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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193408044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-04
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
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mehr ein Treffen der wahren Tüchtigkeit setz, lasse, sondern ihn umfälchr in einen Streit, bet dem die reichsten Mittel gewertet würden. 16 Jahre nach dem Siege spreche man von nichts anderem als dem Krieg, eine furchtbare Bestäti gung dafür, daß solche Siege nicht überzeugten. Erst wenn der Tag fomme, so schließt der Artikel, an dem der Kampf wieder zwischen Mann und Mann, zwischen Volk und Bolt entbrenne, werde sich der Strahl entfesseln, der Leben bedeute, der Lebe ns strahl. Antrieb »an wertlosen Heil mitteln und hettaMraten In Nummer 22 der Zeitsihrut „Deutsche Justiz" oom 1. Jimt 1934 befindet sich ein Artikel über schrieben: Bedenklicher Vertrieb von wertlosen Keilmitteln und Heizapparaten", den wir auf Veranlassung des Sächsischen Qandesgefundhetts- amtes in folgendem au-zugweise wiedergegeben: Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird voransgeschickt, daß di« nachfolgenden Ausführun gen mit den Auseinandersetzungen zwischen Schul medizin und Natutheilkunde nichts zu tun haben und ebensowenig etwa einen Vorstoß gegen Unter nehmen bedeuten, die sich mit Herstellung oder Vertrieb von Heilmitteln oder Heilapparaten be fassen. Vielmehr sollen lediglich die erheblichen Mißstände und Auswüchse zur Sprache kommen, die bei dem Vertrieb gewisser Mittel und Appa rate durch sogen. „Reisevertreter" hervorgetreten sind, und die gerade in letzter Zeit Staatsanwalt- schäften und Gericht« recht häufig beschäftigt haben. Zwei Methoden, an das interessierte Publikum heranzukommen, werden bei einem solchen Ver trieb besonders bevorzugt. Auf dem Lande er kundigt sich der Reisende zunächst unauffällig, wo kranke Leute wohnen. Diese sucht er auf, stellt bei ihnen, unbeschwert von ärztlichem Wissen, nach kurzer Unterhaltung und oberflächlichem An sehen alle möglichen Erkrankungen, auch solche ernster Art, fest und bringt die ein^eschüchterten und zumeist unerfahrenen Leute durch aufdring liches Zureden und alle möglichen Zusicherungen über die Wirksamkeit der angepriesenen Mittel oder Apparate dahin, einen Bestellschein zu unter schreiben. In den Städten ist eine andere Akt der Kundenwerbung üblich. Die Reisenden ver anstalten über die Wirksamkeit der von ihnen vertriebenen Mittel und Apparate öffentliche Vor träge, zu denen jeder freien Eintritt hat. Ent weder findet dann gleich im Anschluß an den Vortrag eine besondere Sprech- und Beratungs- stunde statt, oder die Besucher müssen in einer Anwesenheitsliste oder auf besonderen Karten Namen und Anschrift vermerken Und werden dann in ihren Wohnungen von den Reisenden zwecks weiterer Bearbeitung persönlich ausgesucht. Auch kn diesen Mllen wird dir Wirksamkeit des ver triebenen Mittels oder Apparates gegen das von dem Kunden angegebene, oder Lei ihm „festge stellte" Leiden in großzügigster Weise zugesichert. Als besonders bezeichnendes Beispiel sei hier er wähnt, daß in einem Falle dasselbe Mittel Kor pulenz beseitigen, aber auch