Volltext Seite (XML)
öie HsÜresiÄiSk den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nach ahmung! -as HermannsSenkmal krönt, wie Bismarck einst sagte, „die älteste Malstätte deutscher Geschichte. Auf der Erotenburghöhe im Teutoburgerwald, dem vielumstrittenen Boden des altgermanischen Reiches, wurde die über 17 Meter hohe Riesengestalt Hermanns des Cheruskers auf- gerichtet. Die wuchtige Statue, die das Schwert in der erhobenen Rechten gen Him mel reckt, wurde in fünfzigjähriger Arbeit von Ernst von Bandet geschaffen. Der Künstler, der mit seinem Werk einen Lebens traum verwirklichen wollte, opferte dafür fein ganzes Vermögen und fand erst nach dem siegreichen Ausgange des Krieges von 1870/71 die Unterstützung des Staates. Am 16. August 1875 wurde das Denkmal feier lich enthüllt. Oie Porta Westfalica das Tor von Westfalen nach Nieder sachsen, hatte von frühester Zeit an starke geschichtliche Bedeutung für Deutschland. Sie sah die Kriegszüge der Römer, der Sachsen, Franken, der Germanen. Um diese Höhen spinnt sich der Legendenkreis, der den be rühmten Sachsenherzog Wittekind verherr licht. Das imposante Denk mal, das heute den Witte- kindsberg schmückt und die Wanderer, die es besuchen, in gleichem Matze an deutsche Vorgeschichte erinnert wie die Reisenden, die vom rollenden Zug aus über Höhen und Täler hinweg den Erutz des Denkmals empfangen, wurde 1896 eingeweiht und nach Entwürfen von Schmitz und Zumbusch dem ersten Kaiser des Deutschen Reiches er richtet. Das Aiederwaldvenkmal ist das eindrucksvolle Wahr zeichen des neuen deutschen Kaiserreiches. Es erhebt sich, malerisch oberhalb des ro Aus vielumstrittenem, altgcrmanischem Boden erhebt sich das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald den Entwürfen des Dresdner Bildhauers Schilling reckt sich über dem gewaltigen, 25 Meter hohen Sockel die mehr als zehn Metep hohe Monumentalgestalt der Ger mania auf, die Kaiserkrone in der erhobenen Rechten, den Blick gen Westen gewendet. Angesichts der Sockel-Reliefs vom Krieg und Frieden erinnert man sich der Gedenkworte, Das Völkerschlacht-enkmal zu Leipzig legt mit seinem gewaltigen Turmbau, von Schwertträgern beschützt, Zeugnis ab von der Befreiung Deutschlands aus tiefster Nacht und Vernichtung. Es gehört, seiner Anlage und seinen Baulichkeiten nach, zu den mächtigsten Denkmälern der deutschen Geschichte. Ein Nationaldenkmal besonderer Art, bestimmt zur Ehrung großer deutscher Männer, wurde auf Wunsch Ludwigs l. bei Regensburg aus Marmor errichtet. Ueber dem Strom erhebt sich, von vielen Stufen getragen, in der monumentalen, klassischen Ruhe griechischer Tempelform die Walhalla Hier sind die Büsten aller um Deutsch lands wirkliche Größe verdienten Männer versammelt und in würdiger Form auf gestellt. Eine Heerschau großer Geister erfüllt die weihevollen Hallen. Mag auch vieles vergessen und verschüttet sein von den großen Gedanken der altgermanischen Götterlehre, aber lebendig blieb im Volke die Vorstellung vom brausenden Heerzug der Walküren, die auf schnaubenden Rossen die gefallenen Helden hinaufführen zur Götterhalle nach Walhall, zu ewigem Kampf, zu ewiger Freude. Symbolhaft trägt die Nuhmeshalle der großen deutschen Geister daher den Namen Walhalls. Sie ragt, leuchtend in weißem Marmor, über jener silberglänzen den Schleife auf, die die Donau zwischen Regensburg und Straubing ins fruchtbare deutsche Land zieht. Die größte der deutschen Weihestätten, die imposanteste und erschütterndste zugleich, aber ist das mächtige Rund des Tannenbergdenkmal das an jener Stelle errichtet wurde, wo die gewaltigste Schlacht der Weltgeschichte tobte und mit einem Sieg des genialen Feldherrn Hindenburg endete, einem überwältigenden Sieg Deutschlands! — den künftigen Geschlechtern zur Nachahmung!" Das Niederwalddenkmal am Rhein Sinnbild der Sehnsucht nach des Deutschen Reiches Auferstehung ist das Denkmal auf dem Kyffhäuser Die letzte Ruhestätte des Marschalls und Reichspräsidenten Der Feldherrnkurm im Tannenbergdenkmal Der