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Mittag dm 2». August M4 nachmittags 93. Zahrgang Ar. 193 42 272 «12 ist der Re- I viele hunderttausend Arbeitslose, viele Hundert- rupt. I tausend, für die noch nicht das vom National ¬ freieste Land der Welt". Auch dort 3201623 4347363» 3836276« 4 204 634 42 6S7 414 872296 43 320 71« übersluttet. Immer wieder begegnete man den Formationen "der braunen Friedenssoldaten des Führers, den Marschigen der Hitlerjugend und grossen sahnengeschmückten Lastwagen mit Sprech chören oder aufmontierten Lautsprechern, die die Parole des Tages ansagten. Ebenso sah man zahllose durch Zettel gekennzeichnete Autos der NSKK Helferdienstes, die für die Heranbringung von Kranken und Gebrechlichen zu den Abstim mungslokalen sorgten. Auch in den Fernbahn gierungschrf gleichzeitig Staatsoberhaupt. Aber gerade in diesem Lande, das bisher als Berlin anwesenden Reichsministern zum Wahl lokal dient. Kurz nach 8 Uhr erschien RrichsmlN'ster Dr. Goebbels, !mit stürmischen Heilrufen begrübt. Umgeben von einigen ihn begleitenden SS- Männern gab der Reichsminister nach dem Auf ruf seines Stimmfchsines Nr. 16 den Briefum schlag ab. Mit einem dreifachen Sieg-Herl ver- abschiedeten sich der Wahloorstand und die im Lokal anwesenden Volksgenossen vom Minister. Die gleiche stürmische Begrünung, wie Reichs ¬ sozialismus proklamierte Recht auf einen Arbeits platz zur Tatsache werden konnte, und die trotz dem in gläubiger Hoffnung und blindem Ver trauen sich durch nichts in ihrer Treue zu Adolf Hitler beirren ließen. Das neue Deutschland be findet sich erst im Aufbau. Seine Wirtschaftslage ist keinesfalls rosig, denn das Erbe, das Adolf Hitler zu übernehmen hatte, macht es unmöglich, in 18 Monaten ein Paradies auf Erden hervor zuzaubern. Mühselige Arbeit ist das Los derer, die diesen Staat tragen. Opfer um Opfer wird von ihnen gefordert und nur die hingebungsvoll« Arbeit aller kann allmählich den Erfolg garan tieren und den Sieg an Hitlers Fahnen heften. Diejenigen, die Deutschland in diese Wirtschafts lage hineinmanövriert haben, die es in eine wahn sinnige Schuldenlast stürzten und seine Wirtschaft ruinierten, sie Hetzen auch heute vom Ausland aus gegen Deutschland und versuchen, ihr Zer störungswerk von dort aus fortzusetzen. Daß sie hier und da auch Erfolge zu verzeichnen haben, liegt in der Natur der Sache. Auch ihnen wird das Wahlergebnis vom 19. August zeigen, das; alle ihre Hoffnungen auf einen Zusammenbruch des Nationalsozialismus eitel Hirngespinste sind, daß das deutsche Volk sich in einer geschlossenen Schicksalsgemeinschaft zusammengefunden hat, das; der Nationalsozialismus weiter auf dem Vor marsch ist und eines Tages sein Ziel restlos ver wirklicht haben wird: bas ganz« deutsche Volk hinter Hitler- Fahnen zu scharen. Reichserziehungsminister Rust, der im Anschluß an seine Wahlreise einen kurzen Erholungsurlaub ----- -- Di; Am 20. August- Flaggen heraus! Berlin, 2V. 8. Der Reichsminister des In nern hat folgendes an geordnet: Aus Anlast des überwältigenden Treuebekenntnisses des deutschen Volkes zum Führer und Reichskanzler Adolf Hit ler flaggen dir Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften des öffentliche« Rechts und der öffentlichen Schulen auch am Montag, dem 20. August. Auch die deutsche Bevölkerung flaggt Berlin, 20. 