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— ——— längere Auszüge aus der Rede Hitlers in Nürn berg. Einzelne Sähe, die die Außenp-olitkk oder den Friedenswillen Deutschlands betonen, werden wörtlich zitiert. Eine eigene Stellungnahme fehlt jedoch Der Führer beeMwSnW General Zimmermann Der letzte Kommandeur der Kameruner Schutz truppe Berlin, 6. 9. Ter Führer und Reichskanzler hat dem General Zimmermann in Hanau, dem letzten Kommandeur der Schutztruppe in Kame run, zu seinem 70. Geburtstag am 7. September folgendes Telegramm zugehen lassen: „Zu Ihrem 70. Geburtstage spreche ich Ihnen in dankbarer Anerkennung Ihrer vaterländischen Verdienste, insbesondere Ihrer hervorragenden Leistungen als Kommandeur der Schuttruppe in Kamerun, mein« herzlichsten Glückwünsche aus. Adolf Hitler." Statt zum Europarundslug Warschau, 7. 9. (Funkspr.) Heute früh um 5 Uhr starteten aus dem Warschauer Flug platz 32 Flugzeuge zum Europarundflug. Der Start erfolgte in Gruppen von je 5 Flugzeugen in Abständen von 5 Minuten. Die Reihenfolge wurde durch das Los entschieden. Auf deutschem Boden Etappe Warschau—Königsberg Königsberg, 7. 9. (Funkspr.) Ein trüber Morgen. Zögernd bricht das Tageslicht durch dichtes Gewölk, als es Zeit ist, nach Devan aus zubrechen. Noch sind die Straßen leer, man be gegnet nur einzelnen Kraftwagen und Fußgän gern. In der Nähe des Flugplatzes wird der Ver kehr etwas lebhafter. Es sind schon einige Kun dert Flugbegeisterte, die sich auf den Weg gemacht haben, um die Curopaflieger zu sehen. Schlaff hängen bei völliger Windstille die Fahnen, um so lustiger klingt die Musik über den Platz. Mit ten aus dem Flugplatz steht das Zelt der Ziel richter. Jetzt kommt die Startmeldung aus War schau. Punkt 5 Uhr hat es angesangen. Ein« neue Meldung, diesmal aus Berlin: Sehr schlechtes Wetter, dichter Nebel, Sicht bis 80 Meter, über Wäldern nur 20 Meter. Startver bot. Landung vor 10 Uhr nicht zu empfehlen. Da heult die Sirene, kündigt den ersten an. Es ist der deutsche Flieger Francke und sein Be obachter Ziese. Um 6 Uhr 9 Min. ist er da, kommt mit einer Asienfahrt dahergebvaust. Es dauert ein Weilchen, bis er landen kann. 6.17 Uhr — der zweite — es ist der Pole Karpinski. Als dritter mit 3 Minuten Abstand der Tscheche Ambruz. Am längsten Zeit lassen sich die Italie ner. D'Angeli erzählt, daß sein Landsmann Vin- cenzke noch in Molotow auf dem Platz steht und repariert. Um 7,70 Uhr sind alle übrigen in Devau. Nun schimpfen sie in 3 Sprachen, weil's nicht weiter geht. Startverbot Berlin in Erwartung der Europaflieger Berlin, 7. 9. (Funkspr.) Die Empfangs vorbereitungen für die Luropaflieger auf dem Tempelhofer Feld, dem zweiten Zwangslandungs platz sind fertig. Mitten auf dem großen Feld ist ein 100 Meter langes Zielband ausgelezt. Mehrere Stürme des Luftsportverbandes stehen vor den großen Kallen zur Hilfeleistung bereit. Um ein großes Zelt stehen für die Piloten und Orter Erfrischungen bereit. Von den Gebäuden des Flughafens und von den Flugsteigen grüßen die Fahnen des nationalsozialistischen Deutschland, der Stadt Berlin, des Lustsportverbandes sowie die Farben der an dem Flug beteiligten übrigen Staaten Polen, Italien und Tschechoslowakei. Un ter den Ehrengästen, die zum Empfang erschienen sind, sieht man Vertreter der Luftfahrtindustrie, des Luftsportverbandes, der SA, SS, der Po lizei sowie die Diplomaten der beteiligten Län der. Um 7 Uhr lief die Meldung ein, daß in Königsberg um 6,45 Uhr Startverbot erlassen worden ist, da die Strecke zwischen Königsberg und Berlin vollkommen verregnet und vernebelt - da liegt. Die Suropasllegek in Königsberg gestartet Königsberg, 7. 