gegen Magerkeit wirk sam sei und sogar das Wachtstum fördern sollte. Die Enttäuschung bleibt naturgemäß in vielen Fällen nicht aus. Die vertriebenen Heilmittel, häufig auch als „Geheimmittel" bezeichnet (Blut reinigungsmittel, Tabletten usw.) oder Heilappa rate (Radium-Kompressen oder Trinkbecher usw.) erweisen sich als wirkungslos, wenn nicht gar schädlich. Noch bedenklicher aber ist, daß durch den Gebrauch solcher Mittel und Apparate, die der Kranke sich durch einen gewissenlosen und nur auf seine Provision bedachten Reisenden auf schwatzen läßt, oft der richtige Zeitpunkt für eine Heilung des Leidens durch sachgemäße Behand lung versäumt wird. ViÄsach geraten die Be- „Unser Srot BWxismer Scholle/ Sin Volk, das sein« Levens«»« nölag« " nicht in seinem Grund und Baden findet und fein« Ernährung aoS ihm für alle Zeiten sicher stellt, wird seine politische Freiheit immer von der Willkür fremder r Mächte bedroht sehe». » Dies« Wahrheit hat da« deutsche Bols am eigenen Leibe erfahren müssen, nm Taumel einer einseitigen Industrialisierung die von dem Grundsatz auSging, durch «tney Export um jeden Preis auf allen Weltmärkte^ Mit den Erzeugnissen fremder Länder zä konkurrieren, gewöhnt» sich das deutsch« Boni mehr und mehr, daran sein» Lebensmittel dort zu kaufen, wo sie am billigsten warenZ Da» hatte für diese Art einseitiger Uebeä industrialisierung insofern größte Bedeutung? als bei niedrigen LebenSmtttelpretsrn den wesentlichste Teil der Produktion-unkosten di« Arbeitslöhne — auf einen Stand gehaltewi Werden konnten, di« den ausländischen - A.« beitSlöhnen entsprachen. Da «S der deutschen LanVwtttschqA unmöglich war, bet den verhältnismäßig ungünstigen Produkttonsbedingungen ihr« ^Erzeugnisse zu demselben Preis an die Vev, Lraucher abzugeben, zu welchem fremde Län- !der, in denen Neger und Kuli den Acker bebauen, ihre Produkte auf die Weltmärkte bringen, wurde der deutsche Bauer in sei ner wirtschaftlichen Stellung mehr und mehr bedroht und ihm jede Existenzmöglichkeit ge nommen. Die Folge einer solchen Einstellung war aber nicht nur die Vernichtung de» Bauernstandes, sondern bedeutete darüber hinaus, daß das deutsche Polk in dem selbst bewußten Glauben, das wohlhabenst« und Mächtigste Volk der Welt zu sein, tatsächlich in dir Abhängigkeit fremder Mächte geriet. Diese Abhängigkeit kam ihm erst in dem Augenblick zum Bewußtsein, al» es zu spät war, Der Weltkrieg bewies dem deutsche« Volke mit unerbittlicher Härte, welche schicksalSbeftimmende Bedeutung die Ab, hüngigkeit von fremden Lebensmittelei«« fuhren für ein Volk hat. Während vor dem Feinde 1898 000 reichsdeut sche Soldaten ihr Leben für die Heimat opferten, starben in den Kriegsjahren infolge der englischen Blockade 764 KO Deutsch« in. Vdp HeiMät ost IlMMMäkstung Dies« VNg«» «ur« Einbuße deutsche» Volkskrass wäre der« »i«dep wyro-n, so de, Ausgang des Welt» »kri«ye« wSk« zweifellos «in anderer gewor» . - M botz mail oanz allaim.in bald «och dem Krieg« unt«v dem Sjnflusi libttalistischer WirtschafiSapostel pegami, dies« grausam« Lehre des Weltkrieges äu> bergesseh und bon neuem unkst Hinten» onseßung her Interessen de« Landwirtschaft «löst Mtt» dzn herrschenden Wgünstigeg Bedingungen von neuem . «in» einseitig« Politik d«« Expottindustrlalisirrung zu trei ben. Erst ver Sieg des Nationalsozialismus kppnlr hier die Wahrhrtt wieder aufdeckeri Und Pim deutschen Polk den Mick für dis Nggtsvolitisch« GrunderkenNtntS öffnen, da» f NahrungSsreihets - 2 ' dl« Vorbedingung politischer Ftttßriv " tst. Daher mutzte die nätionalsoziallvjsch« Lo? küng hetßeyi „Unser Brot aus, eigemsp Scholle" , s-. st Es fragt sich nüd, wie weit die Er nährung de» deutschen Volkes aus eigenes Scholle gewährleistet ist. Unser zweites Schau bild zeigt die Selbstversorgung des deute scheu Volkes mit Nahrungsmitteln. Aus ihm ist der wesentlich« Fortschritt, per .in den fetzten Jahren gemacht worden jst, ersichtlich; «» zeigt aber zugleich, daß noch beträchtlich« Lücken durch ProduktionSumstelluna und Pra» duktionSsteigerung auSzufüllen sind. >Ein b«, sonders wichtiges Beispiel notionalsozialis«- scher Agrarpolitik sind die Maßnahmen zuv Verringerung der noch vorhandenen Fett-» lücke. Gewinnen wir doch vorläufig immeh noch nur den kleineren Teil unserer Fetts »us eigener Scholle. <NViNS » 1-Lö Mi WrrnhlicMe KKKKIA «> luckar ^nlonciremuyung lviici« S«c>mtvekbk0iuctzs Satssict« Die zielbewußte Zähigkeit national« sozialistischer Agrarpolitik hat aber gerade ans diesem Gebiete Mittel und Wege ge« funden, nm diese empfindlichst« Lücke in der deutschen Nahrongsmittelversorgung mehr und mehr zu schließen; sie ist damit aus dem besten Wege, die NahrungS« sreiheit deS deutschen Volkes und damit sein« Zukunft und seine politische Ungb« . , hängigkeit zu sichern. steiler auch in geldliche Schwierigkeiten, weil st« den hohen Kaufpreis, mit dem sie sich in der Hoffnung auf Gesundung einverstanden erklärt haben, nicht aufbringen können. Dabei stellt sich bei näherer Nachprüfung oft heraus, daß der ge forderte Preis in einem groben Mißverhältnis zu der Leistung steht. So wurde z. B. in einem Falle festgestellt, daß Tabletten, die unter einem hervorragenden Namen für 5 RM. je Schachtel vertrieben wurden, nur einen Herstellungswert von 38 Pfg. hatten. Die strafgerichtliche Verfolgung solcher Reisen der (und evtl, der hinter ihnen stehenden Firmen) wegen Betruges oder Wuchers stößt erfahrungs gemäß auf gewisse Schwierigkeiten wegen dt» Beweisführung. Zivilrechtlich befindet sich her Krank«, dar »ifil Bestellung d«r vorstehend geschilderten Art rü» gängig machen, wegen arglistiger Täuschung g» fechten oder wegen eingetretener Schäden Ersatz verlangen will, ebenfalls in einer wenig günstiges Position. Di« Lieferfirma beruft sich auf d»n ü»? terschriebenen Bestellschein und macht geltend, da« nach dessen Wortlaut mündliche Zusicherungen mH gültig und dem Reisenden ausdrücklich untersagt seien Damit durch die vorstehend geschilderten-MM stände, deren Beseitigung dem seriösen Heil- mch Apparatehandel ebenfalls am Herzen liegen muß, nicht weitere Volksgenossen geschädigt werden, sau, jeder, der sich krank fühlt, in erster Linie bmP Arzt oder fachlich vorgebildeten Heilpraktiker AM, suchen; diese werden nach eingehender Untersuchurm und Beobachtung am ehesten beurteilen können, oo die Verwendung von Heilapparaten oder A«v mitteln am Platze ist, und, falls sie das bejahens welche Apparate oder Heilmittel als