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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193408189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340818
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-18
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
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Der Führer an das deulsche voll Im Große» Sitzungssaal des Rathauses in Hamburg hielt der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler am Freitag ab«nd die nachstehende, über alle Sender verbreitete Rede: Mein« deutsche» BoUsgeuosseu und Genossinnen! Als unser greiser Beneralseldmarschall und Reichspräsident von Hindenburg nach einem gesegneten Leben die Augen schloß, gab es nicht weniger Menschen außerhalb des Reiches, die in seinem Tode den Beginn schwerer innerer Kämpfe in Deutschland sehen wollten. Elemente, die wir nie versöhnen können, zitterten auf einmal förmlich in erwartungsvoller Beiorgnis, bei der wie so oft der Wunsch als Vater des Gedankens Pate stand. „Schwere Unruhen in Deutschland-, „drohender Zerfall der nationalsozialistischen Be- wegung". „Kampf zwischen Partei und Reichswehr". „Streit der einzelnen Führer untereinander um die Nachfolge-Fraae", dies war der Inhalt der Schlagzeilen einer bestimmten Prelle, deren aufrichtige? Mitempfinden mit dem Schicksal unseres Volkes und Reiche? aller Welt bekannt ist Man lebte in diesen Kreisen wohl in der angenehmen Hoffnung daß eine wochenlang? lnkrunnslose Zeit des Reiches die Möglichkeiten bieten wurde, durch ein endloses Spiel von Kombinationen die Oeffentlichkeit in und außer Deutsch land zu verwirren, um solcherart zur an llch schon vorhandenen lnternakionalen Unsicherheit noch ein weiteres beinitragen. Im Interell? des deutschen Volkes und de? Reiches ist diele? Spiel gestön worden! Sie dürfen mir. meine Volksgenollen. glauben, daß wir sonst natürlich den Weg gewählt hätten, erst den Aooell an das Volk zu richten und dann leine Entscheidung auSznfübren. Da? Er gebnis wäre in diesem Fall nicht ander? gewesen als Io. Indem die Reichsregierung, legal berechtigt, die Zusammen legung der beiden Aemter verkündete, tat sie nichts anderes, als was nach den vorhandenen Umständen das Volk selbst gefordert haben würde Meine persönliche Auffassung »v dieiem Problem ist in dem Brief an den Herrn Reichsinnenminister eindeutig und klar zum Ausdruck gebracht. Der Herr Reichsvräsident E^ueralfeldmarlKoll von Hinden burg war vom Schicksal auserlebeu der große Mittler zu lein zwilchen dem Deutschland der Vernouaenheit und dem der Ankunft. In seinem ehrwürdto-n Alter, entrückt iedew -'"»ntt-chtiaen Wunsche, war er lür uns alle der überpersönlich» Rsvröftnkant nns?res Volkes. Ich habe in den lebten anderthalb Jahren ost nnd oft der Vorsehung gedankt, daß nach ihrer Fügung die nntionalloffa- listische Bewegung durch meine Perlon noch den Treueid in die Hande dieses wahren Vaters der Ration ableoen durfte. Doß lle mir nach so schweren Kämpfen endlich doch noch die gütige Freund schaft deS alten Herrn schenkte und somit ein V-rbältnis begrün dete. das mich beglückte, kür di» Wetton oü-r van <v„z,sn war. Der Kerr Generalseldmarschaa und R-schs»rövr-»nt ist el»« einmalige Erscheinung gewesen und kann nicht ersetzt werden. Seine Mission als Reichsvräsident wnrde durch ibn selbst er füllt. Riemand lall künftig mehr dielen Titel weiter führen. So loailch aber die Verbindung der beiden Funktionen ist nnd so ver- kallungsrechtl'ch einwandfrei das Gelek der Reiche-regieruna diese Frage löst, tn lehr muß ich eS ablebncn. Vag Recht »n diesem gewaltiasten Schritt der Reulormvng dos Deutschen Reiche? ans eine- trüber erteilten Vollmacht ab: «leiten. Rein! Das Volk selbst soll darüber entscheiden! Indem ich damit der einstigen endgültigen