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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193408241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340824
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-24
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
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/ santwärtimg für Boll Rührer getragene Ur- beit" s^nen Dank ««sprechen lassen. Mr SchM, letter der dawtschen Wesse dkftfen in dtcher Ach. schwnung dke BesMiguiH für die RichtSgkeft de* grundlegenden Neuorgamsaticmen des deutschen Journalistenstcmdes sehen. Der Abkehr von »en chaotischen ZuWnden des früheren deutsche« Pressewesens! ist der Neuaufbau km Geist ver journalistischen Disziplin, der Verantwortung vor ver Nation und vor den Trägern ihrer Autorität gefolgt. Die Presse ist nicht mehr Selbstzweck, sondern dienendes Glied der Bolksgemeinschaft. Auch in diesem Sinne M der naftvnakpolktlschs Erfolg des 19. August Beweis dafür, daß dis deutsche Presse allen Herabwürdigungen Usbel- wollender im Anslande zum Trotz heute aus dem richtigen Wege sei. Dieses Bewußtsein soll uns aber auch gleich zeitig Anspom sein, uns Mit vermehrten Kräften unserer verantwortungsvollen Aufgabe zu wid men. Der Dienst am Volk wird für den deutschen Schriftleiter künftig mehr denn je gleichbe deutend sein mit dem Dienst am Führer und Oberhaupt des Reiches. Denn Niemandem ist die deutsche Presse zu mehr Dank vecpflkchtst wie dem Führer, der allein durch sein« geschicht liche Tat der nationalen Revolution die Voraus setzung schuf für die UebemEndung der journa listischen Disziplinlosigkeit und Verwahrlosung de» früheren Zeit. Damm rst es uns ein Gewissensbedürsnis, heute in dankbarster Gesinnung das Gelöbnis treuester und immerwährender Pflichterfüllung! für den Führer Deutschlands zu erneuern. Es kebs Adolf Hitler! Es lebe der Führer! gez. Weitz Leiter des Neich-veroandes der Deutschen Presse. Mrchennachrichten 13. Sonntag nach Trinitatis Krankenberg, Gtadtktrche. V. 9 Uhr Predigtg. mit Beichte und Nbendmahlsfebr, Ps. Sell. 11 Uhr Kindergottesd., Pf. Sell. Vorbesprechung heute abend >'x8 Uhr. Kirchentaufen und Kinderbeerdigungen: Pf. Stenz. — Mittwoch: A. 8 Uhr Bibelstunde im Pfarr amt, Pf. Stenz. LandeSkirckl. Gemeinschaft, Schlofistr 16. '/,11 Uhr Sonntagsschule. A. V«9 Uhr EvangelisationSversamml. für jedermann. - Montag: V-6 Uhr Kinderbund. A. >/,9 Uhr Jugendbund für EC. — DienStag: b«9 Uhr Bibelstunde für jedermann. — Mittwoch: >/«9 Uhr Gemeinschaftschor. Bischöfl. Metbodisten-Ktrch« (Ev. Freikirche). N. 3 Uhr Predigtg., Prediger Böttger. („Reichspost", Winklerstraßs.) — Dienstag: A. 8 Uhr Bibelstunde. („Reichspost", Winklerstraste.) LandeSk. Gemeinschaft, Jrbersdorf. 1 Uhr Sonn» tagSschule. A. >^9 Uhr Versammlung, Br. Schimbke, Mittweida. — Jedermann ist herzlich willkommen. Niederlichtenau. V. > .9 Uhr Predigtg. ' ^10 Uhr Klndergottesd. A. 8 Uhr Bibelstunde, Arnold. — Aufgeboten: Malter Bruno Rehnert, Bedachungs- geschästSinh. in Auerswalde, und Gertrud Elisabeth Römer in Nieder!. — Getraut: Paul Gerhard Illgen, Kaufmannsgeh. in Merzdorf, mit Dora Irm gard Thiele in Nieder!. Hans Hellmut Tittel, Schlosse» in Oberl., mit Luise Marianne Irmscher in Nieder!. Niederwiesa. 