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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193409196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-09
- Tag 1934-09-19
-
Monat
1934-09
-
Jahr
1934
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Ausstellung „Bolt und Aasfe" in Chemnitz Chemnitz. Die rassenpolitische Ausstellung „Volk und Raffe" de» Deutschen Kyglenemuseum« In Dres- den wird, wie wir ersahren, In der Zeit vom 18. bi« 28. Oktober 1934 In den Räumen de» König Albert-Museum« in Chemnitz gezeigt werden. Chem nitz Ist somit die dritte Stadt, di« dies« wichtige Ausstellung, di« mit beispiellosem Erfolg bisher in Berlin und Dresden gezeigt wurde, erhält. end«» ist da» Bild tn den Tagen de» Gären, und Drängen, nach dem Neuen. Wie brault und don- nert »er Mensch, wenn sich ihm ein „Wehr" ent- gegenstemmt, und — wenn er r» tiberwand, wenn er die Bande gelockert fühlt, wenn er der Freiheit entgegen will. Lang, gärt e« in ihm. Doch die ewigen Gesetz« zwingen ihn wieder unter sich. Das lehrt der Fluh. Schicksal de« Menschen, wi« gleichst Du dem Fluh? , Rult. X Die di«,sährig«n Kerbstimpfunge» finden, wie bereit, am Sonnabend voriger Woche amtlich bekanntgegeben wurde, am morgenden Donners tag und Freitag vormittags 10 Uhr Im Hotel .Roh" Natt. X Da» LV jährige Mietersubllaum — fürwahr »inen seltenen Gedenktag — feierte am gestrigen Dienstag Herr Werkmeister Friedrich Müller, wobn- batt Im Hause de« Herrn BSttchermeisters Wetzel Leovoldstrahe 7. Wir gratulieren auch an dieser Stelle nachträglich und wünschen zugleich, daff das - gute Einvernehmen zwischen Hauswirt und Mieter weiterhin sortbestehen möge. Die ASB. Virdt Auftakt zum Winterhilfswerk 1934/35 Dresden. Vom 15. September bi« 7. Oktober rührt di« RS.-Volkswohlfahrt «In« Grohwerbunq durch, die gleichzeitig al« Auftakt zu ihrer dieejäh- n,s«n Winterarbeit gilt. Ueberall mahnen während dieser Zelt auf den Straffen groffe Plakate und Transparente jeden deutschen Volksgenoffen, durch seinen Eintritt in di« NSV. die noch bestehend« Not überwinden zu helfen und so am Aufbau de« neuen Deutschland mitzuarbeiten. Auch in den volitischen Ortsgruppen der NSDAP, ist während dieser Zeit di« gesamt« Arb«it auf di« Wirkung für die NSV. eingestellt. — Chemnitz. An der Kreuzung der Stollber- ger und Haydnstvaffe wurde eine stadtmärts fahrende Radfahrerin von, einem aus der Haydn- straffe einibiegenden Motorradfahrer, der offen sichtlich die Kurve geschnitten hiat, angefahren und auf di« Straf« geschleudert. Der rücksichts lose Fahrer kümmert« sich nicht um sem Opfer, das erst später hlnzukvnrmeirde Radfahrer be wustlos und erheblich verletzt aus der Straße liegend auffanden, ünd ist unerkannt wetterge- sahren. — Von einem ungemütlichen Gaste in Gestalt eines Kugelblitzes wurden während eines Über Chemnitz himosggehendsn Gewitters vier in einer Küche befindliche Personen überrascht. Der Kugelblitz fuhr durch die iwstt offen stehend« BaKontüre m die 'Küche, rollte etwk bis in deren Mitte und huschte dann unter raketonähn- lichem Geräusch wieder jus Frei«. — In einer Wohnung der Charlottenstraße war eine Woh nungsinhaberin