Gestgktnng der Verfassung des Deutschen Reiches nichts vorwegnehme, glaube ich, daß es mir gelingen wird, dem Titel de? deutschen Reichskanzlers für die Zukunft nur neue Ehre »u-ulügen! Da? Recht, eine so kübne Auslastung guslurechen zu dürfen, entnehme ich einer nunmehr bald lbiäbriaen Arbeit, die — ob freiwillig oder unfreiw-llm — einmal al? eine Wandlung und Entwicklung von geschichtlichem Ausmaß festgestellt werben wird! Als ich vor bald 16 Jahren gl? kriegsverlebter Soldat in die deutsche Heimat zurnckkehrte. treck ich dort eine Lage an, die seden Mairn zwang, seine eigene Stellung hierzu zn suchen und cinru- nebmen. Ich war kür lle aber so wenig verantwortlich wie die Millionen meiner Kameraden Ich habe mit der werdenden ^"ift schon in den Jahren des Friedens beaonnen. mein eigenes W"ft- bild zu gestalten. Ich habe aber niemals lür diols meine Aus fällungen Provaganda gemocht, niemoss versucht sts änderen auf- zuzwingen, genau wie ich mich aber auch selbst einem solchen Zwange unterwerfen ließ. Als der Krieg begann, zog ich in ihn als deutscher Soldat wie die Millionen Anderen, von dem einzigen Entschluß beseelt, getreu und wenn notwendig vis in den Tod meine Pflicht zu er füllen. In diefer Auffassung und In diesem Willen bin ich in keiner Sekunde des großen Ringens wankend geworden. Ebenso wie ich gleich meinen Mitkämpfern zutiefst überzeugt war. einem schuldlos angegriffenen Volke zu dienen. Ich habe daher im Krieg« auch keine politische Propaganda getrieben and war deshalb ebenso unschuldig am Kriegs ende wir am Kriegsbeginn. Einer unter den vielen Millionen anderen, denen das Schicksal be stimmt hatte, namenlos nnd unbekannt im gleichen Tritt der an- deren Namenlosen zu marschieren! Als aber der Kamp! an der äußeren Front sein Ende gefunden hatte, waren Heimat nnd Voll aufgerissen und in innere Fronten zerlegt. Die deutsche Nation erschien von den wildesten Leiden schaften erarincn, awgslöü in sich fanatisch nnd blutig bekämpfende Klassen. Parteien und Stände. Dieser innere Kampf war wirklich nicht eine blasse theoretische Auseinandersetzung mit geistigen Waf fen, sondern »in Krieg mit kaum minder grausamen Mitteln, als wir sie vier Jahrs lang vorher kennengelernt und erlebt hatten. Ebenso war der Ausgang dieses Kampfes für Deutschland nicht weniger bedeutungsvoll, als der Ausgang des großen Krieges selbst. Da erst entschloß ich mich, auch an diesem Kampfe teilznnehmen, um nun als politischer Soldat weiterzustreiten für das Schicksal unseres deutschen Volles, Was Millionen andere taten, habe ich ebenfalls getan. Der unpolitische Kämpfer des Weltkrieges wnrde nun kämpfender Politiker. Und zwar im Entschluß sofort, in der Durcknührung allerdings erst nach monatelangen inneren Ueber- legungen unk seelischen Kämpfen. Unser Volk war — wie so oft in der deutschen Geschichte — wieder einmal von einer revolutionären geistig-weltanschaulichen Auseinandersetzung ergriffen worden, deren Folgen für Deutschland schon damals furchtbare waren, aber in der Zukunft noch schreck lichere werden mußten. Wieder war die Kraft der Nation zu einem Bruderkrieg angesetzt und verbraucht worden, der deutsche Menschen gegen Deutsche sührts. Die inneren Bands unseres Vollskörpcrs begannen sich damit zu lockern und zu lösen und an die Stelle, eines Volkes traten klassenmäßig bestimmte Erscheinun gen, die statt einer kraftvollen nationalen Solidarität zu dienen, internationalen Gedanken und Phantasten nachliefen. Diese Ent wicklung wurde begünstigt durch die Konstruktion unseres Vcrsassungslebens, die in einer falsch verstandenen Auslegung der Lebensintereffrn und Bolksrechte die Ration einer verderbten parlamenta rischen Demokratie ouslieseete. Nicht der tatsächliche Volkswille wurde durch sie zum Atlsdruck gebracht, sondern