9 Uhr Predigtg, Pf i. R. Schneider. — Mitiwoch: 6 Uhr Evang. Schulknabendienst. — Freitag: 8 Uhr Beichte u. Abendmahl, Ps. i. R. Rudolph. Klöda. V. 9 Uhr Predigtg., Pf. Skorka. V. 11 Ubr Kindergottesd., Ps. Skorka. — Montag: A. 8 Uh» Schulungskreis des Ev. Jugenddienstcs. — DienStag: A. 8 Uhr Kirchenchor. Mitiwoch: N. 8 Uhr Aclteren» tverk. — Donnerstag: A 8 Uhr Bibelstunde. — All« Veranstaltungen finden, wo nichts anderes vermerkt ist, im Kantorat statt. LangenstriegiS.' ' ,t0 Uhr PredigtgotteSd. Uhr Konfirmandengottesdienst Manusttivte nicht zweisettiq beschreiben berechnet und macht es zur Unmöglichkeit, Ver- Bestimmungen des Dienstreglements im Genick. zur Staatsführung Adolf Hitlers abgelegt. Im Führer der NSDAP ist Volk und Reich zur Erklärung des Mrers de» Reichs - oekbmdes der Deutschen Presse können, ist ein ewiger, an das starre Band der Schienen gebundener Kampf mit rücksichtslosen Kraftfahrern, die keine Bremse am Wagen zu haben scheinen und unbedingt noch um Handbreite vor dem Straßenbahnzug über den Gleiskörper Ser Sührer veftWttgt Vie VM«e zum 2rei«H6parteitag Der Kanzler unterbrach seinen Flug nach dem Obersalzberg unerwartet in Nürnberg, um sich über den Stand der Vorbereitungen zum Reichsparteitag zu unterrichten. Die Aufnahme zeigt ihn mit dem Führer des Gaues Franken. Julius Streicher (links), beim Studium der Pläne. der arme Fahrer nicht an seinen Fahrplan dächte und sich mit einer Hornhaut panzerte, würde er jeden Morgen ein Halbduhend Fahrgäste auf der Plattform wegen Beleidigung feststellen lassen! Wie wir in eine Kurve kommen, will einer ab springen. „Du kannst ruhig mal langsam fahren!" müssen, mit rücksichtslosen Fußgängern, die da meinen: mag er doch langsam fahren, ich habe ja auch Zeit, mit Kutschern, Radfahrern, Kindern Es ist doch! gut, daß einem nicht jeder Jungen- träum in ErfüllunNg geht... Lohengrin. unlösbaren Einheit verschmolzen. Adolf Hitler ist Deutschland und Deutschland ist Adolf Hitler. seiner Glocke. Es nutzt nichts; er muh halten, muh Zeit verlieren, und als er abstekgt, um per sönlich etwas nachguhelfen, da zeigt skch's, daß der Kutschier im friedlichen Morgenschlaf lag. Ich bin schon halb-tot nach der ersten Fahrt. Auf der zweiten Fahrt aber widerfährts uns: aus einem Hausflur heraus kommt ein Achtjäh ¬ riger auf feinem Roller gesaust, schaut nicht rechts und nicht links und flitzt kaum drei Meter vor Kinder. Diese Zahlen sind indessen infolge ein seiliger Auslese sicher noch zu günstig; ho hat Hirsch die akademisch gebildeten Lehrerinnen aus geschlossen, und gerade diese haben so gut nfi« gar keine Kruder. Jedenfalls darf man an nehmen, daß von einer akademisch gebildeten Frau im Durchschnitt nicht mehr als ein Kind erzeugt wird. Das bedeutet natürlich «in noch rascheres Aussterben, als wir es bei den mäun^ lichen Akademikern fanden. Ist dort zwar die Kinderzahl in der Ehe auch nicht viel größer, so ist doch dauernde Ehelosigkeit viel weniger häufig. Mit GloSe und Ztromlurbel Chemnitzer Brief Als Junge, nicht wahr, da haben Sie sich zuweilen gern auf den „Porderpcrron", wie man damals zu sagen pflegte, gestellt und haben im Gerste