9. (Funkspr.) Nachdem günstigere Wettermeldungen vorlagen, wurde das Startverbot ausgehoben. Um 9 Uhr 37 Min. startete das erste Flugzeug von Königsberg. Als erster flog Francke ab. Kurz nach 10 Uhr war der Start der übrigen Maschinen beendet. Der erste Wettbewerbsflieger in Berlin gelandet Berlin, 7. 9. (Funkspr.) Auf dem Tempel hofer Feld landete um 11,41 Uhr Francke auf seiner BFW-Maschine, der um 9,38 Uhr Königs berg verlassen hatte. Er hat also die Strecke in zwei Stunden drei ^Minuten zurückgelegt. Derrertilardellersttelt in Amerila Nsuyork, 6. 9. Die Zahl der Todesopfer bei den bereits gemeldeten schweren Zusammen stößen in Aonepat hat sich nunmehr auf sechs er höht. Insgesamt sind damit seit Beginn d«s Streiks 10 Personen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf 41. Ver haftungen sind bisher in 64 Fällen erfolgt. Man schätzt die Zahl der tatsächlich in den Streik ge tretenen Arbeiter nunmehr auf 340000. Strellbeschlnb der Srauenbelleidungs- industcie Neu york, 6. 9. Der Generalerekutivrat der internationalen Gewerkschaft der Frauenbe kleidungsindustrie hat den Streik für das Gebiet der Baumwollkleiderindustrie beschlossen.- Man erwartet, daß von dem Ausstand sofort 50 000 Personen betroffen werden und daß sich dies« Zahl späterhin auf 125- bis 150 000 erhöhen wird. Unnachgiebige Haltung der amerikanische« Tertilarbeitergewerlschast Washington, 6, 9. Der Vorsitzende de« Generalstreikausschusses, Gorman, erklärt« am Donnerstag, die Tertilarbeitsrgewerkschaft werd« einer schiedsrichterlichen Beilegung des Streikes erst zusammen, nachdem alle Tertilsabriken ge schlossen sind. Gr meine damit, daß die streikend« Arbeiterschaft di« Fabriken schließen werde, denn er erwarte nicht, daß die Arbeitgeber sie fchtteszeN würden. Der Streik ginge aus jeden Fall rveiter. Die Erklärung Germans erfolgte, nachdem Gouverneur Winant von Mw-Hamplhir«, der Vorsitzende des von Roosevelt »rsanntm Schlich tungsausschusses, bekamrtgegeben hatte, daß d«r Ausschuß am Freitag in Walhiitgton sein« Tä tigkeit beginnen werde. Mzer Tagesspiegel I SowlettuWcher SiratosphSrenballoa erplodiert Vie ausländischen Diplomaten, di« auf Einladung des Führers am Reichspar teitag in Nürnberg teilnehmen, haben am Don- nerstag um 20.05 llhr in einem Schlaswagen- sonderzug die Reichshauptstadt verlassen. Aus dem Parteikongreß hielt am Don nerstag nachmittag Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels eine Rede über „Die Propaganda und Aufklärung als Voraussetzung praktischer Ar beit auf zahlreichen Gebieten". Reichsärzteführer Dr. G. Wagner (Ntünchen) hielt im Auftrage des Führers eine Rede über „Rasse und Volks gesundheit". Der Stabsleiter der PO Dr. Ley sprach über das Thema „Was brachte der Na tionalsozialismus dem deutschen Arbeiter". Der für Sonntag, den 23. September, in den verschiedenen Teilen des Reiches als „Tag der NSKK" festgesetzt« N S K K - A usmar s ch wird bis zum Frühjahr 1935 verschoben. Der sowjetrussische Stratosphä renballon US SR. ist am Mittwoch früh auf dem Moskauer Flugplatz beim Start ex plodiert und verbrannt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Kurz vor dem Glasgower Haupt bahnhof stießen am Donnerstag zwei Per sonenzüge zusammen. Die Lokomotiven und die beiden ersten Wagen der Züge stürzten um. Zwei Personen wurden getötet, mehr als 40 er litten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Der in Wien zum Tode verurteilte Wach beamte Hölzl, der wegen Beteiligung an der Tötung des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß zum Tode verurteilt worden war, ist zu lebensläng lichem schweren Kerker begnadigt worden, da Hölzl picht als unmittelbar Beteiligter an den Vorgängen bezeichnet werden kann, die zum Tode Dr. Dollfuß' führten. Der schwedische Außenminister