fortgegangen, ohne den in der Küche unter Strom stehenden elektrischen Tauch sieder auszuschalten. Unter starker Rauchentwick lung entstand ein 'Küchenbrand, der bei Ankunft der Wehr bereits den Küchentisch und andere CinrichtungsgegenstSnde in Flammen gesetzt hatte. Die von Nachbarn alarmierte Wehr mutzt« üb« ein« Leit« durch das Fenster zu dem Brandherd Vordringen, der dann bald gelöscht werden konnte. — Auf der Mnbacher Stratze versuchte «in Mo torradfahrer, sich zwischen einem parkenden Kraftwagen und einem NM begegnenden Ge spann hrndurchyuzwöngen, streifte ab« dabei das Geschirr uNd stürzte so unglücklich daß er von einem A^te ins KüchwÄdkrankenhaus em- Hewi«sen werden muMe. > — Auanftusburs. Da« seit Anfang Juni d. I. betrieb«»« Naturthiatsr Im Skilnbruch durch dl« Spitler d«« Fr«ibers«r Etadttheater» ist nunmehr für diese» Jahr geschloffen worden. Die Spielzeit schlieff» mit «in« erheblichen UNterKilan, ab. Es sollen deshalb im Minter durch di«s« Theaterg«. metnschaft weiter« Vorstellung«» in aeschloff«n«n Räumen geboten w«rd«n. Da« Naturtheater will man im nächsten Jabr« wi«d«r eröffnen, allerding« nur für p-lchloffme Vorstellungen. Welter hat der Stadtrat bei der Landesstell« de» Neichrprovagan- daministcrlums nachg,lucht, den Augustusburger Steinbruch als Thingplatz für di« Amtrhauptmann- schast Flbha zuzulaffen. — Mittweida. Auf einem für den Fährverkehr gesperrten Wege fuhr in der Nähe de» Feuerwehr- gerätebauses ein Radfahr«, der in der Dunkelheit ohne Licht gefahren war, einen 65 Jahre alten Maurer an, der «Heblich verletzt wurde. — Burgstädt. Am Sonntag fand hier di« Weih« der erneuert«» Kirche statt, Nach der W«ih««d« durch den ftellv«rtr. Sup«kint«ndenten Schubert (Mittweida) hielt Pfarrer Kraule die Festpredigt. 2m Anschluß an die Ktrch»nw«the fand auf dem Markt ein« Kundgebung her Deutsch«« Christen statt, die ebenfalls sehr stark besucht war. Es sprach der Lande-oraanisationsleiter vom Landeskirchen- amt, Beyer, Dre»d«r. . — Limbach. Zu nächtlich« Stund« Laben un bekannte Täter den Schrebergarten ein«, hiesig««, feit sechs Jahren berettr erwerbslosen Einwohner» heimgesucht und au. Ihm sämtliche ausgewachsene Kaninchen gestohlrn, um ff« an Ott und Stelle ab- »»schlacht««. Unter den abgslLIachtiten Tieren be fand sich auch eine Häsin, dl« erst vor 14 Tagen geworfen hatte, — Bet eMrm hi« abgehaltenen Reitturnier kam etn« der Teilnehmer, der Bau- ina«nieur Karl Tröge au« Cbemnttz. betm Linder- nimpringen mit seinem Pferd« zu Fall und blieb bewufftlo» lieg«,. Er mrcht« mtttets Kranftnwagm« in seine Chemnitz«r Wohnung gebracht werden, wo er mit einer schweren Gehirnerschütterung darnieder- liegt. - rwhdo^. AnUAich dm 200jährIg«n Judt- läum» d« hieffaen Gotie-Hchm«« sand am Sonntag in Gegenwart de« LanhmMHof» Coch di« W»ih« der «rn«u«ttn Kirch« statt, «tt M s«ftlich«m Rahm«« durchgefühtt wurd«. Di« Gemeind« versammelt« sich zu «imm Feftgyttwdtzvst, in drm d« Land«,- »ischof selbst zu ihr sprach. Er kennzeichnet« das Bekenntnis »um Christentum und di« Tat im Sinn« des Christentum« al» wirkliche praktisch« Nächsten- lieb«, die der Parole de» Führers entsprech«: Du bist nichts, dein