Volltext Seite (XML)
HLH2 FTr-suLsLLvsF-LfSF- Nr. 35 Montag, den 3. September 1834 eachsmAmpse In Bad Elster Orettl Zschorn I. Siegerin im Vierkampf und im 100-Mcter-Lauf Bad Elster wurden am Sonntag die gau- ^iffensns Sachsenkämpfe zum dritten Male bei herr- Dchem Wetter durchgeführt. Tie Kämpfe be- Kannen bereits am Vormittag imd wurden nach Kurzer Mtttagspause mit anschließendem Festzug durch die Stadt fortgesetzt. Nach Einzug in das Vtadron begrüßte im Auftrage der Badedirek- stis» Oberregierurgsrat Paul di: Erschienenen Md anschließend der Männerturnwart Drechsler dis Gäste, Turner und Turnerinnen und dankte für das Entgegenkommen und das stete Zusam tnenarbeiten sowie dem Tv. Bad Elster für die igeleistete Vorarbeit. Er schloß mit einem drei fachen Gut Heil auf das deutsche Vaterland, unseren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und die Deutsche Turnerschaft. Kreisdietwart Rößiger, Plauen, oom Kreis Vogtland überbrachte die Grüße des verhinderten Gaudietwarts Stolze, Leipzig. In einer langen Ansprache legte er Worte Jahns verständnisvoll aus. Die Preisverteikung nahm dann der Lei ter Paul Drechsler vor. Der GÄSauplatz Vee SlymvtsEe« Ereile «eettn 1036 wie er nach seiner Fertigstellung aussehen wird: 1 Olympiastadion — 2 Schwimmstadion — 3 Festplah — 4 Freilichtbühne — 5 Südeingang 6 Osteingang — 7 Reitplatz — 8 Tennisplätze. Ergebnisse: Siebenkampf: 1. Alfred Müller, Falkenstein, 130 Punkte. Vierkampf-Turnerinnen: Gretel Zschorn, Frankenberg, 82 Punkte. Drellampf-Turner: 1894 und früherer Turn- U. Sportverein 1867 Leipzig und Robert Schaar schmidt, TV. Jahn-Mauen, je 54 Punkte. Volkstümlich- Fünkkämpfe: Ja^roang 1894 bis 1902: 1. Alfred Schmidt, Schöneck. 82 Punkte. Hochsprung: Fred Meicks'-e'', Tum- u. Sport verein 1867 Leipzig, 1,67 Meter. 5000-Meter-Lauf: Rudi Korb, Polizeisport verein Zwickau, 16,41,2 Sekunden. Weitsprung-Turner: Louis Loch, 1867 Leipzig, 6,41 Meter. 3x1000-Met«r-Staffel: Polizei-SV Zwickau, 8,56,5 Minuten. i 100 Meter: Werner Wagner, Wilkau, 11,5 Sek. 100 Meter: Gretel Zschorn, Tv. Fran kenberg, 13,9 Sekunden. 4 X 100-Meter-Staffel: Ent^erdungslaus Tur ner, Tum- und Sportverein. 1867, für Turne rinnen Tv. ^Jahn-Plauen. gesttaae der Tümer in Waldenburg Die alte Jahn- und Temerstadt Waldenburg stand am Sonnabend und Sonntag ganz im Zeichen der Tümer. Der Turnverein 1844 zu Waldenburg konnte auf ein 90jä!hriges und die Turnerschast Altstadt-Waldenburg auf ein 50- jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Doppel- fubiläum war Anlaß gemig, um die Turner- rnnen und Turner des gesamten llnterkreisgebietes Glauchau-Meerane zu dem Jubelfest zu vereinen. Den Giebel der Straßenseite an der erneuerten gang der schweren Prüfung ungewiß, denn die 2, gewinnen wmnen. wieder mal nicht gehen. Merkur hielt in der Deutschland fällt also auch im nächsten Jahre I Stürmerreihe sehr zurück, ihr fehlt ein nötiger 1 : 3 Nationalmannschaften von Deutschland und Ita lien stanken auch am Sonnabend noch ohne Punkt oerlust da, und da auch der letzte, 210 Kilometer lange, von Partenkirchen . nach Füssen führende Tagesabschnitt von beiden