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Das Leven schreibt Geschichte« Er be- R«ndschrtib»« md WSW Postscheckkonto Dresden 15835, Stadtbank Dresden. 610. Preis: 1 Oelgemälke Preis: 1 Bkmddarmopsrativn Preis: 1 vergoldetes Salatbefteck Vma-z»rmulare Ilir Kd« »«Mft r. PM»: «»e BtibddarmsKttati»« Neapel. nicht kurz daraus auf dem Nachttisch seines Soh-' nes, des acht'ädrigen Lasci, nochmals einen Bries des gleichen Inhalts gefimden hätte. Da ab« sträubten sch seine Haare. Er eilte zur K^/mi- nalp-lizei. Die Kriminakposizei wiegte ihr Haupt. Nachdem sie es gewiegt hatte, gab sie Anwei sung, eine große Anzahl von verkleideten Krimi nalbeamten zum Schuch des keinen Lacsi bereit» zustellen. Gleichzeitig wurde eine eingehende Un tersuchung angeordnet. Im Lauf dieser Untersuchung aber ergaben sich einige Fährten, recht eindeutig- Fährten, außerordentlich peinliche Fährten . . . Und der besorgte Vater muhte es drei Tage spater er leben, das-, ein Kriminalbeamter, der doch eigent lich zum Schutze des Jungen in das Haus des Rechtsanwaltes beordert morden war, den Mei nen herzlich unsanft bei den Ohren nahm und ries: „Heraus Mit der Sprache, Bengel! Ge stehe!" Und Lacsi gestand. Er gestand folgendes: Er war fett einiger Zeit mtt seinem Vater außerordentlich unzufrieden. Der Vater hatte ihm Ohrfeigen gegeben, hatte ihm Strafen aufge hängt, war infolge einiger Missetaten fernes Jun gen wiederholt recht unwirsch zu ihm gewesen. Lacsi beschloß, seinem Vater zu zeigen, was eine Harke ist. Mit Hilfe eines älteren Kameraden Atzte er den DrMnnes ab. Der Kamerad war «s auch, der den Brief abschrieb und dem Vater übersandte. Lacsi aber war so unvorsichtig, eines Buchdruckerei E.«. Mberg. Snmtmben Markt s/». Fernruf 51/157. M MMM U« MMWllMM WNen wir, di- Bemgsgedühren zur B«. meiduna von Differenzen, nur gegen Ab- aabe der jeweiligen Monakqmttungen d«, Boten auszuhändtgen. Negerin gesucht! Eine Negerin wird gesucht! Verwundert fragst man sich wer und wo und wozu im Deutschland des Dritten Reichs eine Negerin sucht. Und noch verwunderter erfährt man, daß ein deutscher — oder vorsichtiger ausgedrückt: ein in Deutschland sein Gewerbe ausübender — Gastwirt eine Nege rin zur Bedienung seiner Gäste sucht. Man weist wirtlich nicht, worüber man sich mehr wundern soll, über den Witt, der seinen Gästen etwas Dev artiges Zu bieten wagt, oder über die Gäste, ditz an derartigem Gefallen finden könnten. Di: Neger und Negerinnen sind gewiß da, wo sie hmgehören, recht nüt-lich aber es ist in höchsten Matze würde los und für echte Deutschs geradezu beleidigend» eine fremde Rasse, gleichviel welche es sei, akS Lockmittel für geschäftliche Zwecke zu benutzen^ Es ist schade, daß unser deutsches Strafrecht keine Handhabe bietet, um gegen einen derartig um deutschen und von den Deutschen augenscheinlich sehr niedrig denkenden tüchtigen Geschäftsmann einzuschreiten. Lelirrksv MonrrmS sowie rMrst« Msierrsml empfiehlt «»ug»«!'», »erueiork. Liste der sah: 7. 8. 