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«scheint an i°d.M Wkrtton - MonaIS.«eäug«v,s>« ! 1,00 Mi. Bei Abtzüluna Ul d°A Ausgabestelle» des ügndjebkteS la Psg. »ehr, ttl Znträgum, list Stadtgebiet is M., lm Landgibtet üb Pfa. Botenlohn. Wochentarten Y0 Pfa., Einzelnummer ZV Psq„ Ponnabondnummer so Psg. BoftscheMonto: Leipzig 2S20I. Kemeindegirokonto: FrqnleNberg. gerniprecher «1. — Telenramnie: Tageblatt granlenbergsachsen. WLzirks-MMnzeigec Anzeigenprei»! I Millimeter Höhe einspaltig k— 22 nun breit) 4 Pfennig, Im Nedaktionstell 72 nun breit) SV Pfennig, »leine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Wr Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Zondergebühr. — Wir schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bel größeren Auftriigen und Im Wiederholungsabdruck Er- müßlgung nach feststehender Staffel. Var Frankenberger Tageblatt ist dar zur BerWatll-mg der amtlichen Belanntnia-nngen der Amtshauptmannschast Flöha und der Stadtrats zu Frankenberg dehördllcherseltr bestimmte Blatt 83. Zahrgang Dienstag den 28. August 1881 nachmittags Ar. 288 Gewaltiger Eindruck der Gaur- kundgevung im Mudlande Entstellungen in Var»» DennoeH zweifelt niemand an den deutschen «Sieg ^Hitler movtlisiett die Seelen" Daris, 28. 8. (Funkspruch) Während das Journal" in einem Artikel, der sich mit der lÄarrede bes Führers beschäftigt, seine ab lehnende Haltung gegenüber einer deutsch-fran zösischen Verständigung mit -den alten französi schen Einwänden zu begründen sucht, findet sich qm Schluß eines anderen Artikels in der gleichen Nummer des Blattes, ein« Frage, mit der man sich rn Frankreich bisher nicht beschäftigt hat und die nun vom „Journal" Kim ersten Mal gestellt P-krd. Das Blatt fragt, welche Saar- polM Frankreich verfolge und kommt bei dieser Gelegenheit indirekt zu einer Anerkennung des! ZiekbentuWen Charakters der deutschen Politik. Jeder Franzose, der über die Saar noch am besten Bescheid wisse, so schreibt das „Journal" fasse das Problem als Wirtschaftsfrage, als KiohlWzfrage auf. In Wirklichkeit handele es sich <Wr um eine geistige Schlacht. Welche Waffen benutze Frankreich dabei? Und was unternehme es überhaupt. Hitler mobili sier« die Seelen. Gr arbeite Energien heraus. Er erzeuge eine Art Heldenzustand. Sei Frankreich seinerseits bereit, den Kampf auf diesem Gebiete aufzunehmen? Man möge sich französischerseits hüten, zu glauben, daß nur ein paar Nmnsn Kohle der Einsatz des 'Kampfes seien. Der Einsatz bestehe zu einem gewissen Teil km französischen Ansehen überhaupt. Hämische vnd besinnliche Stimmen PagiS, 27. 8. Bei Wiedergabe der Berichte über di« deutsche Saarkundgebung auf der Feste Ehrenbreitstem versäumt die französische Presse nicht, auf den Versuch einer Gegenkundgebung in Sulzbach hinzuweisen, als ob es sich dabei um miteinander vergleichbare volkstümliche Wil- lensäutzerungen gehandelt habe. Der „Petit Parisien" geht sogar so weit, dem Bericht über die Sulzbacher Kundgebung der Kommu nisten und Marxisten einen besseren Platz «inzu- räumen als dem über das gewaltige deutsche Saarbekenntnis auf dem Ehrenbreitstein. Das „Echo de Paris" will den Bericht eines von ihm nach dem Ehrenbreitstein entsandten Bericht erstatters veröffentlichen können. Sein Gewährs mann ist von der Veranstaltung so beeindruckt, daß er keinen besseren Vergleich zu wählen ver mag als den mit einer „richtigen Mobilmachung". In dieser Hinsicht, so schreibt er reichlich sauer, sei der Tag vollkommen geglückt. Der Ausbau der Bahnsteige auf dem Bahnhof in Koblenz, der wegen der Kundgebung vorgenommen worden sei, werde auch im Falle einer Mobilmachung von Nutzen sein können (!). Besonders unange nehm ist es ihm ausgefallen, daß die Lautsprecher das gesungene Lied „Freiheit, die ich meine" ver breitet haben. „Sklaven feiern die Freiheit", ruft er aus — er meint vielleicht die Sklaven des Versailler Diktates. Im politischen Artikel kommt das „Echo de Paris" ebenfalls aus di« Saarkundgebung zu sprechen und will die Gleichstellung „Saar und Frieden" nicht gelten lassen, sondern bezeichnet sie als Erpressung. Im übrigen stellt der Leit artikel fest, da st die Rede des Führers nach der Vorstellung, die man im Saargebiet vom Na tionalsozialismus habe, nicht dazu angetan sei, etwa der deutschen Sache zu schaden. Die wichtigen Stellen der Hitlerrede, die sich auf Frankreich beziehen, werden von einigen Blättern, so vom „Matin", im Druck hervor gehoben, aber noch nicht besonders eingehend besprochen. Tas „Journal" bemerkt, die Rede des Reichskanzlers sei von einer besonderen Mäßigung gewesen. ,^Ls Jour" schreibt, wenn Hitler be tone, das) die Saarfrag« die einzige Hauptfrage sei, die Deutschland und Frankreich in Gegensatz bringe, so würde man zwar gern von dieser Er klärung Kenntnis nehmen, falls sie für die Zu- Amft bindend sein würde. Aber welchen Wert ^ bätten Morte, nachdem bereits unterzeichne!« Der- trüg« mir Papiersetzen seien? (I) DK „Lims" zur FShrerrede auf dem EhrenbreWein London, 28. 8. (Funkspruch.) „Times" er örtert am Dienstag in einem Loitaufsatz dre Rede des Führers auf dem Ehrenbreitstein. Der Aufsatz ist nicht so unfreundlich wie die Aeuße- rungen der „Morning Post" und des „Daily Telegraph" am Montag, wenn auch, was bei der „Times" heut« der Fall ist, gelegentlich in einen etwas schulmeisterlichen Ton verfallen wird. Hrt- ler und auch Tr. Schacht werden ermahnt, es nicht immer so hinzustellen, als ob Deutschland unter der Böswilligkeit einer feindseligen Welt leide (I). Die Rede auf dem Ehrenbreitstein wird als geschickt, leidenschaftlich und aufrichtig bezeichnet. Im einzelnen sagt „Times" u. a., rn der Rede auf o«m Ehrenbreitstein habe es einen ver söhnlichen und «men defensiven Unterton gege ben. Di« erneute Aeußerung des Friedenswun sches gegenüber 'Frankreich verdiene großzügige Anerkennung als eine weise und wertvolle Ver sicherung- in einem unruhigen Europa. , Aber Hitler scheine anzudeuten, daß eine friedliche Re gelung von Frankreich ebenso abhänge wie von Deutschland. Tatsächlich sei es nur Deutschland, das die Regelung zustande bringen oder verhin dern könne (?). Wenn die Mehrheit der Saar länder für Wiedervereinigung stimme, sei die Sache erledigt. Wenn aber, was möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich sei, die Mehrheit für Fortsetzung der Völkerbundskontrolle sei, frage es sich, ob Hitler diese Entscheidung annehmen werde (!). Hitler und andere nationalsozialistische Führer stellten es in ihren Reden immer so dar, als ob Deutschland verfolgt und mist,verstanden werde. Es sei an der Zeit, daß ein großes Volk, das sich mit Recht seiner Stärke rühme, darauf verzichte, sich als mißverstanden aufzuführen. Dies« Haltung vergrößere die Schwierigkeiten der anderen Länder der Welt beim Verkehr mit Deutschland. Im großen und ganzen genommen sei die Rede wohl geeignet gewesen, die Unentschlossenen zu beruhigen und zu ermutigen. Die Sozialdemo kraten und die Kommunisten würden sich schwer lich bekehren lassen, denn sie wüßten, daß sie in einem nationalsozialistischen Deutschland keine Zu kunft habsn können. Aber zu dem Rest der Saar bewohner habe Hitler überzeugend gesprochen. Im letzten Teil des Aufsatzes wendet „Times" sich auch der Leipziger Rede Dr. Schachts zu, die sie ziemlich unfreundlich kommentiert. Weitere Londoner Berichte London, 27. 