hat erklärt, daß Schweden eine Aufnahme Sow jetrußlands m den Völkerbund befürworten werd«. Der Generalerekutivrat der internationalen Ge werkschaft der Frauenbekleidungsrndustrie hat den Streik für das Gebiet der Baumwoll- kleiderindustrie in USA beschlossen. Die Konferenz der nordischen Außenminister ist im Stockholmer Aus wärtigen Amt eröffnet worden. Im Zusammenhang mit der Zyrardow-Ange- legenheit ist am Donnerstag der frühere Prä sident des polnischen Roten Kreuzes Graf'Potocki verhaftet worden. Der memelländische Landtag, der am Donnerstag zusommengetreten ist, ist durch Ge waltmaßnahmen des Gouverneurs gegen eine An zahl Abgeordneter und durch Fernbleiben des litauischen Blockes erneut beschlußunfähig gemacht worden. am Königssee besichtigen, um dann über Obersalz berg nach Bad Reschenhall zu fahren. Die Welter- sahrt nach Nürnberg erfolgt Freitag gegen 19 Uhr. Sonnabend früh treffen die Diplomaten in Nürnberg ein. Sie werden etwa zwei Stun den sräter an der Kundgebung der KI teilnshmen. Die übrige Zelt am Sonnabend ist für Besichti gungen der Stadt und der Lager vorgesehen. Am Sonntag werden die Divlomaten um 8 Acht beim Appell der SA und SS in der Lurtpold- Nrena und anschließend beim Vorbeimarsch vor dem Führer auf dem Adolf-Hitlsr-Platz zugegen sein. Am Montag wohnen sie den Vorführungen der Reichswehr bei. Den Abschluß ihres Aufent haltes in Nürnberg bildet -die Teilnahme am Schlußkongreß des Parteitages. Der Sonderzug fährt am Dienstag vormittag wieder nach Berlin zurück. Ausländsdeutsche Zuqendfuhker ln Nürnberg. Nürnberg, 6. 9. Eine große Anzahl Iu- gendfübrer aus -dem Anslande ist der Einladung der HI, am Reichsparteitag teilzunehinen, ge folgt. So sind u. a. Juoendrübrer aus Ungarn-, der Schweiz, D-Lnemark, England, der Türkei und von Uebersee aus Südweftafrika, Chile, Brasi lien und Argentinien in Nürnberg eingetroffen. Der Leiter der Auslandsorganisati-onen der NS DAP, Gauleiter Bohle, und der Frankenkürrer Streicher begrüßten dis jungen Ausländsdeutschen und verabschiedeten 17 Hitlerjungen aus der Tür kei, die nach einer -dreimonatigen Dsuffchlcndfahrt ihre Heimreise am Donnerstag angene:en laben. Starker ElndruS des Arbettsdmst« aufmarsches auf die englische Bresse London, 7. 9. (Funkspr.) Der Verlauf des Nürnberger Parteitages wird auch heute von der englischen Prelle als ein Ereignis behandelt, das nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt wichtig ilt. Don dieser Haltung- zeugen Länge und Inhalt der Berichte der in Nürn berg versammelten englischen Berichterstatter. Großes Interesse erregt die Ankündigung des Führers von der künftigen Einführung der Ar beitsdienstpflicht, wöbe- das Marristenblatt „Daily Herald" von „Zwangsarbeit" spricht. Der ge strige Aufmarsch der Mitglieder des Arbeitsdien stes auf der Zeppelinwisle wird als äußerst ein drucksvoll geschildert. Einige Berichterstatter kön nen es sich allerdings nicht versagen, Anspielun gen auf den soldatischen Eindruck zu machen, den die jungen Leute hervorgerufen hätten. Der Sondervertreter der „Times" sagt, dies sei das erste Mal, daß der Arbeitsdienst in großer Stärke öffentlich aufgetreten sei. Das Aus sehen und die Haltung der Mannschaften müsse hei vielen Deutschen die gleich« Ueberraschung hervorgerufen haben wie bei ausländischen Zu schauern. Der Sonderberichterstatter der „Morning Post" glicht von einem Anblick von außerordentlicher Moskau, 6. 