wirksam unv preiswert empfohlen werden können. Wer ab« mit einem Reisenden in Verhandlungen tritt unv sich gar von ihm beraten läßt, der sei vorsichtig, nehme nicht jede Zusicherung für bare Münz» mA lese vor allem zunächst durch, was er unterschreit ben soll. Der Erfolg der MWrlgen Arbeitsschlacht Chemnitz. In den ersten AagUfttagen kst ein Jühr vergangen, seitdem auch kn Chemnitz, denk besonders notleidenden Industriegebiete, nm allen Kräften die ArbeitssHlastit ausgenommen wurde, Der Erfolg ist trotz der in Chemnitz besonders schwierig liegenden Verhältnisse nicht auSgebNe- Len und wird besonders durch die Tatsache doku« Mentiert, daß es in diesem einen Jahre gelun gen ist, die Zahl der Erwerbslosen im Kreis« Chemnitz von über 80000 auf rund 38 000 und im Arbeitsamts:ezirke Chemnitz von rund 78 000 ans 34 000 zu senken. Die Gemeinden K-nrfulNgen und Auerbach sind bereits erwerbslosenfrei und wertere Gemeinden werden demnächst folgen. Ein von dem Sachberaier der Arbeitsschlacht, Hans Schöne, der Chemnitzer Presse dieser Tage ge gebener Ueberblick über die gegenwärtigen Ver hältnisse in den einzelnen Orten des Kreises ver- vollständigt das Bild noch weiter. Die Erwerbs- losenzahl konnte gesenkt werden: in ChemniH nm 50 Prozent, in Burkhardtsdorf um 75 Prozent, in Braunsdorf nm 40 Prozent, in Einsiedel nm 30 Prozent, in Erfen schlag um 35 Prozent, in Grüna um 65 Pro zent, inGlösaum 55 Prozent, in Gornsdorf um 50 Prozent, in Kändler nm 65 Prozent, Kaufungen erwerbslosenfrei, in Klaffen bach nm 40 Prozent, in Kemtau um 55 Pro, zent, in Leukersdorf nm 65 Prozent, in Mittelbach um 70 Prozent, in Meiners dorf nm 80 Prozent, in Mittelfro hna um 40 Prozent, in Neukirchen nm 55 Prozent, in Neneibenberg nm 50 Prozent, in Ober srohna um 50 Prozent, in Oberlichtenau nm 75 Prozent, in Plei ha um 65 Prozent, tn Rabenstein um 70 Prozent, in Nußdorf nm 40 Prozent, in Röhrsdorf um 90 Pro zent (die restlichen Erwerbslosen werden schon in den i" ächten Tagen in den Produktionsprozeß eingestellt werden können), in Schönau um 75 Prozent, in Siegmar nm 65 Prigent, rnl Wittgensdors um 45 Prozent, in Wü stenbrand um 45 Prozent. Von der großen Arbeit, die das Chemnitzer Arbeitsamt geleistet hat, zeugt es, daß in diesem einen Jahre 14 000 Vermittl mgen in Dauerbeschäftigung, 12 000 kurz fristige Vermittlungen und 10 000 Einweisungen zu Notstandsarbeiten oder zum Freiwilligen Ar beitsdienst erledigt werden konnten. Außerdem wurden 2000 Landhelfer untergebracht und 10 OVO Werbebesuche gemacht. Die alten Kämpfer der Bewegung konnten Lis auf 90 alle wieder in Arbeit gebracht werden. (Nachdruck verboten) 16 Oho, Mütterchen," protestierte Ilse lustig — funa machle Ditha ihrem Sriegelb'ld eine über- !V. Sie sind sehr gütig, Gnädige Frau! ha leise. Ihre Stimme schwankte noch Unsäglich schwer wurde ihr diese förmliche An rede der kleinen, feinen Frau gegenüber, di« sie einmal hatte Mutter nennen dürfen. Ihr» Ge- sich dann schon in dieser Stunde Dithas Geschick erfüllt, denn dann hätte sie ihrem sehnsuchts vollen Drang nach Offenheit und Wahrheit kaum mehr zu widerstehen vermocht. Ergriffen sah Ditha in da» kleb», alte Ge ht und eine grenzenlose Innigkeit schwang m «. -- AH UH mit Franz' Mutter