unentwegt dem StrasMbahuführer jeden Griff nachgemacht. In Ihrer Phatasie haben Sie damals mindestens so gut wie er einen Straßenbahnzug zu führen vermocht, und wenn man Sie damals gefragt hätte, was Sie werden wollen, dann wäre es für Tie wahrscheinlich eine glatte Selbstverständlichkeit gewesen, daß Sie, nachdem der Droschkenkutscher nun einmal an Glorie in Jungenbetzen verloren hat, mit: „Strafenbahnführer" geantwortet hätten. Ter liebe Gott wird die meisten von Ihnen davor bewahrt haben. Schütteln Sie nicht den Kopf und sagen Sie nicht, der Mann habe es doch gut in seinem glasoerdeckten Hause bei fest stehendem Tienslplan und feststehendem Gehalt! Als Journalist hat man zuweilen „Anwand lungen", und in einer solchen Anwandlung erbat ich mir von der StraßenbahndireMon di!e Er laubnis, einmal als Begleiter des Wagenführers einen ganzen Tag auf der „vorderen Plattform" — so sagt man ja heute — zubrrngen zu dürfen. Ich kann Ihnen gleich im voraus verraten — ich habe es nicht 8 Stunden, ich habe es kaum 4 Stunden ausgehalten und war dann glatt zwei Tage krank! Es ging schon gleich gut los. Die erste Fahrt begann früh um 5 Uhr brausten in einer Sied lungsoorstadt und führte nach der Innenstadt. Gleich an der Endstation war der Wagen über füllt, überfüllt von Menschen, die älle noch nicht ousgeschlafen hatten. Und Menschen di« noch nicht ausgeschlafen haben, sind bekanntlich leicht reizbar und rasch nervös. Das zeigte sich auch hier wieder. Es wurde mächtig darüber geschimpft, daß der Wagen so überfüllt war. Und weil sich keiner die Mühe machen wollte, seine Beschwerden bei der Direktion onzubnbgen — das ist unbequem und kostet Zeit und Briefpapier — so lud man sie einfach beim Fahrer ab. Der gehört auch dazu und ist außerdem durch Dienstreglement ver pflichtet, höflich gegen das Publikum zu sein, kann also nicht wiederschimpfen. Ueberhaupt das Dienstreglement! Es schreibt ihm ja auch vor, alten, gebrechlichen oder bepackten Personen beim Ein- und Aussteigen behilflich sein. Während der kurzen Pausen an einer Endstelle wollte der Fahrer nun pflichtgemäß einer Dame beim Ekn- steigen behilflich sein, für die rem sachlich der Be griff „bepackt", genau genommen aber auch der Begriff „alt" galt. Wissen Sie, was der Dank war? Ein pickiertes: „Fassen Sie mich nicht an, Sie unverschämter Mensch!" Wie man's macht, macht man's falsch Aber, das war ein« Erfahrung^ die ich erst später machte. Zunächst traten wir erst einmal unsere erste Fahrt an. Mit vollbesetztem Wagen. An jeder Haltestelle stand eine ganze Kompanie Menschen, die zur Arbeit wollten. An jeder Hal testelle gab es nerveuzermürbenden Aufenthalt. Immer besorgter wurde die Miene des Führers. I— lind dann?!! Aber es war ja noch mal alles Der Fahrplan ist auf Bruchteile von Minuten gutgegangen. Die deutsche Presse, geeint im nationalsozia listischen Staatsgedanken, hat die Genugtuung, daß sie zu ihren Teil an der Vorbereitung des gewaltigen Abstimmungserfolges Mitwirken durste. Reichspropagandaminister Dr. Goebbels hat der Presse und ihre „vorbildliche vom Geist der Ver meinen Sie wohl, was geschehen wäre, wenn es vielleicht ein Unglück gegeben hätte? Die Frau hätte wahrscheinlich beschworen, daß der Stra ßenbahnfahrer an dem Unfall schuld gewesen sei. Berlin, 23. 