Mannschaften ohne Strafpunkte erledigt wurde, gab erst die Schnel- ligkeitsprüfung auf dem Füssener Dreieckskurs den Ausschlag, Diese Prüfung wurde mit einer Span nung verfolgt, wie kaum eines der größten inter nationalen Geschwindigkeitsrennen. In Anwesenheit des Führers des deutschen Kraftfahrsports, Obergruppenführer Hühnlein, und des Bayrischen Statthalters, General Ritter v. Epp, konnten die BMW-Fahrer Stelzer, Henne und Mauermayer auf ihren 750-Kubikzen- timetcr-Maschinen ihren im Vorjahre in Wales errungenen Sieg wiederholen und somit die be gehrte Trophäe zum zweiten Male hintereinander die Aufgabe zu, die Sechstagefahrt zu organisie ren. Der Sieg war allerdings sehr knapp, denn der Zeitvorsprung vor der italienischen Gilera- Mannschaft mit L. Eileva, R. Grana und E. Villa betrug nur 10 Sekunden. Turnhalle des Turnvereins Waldenburg 1844 i ziert seit einigen Tagen eine künstlerische Aufschrift ' „Turnverein Waldenburg von 1844" verziert mit einem vierfachen ll und dem Hakenkreuz. Es ist dies ein JubWumsgeschenk des Konsuls Kurt Plaschke in Chemnitz und seinem Vater Stephan Plaschke, der Ehrenmitglie des Turnvereins Ht. VeuW« Sieg del der Motorrad. Sechstagesahrt gend 17 :1V (9:6)! Einen beachtlichen Sieg errang die Jugendelf geg-sn dis als spielstark Handball-Gankiga PSV—TBL 9:1. Gablenz—Burkhardtsdorf 12 :4. Wünschendorf—Borstendorf 10 r 10. Hainichen—DSC 7 : 6. Aegir—Rottluff 5:6. Tkl. Chemnitz—Preußen 12:8. Merkur 1 — Postsportverein Chemnitz 1 (0:1). Auf dem Sportplatz an der Talstraße trafen sich gestern beide Gegner »um ersten Der. bandsspiel, in dessen Verlauf die Chemnitzer beide Punkte mit nach Haus« nehmen konnten. Die Postler entpuppten sich nach und nach als eine ungemein zähe und schnell« Elf, und sie haben den Sieg auf Grund ihrer Ausdauer uud Verbissenheit verdient. Allerdings konnte vieles anders werden. Es konnte auch Merkur der Sieger heißen, aber es wollte VMW-Mannschaft gewinnt mit 10 Sekunden . die. Migmdelf gegen die als sPElMck Norkvruna bekannte Gablenzer Jugend. In einem schonen fairen Spiel gab der Oberlichtenauer Sturm den Am Sonnabend nachmittag lstm Fussen die Ausschlag und da vor allen der Halblinke der 14. Internationale Motorrad-Sechstagefahrt zu mit 10 Loren den Haupteil am Siege hat. Wüstere i gegangen. Bistum Schluß war der ^Aus-: Torschüsse der Mittelstürmer 3, der Halbrechte """"" "> - Linksaußen 1 und linker Verteidiger 1. Die Ergebniste oom Sonntag To. Oberlichtenau 1. Jgd.—Tv. Gablenz I. Ju Führer, das Spiel erscheint viel zu engmaschig, da» Dreiinnenspiel konnte sich nicht durchsetzen, und was lauf die Nutzen kam, wer meist nach eine Beute der blendend spielenden Läuferreihe der Post. Auch vermihte man wieder den nun einmal bedingten Schutz au« allen Lagen, so daß auch gut gemeinte Angriffe erfolglos blieben. In der Hintermannschaft hatte Torwart Weipert einen schlechten Tag. Zwei Treffer hat er auf dem Gewissen, während die beiden Verteidiger sich ganz gut machten. Merkur« Läuferreihe batte »u tun, sich der energischen und gefährlichen Angriffe der Poftsportler zu erwehren. Wenn dabei auch nicht alles voll gelang, so soll