9. sich von der Tafel erhebe« sich an den HSn- orn fassen, fröhliche Lieder singen, Blinde sich und Pfänderspiele tanzen. Er, der Verstorbene, wollte nicht, so schrieb er kn seinem Testament, dah nach seinem Tode Unaufrichtige und penetrante Trauer herrschte — denn, so gab er mit Recht zu be denken, kein Mensch könnte wissen, ob nicht der Tod das vergnüglichste Jubiläum tm Leben eines t Vtenschen fer ».. ' > Es mutz festgesteM werden, datz die Mehrzahl I den, nicht gegeben Es ist leider nicht festgestellt worden, wieviel« der Besucher das Wohltätigkeitsfest mit entzünde tem Blinddarm besuchten und nun sehnsüchtig darauf matten, gerade den 8. Preis zu gewinnen. Tatsach: dagegen ist, datz ausgerechnet der glück liche Gewinner zu den ehemaligen Patienten des Chirurgen gehörte, denen er selbst den Blinddarm schon herausgenommen Hatte. Also wurde sofort eine Auktion veranstaltet, auf der die Mind- darmoperation zur Versteigerung kam. Das Ergebnis war für den Chirurgen nicht gerade sehr schmeichelhaft. Das höchste Gebot lautete auf 50 Dollar, während der normale Preis für diesen Liebesdienst nicht weniger als 1000 Dollar betrug. Woraus Zweierlei zu er sehen ist: Erstens, datz gesunde Menschpn den Wett der ärztlichen Hilfeleistung nicht zu schätzen wissen, und zweitens, datz ein Sperling in der Hand besser ist, als eine Blinddarmoperatjon chif dem Dach... Wk ärgere lA «emen Papa? Budapest. Doktor P, ein bekannter ungarischer Rechts anwalt, erschrak eines Tckges lucht wenig, als er unter seiner Korrespondenz auch einen Brief fand, den er beim besten Willen nicht unterzu- brkngen vermeße. Dieser Brief trug kerne Un terschrift und hatte folgenden rätselhaften Wott- laut: „Herr Rechtsanwalt! Legen Sie 80000 Kronen bereit. In einigen Tagen wird ein Mann in Ihrem Pnvatlontor erscheinen. Wenn Sie sich weigern sollten, ihm dann dieses Geld aus- zuländigen, wird Ihr Sohn Lacsi das gleiche Schi'sa! haben wie das Lindbergh-Baby. Mit Herzlichen Grützen Ihre Sir aufrichtig erpressende Hand." Der Rechtsanwalt Hätte sich vielleicht wegen dieser Mitteilung nicht so sehr gesorgt, wenn er Vas hat m» »s« gefehlt! Park'. Also — man hat da in Patts, dem Zentnmß der Lxbe, eine ganz neue Methode gefunden, mst me Ehegeeignetheit zweier Partner festzustellen- Handttnien und Schriftdeutungen, Fingerabdrücke und Kopfform sagen nach den neuesten Forschun gen des Pariser „Klubs der Psinhiker" nicht s« mek von dem Charakter eines Mensch» aus wir sem herzhafter Lippenabdruck. Grund genug, aus diese Erfindung hin «ins ganze Industrie aufzubauen, die Pariser Papiers gescküste mit einer besonderen Sötte Papier zur Feststellung der Lippenabdrücke versorgt. Wer seinen Charakter und den seines zukünftige» Partners urch nicht kennen sollte, der stelle sich noch heute vor den Spiegel und studiere dnf Schwung seiner Lippen nach folgenden Regelns ovale Mundform spricht für künstlerische, aber ost auch faule und zum Spiel geneigte Naturen^ Kantige, festgeschlossene Münder tragen die Z««, ch:n des Geizes und der Geldgier. Ein klein««! Mündchen n»it gespitzten Liäpen deutet auf Grosszügigkeit, geradlinige, Horizontal« Lippes zeigen Impuls und Brutalität an. Halbrunds Lippen gehören grüblerllchm Naturen, und eia kreisförmiger Mund besagt Stolz und Herrschsucht An Steile der Fingerabdrücke treten von Heute ach Lippenabdrücke. Wie lange wird es noch dauer»' und die Münder der Verbrech.