Volk ist ave»! Solchem Bekennt»!» und solcher Tat aber Wiehe ssch die Verbtlhung Gotte, ap. Di« Festvrediat selbst hielt Pfarrer Treiber!. Nach dem Feftgotte»dl«nst fand ein« Heldengrdenkfeier vor dem Kriea«r«hkenmal statt, bei der wiederum der Landesbiichof sprach. — O«l»nltz i E Zu nächtlicher Stund« gelang es einer Polizeiflurstreif«, zwei hiefia« 26Iähria« Ein wohner dabei zu überraschen, wie sie mit Hilfe von schweren Säcken und Rucksäcken auf der sogenannten Garnstraffe Obst fortichleppten. Die Polizei nahm sieb die verdächtigen Gestalten vor und stellte fest, daff da« Obst von Bäumen an der Lichlenftein- Löffniker Staatsstraße gestohlen worden war. Die eineinhalb Zentner schwere Beut« wurde den Die ben, die zur Anzeige kamen, abgenommen. — Lengefeld. Der Mangel an Niederschlägen bedingt, daff der Verbrauch von Wasser in unserer Stadt eingeschränkt werden muff, um di« weiter« Wasserversorgung sicherzuftellen. Sollten die An- ordnungen des Stadtrates nicht in der nötigen Weise befolgt werden, werden unnachsichtlich Ab- sperrungen angedroht. — Jahn«dork. Als ein Rattensäger auf «Ine an der Dachrinne sitzend« Ratte schaff, prallte das G«- schoff ab und die Kugel flog einer Passantin durch das Kopfhaar ünd schlug kur» heben ihr auf den Erdboden auf. Die Frau kam glücklicherweise un verletzt davon. Durch da» Geschah au« einem Luft gewehr, mit dem nach Sperlingen geschaffen wurd«, wurde «ine Straffenpaffantin am Halse in der Nähe der Schlagader getroffen, wodurch sofort die Haut aufplatzte und sich empfindliche Schmerzen einftellten. Die Polizei hat die Erörterungen ausgenommen und in beiden Fällen die Schützen ermittelt, die mit einem gehörigen Denkzettel zu rechnen haben werden. — Ehrenfriedersdorf. 3m Alter von 67 Iah- ren verstarb nach längerer Krankheit Otto Löieke, Herau»aeber und Schriftleiter de« Ehrenfrieders dorfer Wochenblattes und zugleich der Besitzer der Buchdruckers!. Das Ehrenfriedersdorfer Wochen- blatt, «Ine Gründung seines Vaters, hat er selbstän dig 43 Jahre hindurch geleitet. Der Verstorbene, der sich in wttteren Kreisen groffer Beliebtheit er freute, war Ehrenmitglied de» Errgebirgrvereins. — Forchheim. Durch di« eng« Zusammenarbeit der Gendarmetten Forchh«im und Mulda gelang ««, die zahlreichen Bauernhauteinbrüche der letzten Zeit in Ober- und Mitielsaida aus,ullären und den Täter in der Perlon eine» 27säbttgen Muldaer Einwohner» zu ermitteln und fest,«nehmen. Er wurde in die Muldaer Ortszell« gebracht, aus der er jedoch inzwischen ausgebroAen ist. Er konnte noch nicht wieder aufgegriffen werden. — Glauchau. Nachdem auf der billigen Chem nitzer Straffe unter der Leitung von Reoftrunas- banrat Dr. Ing. Ehnert die Bauabteilunq Glauchau der Reichrautobahn ihr« Geschälte ausgenommen hat, wird am 17. September mit den ersten vor bereitenden Arbeiten aus der Baustrecke der Bau- abteiluna Glauchau begonnen werden. Die Ar beiten beginnen in der Nähe von Kohenstein-E. bis zum Min«ralbad. — Sebnitz. Mitglieder «ine« Fuhballverein» au« Heidenau, di« in der Nacht zum Montag von Neu stadt nach Heidenau »urückfuhr«n, verunglückten mit ihrem Lastkraftwagen btt Polen». Der Wagen