8. Der Nachrichtenteil der Zei tungen wird am Montag früh durch drei Mel dungen aus Deutschland beherrscht: lieber die Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitstein mit der Rede des Führers, der Versuch einer Gegen- kundgebung d«r Emigranten und Marxisten in Sulzbach und dis Leipziger Rede von Dr. Schacht. Telegraphisch übermittelte Bilder aus Koblenz bringen bereits zwei sehr früh erscheinende Blätter. Aus Koblenz veröffentlichen fast alle Blätter lange und anschauliche Berichte ihrer an Ort und Stelle entsandten Sondsrberichrerstatter. Die Rede des Führers wird in guten Auszügen wiedergegeben. ' Im Deitaufsatz der „Daily Mail" wird wieder Protest dagegen erhoben, daß ein Eng länder Vorsitzender der Saarkommission ist. Sein Vorschlag, 2OVO Hilfspolizisten ins Gebiet zu bringen, wird als Wahnsinn bezeichnet. Das Saargebiet enthalte genügend Explosivstoffe. „NewsChronicle" und „Da i l y H e r a l d" ergehen sich in ihren Leitaufsetzon in ihren bekann ten weltanschaulichen Vorurteilen gegen die na tionalsozialistische Politik. Kroker ElndruS kn Amerika Neuyork, 27. 8. Di« gesinnte Morgenpresse bringt ausführliche Stimmungsbilder vom Saar tag auf dem Oberehrenbreitstein mit längeren Auszügen aus der Rede des Führers. In t en Ueber- schrrften wird hervorgehoben, daß über eine halbe Million Menschen an der Feier teilnabmen, und in der Rede deS Führers die Lösung der Saar frage als Grundlage einer möglichen Verständi gung mit Frankreich bezeichnet. Di« „Herald Tribune" bemerkt in ihrem Leitartikel, es könne jedenfalls -darüber kern Zweifel bestehen, daß die Saarbevölkerung überwiegend deutsch empfinde. Die „GegenkundgeSuna" der Separatisten kn Salzbach Saarbrücken, 27. 8. Di« tu der sepa ratistischen Press« groß! angekündigte „Antifa- Kundgebung" in Sulzbach, von der es vorher hieß, daß 50000 Anmeldungen vorlägen, hat ein wenig rühmliches Ende genommen. Die Zahl der Beteiligten blieb nach den vorliegenden Be richten um ein Vielfaches hinter den angekündigten Anmeldungen zurück. Die „Saarbrücker Zei tung" meldet etwa 12000 Teilnehmer, Frauen und Kinder eingerechnet. Wie bei derartigen Veranstaltungen üblich, waren Wieder viel« Ek- saß-Lothringer über di« nahe Grenze ge kommen. Von den zunächst in Saarbrücken be stellten vier Sonderzügen mußten noch am Sonn abend zwei wieder abbestellt weiden. Die kom munistische „Arbeiterzeitung" sucht das trauwg« Ergebnis mit einem scharfen Angriff auf d-e Saarregierung zu rechtfertigen, die der „Antifa schistischen Jugend des Saargebietes" verbotens habe, in Sulzbach ihre Stimm« „gegen das mör- - derische Hitler-Regiment" zu erheben. Es war den Separatisten gelungen, sogar einen katholi schen Geistlichen auf ihrer Kundgebung sprechen zu lassen. Seiner Predigt legte «r, der „Saar brücker Zeitung" zufolge, das Apostelwort zu grunde: „Halte, was du Kast!" Er setzte sich weiter für di« separatistische „Neue Saar-Post" ein. Den Ordnungsdienst versah der Emizran- tenkommissar Machts. An mehreren Stellen soll es zu Schlägereien gekommen sein; angeblich in folge eines Zwischenfalles, der durch den Wurf einer Tränengasbombe verursacht worden sei. Der angebliche Werfer, ein Sulzbacher Einwohner, wurde auf dem Friedhof verhaftet. In der Ver sammlung, zu der Zutritt zu gewinnen unmög lich war, sprach als Hauptredner der Marristen- führer Matz Braun, der sich in den üblichen Hetzereien gegen Adolf Hitler und gegen das neue Deutschland erging. Der kraftWrzengbestand Im Deutschen Reich am l. Znli 1834 Berlin, 27. August. Die Zählung der Kraftfahr zeuge im Deutschen Reich am 1. Juli 1934 hat fol- genden Bestand an im Verkehr befindlichen und vorübergehend abgemeldeten Kraftfahrzeugen (zu sammen genommen) ergeben: 983994 Krafträder (im Vorjahr 896000) darunter 542 847 Kleinkrafträder. 