Zuschlag, so ist der Kaufpreis als von ihm empfangen anzusehen, denn er hatte ja «in Pfandrecht an der Sache und: „Niemand zahlt sich selber aus." Wird jedoch einem unbeteiligten Bieter der Zuschlag erteilt, so werden aus dem Ber- steigerungserlös zunächst die Kosten der Versteige rung und di« Forderung des Handwerkers be stritten, ein etwaiger Ueberschuß wird an den Eigentümer (den Besteller der Arbeit) abgeliefert. Nun kann es aber vorkommen, dasi der Be steller der Arbeit gar nicht aufzufinden ist und dasi die Nachforschungen unverhältnismäßig hohe Kosten und Mühe verursachen würden. In diesem Falle, den der Handwerker durch Vorlage des unbestellbar zurückgekommenen Einschreibebriefes leicht Nachweisen kann, kann von der erneuten An drohung der Versteigerung und von der Nachricht vom Versteigerungstermin abgesehen werden, denn das Gesetz verlangt nichts Untunliches. Verbleibt in diesem Falle bei der Versteigerung für den Eigentümer der Sache ein Ueberschuß, so wird der Gerichtsvollzieher diesen bei der Hinter legungsstelle des Amtsgerichts einzahlen. Es mag alsdann dem Besteller der Arbeit überlassen sein, dort seinen Anspruch geltend zu machen. Horst Wessels Wohnhaus »oier Denkmalsschutz Das Haus Kroße Frankfurter Str. 62 zu Berlin soll unter Denkmalsschutz ge stellt werden. Hier hat Horst Wessel — der heldenmütige Bannerträger der nationalsozialistischen Revolution — ein Mansardenzimmer (X) bewohnt, in dem er von kommunistischer Mörder hand seine Todeswunde empfing. D«M Justizoberinfpektor Karl Fuchs, Neusi. Gedacht ist nicht an die unter der Normaluhr »artende Schöne, es handelt sich vielmehr um letwas ganz Prosaisches, nämlich um fertige Re paraturen, die nicht abgeholt worden sind. Jeder Geschäftsmann und Handwerker, sei er nun Uhr macher, Optiker, Schneider oder Schuhmacher weisi M Lied davon zu singen. Ihm liegen die Stück« Mkr Last herum und für seine Arbeit und tagen bekommt er kein Geld. M der Nr. 241 unseres „Frankenberger Tageblattes" vom 15. Oktober 1884, also vor 50 Jahren, finden wir folgenden Bei trag zur Geschichte der alten „Antons"- und neuen „Albertbrücke" in Gunners dorf, die auch heute sicherlich viel Interesse finden wird. Die Schrkstltg. Eine WSerlnnerung hergestellten oder zur Ausbesserung erhaltenen Sachen des Bestellers hat. (8 647 des Bürger- AZ der neue^ «chen Gesetzbuches.) Hierdurch ist er allerdings Ln vasi ^ L die Ware noch nicht kos und Geld hat er auch noch »W »er Nicht, denn das Pfandrecht berechtigt nicht ohne Werden gemauerten Pfeäer ausgenchtet wer- die Skizze eines Unfalls gegeben, welcher direkt« Veranlassung zum Bau der „Antonsbrücke" ge wesen ist. Rückerinnerungen an vorväterliche Zei ten finden immer freundliche Ausnahme und so sei inmitten ernsterer Tagesfragen auch einmal nach der Niederschrift des Herrn Schramm ge plaudert über eine älter« Zeit. „Gegenüber der jetzigen Nergeschsn Wirtschaft kn Gunnersdorf war vor dem Bäu der Antons brücke die Stelle, an welcher die Ueberfahrt über die Zschopau erfolgte. Es waren für die Fuss gänger zwei kleine Kähne oder Fähren, für die Fuhrwerke aber eine grosse Fähre vorhanden, welche durch «inen Waschenzug mit einem starken über der Zschopau ausgespannten Seil verbun den war, also vMig eine „fliegende Fähre" ein grosser Frachtwagen oder zwei Kutschen und viele Personen sanden darauf Platz. Auf dem User Lichtenauer Seite stand das Fährhaus, dort gab es eine gute Flasche Bier, wer da sein Bier trank, hatte kein Fährgeld zu entrichten, was Wunder, dasi man dort gern Einkehr hielt. Wenn abends jemand Überfahren