sie so furchtbar aufregte, wie würde es erst sein, wenn sie Franz selbst gegen- der jungen Fremden und war im eisten Augen- lag. Mein Gott, ja, sie spielte ihre Roll« h»rz- hlick drum und dran, sie ihrem impulsiven, warm- sich schlecht. Konnte es ihr denn gar nicht ge- herzigen Naturell folgend, Artlich beruhigend in lingen über die qualvoll vibrierenden Nerven! Die Arme zu nehmen. Sehr wahrscheinlich hätte! Herr zu werden! Wenn schm das Wiedersehen nicht in rückhaltsloser Offenheit aussprechen, was ihr Herz so übermächtig erfüllte — all ihre .Seien Sie mir recht, recht herzlich willlom- Reue und ihr großes Verlangen, wieder gutzu- überstand! Ein Glück nur, daß die Mutter — unwillkürlich gab sie der kleinen Frau den teuren Namen. — nicht auf ihr krampfhaftes Ringelt um Fassung achtete, sondern in ihrer lebhaften, heiteren Art unentwegt wellerplauderte. „Leider kann mein Sohn sie nicht gleich be grüßen, Fräulein Berger, er hat gerade heut» ziemlich viel Patienten in der Sprechstunde. Dis Badesaison geht allmählich an, und ich bin wirk lich froh, daß er nun kn Ihnen ein« treu« Ge hilfin bekommt. Es liegt wirklich oft zu viel auf ihm und ich bange manchmal heimlich um seine Gesundheit." Sie lachte leicht auf: ,Mcht wahr, so sind wir Menschm — immer jammern! Mal ist die Praxis zu klein und mal kst fis ZU groß — zufrieden sind wir nie!" men, liebes Fräulein!"" In all ihrer impul-' machen! fioon Herzlichkeit streckte Frau Forstrat Hormann: Ihre Angen standen voll Tränen, als sie den Ditha die Hand zum Gruß entgegen. „Möchten' Blick Meder zu Frau Hormann erhob. Ein wenig Sie sich recht wohl in unserem Hause fühlen!" - betroffen fühlte diese Lie fruchtbare Aufregung Ilnd dai> Sie mir Ihre Sach: gut machen!" gehalten! Eine brennend heisze Welle von Sehn- Ilnd leich fußig schritt sie die Treppe hinun- ucht ging über sie hin. Ach, warum durste sie ter, voll lofmungsfroher Zuversicht den Ereig- sich jetzt nicht in diese Arme werfen, warum nissen des Tages entgegen. Aber Frau Hormann zwang sich selbst zu kühler, ruhiger Freundlichkeit. Wenn ihr auch, seit ihr dieses junge, schöne Geschöpf gegenübsr- stand, so eigentümlich glücklich zumute war, so aks habe ihr diese Stund« etwas lang und schmerzlich Entbehrtes zurückgegeben, etwas, das sie nun hegen und hakten müsse, um es nie mehr zu verlieren, so war es doch wohl verfrüht, einer völlig Fremden gleich im ersten Augenblick mit so viel intimer Zärtlichkeit entgegenzutrsten. So begnügte sie sich damit, Dithas Hand mit war mem, herzlichen Druck wieder frei zu geben, ihre große Erregung scheinbar gar nicht bemerkend. Das Wort, das einem fieberhaft darnach verlan genden Herzen sogleich die Brücke zum Glück Zitternd, hilflos dem Uebermaß der Erregung dieser Stunde preisgegeben, beugte sich Ditha nieoer, die liebe Hand zu küssen. Wi« ein Hauch frist nur kam es' von ihren Lippen: „Ich — Ich danke Ihren, gnädige Frau!" Roman von Klara Haidhausen Urhsberrechtsschutz lmr-b Verlagsanstalt Manz, Regensburg Rasch ordnete sie die wenigen Sachen, die sie- danken flogen zurück in jene selige Stunde, da für die Nacht gebraucht hatte, kn den kleinen Franz sie der Mutter als seine Braut zugeführt Handkoffer, in dem sie das Nötigste