nur die Mängel dieses Volkes. Unzulänglichkeit, Halbheit, Schwäche, Feigheit, Unwissenheit begannen sich unter dem Mantel der parlamentarischen Institution dem Volke als Regiment zu präsentieren. Die Folgen find katastrophale gewesen. Selbst zu den natürlichste» und wichtigsten Fragen des Gejamtlebens der Nation war es nicht mehr, möglich eine einheitliche Stellungnahme zu erzielen. Ja, als die Zahl der Weltanschauungs-Parteien man gels vorhandener oder hierzu brauchbarer Ideen nicht mehr weiter gespalten und damit vermehrt werde» konnte, gab das wirtschaft liche Leben die parteiSildenden Motive in einem umso reichlicheren Umfange ab. Bi? zu 46 Parteien hat sich diefer Wahnsinn all- mähfich änsoewnchlen. Wa? aber bedeutet eine Nation, wa? be deutet ein Volk ouk dieker Welt des barten Daieinskamvfes. daS den wichtigsten Fraaen keines Lebens in einer sokchen ^srivlitte« runa asgenüberlritt' Kann man annebmen. daß n»ck> nur das kleinste E-t-däst aedeiben könnt», menn seine Führung in 26 oder 36 A«f» kast«n-»en auseinanderkieke» < Wird ein Bauernhof lebenslöhia tosn do- von 7 oder 46 »ordüks- dmwu Meinungen regiert wird? I» üh?r^o«vt eine srkota--!cko» Arb^t denkbar, wenn --n g<b ihre- bomächeko-u? Mov tf,ae aber uich^ doß diele wnetoien so wenigsten? in den großeu Fronen nbnebit- ru einer »inbetck'-^den AuffeNnnn gekstw-neg Wären denn men müße» de^ ßr» ^„kmerß-n. weshalb man g» bau»- mgz mos? Weins D-eks uo-cka- meuterische Vorfellsdemok-esie he» neck» ,u essen Zsiwn Vötter nnd Staaten ruarunde gerichtet. "Säe d-ückt nicht den Willen beS Volke? an?, sondern dient nur dem Ebroeiz nnd den Interessen kleiner und großer gewissenloser Volksnerlührer. Die Wirkung dieker Art von Staal?sübrnng kn Deutschland war verhängnisvoll. Die Folgen katastrophale. Selt sich diese parlamentarische Demokratie der Nation endgültig und restlos be mächtigt hatte, trat ein Verfall auf allen Lebensgebieten ein. Nicht nur politisch, kulturell und moralisch wurde Deutschland zersetzt und geschwächt, nein, auch wirtschaftlich gingen die Voraussetzungen verloren, unter denen am Ende allein ein so unermeßlich kompli zierter und empfindlicher Organismus gedeihen kann. Dieser wirtschaftliche Verfall trifft aber nicht den Unternehmer, den Bürger oder überhaupt einen bevorrechteten Stand, sondern er trifft alle. Ob Geistes- oder Handarbeiter, ob Stadt- oder Land bewohner, der Zusammenbruch der nationalen Wirtschaft eines Volkes ist ein Vorgang, der niemanden übersieht, ausschließt oder ousläßt. Und wenn auch aus einen Unternehmer hundert Arbeiter kommen, dann geht beim Zusammenbruch diese? Geschäftes wohl nur ein Unternehmer zugrunde, aber mit ihm auch hundert Ar beiter. So wie sich ihre wirtschaftliche Eristenz anfgebaut hat, reißt diese sie auch mit in den Abgrund. Daß die Menschen die? nicht sehen wollen, hängt nicht selten damit zusammen, daß die Katastrophe nicht alle im selben Augenblick und in der gleichen Schärfe trifft. Doch am Ende spielt weder die Zeit, noch dis Reihenfolge hier irgendeine Rolle. Es ist auch ein Trugschluß, zu glauven, daß man auf die Dauer die Wirtschaft kn Binnen- und Export-Wirtschaft teilen könnte. DaS wirtschaftliche Leben ist eine Funktion de? gesamten Volkskörpers Im Großen gesehen, wird diese Funktion entweder einen gesunden und normaler Ver lauf nehmen und dann allen zugukekommen, oder sie wird ver sagen und dann ebenso all» in Mitleidenschaft ziehen. ES ist aber klar, daß die politische Zersetzung eines Dolks- körpers zwangsläufig auch da? Ende seder Autorität ist. Ohne sie aber gibt es kein gesunde? Funktionieren der Wirtschaft! Denn sowie eine Staatsführung, von her Parteien Gunst und Haß er griffen, unfähig wird, notwendige Entschlüsse zu fassen und durch- zuhalten, wird sse auch unfähig, notwendig» wirtschaftliche Maß nahmen zu treffen, sa überhaupt der Wirtschaft die feste Führung und den festen Schutz angedeihen zu lassen, ohne den diese nun einmal nicht zu bestehen vermag, lind wehe, wenn ein Staat?