674523 Personenkraft w. (im Vorjahr 580987) 191715 Lastkraftwagen ( ,, 174169) 31970 Zugmaschinen ( , 28 6831 5 430 sonstige Kraftfahrzeuge . 5 080) Sämtliche Fahrzeuggattungen hatten eine Be- standszunahme gegenüber dem Vorjahr auszuweisen, diese betrug bei den Krafträdern 9,8 v. H, bei den Personenwagen 16,1 v. H, den Lastkraftwagen 10,1 v. H. und den Zugmaschinen 11,5 v. H. Das Vermögen des Prinzen v. Pletz unter Wangsoerwaltung Warschau, 28. 8. Die polnische Telegraphen- Agentur teilt mit: „Auf Grund des Antrages der Generalftaatsanwaltschaft Kattowltz, die hierbei im Namen de« Oberschlesischen Fiskus, der gleichzeitig die Interessen des Staatsfiskus vertritt, handelte, babendleGerichte der StädteKattowltz, Pleß, Nicolai, Schrau und Myslowitz beschlossen, das gesamte Ver mögen des Prinzen von Pletz einschließlich der Er- werbeunternebmcn, unter Zwangsverwaltung zu stellen. Dem Prinzen von Pletz wurde eine 14tagige Frist zur Zahlung der rückständigen Steuern gestellt, die vom Tage der Bestimmung des Zwangsverwal ter» anläuft. Di« Gerlchtsbehörd«n waren ge zwungen, dies« harte Vorbeugungsmaßnahme zu treffen, nachdem der oberschlefische Fiskus zahlreiche Kurzer Tagesspiegel In der Reichskanzlei sand am Mon tag die feierliche Vereidigung der Beamten d«r Reichskanzlei auf den Führer und Reichskanzler statt, wobei Staatssekretär Dr. Lammers ein« Ansprache hielt. Die Dienststellen des Stellvertre ters des Führers in München Und Berlin werden wegen der Arbeiten zum Nürn berger Reich-parteitag in der Zeit vom 31. August bis einschließlich 12. September geschlossen. In dieser Zeit können persönlich; Besuche nicht an genommen und Zuschriften nur von besonderer Wichtigkeit bearbeitet werden. Wie das Presseamt -des NSDAP mitteilt, wird der NS-Deutsche Frontkämp-ferbund (Stahlhelm) auf dem Reichsparteitag in Nürn berg mit seinen Landesführern, einer Fahnenab ordnung und einer Ebrenäbordnung von 1200 Kameraden vertreten sein. Die Pariser Presse verfolgt bei der Be urteilung der großen Saarkundgebung auch weiter hin die gleich; Taktik, -wie die Frühblätter, indem sie di« Berichte über -die Kundgebung in Sulzbach asn allererster Stelle veröffentlicht, um dadurch die Bedeutung der Koblenzer Kundgebung herab setzen. Fünf höher« Beamte des öst«r- reichischen Bundeskanzleramtes sind fristlos entlassen worden, weil sie die seinerzeit! in das Bundeskanzleramt eingedru-ngenen Auf rührer mit „Heil Hitler" begrüßten. Fünf im Staatsdienst befindlich; Aerzte wurden wegen na tionalsozialistischer Gesinnung fristlos ihrer Posten enthoben. Auf der Beecker Kirmes ereignete sich am Montag abend ein schwerer llnglücksfall auf der Achterbahn, wobei es zahlreiche Verletzte gab, von denen 5 dem Krankenhaus zugeführt werden mutzten. In > legitimistischen Kreisen in Oesterreich rechnet man mit einer baldigen Freigabe des in Oesterreich beschlagnahmten Ver mögens der Habsburger. Von den 13 deutschen Teilnehmern am Internationalen Rundflug 1934 starteten am Montag nachmittag vom Flughafen Temp«lhof 11 Maschinen nach Warschau, dem Ausgangspunkt des Rundflugs. vergebliche Versuche gemacht hat, vom Prinzen von Pletz eine Zahlung der rückständigen Steuern oder wenigstens die notwendigen Garantien für eine spätere Zahlung zu erlangen. Es handelt sich um eine Summe, die an 11 Millionen Zloty heranreicht und die durch ein ordnungsmätziges und vom Ober sten Verwaltungsgericht bestätigtes Verwaltungs verfahren festgesetzt worden ist". für das ZMsmerk Mutter und Kind