9. Der sowjetrussische Strato sphärenballon „USSR" ist am Mittwoch früh auf dem Moskauer Flugplatz beim Aufstieg plötz lich erplodiert und verbrannt. Menschen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden. Ter Ballon war in der Nacht zum Mittwoch ' für einen neuen Aufstieg fertkggemacht worden, ! um den eigenen Rekord von etwa 18 000 Metern zu schlagen. Nach den bisherigen amtlichen Mit teilungen scheint es, daß die Explosion technische Gründe hatte. Der Ballon war mit etwa 50000 Kubikmeter Wasserstoffgas gefüllt. Schönheit. Er fügte hinzu, die Nationalsozia listen erklärten, die Veranstaltung solcher Hebun gen mit Spaten seien das eindrucksvollste Sym bol des Wunsches, in Frieden zu arbeiten. Der Ausländer könne nicht umhin, festzustellen, daß diese sonnenverbrannten jungen Männer solid« praktische Uniformen trugen und eine ausgezeich nete militärische Disziplin gewahrt hätten. Di« Reichswehrgenerale schienen, so schließt der Bericht, von dem Anblick der Freiwilligen der Arbeit be friedigt zu sein. Der Sonderberichterstatter des „Daily Tele graph" meldet, die Arbeiterbataillonr hätten ein Bild militärischer Disziplin und Stärke geboten, das nur durch die deutsch« Vorkriegsarmee hätte übertroffen werden können. Niemand, der ihren Hebungen zusah, habe Zweifel hegen können, daß in dieser Trupp« einiges von Deutschlands künftiger militärischer Stärke stecke. Der Auf marsch sei so vollkommen gewesen, daß General von Blomberg und sein« Stabsoffiziere unein geschränkten Beifall gespendet hätten. ' Französische Stimmen zum Arbeitsdienst' aufmmM in Nürnberg Park S, 7. 9. (Funkspruch). Das Fest der Ar beit kn Nürnberg wird von -der französischen Presse eingehend gewürdigt. Bei dem Aufmarsch des Arbeitsdienstes ist -den französischen Berichterstat tern vor allem die militärische Haltung der Ar- bettsdienstmänner aufgefallen, so daß die Ten denz aller Berichte -darauf hinausläuft, es han dele sich um einen Ersatz für -die allgemeine Wehr pflicht bezw. die Vorbereitung auf -den Kriegs dienst (!). Der Sonderberichterstatter des „Ma lin" will in der Erklärung des Führers, daß die ganze Nation durch -die Schule des Arbeitsdien stes gehen werde, eine Bestätigung sehen, daß noch vor Ablauf des Jahres 1.935 -der allgemeine obli gatorische Arbeitsdienst «ingesührt werden würde, so daß die deutsche Armee die allgemeine Wehr pflicht (?) neben ihrem Berufsheer haben werde. Der Sonderberichterstatter des „Journal" schreibt, dieser Arbeitsdienst flößte der französischen Oef- fentlichkeit großes Mißtrauen chn. Im Grunde genommen handele es sich wohl um einen alten Gedanken. Müsse der Arbeitsdienst zu 'einer Kriegsmaschine werden? Er wolle nicht behaup ten, daß dies nicht der Fall sein könne, doch glaube er, daß dach Hitlers Ansicht -der Arbeits dienst gleich'am der geistige Ersatz für die Armes als Element der Erziehung sein werde. Jedenfalls sei die Beteiligung dieser neuen Trupps und der Reichswehr das bezeichnendste Ereignis des Nürn berger Parteitages. Ten Eindruck eines deutschen Sparta will der Sonderberichterstatter -des „Petit Journal" aus der Kundgebung mitnehmen. Ein germanisches Sparta werde unter der Leitung Adolf Hitlers aufgebaut. Tie nationalsozialistische Begeisterung sei jedenfalls noch immer ungebrochen. Von „großen militärischen Manövern" und „Verschwen dung" glaubt die „Iournöe Industrielle" ange sichts der aus 'Nürnberg eintrssfenden Nachrich ten sprechen zu sollen. „El Debale" zum Nürnberger Parteitag Nürnberg, 6. 9. Ter Berliner Berichter statter der Madrider katholischen Zeitung „El Tebate", der vergeblich versucht, den Nürnberger Parteitag zu ironisieren, muß trotzdem zugeben, daß in Nürnberg nicht ein« Partei ihren Kongreß abhalte, sondern ein ganzes Volk, das als wun derbarster Organisator der Welt gelten wolle. Die römischen Blatter zur Sitlerrede Rom, 6. 