8. In der „Deutschen Presse", . ' - ... dem Organ Kes Reichsverbandes der Deutschen dem in voller Fahrt befindlichen Wagen über die Presse, veröffentlicht der Leiter des RDP nach Scheuem Dl« Bremsen schrewn auf, s» iah r^ßt Volksabstimmung folgende Ausführungen: sie der Fahrer herum. Der Wagen bäum« sich j ° ' förmlich auf, und doch kann es der Fahrer nicht ! mehr verhindern, daß der Junge umgerissen wird. - Das deutsche Volk hat am 19. August ein Gott sei Tank — es ist ihm nichts geschehen, überwältigendes und imponierendes Bekenntnis Im nächsten Augenblick springt er schon wieder auf """ - """" und rennt mit seinem schlechten Gewissen wie ein Wiesel davon. Oben im zweiten Stockwerk aber öffnet sich ein Fenster und eine sich überschlagende Frauenstimme schreit den Fahrer an: „Dil Trot tel! Tu hast wohl nicht ausgeschlafen?" — Was grollt er den Fahrer an, und wie der nur fach- uu-u) o«", M auf das Verbot hinweist, brüllt ihm der an- z und nervösen Fährgästen, und immer fitzen dem dere im Abspringen noch schnell ein „Lump" zu. ' geplagten ManN mit Glocks und Strom kurbel Mitten auf den Gleise» vor uns holpert ein die Zeiten des Fahrplans und die unerbittliche» Pferdegeschirr. Ter Fahrer rasselt Fortissimo mit Bestimmungen des Dienstreglements im Genick. , Und so ging es weiter, wie des Dienstes «wig spatungen emzuholen Die Anschluße in der Stadt gleichgestellte Uhr es vorschrieb. Aber keine Fahrt aber warten nicht, und schon wurden die zur Ar- verlief ohne Moment«, di« einem das Herz stok- beit strebenden Menschen rebellisch. Schuld ist ken machten. Der Dienst des Straßenbahnfahrers, natürlich der Fahrer. Es fallen Bemerkungen, Has habe ich! in den wenigen Stunden erkennen der Spott wird giftig und persönlich und wenn " ... - . . (Nachdruck verboten) 33 an des Sohnes Seite zu sehen, war doch so schön Auch der Doktor sah, in tiefes Sinne» ver- Er ging rasch um ihr kein« Zeit mehr zu einer erfüllen. Mann, der sie von ganzem Herzen liebt, brauch ihn, um glücklich zu sein." Schmerzlich berührt schwieg Frau Hormann. Also nickts! Und der Traum, das lieb« Mädchen Gedanken Franz Hormanns der lockenden Fata Morgana, die ihm d« erregte Phantasie plötzlich vor die Seele gaukelte. chat sich dir in Hetz und Sinne geschlichen, um eine ander« kreisen deine Gedanken heute in Zwie spalt und Unrast schon den ganzen Tag, um eine andere braust dir das Blut so heiß und fordernd In den Adem! Was Franz Hormann wohl geantwortet hätte, wenn ihm jemand so flipp und klar den Spiegel Ter Toktor nickte: „Ja, ich weiß — außerdem eine Prachterschinung — eine wirklich Prin zessin könnte räch schöner und vornehmer aus- fehen!" Ungewiß sah Frau Hormann zu ihm auf: „Spöttelt du, Franz?" Ta wurde er ernst. „Verzeih, Mutterchn — nein gewiß nicht! Ich wollte damit nur an deuten, daß sehr wahrscheinlich schon ander« vor dir und mir die Entdeckung gemach haben, daß Ich- So schob auch Dr. Hormann sein« Erregung auf das vorangegangene Gespräch mit der Mut ter und auf die Schwüle der langen Sommer nächte, die das Blut immer wieder dagegen rebel lieren mach», daß ein Mann auf der Höhe der Kraft