fuhr in einer Kurve einige Straffenbäume um und stürzt« schürfflich über eine Böschung. Der aröffte Teil der Insassen de« Kraftwagen» hat glücklicher weise nur Hautabschürfungen und leichte Quetschun gen davongetragen, so daff st« die Fahrt fortsetzen konnten. Lediglich acht Schwerverletzt« mufften dem Krankenhaus zua«sührt werden, von denen aber auch bereit« fünf wieder «ntlassen werden konnten. — Dresden. Dieser Tag« wurd« ein 15 Jahr« aller Lehrling wegen Verausgabung eine« falschen Füniinarkftücke« festgenommen. Da« Fallckstück wollte er angeblich von seinen zwei älteren Brü dern erhalten haben. SI« wurden ermittelt und ebenfalls festgenommen, Bei der kriminalpollzelli- chen Vernehmung verwickelte sich der Lehrling in Widersprüche. Echlieffltch gestand er, daff er da« Falschgeld selbst hergestellt und in den Verkehr ge bracht hab«. Kirstellungsmaterial und einige Falsch- stück« wurden sichergestellt. Die Nachahmungen waren sehr vlump. Während der Lehrling der Staatsanwaltschaft zugeführt werden muffte, kann- kn sein« Brüder wieder entlassen werden. Sie haben sich aber in diesem Zusammenhang der Ver ausgabung von Falschgeld «huldig gemacht. — Vor einigen Tagen war bei einer Firma auf der Louisen- straff« ein Einbruch verübt worden. Ein Kraft- Wagenführer der Firma wurd« durch ein anony me« Schreiben de» Einbruch« beschuldigt. Er wurd« feftgenommen. Di« Ermittelungen führkn aber bald aus dk Spur eine« anderen Manne», der vor längerer Zeit bei der Firma beschäsiigt gewesen war. Er hatte den Einbruch ausgeführt, um den Krastwagenführer der Täterschaft beschuldigen zu können. Um mm Erlolg zu kommen und bei der Firma angeskllt zu werden, hatte er gewaltsam Eingriffe in den Motor de« Kraftwagen» der Firma vorgenommen. Dadurch sollt« die Unfähigkeit des Kraftwagenführer» bewiesen w«rden. — Löbau. Zwischen Plötzen und Lehn fuhr nacht« auf der Staakstraffs Bautzen —Görlitz «in Motorradfahrer au« Dre«d«n von hinten aus «in unbeleuchtete« Bau«rnfuhrw«rk auf. Der Motor- radsahrer erlitt bet dem schweren Sturz schwer« Verletzung«» und mufft« in« Löbauer Krankenhaus gebracht werden. Der mit etwa 33 Zentnir Last beladen« Wagen geriet, da bei dem Anprall dk Pserde scheute», kn den Strahengrab«», Stn wei terer Motorradfahrer fuhr gegen da« aus der Straff« liegend« Motorrad und stürzt« schwer. Aus den Gerichtssälen s Gerichtliche Klärung des Mordes an den SS-Männern Gutsch« und Steinbach? Am 24. September beginnt vor dem Chemnitzsr Schwur gericht nunmehr, wie schon früher kurz gemeldet, die Verhandlung gegen den Bauhilfsarbeiter Kans Julius Lins, der in dem dringenden Ver dacht steht, im Juni 1931 anläßlich des säch sischen SA-Tages auf dem Brühl auf Ratio- nÄsozialisten mehrere Schüsse abgegeben und da- duvch dke beiden SS-Männer Ingenieur Gutsch«, Mitrn^ida, und Oberprimaner Steinbachs Chem- nitz getötet Pi haben, während drei ander« SS- Kameraden bei der Schießerei erheblich verletzt wurden. Di« Verhandlung sieht die Vernehmung von 26 Zeugen vor. Letzt« Sankspruchmeldiingm -es Frankenberger Tageblattes Vas Lttell I« DSbewtt vlftprozeb Berlin, 19. 