Kyffhäuser, die kleine, bewaldete Vorwacht im Süden des Harzes, trägt das Kaiserdenkmal, das in gewissem Zusammenhang mit jenem auf dem Niederwald steht. In einer Höhle des romantischen Bergzuges schläft Kaiser Barbarossa — so wollte und will es die Legende wissen. Er sitzt am steinernen Tisch, sein Bart wächst durch die Tischplatte, und er wartet, wartet! Er wartet darauf, daß ihm die Kunde von des Deutschen Reiches Erneuerung, von sei ner wiedererstande ¬ nen Herrlichkeit, Kraft und Freiheit Zur Erinnerung an die Befreiung aus tiefster Not wurde das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig geschaffen dererstarkung des Deutschen Reiches. Auch hier finden wir sinnbildlich, durch den schla fenden Kaiser, die Sehnsucht der Nation ausgedrückt. die Kaiser Wilhelm I. bei der Grundstein legung des Denkmals 1877 sprach: Erinnerungsstätten für die großen Er eignisse aus des deutschen Reiches Vor geschichte — Ehrenmale für die teuren Toten in allen deutschen Gauen — auch sie alle gehören in weiterem Sinne zu den National denkmälern unseres Volkes, wenngleich hier nur die bedeutsamsten und größten der Weihestätten Erwähnung finden konnten. Als besonders wirkungsvolles Ehrenmal kann vielleicht noch das Marine-Ehrenmal von Laboe genannt werden, das auf der 15 Meter hohen Steilküste der Kieler Förde an Stelle des laut Versailler Vertrag vernichteten Panzerturms entstand, um der Nachwelt in seinem eindrucksvollen Turm bau die unvergänglichen Ruhmestaten der deutschen Marine zu künden. gebracht werde. In der Barbarossa-Höhle und im Kaiserdenkmal haben die schöne Sage wie die schönere Wirklichkeit ihre steinernen Sinnbilder erhalten. Oer Llnterberg bei Berchtesgaden Noch einen anderen Berg hat die deutsche Seele zum Erinnerungspalast eines Kaisers umgestaltet: Auf dem Unterberg bei Berch tesgaden erhebt sich, in Marmor gebildet, vor den schroffen Zacken des Watzmanns die Eedenkkapelle, in der Kaiser Karl schläft. Und man will wissen, daß es nur Sonntags kindern gelingt, den Weg zu diesem geheim nisvollen Ort zu finden. Auch Kaiser Karl fragt wie Barbarossa, ob die Raben schon den Berg umkreisen zum Zeichen der Wie äee äeutsüks« Kot«» Tausende von Andächtigen haben ein neues Ziel für ihre Pilgerfahrten: das Tannenberg- Denkmal, in dessen Fcldhcrrnturm die deutsche Nation ihren dahingegangenen Reichs- Präsidenten zur letzten Ruhe bestattete. Das gigantische Ehrenmal im Osten gewinnt dadurch in der Reihe der schönen, deutschen Nationaldenkmiiler eine besondere, tiefe Bedeutung teincrne Erinnerungszeichen großer, deutscher Geschichte, Sinnbilder der M Kraft und Herrlichkeit der Nation — Ei» fo grüßen von den Höhen der verschie denen deutschen Gaue die gewaltigen Na- itionaldenkmüler. Sie sind, als Wahrzeichen historisch bedeutsamer Vergangenheit, meist zugleich mit der Landschaft und ihren Sagen verwachsen, aus der sie sich erheben. Das älteste unter ihnen, mantischen Weinstädtchens Rüdesheim gelegen, auf dem bewaldeten Rheinufer, wäh rend zu seinen Füßen Deutsch lands Schicksalsstrom seine Wogen vorüberträgt. Die geeinten deutschen Stämme konnten keinen würdigeren Platz für das Sinnbild der Vaterlandstreue wählen. Nach Weihestätten - Erinnerungsstätten Es ist uns Menschen eingeboren, daß wir alles Große und alle Großen der natur gegebenen irdischen Vergänglichkeit entreißen möchten, um ihnen im Geist und in der Erinnerung ein bleibendes, ewiges Leben zu verleihen. Mahnmale dieses Wunsches sind unsere Ehrenmale und Weihestättkn, die Nationaldenkmäler Deutschlands, um, in Stein gebildet, für uns, kommende Ge schlechter und Jahrhunderte das Andenken der großen, schicksalhaften Ereignisse, der Helden und der Kämpfer lebendig zu er halten. Die Zahl der Unsterblichen, die mit den Lebenden der Gegenwart auf diese Weise unauflöslich verbunden sind, machen die ideelle Größe eines Volkes aus! Die große Zahl der Nationaldenkmäler in unserem Vaterland beweist, daß das deutsche Volk sich dessen bewußt ist und das An denken der Großen in hohen Ehren hält.