Jahr um Jahr einsame Wege gehen will. Franz Hormann sprang hastig aus, so unver mutet, daß die Mutter'jäh zusammenzuckt« „Ber- zsih, Mama," bat er, „ich möchte nun doch nach Fräulein Lore sehen — und dann ei» wenig musi zieren. Es ist so unerträglich schwül Hier her außen." „Geh nur, Franz!" nickte di« Mutter gütig zu rück. „Ich werde dir noch von ferne ein bißchen zuhören und dann zu Bett gehen. Schlaf gut, nwin Bub!" Einen Augenblick lang hielt der junge Arzt die Hand der Mutter fest, dann beugte er sich rasch nieder und drückte seinen Mund darauf. „Schlaf gut, Muttel, imd sei nicht böse! Es tut mir leid, daß ich deine» Wunsch nicht er füllen kann!" D/Ua w/// Roma» von Klara Haidhausen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalkt Manz, Regensburg Ei» leises Staunen klang vom Sohne herüber: ten. Kennst du die schlanke anmutige Frau im „Tas sagst du mir, Mutter? — Du, die doch selbst in einer reinen Liebesehe das höchst« Glück Er sah sich in sein Haus treten, von dem Jubel laut dsr liebsten Frau empfangen, «r fühlte einen weichen, süßen Mund auf seinen Lippen, den bebenden Körper eines jungen Weibes in seinen , „ „ , .Armen. — Und sah zwei Menschen, die eins in ' Erwiderung zu lassen. Franz Hormann war kein ' Liebe sich über das Nettchen ihres Kindes beug-' Freund davon, viele Morte über etwas zu v«r- weichm, blauen Kleid, Franz Hormann? Ten feinen Kopf mit den dunklen Flechten, die großM, strahlenden Augen? Sei ehrlich gegen dich selber, ehrlicher, als du es .gegen die Mutter warst! Das ist nicht dein blondes Lieb von einst, von dem du nie loszukomme» glaubtest. Eine ander« Fräulein Lore ein sehr liebes und begehrens wertes Mädchen ist. Die eben zitierten Morte stammen von Achim von Friedel, der heute in einen ganzen Begeisterungssturm geriet, als er sie kennen lernt«. Nach allem, was ich heute , — — »- , — —v sckwn sah, ist Lore Vergers Herz entweder über- geweien. Haupt nick« mehr frei oder aber sehr stark im Auch der Doktor sah, m tiefes Sinnen ver- Begriffe, fick, meinem Freund« 'zuzuwenden. — koren, znm Haus hinüber, wo aus dem Fenster Aber aub wenn dem nicht so wäre Sieh seines Sprechzimmers Helles Licht herüberschim- mal, Mnttercken, ich bin ja gewiß nicht blind werte. Er fühlt«, das; die Mutter neben ihm gegen alle ihre Vorzug«, ich glaube mit dir, daß I mit einer wehen Enttäuschung rang. Wie hafte sie einen Mann sehr glücklich machen könnte — ! sie gesagt? Ick) hätte so gern noch mein erstes aber ich liebe sie nibt, werde wohl niemals wie-Enkelchm gesehen! — Armes Mütterchen — sie der eine Frau lieben können, wie ich Titha ge- ' würde wohl vergebens auf diese Freude warten liebt habe." ' " s müssen! Tie Mutter schüttelte den Kopf. „Muß das. Freilich — unendlich schön müßte es wohl denn sein, Franz? Sieh, ich bin alt und bab« sein, zu wissen, daß da drinnen im Haus — im Leben viele Ehen gesehen, die aus beiher, ; hinter einem der freundlich erleuchteten Fenster leidenschaftlicher Liebe geschlossen waren und nach — ein junges Weib sich in treuer Muttersorge einigen Jahren zerbrachen — und manche andere" über eine Wieg« neigte! — Willenlos folgte» die dagegen, die auf der Basis gegenseitiger Achtung «vkrrmarm« der