wollte, musst« man warten, bis eine am Fährhaus aüszuhängende Lampe angebrannt war und der Kahn bereit gemacht wurde, „die Fährleute warchr nicht so schnell, aber umso gröber"^ schreibt unser Ge währsmann. Es war Ende der zwanziger Jahre, di« ,Hute alt« Zeit" mit wenig Ansprüchen an den Ein zelnen und vor Mem mit sehr notdürftigen Ver- kehrsverhältmssen. Da war denn der Vater des genannten Herm Schramm, den wir im Ver laufe der Skizze mit „Schramm sen." bezeichnen wollen, obwohl sein damals schulpflichtiger Sohn, jetzt selber mit vollem Recht sich „senior" nennen laim, Briefträger, Chemnitzer Bote), (welcher wöchentlich zwei mit Schiebsbock nach Chem ¬ nitz fuhr), Kollekteur und Webermeister im Stuhle — das alles in einer Person! DerBrief- trägerlohn betrug damals — es kam ja nicht alltäglich eine *P ost — «inen Taler für die Woche. Wenn nun ein Brief aufs Land zu tragen oder ein pressanter Brief nach Chemnitz zu befördern war, so kam es ost vor, dasi der jung« Schramm diese Besorgungen übernahm, und deswegen in der Schule akks entschuldigt galt! Am 5. Januar 18W — nachdem ein sehr strenger und zeitiger Winter geherrscht, welcher die Eisfläche bei der Fähre so fest gemacht hatte, dasi man mit Pferd und Wagen über die Zscho pau fahren konnte, gab es für Schramm- Boten fahrten nach Chemnitz zu leisten, drei Tage hatte es unaufhörlich geregnet und es war ein zwei felhaftes Wetter, so dasi ein Fortkommen am günstigsten mit dem Handschlitten erschien. Zwei Schlitten von Schramm sen. und dessen Schwie gersohn Zöllner gefahren, hinterdrein Schramm jun. wollten ihr Glück an der Fähre versuchen, es musste aber, weil das Wasser schon ein« Ekle überm Eis stand, die andere Verbindung mit Chemnitz aufgesucht werden, welch« in vollen Gang kam, sobald der Fährdienst nicht ausgeübt wer den konnte: die Landstraße durch Altonhain, Wöha und über die dasige „Landbrücke". Im vollen Regen zogen die drei Personen ihres Weges und verrichteten an ihrem Ziele, in Chemnitz, ihre Besorgungen. Abends sechs Uhr waren sie wie der am Zollhaus« am Ausgange der Stadt, da wo jetzt die Zwickauer Bahn die Dresdener Straße kreuzt. (Dort wurden di« nach Chemnitz gehen den Transport« aller Art untersucht, „Briefe, welche versiegelt waren, kosteten viel Strafe," es wurde bas Postrecht geschützt.) Der Zoll- einnehmer teilte den Schramms mit, eine Nach richt vom Fährmann besage, das Zschopaueis sei fort, bis zehn Uhr abends würde überge fahren. Die drei Botenleute beeilten sich natür lich und kamen auch noch rechtzeitig an das Fähr haus, woselbst Weicher Gläß, Holzwächter Riedel und Visitator Gotthardt auch auf Ueberfahrt warteten, welche Fährmann Großer jun. mit zwei Gehilfen besorgen sollte. Der Fährmann wollte anfangs, „weil manchmal noch EisschiUen kämen," die Passanten auf zwei mal .übersetzen, stieß sich aber zureden und so betraten alle den einen Kahn, der, sobald er hinter her „großen Fähre" weg bis ins freie Wasser kam, wegen des Hochwassers schwer zu dirigieren war, so schön auch der von Gotthardt angestimmte Gesang „das Schiff streicht durch die Welken" sein mochte! Die Fährstangen er schienen als zu kurz und die Fährleute wollten wieder zurückfahren, drangen dann aber doch vorwärts. Bei der Wekterfahrt ergriff Großer das über den Flusi gespannte Seil, drückte jedoch dabei ungleich auf den Kahn, plötzlich kippte dieser um und „beim Schein der Laterne vom Fährhaus sah ich bloß noch Köpfe auf dem Wasser", schil dert Hans Schramm. Sein Schwager Zöllner hatte beim Umschlagen des Kahnes dessen Rand erfasste, sich wieder darein geschwungen und den