9. Im Hochverrats- und Eist- pvvzeff gegen die 17 vor dem 2. Senat des Volks- gettchtes unter Anklage stehenden Kommunisten aus Döbeln und Umgebung wurde Mittwoch vor mittag das Urteil verkündet. Ter 44jährige Hauptangeklagte Robert Wölfel erhielt unter Einbeziehung der gegen ihn vom Landgericht Freiberg verhängten Straf« insgesamt 10 Jahre 'Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Außerdem wurde die Sicherungsverwahrung gegen ihn an geordnet. Zehn wettere Angeklagte erhielten wegen Beteiligung an der Zyankali- und Waffen- 'beschaffung sowie an der Vorbereitung der Sprengstoffdiebstähle Zuchthausstrafen von 3 bis 1Vs Jahren neben entsprechenden Ehrenstrafen. Tie höchste Strafe von diesen Angeklagten erhielt der 28jährige Joseph Nowack, der als Staffel- führer des Kommunistischen Kampfbundes eine Versammlung ein berufen hatte, in der über die Verwendung säuregefüllter Glühbirnen als Wurf geschosse im politischen Tageskampf beraten wurde. Vier Angeklagte, darunter der kommunistische Ortsgruppenleiter Georg Gerold, kamen mit Gefängnisstrafen von 1—1 Vs Jahren davon. Bei Vevold hatte das Gericht zwar keinen Zwei fel darüber, daff er führend tätig war, er scheint aber mit dem Kampfbund nicht in so enger Ver bindung gestanden zu haben, daff er für die in diesem Kreise geschmiedeten Pläne als mitrer- antwortlich gelten kann. Gegen den Dieb des Zyankalis, Kurt Birkner, wurde das Verfahren eingestellt, da der Gistdiebstahl bereits vor dem Stichtag« des Straffreihettsgesehes vom 20. De zember 1932 erfolgt ist und dieser Angeklagte an den hochverräterischen Plänen der Döbelner Kommunisten unbeteiligt war. Der Leiter der Gchieffparte, Otto Bökelmann, wurde freigespro chen, da die von ihm geleitete Schieffabteilung polizeilich genehmigt war. Den Verurteilten wurde die erlittene Untersuchungshaft in beträcht lichem Umfange angerechnet. Soliwolkfabrlt elnoeMert Gesamtschaden rund 5500V Mark. Regensburg, 19. 9. Won einer schweren- Brandkatastrophe wurde am Dienstag nachmittag die Holzwollefabrik Gebrüder Mintetling in Regentauf bei Regensburg heimgesucht. Gegen 17,15 Uhr brach neben der Hobelmaschine Feuer aus. Aks die Regensburger Wehr eintraf, hatte das Feuer bereits Riesenausmaffjs angenommen. Neben dem Maschmenraum und einem Lager schuppen, der mit angefüllt war, hatte ein groher Holzstoff! Feuer gefangen, so daff zusammen rund 2000 Raummeter Ho'z in Flammen standen. In folge der außerordentlichen Hitze waren die Feuer wehrmänner gezwungen, unter dem Schutz einer Bretterwand gegen die Flammen Vorzug eben. Außerdem mufften sie -dauernd mit Waller über gossen werden. Den Bemühungen von 13 Wehren gelang es schließlich, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Vernichtet wurden 2000 Raum meter Wollstoff, 6000 Zentner HolzwoMbsäll, 400 Zentner Holzwolle, ein Schupoen und der Holzwolkefabrikattonsraum mit zahlreichen Ma schinen. Der Gesamtschaden wird auf rund 55 000 Mark geschätzt. An den Löscharbeiten beteiligte sich hervorragend auch das Arbeitslager Rams- pau mit 75 Mann. Bei den Läscharbeiten sr- Wen mehrer« Feuerwehrmänner leichtere Ver letzungen. Die Bekämpfung des Feuers wurde auch dadurch erschwert, daff das Wasser zum Teil Lus dem etwa 1Vs Kilometer entfernten! Regen entnommen werden muhte. Sia Ehepaar wegen mehrfacher Kindes tötung verurteilt Aurich, 18. 