8. Das Reichsministerium für Vülksaufklärung und Propaganda teilt mit: Aus Anlast des grasten Sieges, den der Führ« gestem durch die Volksabstimmung errungnphat, wick die Bevölkerung aufgefordert, auch noch am Montag, dem 20. August, zu flagg«. «nvefOrewIMer Äuvel ,n Berlin Gewaltige Menschenmengen vor der Reickskanzlei Imposanter Uackelzng der Berliner SA. ver Glimmveretyiraten auf Grund der Gtlmnrttften auf Grund von GltmmfGeinen Änosefnint Sa ««mrnen Mein Ctinuneu ^ufnnnnen LlngM«tae Gtttn«nen GefatntAnM der adgesevenen Gtimmen Gattin gegen Vs kl Uhr ebenfalls im Cafe Rudloff erschien und seine Stimme abgab. Der Stellvertreter des Führers, Reichsmm'stsr Ritdolf Hetz, ging in München zur Wahlurne. Ministerpräsi dent Göring weilte auch heute noch auf seiner Besitzung bei Berchtesgaden. Reichsaufenmini ster Freiherr v Neurath stimmte von seinem Gut Leinfelden in Württemberg aus ab. Der Reichsverkehrs- und Postmimfter Eltz- R üben ach, der sich zur Zeit auf der Insel Juist aufhält, ging dort zur Wahl, während Das Ja des deutschen Volkes SO Prozent der gültigen Gttnrmen für Aldols Hitler Die Grötze des Sieges ' Zu dem Ergebnis der Volksabstimmung vom 19. August 1934 schreibt der Hauptschriftleiter im Deutschen Nachrichtenbüro, Alfred-Ingemar Berndt, in der Korrespondenz „Thema der Woche": Nunmehr liegt das vorläufige Endergebnis der Volksabstimmung vom 19. August vor. Dieses Ergebnis zeigt ein überwältigendes und ge schlossenes Bekenntnis der Nation zu ihrem Führer Adolf Hitler, ein Bekenntnis, Ivie es wohl in dieser Form noch kein Mann in der Welt von einem Volk erhalten hat. Die Volksabstimmung vom 19. August hat alles in den Schalten ge stellt, was auf diesem Gebiete bisher zu ver zeichnen ist. Heber 95 v. H. der Wahlberechtigten haben sich an der Volksabstimmung beteiligt. 90 o. H. der Abstimmenden haben sich für Adolf Hitler entschieden und mm 10 v. H. zu seiner Frag« „Nein" gesagt. Diese Nein-Sager rekru tieren sich im wesentlichen 'aus jenen Kreisen, die zu allen Zeiten abseits 'standen, die zu keiner aufhauenden Arbeit fähig sind und deren Aktivität sich lediglich in Nörgeleien und zerstörender Kritik erschöpft. Wenn man die Ergebnisse der ein zelnen Wahlkreise betrachtet, dann wird man auch seststellen können, daß dort, wo aus be stimmten Gründen der Rückgang der Arbeits losigkeit prozentual mit dem in anderen Tellen des Reiches nicht schritthalten konnte, die Zahl der Neinstimmen vielleicht etwas höher fit als anderSwo. Man wird aber auch die sehr in teressante Feststellung machen, daß in Provinzen und Bezirken, die der Segnungen des national- roffalistischen Regims le'anders teilhaftig geworden sind, auch die Zahl der Neinstimmen ganz be sonders niedrig ist. Damit ist bewiesen, daß der Nationalsozialismus auch die Abseitsstehenden allmählich durch Leistungen gewonnen hat und überzeugt. Eine höhere Zahl von Neinstimmen hüben nur einige Industrie- und Hafenstädte, in erster Linie solche, deren Wirtschaftsorganis mus vom Außenhandel und der Erportindustrie abhängig ist. Es ist schwer, passende Wergleichszahlen für die Volksabstimmung vom 19. August heranzuziehen, weil jede der in den letzten Jahren in Deutsch land durchgeführten Wahlen andere Grundlagen hatte. Die Volksabstimmung vom 12. Novem ber 1933 war rein außenpölitischer Natur. Es war selbstverständlich daß die Nation damals für den Frieden geschlossen zusammenstand. Das Ergebnis der Volksabstimmung vom 12. No vember bedeutete deshalb noch keine bedingungs lose Zustimmung zum Nationalsozialismus und zum Werke des Führers. Eher könnte man schon das Ergebnis der