an einer Stang« sich anklammernden Fährmann jun. gerettet, welche dann in der Nähe der Bungeschen Mühl« allesamt ans Ufer trieben. Schramm sen. hatte in der Bestürzung di« Sch'ittendeichsek erwischt und so war er über Wasser geblieben, bis er gerettet wurde. Gott- Hardt hatte als Mittpunkt einer anderen Un glücksgrupp« zwei Mann fsstgepackt und diese wieder je einen hinter sich her gezogen, so dasi - ver grosse voktor - Roman von Christian Marr Copyright by: Carl Duncker Verlag Berlin W. 62 19 (Nachdruck verboten) Charlotte macht« in der letzten Zeit einen müden Eindruck. Sie litt unter Cillis Besuch. Eifersucht quälte sie. Kurt trat ein. Er warf sich behaglich kN den ISessel am Ofen und konstatierte: „Ter Ches ist über Land. Er ist doch wirklich der typische Land arzt, man müsste ihn einmal malen lassen, wenn «r aus dem Bock seines Wagens sitzt, in den großen Pelz vermummst. Wissen Sie, Charlotte, sich habe schon manchmal darüber nochgedMst, und es wird nach Alchemie riechen, was ich jetzt sage — aber es herrschen doch hier in septischer Hinsicht — nun, wir wollen uns zart ausdrücken —nicht die Verhältnisse, die nach dem augen blicklichen Stande der Wissenschaften erwünscht sind." Charlotte nickte erheitert Zustimmung. „Und trotzdem diese Heilerfolg«! Manchmal denk« ich mir wirklich, die große medizinische Wis senschaft allein macht es auch nicht, es muß noch etwas anderes sein. Etwas Wunderbares jeden falls, was wir nicht in den Lehrbüchern finden. Es ist fast, als ob von der Kraft Ihres Vaters, seiner sicheren Heiterkeit eine Heilwirkung aus ginge. Ich weiß da noch diesen Fall: der Mann mit der schweren Bauchfellentzündung. Sepsis und wie. Hoffnungslos. Und da hat Ihr Vater den Mut, zu sagen: „Was, zum Donnerwetter! In drei Wochen werden wir aus dem Damm sein, mein Zunge!" Er sagt das nur ans Widerspruch gegen mich was er ja auch sonst oft und gern tut. Und der Kerl wurde wirklich gesund." Line Pause trat ein. Kurt brannte sich eine Zigarette an. Plötzlich fragt« er: „Mißgestimmt, Charlotte?" „Nein, aber — ich glaub«, ich bin heute etwas verkatert. Es wurde gestern spät." „Ja, aber dafür war es kreuzfidel. Dieser Wistrick!" Er lachst« hell auf in der Erinnerung. Wistrick hatte einfach durch di« ungewöhnliche Erscheinung CMs den Kops verloren. Seine an- fängliche Verwunderung mar in grenzenlos« Ver liebtheit übergegangen, und CM hatte ihr Ver gnügen an diesem harmlosen Flirt. Wistrick gab sich sogar erdenkliche Mühe, seiner alten Geige Töne zu entlocken, UM» wie er Rehdorf versicherte, mit Fräulein CW Duette spielen zu können. Er tat «s natürlich nur, um! Vorwände zu haben, mit CM zusammen zu sein. Auch gestern abend war er unter irgend einem Vorwand im Rehdorfschen Hause erschienen. Rey dorf Hatte dann Wein spendiert und die Stim mung war allgemein ausgelassen. „Ja, der Wistrick — der Wistrick! Aber wie Sie tanzen können, Charlotte!" „Haben Di« mich denn bisher für eins über studierte Nonne gehalten?" „Nein, gewiß nicht." Kurt schüttelte den Kopf. „Sie sind schön, Charlotte, und jugendsroh, ein guter Kamerad Mit fraulichem Empfinden." „Aber nicht so schön wie CM." Charlotte waff einen Augenblick den Kopf zurück, dann er rötete sie'über das, was sie gesagt hatte. „Doch Charlotte! Aber Sie sind ganz an ders, ganz anders —" das führte, ihn in einen anderen GedankengaNg. „Ja, CM — wie die tanzte —. Ich bin ehrlich genug, zu bekennen, daß Sie, wenigstens hier in diesem Hause, für die hier geltenden Begriffe über das Maß —. Aber lassen wir das. Wistrick war ja amh zu verrückt. Das reizte sie. Sie ist dann