9. Das hiesige Schwurgericht verhandelte am Montag gegen das Ehepaar Jan sen aus Leer (Ostfriesland), das angeklagt war, in-der Zeit von 1927 bis 1932 vier von Frau Jansen geborene Kinder sofort nach der Geburt getötet zu haben. Das Gericht verurteilte den Ehemann zum Tode, Frau Jansen erhielt 12 Jahre Zuchthaus. Vee Streit im Kohlenbergbau oou SSdwales London, 19. 9. Am Dienstag wurde in Cardiff die erste Konferenz zwischen Vertretern der Zechenbesitzer und der Bergleute von Süd wales abgehalten. Erklärungen, dis später von beiden Setten abgegeben wurden, zeigen, daff die Aussichten auf eine Beilegung der Meinungs verschiedenheiten nicht gut sind. Dee Zschenbe- sitzer erklärten sich bereit, den Streitfall einem völlig unparteiischen Schiedsgericht zu unter breiten, die Bergleute dagegen wollen ein Schieds gericht aus Fachleuten, dessen Mitglieder praktische Kenntnisse der Kohlenindustrie und des Kohlen handels haben. Einstweilen bleibt also die Lags unverändert, was in der Presse einige Beunruhi gung hervorruft, da di« Kündigungen der 130 000 Bergleute am 30. September fällig werden, so daff möglicherweise in zwölf Tagen mit einer völligen Stillegung der Arbeit in den Kohlen bergwerken von Südwales zu rechnen ist. Zapan fSr einen neaen Flottenoertrag? Tokio, 19. 9. Der Sprecher des japanischen Auffenministerrums hat erklärt, daff die Meldun gen, wonach die japanische Regieyuug den Ab- schluff eines neuen Kriegsächtungspaktes zwischen Japan, Groffbritannien und den Bereinigtem Staaten plane, jeglicher Grundlage entbehrt«. Japan trete für einen neuen Flvttenpakt ein, der in einer Abänderung oder einer Ersetzung des Vertrages von Washington bestehe. vte Strettlage k der amerilanlschen TerMindoftri« N«uysrk, 19. 9. Während in NeuepMM MtteWM» der VAF. Kr«i« Flöha Zusammenkunft d«r Allgäu- und Baytnifa-r«« Noch «inmal sei darauf hlneewiesen, daff sich morgen, Donnerslaa. abend >/,8 Ubr lm .Naffe« Römer", Flöka, Adolf-Hltrer-Straffe, sämtliche bestä- tigten Allaäufahrer sowie aftch die nach dem Bayri- dben Wald einzufinden haben. Im Interesse echt«« Bolksgemelnlchast und de« Slchftnnenlernen« in« Sinne deutscher Arbeltskameradschaft ist restlose Teil» nähme Pflicht. Flöha, den 18. September 1934. NS-Gemeinschast „Kraft durch FreUde" gez. A. Leder, Krekswart. Mitteilungen der R8-Sem!as-aft „«rast durch Freude" . Kreis Flöha Betr. neue Oberbayernfahrt. I» der Woche vom 7. — 14. Oktober wird vom Gau Sachsen eine weitere Oberbayernfahrt durch- geführt, wobei beabsichtigt ist, am Sonntag, den 7. Oktober dte Oktoberwiese tn München zu besu chen. Unverbindliche Anmeldungen find sofort an die „Kraft durch Freude"-Ortswarte zu geben. NS-Gemeiuschaft „Kraft durch Freude" — Kreis Flöha — gez. A. Leder, Krekswart Mitteilungen des ALB. Ortsgruppe Frankenberg I. Sa.: An alle Luftschutz BloSwarte! Heute, Mittwoch, den 19. September, 2C15 Uhr findet im.Vereinsbaus" (Saalzimmer) im Zeichen der Neichsfeuerschuhwoche eine wichtige Dienst besprechung statt. Restloses Erscheinen aller Block warte ist dringend erforderlich, nur im Notfall ist ein Vertreter zu lenden. Jeder Blockwart hat «in«n Bleistift miizubringe»! Rekchslnftschntzbund (Ortsgr. Frankenberg/Sa.) gez.