-r werden in dens Akten mit ihrem charakteristischen Abdruck geführt?! Allerdings müssten dann die Diebe die Fenster scheiben küssen, ehe sie sie eindrücksn. Und davor werden sie sich wohl hüten ... Dambolagewinne zeichnen sich — das ist ein sonderbares Naturgesetz — in der ganzen Welt dadurch «ms, datz ein hoher Prozentsatz von ihn«, aus Dingen besteht, die man sich sonst, zumindest in nüchternem Zustande, nie im Leben kaufen würde. (In dieser Beziehung besteht übrigens ein« offensichtliche Verwandtschaft mit Spott preisen, deren erste Voraussetzung völlige Si.m- losigkeit zu sein scheint.) Der füngste Rekord st, dieser Beziehung ist kürzlich in Italien — wo denn sonst? — aufgestellt worden. Ein Chirurg «ms Neapel, eine Leucht« seines Standes, war von einem Verein, dessen Mitglied er war, aufgefordett worden, ankätzlich einer WohktLtigkeitSveranstalttmg einen Tombvlage- winn M stiften. Was aber stiftet ein Chirurg, der sich fernes Wettes als nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft voll bewußt ist? Natürlich eine Bkittddarmwperation. So kam es, datz die Tombolagewinne folgendermaßen aus- ! treffende Geist vorher — also vor seinem Tode — mit seinen irdischen Freunden bestimmte Zeichen Seine Kommilitonen gingen SEattow — neuer öowjelboWafter ka Pacis? Sokotnikow^ einer der besten Wittschastsfpeziakisten der Sow- sit-U«ion, M als der neue sowsttrussifche Bot- London vertraut. Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, datz manch» Leute vor einem offenen «Grabe eine RegmÄl verspüren, die von allen Regungen der Welt wohl <nn allerwenigsten zu diesem traurigen An satz palst — sie beissen in ihre Taschentücher, um nicht laut loslachen zu müssen. Nervosität, Scham, Verlegenheit, Hysterie diktieren diesen Menschen ihre sonderbare Handlungsweise. Ser wcen^lyen ryce svuoeroar« sanviangsivccir. , einem spielerischen Interesse heraus beteiligten, dem, wie dem wolle — es gibt ehren Menschen, I ging Mustafa an die spiritistischen Probleme mit dem eine solche lachende Begräbnisfeier osfcusicht-I einem geradezu heftigen Ernst heran. Wieder- ttch das Einzig Richtige zu sein scheint. Oder hott erklärte er seinen Kollege«, er sei fest über- viekrnehr: es gab ihm. Denn er ist dieser Tage,' zeugt davon, datz es möglich sein müsse, aus dem 94 Jahre alt, als reicher Häusermakler in Was-. Jenseits sichere Kunde zu geben, wenn der bs- hington gestorben. i treffende Geist vorher — also vor feinem Tode Nach seinem Tods aber fanden sein» Erben — mit seinen irdischen Freunden bestimmte Zeichen ein Testament vor, das sie nicht wenig in Erfiau- verabredet habe. Seine Kommilitonen gingen neu und Unruhe versetzte. Dieser seltsame Mann auf diese Erwägungen ein, und es wurden in der wies nämlich an, ein Teil seines beträchtlichen Tat bestimmte Signale verabredet, die dersinig« Vermögens solle für seine Begräbnisfeier vek- aus dem Jenseits geben sollte, der als erster das wandt werden, über die er recht eingehende De- Zeitliche segnen würde. Anscheinend hatte aber tails sagt. Erstens verlangte er, alle Leidtra- Mustafa B. nicht genügend Geduld, um mm ab- genden sollten auf dieser Feier in farbigen Sone- zuwarten, bis wirklich einmal ein Todesfall in merkleidern und Hellen Anzügen erscheine«. Zwei- seinem Freundeskreise eintreten würde. Er be tens wies er an, datz die beste Jazzkapelle der schloß, sich für seine «Idee zu opfern und freh Stadt nebst einigen Kabarettisten zur Unterhak- willig aus dem Leben zu scheidest, um so durch ttmg der Trauereäste angestellt werden sollten, die verabredeten Zeichen seinen Freunden den onö- Drkttens verfügte "er, datz reichliche Mengen Ab gültigen Beweis liefern zu kömmst daß es ein kohol den bekümmerten Herrschaften zur Derfü- Leben nach dem Tode gebe. In einem tanzen gimg gestellt werden sollten, um sie eh» wenig Briefe, den er Hinterkietz, legte « ine Gründe dar, aufzuheitern. Ausserdem hatte er das Menu für die ihn veranlaßten, in den FrettodM gehen, den