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Herd «nd Scholle Das Rsrch der Frau. Das praktische Tageskleid. li 24 851. Für die ?lrbci< und im Haus ist cs ein schlichtes Leinenkleid mit Garniturblcnden und Gürtel aus gestreiftem Ripsband, doch nächster inr Garten bei der Er holung kann man das Kleid rückwärts aus- knöpsen, ausschlagarttg umlegen, nnd hat einen Sonnenbadeanzug, der durch ein paar Knöpse rasch wieder in ein Kleid verwandelt wird. Er» forderlich etwa 3,10 m, 80 cm breit. Veher- Schnitte für S2 und 100 cm Oberweite. Erzwungene Freundschaft. Verwandtschaft können wir uns nicht aussuchen. Ver wandtschaft ist angeboren oder angeheiratet. Selbst wenn die Verwandten uns nicht durchweg angenehm sind, ge bieten Familiensinn und Familienrüüsicht, datz wir uns den verwandtschaftlichen Pflichten nicht entziehen. Anders ist es mit der Freundschaft. Unsere Freunde wünschen wir uns nach unserem Geschmack zu wählen. Niemals wird es uns gefallen, einen Menschen, der uns nicht lieb ist, zum Freunde auszuersehen. Wenigstens freiwillig nicht. Es ist natürlich häufig der Fall, datz wir uns aus Geschäftsrücksichten freund schaftlich mit jemandem stellen, der uns an sich gleichgültig ist. Das ist manchmal nicht zu umgehen. Aber solche Be ziehungen pflegen rein äußerlich zu bleiben. U m privater Vorteile willen Freundschaften zu schließen, ist sehr wenig schön und zeugt von einem selbstsüchtigen Charakter. Zu einer wahren Freundschaft bedarf es einer inneren Überein stimmung, einer aufrichtigen Zuneigung und gegenseitigen Verstehens. Das Sprichwort: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist!" ist durchaus be gründet. In allen angeführten Fällen ist uns indessen die Wahl der Freundschaft frei, denn selbst zu der Geschäfts- sreundschaft kann uns niemand zwingen, wenn wir nicht wollen. Nun kommt es aber trotzdem vor, daß uns gegen unseren Willen eine Freundschaft aufgezwnngcn wird. Wir treffen z. B. auf der Reise einen Herrn oder eine Dame oder vielleicht ein Ehepaar, und der Zufall ergibt, datz wir mit der Reisebekanntschaft manchmal zusammen eine Tasse Kaffee trinken oder einen Spaziergang machen müssen. Unsere Reisebekanntschaft zieht daraus die Folge rung einer Freundschaft, die gar nicht in unserer Absicht lag. Haben wir den gleichen Wohnsitz, so hagelt es nach innerer Rückkehr Einladungen, und unsere neuen, uner wünschten Freunde sind tief gekränkt, wenn wir ihnen nicht Folge leisten. Gezwungen nehmen wir also an — einmal und nicht wieder, denken wir! Aber nun sind wir zu einer Gegeneinladung verpflichtet — und wer hat den Mut, sich einer solchen Pflicht zu entziehen? Kurz, wir haben eine Freundschaft auf dem Halse, die nicht unserem Wunsche entfpricht. Beruflich kommt man häufig mit Menschen zu sammen, die einem an sich höchst gleichgültig sind. Da treffen sich zwei Herren, die sich sonst nur im Beruf be gegnet sind, zufällig am dritten Ort mit ihren Frauen. Mehr aus Höflichkeit als aus innerem Drange tut inan erfreut, und der eine Herr fühlt sich sogar verpflichtet, eine Wiederholung der Begegnung anzuregen. Man kommt wieder zusammen, hat sich eigentlich nichts zu sagen und zwingt,M gegenseitig eine Freundschaft ans. nur weil lever furchtet, den anderen durch eine Absage zu kränken. Oft ist nur aus der einen Seite der Wunsch nach Freund schaft vorhanden. Wir treffen im Beruf oder bet Be kannten einen Menschen, der uns mit seinem Vertrauen beehrt, ohne daß wir ihn darum gebeten haben. Unser neuer Bekannter schließt sich uns auf unserem Nachhause