da» an der Niederlage nicht matzgebend sein, dt« sich vielmehr die Stürmerreihe zuzuichreiben hat, die eben keine Erfolge zustande brachte. Der Elf der Post gelang wieder einmal alles. Augenfällig kam der Ball dorthin, wo ein Mann stand. Die Elf war überaus flott und fackelte nicht lange in d« Ballabgabe und im Schutz. Die Mannschaft ist nicht gerade überragend, aber eine gute Durch schnittself, die noch manchem Gegner des Leben schwer machen wird. Das Spiel war j«derzeit spannend und aufregend und konnte von beiden Mannschaften gewonnen werden. Auf Grund ihrer Energieltistuna haben di« Poftsportler aber verdient gewonnen. Börner (Preußen) hatte alle Hände voll zu tun, er war dem Spiel« «in ger«chter Leiter. Merkur 2 — Reichsbahn Chemnitz 2 3:3 ft:2). Merkur A. H. — Germania Mittweida A. H. 8:3 (2:1). Borschlubrunde um de» Mutschmampolal Polizei-Fortuna Leipzig 6 :0. 01 Dresden—SpuBT Plauen 1 :0. Chemnitzer Bezirks-Klasse Germania Mittweida—CBC 1933 0:5. Sturm—Preußen 1 :5. Teutonia—VfB Oberfrohna 1:2. National—FL Roßwein 3:1. Thüringen Weida—VfB 2:2. SC Lim!bach-SF Harthau 2:3. BL Hartha—VfL 05 Hohenstein 5:0. Chemnitzer Kreis-Klasse: 2. 'Abteilung Deutschneudorf: BL—TV Schellenberg 1:S (0 :2). Neuhausen: TV—BL Grünhainichen 2:2 (1:0). Zschopau: 1. FL—Spottvgg. Olbern hau 4 .2 (2 -.1), 3. Abteilung Lhemnitz: Reichsbahn—Tschst. Altchemnitz 2:1 (1 rI). Döbeln: SV—Wacker Chemnitz 3:0 (1 :0). Frankenberg: Merkur—Poft SB Chem nitz 1:3 (0:1). Rochlitz: VfB-FL 1899 Mittweida 6:4 (2:2). Waldheim: Spielvgg. -Grün-Weiß Waldheim-Ri. 6:4 (3:4). 4. Abteilung Lugau: SC—SV Grüna 3:2 (2:1). Zwö nitz: VfB—BL Oelsnitz 2:2 (2 :0). Oberlung- witz: Germania-VfB Neu-Oelsnitz 5:4 (3:1), Ges. 5. Abteilung Adorf: TV—TV Berbisdorf 5:3 (3:0). Einsiedel: Viktoria—BL Burgstädt 7:2 (3:1). Eppendorf: BV—Sportvgg. Hartmannsdorf 2:4 (1 :2), Vgt. TV—TV Klaffenbach 0:3 (0 : 2). Niederwiesa: TV—TV Taura 2:2 (2:1). Oederan: SL—SV Penig 9:4 (6:2). D/Os w/// ak'sKSir ' Roman von Klara Haidhausen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg 41 (Nachdruck verboten) Mit seltsam tiefem Leuchten glitten Franz Hor manns Micke durch das geöffente Fenster, über dis schon herbstlich bunten Blumen seines Gar tens hinweg zur blaue» Gipfelserue. Ja, darum wollte er Lore Berger bitten — wenn er an ihrer Seite droben stand auf seinen Bergen in seligem Gipfelglück Dann, wenn der Kampf des Aufstiegs hinter ihm lag, wenn mit den Schatten der Tiefe auch alle allzu irdischen Schlacken seiner Neigung 'im Tal zurückgeblieben waren — dann kennte er ihr wohl mit reiner Hand und lauterem Herzen seine Freundschaft bieten und sie würde nicht zögern, Treue uni Treue, Vertrauen um Ver trauen zu geben. Unwillkürlich mußte Doktor Hormann vor sich hinlächeln. So weit war er schon mit seinen Ge danken und Plänen und wußte noch nicht einmal, tob sie ihn überhaupt begleiten würde. Jedenfalls war es ein Glück, daß sie gestern die kleine Zärt lichkeit, zu der er sich von seiner kühnen Hoff nung betört hatte Hinreißen lassen, nicht bemerkt hatte. Sonst hätte sie heute wohl allen Grund, an seiner ehrlichen, uneigennützigen