Leichenschmaus, als Gegengewicht zu dem und sWotz mit den Motten: „Ich schnd^"M" vielen Alkohol, in allen GhyeHeiien selbst ent- leichter von Euch, als ich davon überzeugt diu, worfen. Nach dem Essen, so schloß dieses denk- datz ich auch nach meinem Tode immer um Euch würdige Dokument, sollten di« 300 Anwesenden sein und mich mit Euch verständigen werde. L)b sich von der Tafel erheben sich an den HLn-' man mich dann noch mit dem fünf Sinnen wahr- nimmt oder auf andere Weise, scheint nur gleich- gültig. Wahre Freundschaft hält nicht vor den Grenzen jener Welt an, die zu erforschen ich mich anschicke . Man fand den unglückseligen fungen Mann mit zerschossener Schläfe an seinem Schreibtisch fmend Zeichen aus der «ruderen Welt hat er, nach der, l übereinstimmenden Aussage aller seiner Kamera- Iden, nicht gegeben... I Tages den Byesentrmrf auf fernem Nachttisch liegenzulassen. An der Schriftidentrtät dieses Zettels mit vacsis Aüfsatzheft, über dem der Kriminalbeamte ihn eine» Tages entdeckt hatte, kam der ganze Racheplan «ms Tageslicht. Un nötig zu erwähnen, daß der Rechtsanwalt seine« Sprössling einmal mehr «ruf jene „ungerecht« Weise" behandelte, die Lacsi Ursache W seinem moralischm Attentat gegeben hatte. Wer weist — vielleicht fitzt dieser hoffnungsvolle Knabe heute wieder über einem »reuen Racheplan, um sich für die Wut seines Vaters zu rächen, der sich durch eine Ohrfeige an seinem Sohn gerächt hatte, weil sein Sohn sich für eine Wetter zu rückliegende Ohrfeige an seinem Vater rächen wollte, wegen der Rache seines Vaters für ei« völlig verflossenes, schlechtes Benehmen seinem Sohnes, — und so weiter und so wetter . . Sache be!m Begräbnis! Washington. -^7 vekxreltk r!<»<!»»<!«», Nu«»»«, »«»*»«, »y«»«, «« u»«« «» »4070 V«Ic»»c «»!«»» ««„«»», Rechnung«« VNtt-iluügen mit Firmendruck, lose und In Blocks gehestet Briefumschläge und Sohnbeutel Adreü- und Empfehlungskart«« Prospekt» «. Preisliste» Kleb-«. vegkektadresfen für Pakete Eisenbahn-Frachtbrief« und alle lonstiaen ge druckten Bevattsstücke für das geschäftliche Leben! liefert in sauberer Aus führung bei billiger Be rechnung di« besten» ein gerichtete der Gingeladeue« den Wünschen des Verstarb««« in durchaus angemessener und pietätvoller Meise entsprach Au» diese» sittsame« Anlatz entstand eine rauschende Feier Und, wenn man noch etwas dazu zu sag«« hätte: es hat wohl kaum je ein Begräbnis gegeben, nach dem die „lach«,, den Erben" ihrem Name« so sehr und so aufrichtig Ehre gemacht haben, wie die Totenfeier jenes sittsamen Onkel» aus Amerika. Zeichen aas dem Zenfells - Stambul. Die Grünke, die den kaum 20 jährigen Studen ts« Mustafa B veranlaßten, freiwillig aus dem Lebe« M scheiden, klingen zwar völlig unglaub haft, aber sie sink kurch einwandfrei Zeugen- ausfagen, durch die vergangenen Tatsachen und schließlich durch einen Brief des Selbstmörders so eindeutig bestätigt worden, datz an ihrer Mahr heft nicht zu zweifeln ist. Mustafa B. galt bei feinen Kolleg«« als «in durchaus emster, wenn auch romantisch veranlagter Mensch, Ker sich sii- «em medizinischen Studium mit größtem Eifer hingab. Dor einigen Monaten nun wurde es unter den Kollegen von Mustafa B. Mode, spiritistische Versuche zu machen und regelmäßig mehr oder weniger ernsthaft« spiritistische Sitzun gen abpihalten. Während aber feine Kameraden Ken Spiritismus vorwiegend als ehre angenehme Ablenkung vom trockenen Studium hinnahmen und sich an der Geisterbeschwörung mehr arrs