lockenden ikaka und ruhiger Neigung gegründet, glücklich waren ein Leben lang Ter wohl erwogene Bund reifer, verantwortungsbewußter Menschen steht doch un- endlich höher als die triebhafte Vereinigung zweier Verliebter, di« sich einbiideu, über alles zu lieben, im Grunde aber doch nur in blindem Gehorsam den allgewaltigen Schöpfungswillen der Natur gefunden hat?" Sie nickte. „Trotzdem — ja vielleicht gerade weil Vater und ich so glücklich waren. Solche Ehen sind selten im Glücksrad des Lebens nnd fallen wie das große Los kaum zweimal nachein ander in eine Familie." Franz sah einen Augenblick versonnen vor sich hin. Hatte die Mutter recht? Mußte deshalb seine Liebe zu Titha Schiffbruch leiden? Dann aber hob er mit einer energischen, abschließenden Bewegung den Kopf. „Ich will doch darauf warten, Mutter! Kein Mensch kann über sein« seines Innern vor Augen gehakte» hätte? Jeden- Natur hinaus. Ich kann warte.», ich kann ganz: falls war er selbst noch nicht bei dieser Einsicht vetzichte», aber ich kann nicht mit kühlem Herzen «»gelangt nnd dachte nicht daran, die lockenden freien. — Und auch Fräulein Lore verdient einen ! Bilder, die ihm vor der Seele gaukelten, in so enge Verbindung mit der Person Lore Ber gers zu bringe». Wir täuschen uns ja nirgends leichter als in de» Zugängen unseres eigenen lieren, was seiner Ansicht nach nun einmal nicht zu ändern war. Drinnen in der Diele, zwischen seinen Blumen, verhielt er zögernd den Schritt. Er hatte Lore Berger bitten wollen, ihre Arbeit zu «enden — nun erschien es ihm auf einmal ziemlich unmög lich!, sie heute noch zu sehen nnd gleichgültige Worte mit ihr zu wechseln. Aergerlich wandte er sich ab und stieg dke Treppe zum Musikzimmer hinauf. Mas hafte er nur heute? Nerven und Launen wie ein junges Mädchen! Fast ungestüm griffen seine Hände in dke Tasten. Ach, wie wohl das tat, die Spannung der aufgepeitschten Nerven ausströmen zu lassen in eine Flut von Tönen! Alle quälenden Tis- sonanzen vom Hetzen herunterzuspülen — zu lösen in reiner Harmonie! Er war nicht eigent lich ein großer Könner — seine Technik war nur wenig über ein« gewisse Mittelstufe hinaus gediehen. Aber er verstand es, alles was ihn innerlich beschäftigte, in Töne umzusehen. Er spielte nicht für andere, sondern einzig und allein für sich. Die Musik war ihm eine liebe Freundin und Vertraute, die ihn niemals ohne Trost ge lassen hatte, wenn er in irgend einer Not zu ihr geflüchtet war. Auch heute fühlte er sehr bald den wohltä tigen Einfluß der Töne auf seine beunruhigt» Stimmung. Langsam lösten sich die bewegten Weisen unter seinen Hände» zu remen, klaren Akkorden, um schließlich in einer bekannten, süßen Melodie voll sanfter Rühe zu verklingen: Guten abend, gute nacht! Heilige Abendstille lag über dem Hans, al» Franz den Flügel schloß. AbendstMe über dein treuen Mutterherzen, das voll selbstloser Lieb« dem Nachtgruß des Sohnes gelauscht hafte. Und auch die beiden jungen Hetzen, die mkt ihrem heißen Wünschen noch vor der Mittags höhe des Lebens standen, nahm eine freundlich» Nacht diesmal noch in glücklichen Frieden. (Fortsetzung folgt.) Werteren heisst - interessieren!
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