Neichstagswahlen zum Vergleich heranziehen, die gleichzeitig mit der Volksab stimmung vom 12. November stattfanden. Da bei must man allerdings berücksichtigen, daß auf der Reichstagswahlliste der NSDAP 40 Per sonen standen, die der NSDAP nicht angehörten, eigene'Meinungen und eigene Programme ver traten und ihren Anhang im Volke zur Stimm abgabe für die Liste der NSDAP veranlaßten. Die NSDAP erhielt damals 39 665 224 Stim men, von denen etwa 2,4 Millionen Stimmen auf die 40 Außenseiter entfielen. Die NSDAP konnte also etwa 37,2 Millionen Stimmen für sich selbst verbuchen. Wenn jetzt 38,4 Millionen zu Adolf Hitler sich bekannten und damit zu seiner Partei und zum Nationalsozialismus, dann ergibt sich daraus, da st in den letzten Mo naten wiederum über eine Million Volksgenossen den Weg zu Adolf Hitler gefunden haben. Interessant ist auch ein Vergleich des Abstim mungsergebnisses vom 19. August mit dem Er gebnis der Reich-präsidentenwahl vom 10. April 1932. Es zeigt sich nämlich, dast dieses Mal Adolf Hitler allein mehr Stimmen erhielt als damals sämtliche Kandidaten zusammengenommen. Am 10.. April 1932. entfielen auf den Generak- feldmarschall von Hindenburg 19,3 Millionen Stimmen, auf Adolf Hitler 13,4 Millionen und auf den verflossenen Kommunistenyäuptlmg Dhäl- ««in 3,7 Millionen Stimmen, Insgesamt wur den damals' 36,4 Millionen Stimmen abgegeben, während jetzt allein für den Führer 38,4 Mil lionen Stimmen aufzuweisen sind. Es haben also sämtliche Hindcnburgwähler und darüber hinaus auch die wesentlichsten Teile der Kommunisten sich zu Adolf Hitler bekannt und ihm ihre Stimme gegeben. Da damals zu den Hindenburgwählern aus taktischen Gründen auch die Sozialdemokra ten gehörten, .ist. di« WM vom 19. August ein erneutes glänzendes Zeugnis dafür, wie die deutsche Arbeiterschaft, wie die ehemaligen An hänger des Marxismus vom Nationalsozialis mus durchdrungen und überzeugt worden sind. Lis Zahl der Nein-Stimmen wird auch den bös willigsten Hetzjournalisten im sicheren Auslands zeigen, hast di« Abstimmung in Deutschland heute genau so geheim ist wie ehemals, dast also das Bekenntnis zu Adolf Hitler ein freiwilliges und durch keinerlei Druckmittel beeinflusstes ist. Tas nationalsozialistische Deutschland hat das frei«, geheim« und allgemeine Wahlrecht in keiner Weise eingeschränkt,'so dast jeder und jede Deutsche vom vollendeten '20. Lebensjahre ab zu den Le bensfragen det Nation durch die Beteiligung an der WM Stellung nehmen kann. Demgegen über ist nicht uninteressant, dast in Italien von 41 Millionen ^Einwohnern nur 10526 000 wahl berechtigt sind, von denen wiederum 10 045000 im März dieses Jahres Mussolini ihre Stimme gaben. Mussolini hat also nur dis Zustimmung des vierten Teiles der Eesamtbevölkerung erhal ten. Eine.ähnliche staatsrechtliche Konstruktion, wie das deutsche . Volk sie durch die Abstimmung vom 19, August freudig bejaht Hatz haben auch die Vereinigten Staaten von Amerika, „das Wo die Minister wählten Berlin, 19. 