so. Wie er ihr die Rede hielt, daß es schon immer sein Traum gewesen wäre, einer der großen Nacht- loniginnen vW Berlin zu begegnen —" Charlotte sah Kurt fragend an. Er fing den Blick auf. „Ich wsiß>, was Sie meinen, Char lotte. Ich sollte mich — als Beteiligter — über diese Rede und über Cillis Wesen ärgern. Jetzt verstehe ich auch Onkel Nehdorf, warum er nicht wollte, daß ich noch! einmal Wein einschenkte." Charlotte wehrte ab: „Nein, Kurt, das dürfen Sie nichst annehmen —." „Und wenn es so gewesen wäre — Nun — es war lustig." Er betonte das, als machte er einen Schlußstrich. „Ja, Kurt, es war Nur lustig." „Sie haben schon recht, Charlotte. Wenn ich mir auch manchmal den Kopf zerbreche, warum ich nicht mehr Grund in Lillis Verhalten finde, um mich zu ärgern, um CW Vorwürfe zu machen, ich weiß nicht, Charlotte, merkwürdig, daß ich mit Ihnen über das alles reden kann, ja — daß ich zuinnerst sogar Wett darauf lege. Es ist wirklich manchmal, als wenn mich das, was Lilli tut, nichts onginge. Dach diesmal ist das nicht der Grund -meiner früheren Toleranz in diesen Dingen. Nein, ich glaube vielmehr, Charlotte, daß Sie der Grund zu dieser Einstellung sind." Wn heißes, seliges Gefühl erfüllte Charlotte. Sie dacht«: wie er das sagt — er ist eben eit« Mann rind deshalb ein herrlicher, törichter Jung«. Dem plötzlichen Elücksgefühl folgte der plötzliche Argwohn: ich bin töricht in meiner Hoffnung, es ist nur eins Mißstimmung in ihm über das Mädchen, das er liebt. Sie fühlt« sich der Situ ation nicht gewachsen, wich Kurt aus Und sagte: „Später," und schon war sie aus der Tür. Kurt ging nachdenklich ins Sprechzimmer hinüber. Unter Willumeits Führung kamen gleich darauf schwedische Seeleute von einem Dampfer, der draußen lag, in dis Sprechstunde. Mr Maschinist wäre durch einen Sturz in die Maschine geraten und hätte sich schwere Verletzungen zugezogen. „Ich komme sofort!" Kurt nahm den Oelrock vom Haken und griff nach dem Südwester, Charlotte war unhörbar ins Sprechzimmer ge kommen. Mit dm Worten: „Ob Sie mich brauchen würden?" stellte sie sich Kurt in den Weg. „Nein, wackere Kameradin, Sie müssen schon hierbleiben, wenn etwas kommt." Kurt nahm die Jnstrumententasche, dann folgte er den Männern, die ihn in Eile führten. Auf der Straße trafen sie CM. „Wohin, Kurt?" fragte sie gutlaunig und breitete die Arme vor Kurt aus. Er gab ihr freundlich Auskunft, und schon erklärte Lilli: „Ich komme mit." „Es wird kalt sein, Liebes," sagte Kurt herz lich!, weil er sich über das Interesse an seiner Ar beit freut«. „Aber fabelhast interessant," gab Lilli zurück. Kurt war ernüchtert und erklärte sehr bestimmt: „Es geht nicht, Lilli, bei einen« Schwerverletzten können wir dich nicht brauchen." „Ich will aber doch mit!" Cillt beharrte wir ein trotziges Kind. „Aber es geht nicht, glaub' es mir," bat Kurt und streckte ihr die Hand hin: „Aus Wieder sehen, ich! habe Eile." Da ging Lilli ahne Gruß ins Haus. Ms Kurt das Rehdorfsche Hans wieder betrat, Hötte er Lachen im Speisezimmer. Er öffnete die Tür. Wistrick kam ihm etwas besangen ent gegen und sagte, daß er sich als Kavalier doch nach dem Befinden einer gewissen Danie hätte er kundigen müssen. „Und er glaubt mir nicht, daß mein Befin den gut ist," lachte Cilli. Sie saß auf dem Tisch und ließ di« schwanken Beine herabpendeln. „Jawohl, Kuttel, er glaubt mir nicht, hält mir den Puls, ich meine das Händchen, sprüht die Arie von „eiskalt" und so weiter — aber mein Befinden ist wirklich ganz ausgezeichnet." Sx holte ihre Puderbüchse hervor und begann sich zu schminken, (Fortsetzung folgte