für den hatte. War sie damals Frau Hormann nrM ersten Anfang mitgenommen hatte. Das übrige ähnlich gegenübergestanden wie heute, auch so Gepäck war draußen auf dem Bühnhof geblis-' hilflos zagend, die gleich; bange Frage im Her ben und sollte von dort direkt ins Doktorhaus' zen: Wie wird sie mich aufnehmen? Wie rasch gebracht werden, nenn — ja wenn das Debüt war damals ihr Bangen dem beseligenden Be- gelang und Fran; sie nicht sofort erkannte. Wie-! wußtsein gewichen, daß hier zwei Arme weit für der flogen Dithas Auoen mm Spiegel, mäh- sie 'offenstemden, ein Herz voll unerschöpflicher rend sie zugleich mit her-lichem Lachen konsta-j Diebe ihr entgegen schlug! Mlfjauchzend, fast un- tierte. daß sie wohl noch nie in ihrem Leben gestüm vor Mück hatte sie sich in diese Arme, an so oft vor dem Spiegel gestanden hatte wi« dieses Herz gewogen, ganz erfüllt von dem Ee- gestern und heute. i danken, wieder eine Mutter zu ihaben. Und die Nein, sie glaubte im Ernst nicht daran, daß zwei klugen, gütigen Angen da waren tief, tief Franz sie so rasch erkennen würde. Tas glatt-in die ihren getaucht und eine leise bebende oeichntelte Haar ließ das schmale Gesicht sehr, Stimme hatte lie gefragt: „Du wirst mir meinen zart und mädchenhaft erscheinen, und auch sonst Jungen glücklich machen, mein liebes Kind, nicht iab sie sehr jung und gut aus in dem tadellos, wahr?" stunden englisch'gemusterten Kostümrock und der. Sie hatte Ja gesagt, leise erst, erstickt in ihrer kleidmmen mellen Hemdbllqe, aber mit der Ditha! E Erregung, dann klarer, fester: „Ja, Günther, die Franz Bormann gekannt und geliebt, Mutter!" und ein drittesmal — Auge in Auge, ho-ie. hatte sie nichts mehr gemein. j Amd m Hand, als fpräch: sie einen feierlichen, Sehr befriedigt von dem Ergebnis dieser Prü- heiligen Treueid: „Ja!" fung mach'; Ditha ihrem Sriegelb'ld eine über- Ein trockenes Schluchzen stieg Dilla in die mutig« Verbeugung: „Also adieu, Fräulein LAI«! Kehle. Wie schlecht hatte sie ihr Versprechen ' gehalten! Eine brennend heisse Welle von Sehn- gebaut hätte, blleb ungesproch-n ^NeroostjEt - „S,, zweier füreinander bestimmter Mensch-nschcksake gegenüber nicht schlimmer Machet auf Wochen und Monate hinaus verzögert »nd ^ Tie wirklich fnd! Wären nur alle Mens-W ' emem bluden Ungefahr amhe.mgegeben > ^der Lebenslage so zufrieden, so eins mit Frau Hormann hatte Ditha und Ilse, dl; die Schicksal wie Sre" begleitet hatte aus ihren, „Mf meinem Schicksal, Kindchen?" Fpan Hör« Überkleidern herausgechalt und bat sie nun, bewegte zweifelnd den feinen Kops — ll, dem klematisumsponnenen Erker Platz zu^in, so dürfen Sie nicht sagen! Das schien MK nehmen. . .. - , schon manchmal ein wenig zu schwer für mich. -- schm noch bleiben, Ilschen, ! mit dem, der lmir's geschickt hat, mit mMäM Älteste, aks diese oberen war ich immer eins und das ist düi Ihrer Freundm ern Mm über d-« -ftte meiner LebenSkiMst." tekstlinde rm fremden Haus hmuberhelfen! Außer-: dem wollen wir doch auch ein Gläschen Wein . Ergriffen, sah .^tha m lleb», te Mt bedenklich! Sie sing einen nervösen Blick Ilses Uneben sem werden. auf und verstand die stumme Mahnung, die darin i (Fortsetzung folgt.)
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