- regiment erst einmal abhängig ist von den Parteien, die sich selbst als „wirtschaftliche Vertretungen" deklarieren. Denn dann wird die Staatsführung abhängig von den Wünschen einzelner Wirt- schaftSaruppen, sie wird damit di- Dienerin einseitiger Wirtschafts- interessen und damit unfähig, über den verständlichen wirtschaft lichen Hoffnungen der Einzelnen die Interessen der Gesamtheit wahrznnehmen. Eine Staatssührung kann aber-nicht den Arbeitgebern dienstbar sein, so wenig wie den Arbeitnehmern. Richt Stadt oder Land, nicht dem Handel nnd nicht der In dustrie, sondern ausschließlich dem gesamten Volk. Sie muß wissen, was diese? Volk In seiner Gesamtheit zum Leben braucht und muß diesen Lebevsnotwendigkeiten ihre Anregung nnd ihren starken Schutz geben. Sie darf in keiner Sekunde vergessen, daß das Leben der Nation, wann immer bedroht, von allen ver teidigt werden muß und daß daher ieder Einzelne berechtigt ist, zu verlangen, daß die Stantsführung sich nicht einer Gruppe unter wirft. sondern das Interesse aller verficht. Je größer aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind, umso größer und schwerer werden die Entschlüsse sein, die eine Staats- führung zu treffen hat. Dann kann ein Regiment nicht von 30 oder 40 Parteien Ihre Instruktionen empfangen und Befehle ent gegennehmen. außerdem es wird in leinen Entschlüssen und Maß nahmen genau ko zerrissen lein wie seine parlamentarischen Auf traggeber Und dann können keine klaren Entscheidungen mehr kommen, sondern Kompromisse. Dann wird man aber vor allem nicht den Mut haben, einen ganz aroßen »nd riskanten Entschluß zu treffen. Wer aber gewinnen will, muß wagen. Freilich: wer überhaupt keine Entschlüsse trifft, wird auch niemals Fehlgriffe tun. Wer sich aber vom Schicksal beauftragt sieht, große Ent scheidungen zu finden und zu treffen, muß leider auch gewärtig sein. Fehler zu begehen. Es wäre aber unverständlich, von einem Regiment den Mnt z» großen Taten — selbst auf die Gefahr van mit unterlaufenen Fehlern — zu erwarten, bei dem eine Meute parlamentarischer Auftraggeber von vornherein nicht das Gute interessiert, sondern nur ans die Mißerfolge lauert, die etwa ein- treten konnten! Je größer daher die Aufgaben, umso untauglicher ist diese» System. Es züchtet keine verantwortungsfreudigen Men schen, sondern verängstigte Hasen oder pfiffige Schieber. Es tötet jede Persönlichkeit, erstickt jede Jmtiative >md lahmt jede Leistung! Tatsächlich setzte denn auch der Verfall des deutschen Dolks- körpers und der Verfall der deutschen Wirtschaft in rapider Schnelligkeit ein. Es war aber besonders entsetzlich zu sehen, wie sich die Kraft der Selbstbehauptung einer großen Nation im Lauf weniger Wochen von außen nach innen wandte und dort in wilden Weltanschauungskämpfen und im wilden Bruderkrieg einfach ver braucht wurde. Es ist nicht nötig, im einzelnen eine genauere Darstellung dieser Periode des Verfalls zu geben. Sie fft ihnen noch in Erinnerung! Deutschland hat damals in wenigen Wochen soviel an Achtung vor der übrigen Welt verloren, als vielleicht nur in vielen Jahr zehnten wieder gutzumachsn ist. Aus der Wirrnis und dem Durch einander der damaligen Kämpfe aber ergab sich besonders folgende Tatsache: Zwei geistige Auffassungen rangen in unserem Volk miteinander, die sich beide als stark genug erwiesen hatten, un zählige Menschen bewußt oder unbewußt in ihren Bann zu ziehen. Millionen lebten in einer Welt sozialistischer Vorstellungen, die sie wohl im einzelnen nicht zu definieren vermochten, die aber im gesamten ihnen als etwa Geschlossene? und Notwendiges