9. Tie römischen Blätter bringen -Mit diesem Unglücksfall scheidet Sowjetruß- land auf länger« Zett aus dem Wettkampf um die Erforschung der Stratosphäre aus. Der zweite Ball-o-n, der jetzt in Leningrad gebaut wird, ist noch nicht fertig. Ter Ballon sollte eigerttlich Anfang Oktober fertig werden, der Bau hat sich aber verzögert. Zur Zett ist nicht zu übersehen, wann er fertig wird. Tie Unglücksstätt« ist so fort von Militär besetzt worden. Auch auslän dische und sowjet-russische Berichterstatter werden bis zum Abschluß der Untersuchung, für die eine besondere Kommission eingesetzt wurde, nicht aus den Platz gelassen. Schweres EisenbahnungM Glasgow, 6. 9. Kurz vor dem Glasgower Haup-tbahnyof ereignete sich am Donnerstag ein schweres Eisenbahnunglück, durch das ein Loko motivführer und ein Hetzer getötet und mehr als 40 Fährgäste mehr oder weniger schwer ver letzt wurden. Tie Lokomotiven zweier Personen züge fuhren ineinander und stürzten um. Auch die drei ersten Wagen der beiden Züge stillten um und wurden vollkommen zertrümmert. Vier Bahngleise sind durch zersplitterte Holzkelle und verbogen« Eisenstangen vollkommen blockiert. Sämtliche Rettungswagen der Stadt mit zahl reichen Aerzten wurden an die Unfallstell« «nt- sandt. Diebe in der Geschäftsstelle der Deutschen Front in Bübingen Bübingen bei Saarbrücken, 7. 9. (Funkspr.) In der Nacht zum Mittwoch wurde in der Ge schäftsstelle der Deutschen Front, Ortsgrupp« Bü bingen, von Unbekannten ein Stück aus der Schaufensterscheibe herausgeschnitten, so daß das Fenster geöffnet werden konnte. Tie Dieb« stie gen dann in den Büroraum ein, durchstöberten die dort offen herumliegenden Papiere und nah men einen Teil mit. Da es sich bei den entwen deten Papieren um belanglose Schriftstücke han delt, kann von einer eigentlichen Beut« nicht gesprochen werden. Es ist überhmqtt unklar, welche geheimnisvollen Aktenstücke die Diebe aus gerechnet bei der Deutschen Front in Bübingen vermutet haben. 8 Todesurteile des litauisches Feldgerichts Kowno, 6. 12. Dom Feldgericht in Schatt- len wurden fünf litauische Raubmörder zum Tod« verurteilt. Bei vier von ihnen wurde das Todes urteil durch Erschießen -vollstreckt; einer wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Bier Tote bei einem Berkehrsunsall Leverkusen, 7. 9. Ein entsetzlicher Verkehreunfall ereignete üch am Donnerstaq gegen 22 Uhr in Niederblecher, da« noch zum Stadtgebiet Leverkusen gehört Zwei Personenkraftwagen stießen mit einem Lastkraftwagen aus Wuppertal zusammen. Dabei wurden vier Personen getötet und eine schwer ver letzt. Neue Hochwassergefahr am Oberlauf der Weichsel Warschau, 7. S. iFunksvruch.) Infolge de, an« haltenden Regens hat der Wasserftand der Weichsel in Ihrem Oberlauf io erheblich zugenommen, daß neue Hochwassergefahr besteht. Mit Rücklicht daraus wurde für das gefährdete Gebiet Alarmbereitschaft angeordnet. Ein Teil der kleinen Flüsse Galizien« ist bereits au« den Usern getreten. Bei Stanislaus wurde der Eisenbahnverkehr unterbrochen. Hochwassergefahr in Aegypten London, 7. 9. Funkspruch. Wie au» Kairo ge meldet wird, erlebt Aegypten gegenwärtig die höchst« Nilflut seit mehr als 40 Jahren. Der Hö hepunkt der Flut valsiert gegenwärtig Kairo und der Wasserstand dürfte weitere 10 Tage lang aus der jetzigen Höhe bleiben. Di« Behörden haben da» Anschwellen der Flut mit Sorg« beobachtet. Grohe Bemühungen find unternommen worden, um eine Katastrophe zu verhindern. Eine Arm«« von Arbeitern war während der letzten 3 Wochen mit einer Verstärkung der Dämme beschäftigt. Viel« Städte und Dörfer sind teilweise überschwemmt worden. Die« gilt auch von den nördlichen und -südlichen Vorstädten Kairos. Im allgemeinen dürft« aber der Schaden nicht allzuhoch sein. Alle Ge bäude, bei denen Einsturzgefahr besteht, werden unter Beobachtung gehalten, um die Bewohner notfalls sofort in Sicherheit zu bringen.