Bergkamerad- fchaft zu zweifeln und würde im Gedanken an den fernen Geliebten sein Ansinnen sicherlich glatt ab lehnen. So aber —. Ungeduldig glitt sein Blick zu der großen Standuhr hinüber, die eben zum Zehnuhrschlag ausholte. Na, nun würde sie ja gleich kommen! Hoffentlich ließen dann die Pattenten noch ein Viertelstündchcn frei für ein« ungestörte Aus sprache. Die Wünsche Dithas, die wie Franz richtig vermutet hatte, eben die Treppe herunterstieg, bewegten sich genau in der entgegengesetzten Rich tung. Sie dachte: Hoffentlich sind schon Patien- i ten da, damit wir leichter über dieses erste Zu sammensein nach dem gestrigen Abend hinüber kommen! Aber nein, die Diele war noch leer und drin nen rm Arbeitszimmer — da saß er ja auf ihrem Stuhl und wartete offensichtlich auf sie. Un sicher trat sie näher, doch schon der erste Blick in sein Gesicht brachte ihr Erleichterung. Gottlob, er lachte ihr herzlich, unbefangen, Herter ent gegen — mein Gott, warum sollte er schließlich auch nicht! Für ihn hatte ja der Abend nichts Böses gebracht. Franz hielt die Hand fest, die Ditha ihm zum Guten Morgen geboten hatte und zog sie dar an tiefer in den Erker, mitten ins Helle Sonnen licht. Einen Augenblick ruhte sein Blick prüfend aus ihr, dann schüttelte er mißbilligend den Kopf. „Ich fürchte, ich muß Sie nochmals zu Bett schicken, Fräulein Lore, Sie sind offenbar Noch recht angegriffen. Ich hatte geglaubt, daß einige Stunden der Ruhe alles wieder wettmachen wür den, aber ich habe mich wohl getäuscht." Einige Stunden der Ruhe! Bitter klang das Wort in Dithas Herzen nach. Wenn er wüßte, was das für Stunden der Ruhe gewesen waren! Stunden, in denen sie immer wieder ihr Glück zu Grabe getragen, Stunden, in denen sie sich verzweifelt den müden Kopf zerbrochen hatte, wie es ihr möglich sein würde, das Doktorhaus so rasch als möglich zu verlassen, ohne ihr Geheim nis preiszugeben. Alle möglichen abenteuerlichen Pläne hatte sie erwogen und verworfen, um schließlich schaudernd einzusehen, daß jeder dieser Pläne in ein neu erliches Netz von Lügen und Täuschungen führen mußte. Und warum das alles? Nur um ihrer Eigenliebe eine Demütigung zu ersparen, die sie hundertfach verdient hatte? Nein und tausendmal nein! ' . . Langsam, unter unsäglich bitterem Ringen nur mar Ruhe und Klarheit über sie gekommen. Nein, man machte nicht ein Unrecht durch ein viel grö ßeres gut. Und wenn es dafür, daß sie unter falschem MMN in dieses Haus gekommen war, I tausend Entschuldigungen gab, die sie freisprachen vor Gott und vor sich selbst — für das, was jetzt- noch kam, war sie verantwortlich. Es gab nur einen Weg, der heute und in aller Zukunft vor dem Forum ihres Gewissens zu Recht bestehen würde: den der Wahrheit. Nur diesen Weg durfte sie gehen, wenn sie wieder werden wollte, wie sie früher war — klar, aufrecht, sich selber treu. Also sprechen, sich offenbare«!, sobald sich Ge legenheit dazu bot und dann — gehen! Das war daS Schwerste, Franz nicht mehr sehen dürfen, seine liebe Stimme nicht mehr hören, ein Leben im Schatten leben müssen, allein — niemals mehr so wie jetzt mit ihm in der vollen Sonne stehen — wie