-. Märker. wettere Betriebe infolge des Streikes der Textil arbeiter stillgelegt wurden, wird aus den Süd- staaten gemeldet, das ungeAhr zwei Drittel von annähernd 300000 Arbeitern entweder über haupt nicht streiften oder die Arbeit wieder aus« nahmen. In Belmont (Nordkarolina) machten sich etwa 400 Streikende am Dienstag abend daran, eine Fabrik mA Steinen zu bewerfen, Sie wurden von Nationalgardisten auseinander getrieben, wobei einige durch Bajonettstiche ver letzt wurden. Nach Meldungen aus Washington besteht die Möglichkeit, daff Roosevelt auf Grund eines Be richtes des Schlichttmgsausschusses eingreifen werde, Berliner Produktenbörse Weizen (mark) 76—77 KZ- 200. W 5 189,- Ml 6 190: M 7 191; M 8 192; W 9 194; W 11 196. (Gesetzlicher Mühlenernkausspreis 4 RM.) Roggen (märk.) a) frei Berlin 72—73 160« R 5 149; R 6 150; R 7 151; R 8 152; R 9 154; R 11 156. (Gesetzlicher Mühleneinkaufspreis -j- 4RM.) Braugerste gut s) frei Berkin 191—201; d) ab märk. Station 182—192. — Sommer« gerste n) frei Berlin —; b) ab märk. Station —. — Wintergerste zwei ¬ zeilig s) frei Berlin 179—190; b) ab märk. Station 170—181. — Wintergerste vier- zeilig a) frei Berlin 174—179; b) ab märk. Station 165—170. — In du st rieg erste s) frei Berlin 185—190; b) ab märk. Station 176—181. Futtergerst« 59—60 G 5 149 ; G 6 150; G 7 152; G 8 155; G 9 157. Hafer (märk.) 48—49 lc§ H 4 143; H 7 147; H 10 150; H 11 152; H 13 155; H 14 157. Für jedes Kilo Uebergewicht 2 RM. Auf schlag. Weizenkleie (in RM. für 100 kA brutto einschl. Sack ab Mühle, einschl. Kosten des Ver ladens daselbst): Weizenkleie 5 10,85; W 6 10,95; M 7 11; W 8 11,05; M 9 11,15; M 11 11,25. Bei Weizenoollkleie kann ein Aufschlag von 0,50 RM. für 100 KZ berechnet werden. Roggenkleie 5 9,3; R 6 9,4; R 7 9,45; R 8 9,5; R 9 9,65; R 11 9,75. Raps 310. — Viktoria-Erbsen 29—32. — Kl. Speise-Erbsen —. — Futter-Erbsen —. — Peluschken —. — Ackerbohnen 10,5—11,5. — Wicken 10,5—11,5. — Lupinen (blau) 7 bis 7,25. — Lupinen (gelb) —. — Seradella —. Leinkuchen 37 o/a (ab Hamburg) inkl. 1,30 Monopolzuschlag 7,55. — Erdmitzkuchen 50 tzd (ah Hbg.) inkl. 1,45 Monopolzuschlag 7,15. — Erdmchkuchenmehl deutsche Mahlung (Mischsutter^ 7,5 inkl. Monopolzuschlag. — Erdnutzkuchen mehl 50 o/o (ab Hamburg) 7,50. — Trocken- schnitzel 7,45. — Soyabohnenschrot 45 °/a (ab Hamburg) inkl. 1,55 Monopolzuschilag 6,4. — Soyabohnenschrot 45»/» (ab Stettin) ruft. 1,55 Monopolzuschlag 6,6. — Kartoffelflocken frei Stolp 8,9; frei Berlin 9,35. Zeitweise auffrischende Winde aus Süd-Süd west, Bewölkungszunahme, kühler, Gewitternei gung, zeitweise Niederschläge. Hauptschristleiter: Karl Liegert, Frankenberg (zur Zeit in Urlaub). Stellvertreter: Martin Krüger, Frankenberg. — Verantwortlich fik den gesamten Textteil: Martin Krüger, Frankenberg. Verantwortlicher Anzeigenleüer: Ernst Roßberg Frankenberg. Rotationsdruck und V«rlaa: C. Rydberg, FMÜMhrrg- D. A, Vlll. N: 8038,
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