8. Die Reichshauptstadt stand bereits in den frühen Morgenstunden im Zeichen der grasten Volksbefragung. Schon von 6 Uhr morgens an zogen die Kolonnen der SA und HI mit ihren Kapellen, Spielmannszügen und Fanfarenbläsern durch die Strasten der Stadt, um auf Plätzen und an Strassenkreuzungen durch Sprechchöre die Volksgenossen an ihre Wahlpflicht zu erinnern. Bereits um 8 Uhr früh war die Reichshaupt stadt, die sonst zu dieser sonntäglichen Morgen stunde npch sehr still zu sein pflegt, von be triebsamen Leben erfüllt. Ueberall sah man die Wahlberechtigten auf dem Wege zu den über die ganze Stadt planmäßig verteilten Abstim mungslokalen, . wo .sich bald. größere Menschen mengen stauten, di« ihrer Wahlpflicht möglichst rechtzeitig genügen wollten. Die Wahlhandlung Das amMGe Ergebnis «erltn, 20. ». «uf Grund der eingelanfenen MaMer- sevnMe verSsfentttEt der ^retOSwaylletter um 3,1s «yr -rtty folgendes Endergebnis der »ESVefragung r Musterland der Demokratie uns angepriesen wor den ist, sind z. B. die Staatssekretäre, die an der Stelle der Minister stehen, nur dem Bundes präsidenten und nicht dem Parlament verantwort lich. Die Stellung des amerikanischen Bundes präsidenten weist staatsrechtlich in den Befugnissen mit der des deutschen Führers und Reichskanz lers eine große Aehnlichkeit auf. Auch der Bun despräsident der Vereinigten Staaten wird vom Volke gewählt. Roosevelt, der heutige Präsident der Vereinigten Staaten, erhielt bei seiner Wahl am 9. November 1932 20193 000 Stimmen bei einer Bevölkerungszähl von 122 Millionen. Sein Gegner Hoover erzielte 14 202 000 Stimmen. Beide zusammen haben also in einem Laude, des sen Bevölkerungszähl doppelt so groß wie die Deutschlands ist, noch längst nicht die Stimmen- zahl erreicht, die der Führer jetzt in Deutschland aus seine Person vereinigen konnte. 38,4 Millionen Deutsche sehen in Adolf Hitler ihren Führer, dem sie treue und ergebene Ge folgschaft leisten. Ist es nicht imposant, groß- artig, überwältigend, daß Adolf Hitler nach an derthalbjähriger Tätigkeit als Kanzler des neuen Reiches einen so großen und wuchtigen Ver trauensbeweis des Volkes erhielt? Ist es nicht für diejenige«, die dem nationalsozialistischen Re gime einen baldigen Tod voraussagten,, geradezu ein Schlag ins Gesicht, daß 38,4 Millionen zum Nationalsozialismus sich bekannt haben. Es sind unter diesen 38,4 Millionen Deutschen auch Höfen herrschte zeitweise, wenn die D-Züge ein- trafen, ein reger Wahlbetrieb der Reisenden, die hier mit Stimmscheinen ihrer Wahlpflicht genüge leisteten. Wohl kaum em Abstimmüngslokal war angetreten hat, in der Provinz abstimmte, so umlagert, wie das Cafe Rudloff in der Reichsminister Seldte und Dr. Gürtner Kanonierstrast«, das schon seit Jahren den in hatten sich Stimmscheine besorgt. Reichsbischof wickelt« sich allgemein äußerst disziplinüert und sinister Goebbels, wurde auch dem Reichsinnen- ruheg ab ° daß memand längere Zeit zu war- Minister Dr. Frick zuteil, der in Begleitung seiner ten braucht«. Gegen 10 Ahr war Bersin, ms- - - - - --- - -- besondere aber die Innenstadt, von Menschen MW* Lar zrankenberg« Tageblatt ist da» zur »«öffeatllchmg der amtlichen BetannMachungen der Amtshauptmannichast W-a and der Stadtrat» za zranlenberg behördlicherseits bestimmte Blatt I MIMnut-r HSHe einspaltig sz mm breit) 4 Mennig, im NedaltionSteÜ c--- 's mm breit) «0 Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung »8 Pfennig Sondergebühr. — Für schwierig« Satzarten, bei Anilin- digunge« mehrerer Anftraggeber In einer Anzeige und bei Platztwrschrift-n Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im Wi-derholungSabdrnck Er- Mäßigung nach feststehender Staffel. lo Psg. mehr, bet Zntragnua I» Stadtgebiet I s Psg-, im Landgebiet -o Psg, Botenlohn. »»cheitkarte« 8« Pfg., Einzelnummer IVPsg.. Sonnabendnummer so P,g. VeftscheM»»«! Leipzig rsroi. Gemetndegtroiomo: granlenberg. Ker»sprech«» 81. — Telegramme: Tageblatt grankenbergsachsen.