tausend spitze Nadeln bohrten sich diese Gedanken in Dithas armen Kopf. Ach, warum war sie nicht wirklich die arme, unbekannte Lore Berger, daß sie hier bleiben durste — hier, wo die Sonne war! Aber wer von Gott an einen Platz! im Leben gestellt war wie sie, der hatte dis heilige Pflicht, diesen Platz auch auszufüllen, so lange er nicht an einen höhe ren Posten berufen wurde. Nun sie sich getäuscht hatte, als sie diesen Ruf zur tiefsten Erfüllung ihres Frauenlebens zu vernehmen glaubte, ge hörte sie wieder ihrem Berufe. Ein schmerzliches Lächeln zuckte um ihren blas sen Mund, als sie nun zu Franz aufsah. „Nicht doch, Herr Doktor," wehrte sw seinen besorgten Worten. „Es geht mir schon wieder ganz gut." „Wieder ganz gut!" ahmte er nach und hielt ihre bebenden Finger fest, die sich aus den seinen zu lösen versuchten. „Ich wäre ein sehr schlechter Arzt, wenn Sie mich so täuschen könnten, Fräulein Lore!" Durstig trank Ditha den ivcichen, zärtlichen Klang der lieben Stimme in sich hinein. Wie er sich mühte, den Grund ihrer Not zu erfassen! Warum nur half sie ihm nicht, warum sprach sie nicht, da sie doch gekommen war, um zu sprechen? Ach, weil sie wieder auf das törichte Herz hörte, das um Aufschub bettelte. Vierzehn Tag« hatte sie noch Frist, ehe die Pflicht sie wieder nach Luzern zurückrief — warum sollte sie diese vier zehn Tage nicht ausnützen bis zum letzten? Vier zehn Tage noch um Franz sein dürfen, vierzehn Tage endloser Qual — aber einer Qual, die trotz dem Seligkeit war im Vergleich zu der Einsam keit, die nachher kam. Nein, sie würde noch nicht sprechen, heute und Morgen noch nicht, sie würde die Gnadenfrist, die ihr das Schicksal gütig noch gewährte, nicht her schenken. Langsam kam das Blut in ihre Wangen zu rück. Sie schüttelte den Kopf. „Ich will Sie nicht täuschen, Herr Doktor! Aber gerade Sie als Arzt wissen doch sicher ani besten, daß man von derartigen Nervenkrisen nicht allzu viel Auf hebens zu machen braucht." Franz lachte leicht auf. „Wenn Sie nur eins von den nervösen Frauenzimmern der gewöhn lichen Sorte wären, freilich nicht, Fräulein Lorek Aber das sind Sie nicht! Immerhin — ^ver suchen wir's einmal mit der Methode, die Sie Vorschlägen — sprechen wir von etwas anderem!" „Oder vielmehr — arbeiten wir!" korrigierte Ditha mit einem Anflug ihrer alten Schelmerei. „Sollte dieses Rezept nicht das beste sein?" „Durchaus nicht," kam es energisch zurück „Denn erstens ist heute ein regelrechter, gottge segneter Feiertag, an dem man nur das Nötigste arbeiten soll und, zweitens habe ich doch etwas sehr wichtiges mit Ihnen zu sprechen." „Ja?" Fragend sah Ditha zu ihm auf. Sie standen noch immer neben dem Fenster des Erkers. Nun hob der Doktor die Hand gegen Süden: „Ich gehe morgen für acht Tage in die Berge — wollen Sie mittömmen? Vielleicht wäre das die beste Medizin!" „Herr Doktor!" Mehr sagte sie nicht, aber beide Hände streckte sie ihm entgegen in heiß aufquellender Freude und ihre Äugen strahlten so hell, daß er an ihrer Bereitwilligkeit nicht zweifeln konnte. — Zu hell, denn das weckte tausend Wünsche, die schlummern bleiben sollten. (Fortsetzung folgt.)