er schien. Dieser sozialistischen Auffassungswelt stand gegenüber eine nationale. Auch hier mochten die Definitionen weit auseinander gehen, allein auch hier umschloß das Schlagwort „national" eine Summe von Vorstellungen, die zu einer Sesamtauffaffnng fastete, stir die Millionen bereit waren, ihr Letzte» hinzugeücm Da» «atschridende war mm, »atz dl» «»«seue» oder sich berufe» dünlende» Bertret« dieser beide» Auffassung«» grnndsä»Uch di« These »erfachte«, daß zwischen diesen beide» Welt«» nicht mu jede Berbindnng fehlt«, sender» dich sie sich z»an«slm»sig in Todesftindschatt »gcnöber. stehe» musste«. Die sozialistische Welt wurde in erster Linie von den Arbeiter» der Hand bewohnt, die nationale von den Arbeitern der Stirne. Wenn diese Erscheinungen nicht zur Vernichtung Deutschlaud» führen sollten, dann mußte in einer menschlich ab meßbare» Zeit »ine der beiden zum Sieger werden. Denn auf die Dauer kau» eine Nation nicht bestehen, deren geistige Arbeiterschaft in der organisierten Arbeiterschaft der Faust den Todfeind und umgekehrt desgleichen steht. Das drohende Schlimmste war daher auch nicht ein« Neberwindung des bürgerlichen Nationalismus durch den Marxismus, sondern da? Schlimmste war die Verhärtung diese» Zustandes, war die langsame endgültige Auseinanderspaltung de» deutschen Volkes in zwei sich selbst genügende weltanschädliche Lebenskörver. Die Möglichkeit einer solchen Entwicklung lehrt uns das Beispiel der religiösen Spaltung. Dies, meine Volksgenossen, war die Lage, die ich wie Millionen Andere am Ende des Krieges antraf. Das war das Bild, da» die Heimat den zurückkehrenden Soldaten bot und daS sich in den folgenden Monaten und Jahren nur immer schärfer zeichnete. Die Zukunft der deutschen Nation war unter solchen Umständen sehr wohl vorauSzubestimmen. DaS Unglück unsere» einstigen religiösen Zerfalls fand nun einige Hundert Jahre später seine politische Fortsetzung. Wieder war eine ersolgpersprechende Ent wicklung unseres Volke? abgeköst worden durch einen wahnsinnigen Kampf von Theorien, der weder dem Bürger, noch dem Arbeiter seines? von Ruben kein konnte. Nur rin« kleine Eliqu« internationaler Destrukteur«, di« den Unsrirden in der Welt lirbt, weil sie von ihm lebt, konnte eine» solchen Wahnsinn begrüßen. Jeder wirkliche Deutsche aber mußte auf das tiefste leiden bei dem Gedanken, daß wieder einmal all die unsagbaren Opfer Millionen braver Menschen vergeblich waren, nur weil sich unser Volk in einer irrsinnigen Verblendung gegeneinander treiben ließ, vollgepfropft von theoretischen Vorstellungen, die ihre wahre Be deutung durch di« praktische Wertlosigkeit zur Genüge erwiesen hatten. Dieser Kampf mußte am Ende im bolschewistischen Chao» enden. Was das für Deutschland bedeutet, können vielleicht auch heute »och nicht alle vollständig ermessen! Angesichts dieser Erkenntnis vermochte ich e» damals nicht, in eine politische Parisiwclt einzutreten, die meiner Ueberzeugung nach nur zum Verderben der Nation führen mußte. Dies waren die Nsberlegungen. die mich beherrschten: Wenn der Nationalismus unserer bürgerlichen Welt und der Sozialismus unserer Marxisten sich niemals vereinigen ließe«, wenn damit die Masse der Intelligenz die Beziehung zur Masse des Volkes endgültia verlor nnd wenn endlich dadurch die Nation, i>. h. also das deutsche Volk der vollkommenen Auflösung, Ohn macht und damit auch der wirtschaftlichen Vernichtung verfiel, dann hatten die beiden Theorien für dieses Volk keinen Wert. Den» Theorien sind nicht dazu da um Völker zu vernichten, sondern um sie glücklich zu machen. Die ökonomischen Gesetze unsere? Lebens mögen sein wie immer, aber Ideen und Grundsätze, die zur Zerstörung des ökonomischen Leben? führen, sind al» Lebensgefetze untauglich. Parteien, die solche Ideen vertreten, kann