weg an, bringt uns bis vor unsere Tür und versichert uns seiner Zuneigung. Am nächsten Tag schon erhalten wir feinen Anruf oder gar seinen Besuch. Das Vertrauen, mit dem wir beehrt worden sind, belastet und verpflichtet uns, und wir haben einen neuen Freund, aus dem wir uns eigentlich gar nichts machen. Hat man nun das Recht, sich solcher unerwünschter Freunde zu erwehren? Sicher ist kein Mensch verpflichtet, eine Freundschaft zu schließen, die ihm innerlich wider strebt. Man muß nur von Anfang an folgerichtig handeln Sobald die ersten Verpflichtungen eingegangen find, kann man sich den daraus folgenden schwer entziehen, ohne kränkend zn werden. Meistens ist ein offenes Wort zur rechten Zeit das ratsamste. Man braucht keinem ins Ge sicht zu sagen: „Ich wünsche Ihre Freundschaft nicht!' Aber man kann zu verstehen geben, daß Zeit und Gelegen heit zu einer neuen Freundschaft fehlen. Man kann auch darauf Hinweisen, datz die häuslichen Verhältnisse neue Bindungen nicht zulassen und man sich nicht in der Lage sieht, Einladungen anzunehmen, die man nicht gleich wertig erwidern kann. Werden solche Gründe mit dem nöligen Takt und aufrichtiger Freundlichkeit vorgebracht, brauchen sie uns keine Feinde zu machen, nnd wer trotzdem übel nimmt, ist erst recht keine Rücksicht wert. Rüchs und Haus» Aus Brotresten. Eine geschickte Hausfrau kann aus den gesammelten und getrockneten Brot- und Brötchenresten noch vielerlei schmackhafte Gerichte Herstellen, denen man die einfache Herkunft nicht anmcrkt. Die Verwendung von geriebenem Weißbrot zum Sämigmachen von Tunken und Suppen, Strecfen von Hackfleisch, Panieren von Fisch nnd Fleisch usw. dürfte allgemein bekannt sein. Zur Herstellung von wohlschmeckenden Gerichten nachstehend einige Rezepte: Speck- oder Schinkenknödcl. 5 bis 6 Semmeln wer den feingeschnitten, mit Liter Milch, in der zwei Eier verquirlt wurden, Stunde geweicht. Inzwischen läßt man geräucherten Bauchspeck durch die Hackmaschine und vermischt ihn mit feingeschnittener, in Butter gedämpfter Zwiebel, gehackter Petersilie, Salz, Pfeffer und 3 Löffeln Mehl, gibt die geweichten Semmeln dazu, arbeitet c,ut durch und formt aus der Masse mittelgroße, runde Klöße, die man 15 Minuten in Salzwasser kocht. Statt des Specks kann man auch gekochte Schinkenreste verwenden. Als Beigabe Kopfsalat. Schwarzbrotauflauf. 6 Eßlöffel geriebenes Schwarz brot feuchtet man mit 5 bis 6 Eßlöffel Apfelwein, dem man etwas Zitronensaft zusctzte, an. Inzwischen rührt mau 4 Eigelb mit 4 Eßlöffeln Zucker schaumig, gibt das ge riebene Brot, 1 Teelöffel seinen Zimt, etwas abgcriebene Zitronenschale bnnn und zieht zuletzt den steifen Eischnee nnd etwas Backpulver unter. In gut gefetteter, aus- gestrcutcr Form backt man bei mittlerer Hitze den Pudding eine Stunde. Brotsuppe auf fränkische Art. Altbackene Brötchen werden in feine Scheibchen geschnitten, mit einer leichten Knocsteu- oder Würfelbrühe kochend übergossen nnd w Minuten an warmer Stelle ziehen lassen. Zum An richten würzt man die Suppe mit fciugcschnittcucm Schnittlauch, einem Strich Muskatnuß und ganz wenig weißem, gemahlenem Pfeffer. Zum Schluß quirlt mau ein ganzes Ei daran. Wespennester. Von 8 Semmeln wird die Rinde ab gerieben, ein kleiner Teil oben von jedem Brötchen ab geschnitten tind die Semmeln ausgcstöblt. Dann mischt man 3 ganze Eier mit K Liter Milch, abgericbcner Zitronenschale, 3 Eßlöffeln Zucker und etwas Salz, taucht die Scmmelu in diese Flüssigkeit und läßt sie kurz weichen. ; Ln die Höhlung füllt mau nun Marmelade, klebt mit