man nicht reformiere», sondern man muß sse beseitigen. Donn er ist immer noch besser, eS gehen ein paar Dutzend marxistische und bürgerliche Parteien zugrunde als ein Volk. Denn diese Parteien fristen ihre traurige Eristenz seit einigen Jahrzehnten auf Kosten der Nation, aber das Volk hat Iahrzehntausende seine» Lebens hinter fich iwd damit ein Anrecht zum Leben in Jahr tausenden der Zutuns!. Es hatte daher in meinen Augen keinen Sinn, einer dieser Parteien beizutreten, um sie etwa gar noch lebensfähiger zu machen, sondern das politische Leben hatte nur dann einen Simr, «enir e» gelang, diese politischen Parteien zu vernichten. Als ich daher, deutsche Volksgenossen, meinen Eintritt in da» politische Leden vollzog, geschah es mit dem brennenden inneren Schwur, die Parteienweli in Dontkchland auszurotten und an ihre Stelle eine deutsche Volksgemeinschaft zu setzen. Und ich war mir vom ersten Tags an darüber klar, daß diese» Ziel nicht in Wochen und Monaten oder selbst in einigen Jahren erreicht werden kann. Ich begriff die unermeßliche Arbeit, di» ein solcher Entschluß mit sich bringt. So sicher eine Ueberprüiung der Worte „Rationalismus" «nd „Sozialismus" zu einer einheitlichen Definition führt, so sicher ist die Verwirklichung dieses Definition die Frage einer uuendlchcn Erzehungsarbeit am Volke. Man kann leicht verstandesmäßig seststellen, daß der höchste Ratio nalismus nur In einer unbedingten Hingabe des Einzelnen an das Volk seinen Ausdruck findet. Man wird nicht leugnen, daß der reinste Sozialimus die bewußte Höherstellung de? Volke», seines Lebens und seiner Interessen über die Interessen und da» Leben des Einzelnen bedeutet. Allein, es ist unermeßlich schwer, diese idealistischen Erkenntnisse aus der Sphäre abstrakter Gedanke« in die reale Wirklichkeit zu übersetzen. Eine Welt von Vorurteilen tritt einem hier gegenüber. Herkunft. Erziehung, Bildung, Lebensstellung, Einkommen, Armut und Reichtum haben Schranken aufgerichtet, die scheinbar un überwindlich sind. Sie brauchen nicht bewußt böswillig zu fek», diese Menschen, und können doch nicht den Weg zueinander finden. Ein langes Leben, daS hinter ihnen liegt, hat sie so mit Tradln tionen überfüllt, daß sie selbst — als vielleicht sogar schuldlos« Opfer — nicht mehr fähig zu sein scheinen, das größere Gemeinsam« zu erkennen. Wenn ich aber damals trotzdem gläubigen Herzen», im diese große Aufgabe als unbekannter deutscher Solkwt de» Weltkrieges ging, dann geschah es unter dem gewaltigen Einbruch gerade Kieses größten Erlebnisses. Denn daß die Ueberwindung der einzelnen Interessen und d«S eigenen JchS zugunsten einer Gemeinschaft möglich ist, hat in überwältigender Weise der groß« Heldenkampf unseres Bölkes bewiesen. Millionen und abermals Millionen haben damals die FretheU und das Leben eines Volkes verteidigt, das ihnen damit im go» samten mehr wert war als das Leben im einzelnen. Wenn eß aber möglich ist, Millionen von Menschen im Kriege bis z»m Lebcnsverzicht einer Gemeinschaft zu weihen, dann muß e» mögkM sein, dieses Ideal der Gemeinschaft auch im Frieden aufrecht M erhalten. Denn eS sind keine anderen Männer, dis im IHK» 1918 und lS und 20 lebten und heute unter uns leben, ak» dtp, die in den Jahren 1914 bis 18 ihre Pflicht erfüllten. Ich war überzeugt, daß es gelingen muß, für ein« NE Id« der Volksgemeinschaft allmählich auch die Menschen zu erobe»». Wenn es aber einer Widerlegung der Kleingläubigen bedürfte, M könnte eS keine größere und schlagendere geben ar? dl«: Mein« H«rre» Zweifler und Kritiker: Bor 1L Jahre» habe ich dieses Werk als unbekannter Frontsoldat begonnen, ohne Vermögen und ohne Ihre werte Unterstützung, w- ohne daß ich selbst auch mir eine« bekannten NonM besessen hätte.
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