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»s. zahrgang vmm«Äag dm r«. Z«» Ml MmMa-r ver- EgeteM, M« Lmnioniiernek laaedlatt Ist das M ««Sffmtllchun, der amtlichen «etanntmahungen der AmtrhauptmanM-ft Wha vas granienderaer -^rats,» granlenberg behSrdllcherseils bestimmte ME deutsch« Gesandt« in Wien, Rkth, Hat ans An forderung österreichischer Regkmngsstrllen bzw. der österreichischen Aufständischen sich dereitfindrn lassen, einer zwischen diesen beiden getroffenen Abmachung beMttch freien Geleites und Abzuges Ler AnMudischm «ach Deutschland ohne Rück frag« bei der deutsch«« Reichsreg'erung seine Zu stimmung zu geben. Er wurde daraufhin sofort von feinem Posten abberufen. Verletzungen erlege« ist. Beileid der deutschen Reichsregierung Berlin. 26. 7. Reichsautzenminister Freiherr von Neurath hat der österreichischen Bundesregie rung Mm Tode des Bundeskanzkrs Dollfuß tele graphisch das Beikid der Reichsregierung über mittelt. Sperrung der Grenze gegen vesterreich Berlin, 25. 7. Amtlich wkd mitgetcitt: Die deutsche Reichsregkrung hat be' Brkanntwerden der Unruhen in Oesterreich -k Grenzen nach dort hin gesperrt, um M verhindern, daß Reichsdeutsche oder in Deutschland weilende österreichisch« Flücht ling« di« Grenz« überschreiten, um während der Unruhen dorthin Mückzukthreu. reuther Festspiele ad Berlin, 26. 7. Amtlich w'rd mitgek-lt: Der Reichstan ler Adolf Hitler wird mit Rücksicht auf die traurigen Vorgänge 'n Oesterreich von einem weiteren Besuch der noch ausstehenden drei Aus führungen Ler Bayreuther Festspiele absehen. Der deutsche Gesandte lu Wien abberufen Berlin, 26. 7. Amtlich w°rd mitgeteilt: Der : l Mllllm«t«r Höh« «NispalUg k— rs MM breit) 4 Pfennig, Im Rednitionrteil (— 72 mm breit) SO Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Ilir Nachweis und Vermittlung LS Pfennig Pondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Anlün- digungen mehrerer «nstraggeber in einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bet grösseren Auströgen und Im MederholungSabdruck Sr- mösUgung nach feststehender Staffel. geschlossen gehalten werden. Bor dem Bundes kanzleramt ist Polizei und Heimwehr in grosser Stärke aufmarschiert. Sie verhält sich jedoch lunWig. Man erklärt diese merkwürdige Lage damit, daß Teile des Bundesheeres bereits zum Wolk übergegangen sind und die Besatzung des Bundeskanzleramts verstärkt haben. Auch sonst hat das Bundesheer allen ^Anforderungen seitens einiger noch nicht gefangener Minister nirgends Folge geleistet. ' Dollfub schwer verletzt Wien, 25. 7. Auf dem Balkon des Bundes kanzleramts erschien im Laufe des Nachmittags mehrmals Minister Fey, bewacht von einem Mann in Kaiserjägeruniform und anderen Solda ten. Er forderte den Höchstkommandierenden der aus dem Platz stehenden Sicherheitssormationen aus, hinaufzukommen. Diann zog er diesen Antrag wieder zurück und erteilte später wieder denselben Befehl, in das Bundeskanzleramt zu kommen. Darauf begaben sich der Stabschef der Keimwehr, Badenstedt, Eicherheitsinspektor Eibl und ein Keimwehrmann namens Prirer in das Bundes kanzleramt. — Nach Meldungen von Personen, dis ein Telefongespräch des Sicherheitsmspektors Eibl mit angehört haben wollen, soll Minister Fey mitgeteNt haben, Bundeskanzler Dr. Dollfuß sei sehr schwer verletzt. Er sek zurückgetreten. Gleich zeitig bat der bisherige Minister Fey um einen Priester, der Dr. Dollfuß die Sterbesakramente geben soll. — Die Haltung der um das Regie- rungsviertel zusammengebaltten Bolksmassen wird immer drohender gegen die Heimwehr. Man be fürchtet bei anbrechender Dunkelheit schwere Zu sammenstöße. Die mutmahlichen Mörder des Bundeskanzlers in Sonderhast «Misn, 26. 7. (FunksprH Dir an der Be- seiMg des Bundeskanzleramtes beteiligten Per sonen sind zunächst fn der Pollzeikastrn» kn der Marokkanergasst untergeb rächt worden; die drei mutmaßlichen Mörder des Bundeskanzlers befin den sich dagegen in Sonderhaft. Standrecht in Steiermark Die Haustore müssen um 19 Uhr, die Gast häuser um 21 Uhr geschlossen werden. Ansamm lungen und Gruppen in den Straßen sind botm. lut an fcdem Wirkt»!,! Moual«-»e»u„pr«i« r cholmig in den AuSqaieklell«» der AanvgedleteS 10 Pfg. Mihr, bei Atttragunn Im Stadtgebiet lö Pfg., Im Landgeblet Wien, 25. 7. Nach Abschluß der Kampf- handlungen bei der Ra vag richtet sich das ganze Interesse auf dis Lag« im Bundeskanzleramt. Die amtliche Nachrichtenstelle erklärt auf Mn- frage, daß sie mit dem Bundeskanzleramt keine Verbindung habe. Neuerdings wird daß im Bundeskanzleramt Dr. Dolls ... Generalstaatskommissar für die Sicherheit, Fey, dmd Staatssekretär Karwtnsky von der in das' Wien, 26. 7. (Funkspruch.) In Steiermark Bundeskanzleramt gedrungenen Volksmenge ein- wurde das außerordentliche Standrecht verhängt. Revolte in Oesterreich Die Lase noG unvurGftGNg Standrecht in Wien Die Grenze nach Desterreich gesperrt Negienmgsmitglieder, vor ollem Bundeskanzler Dr. Tollfuß, der frühere Vizekanzler Minister Emil Fey und der Staatssekretär für Sicherheit, Dr. Karwinsky, sowie eine Reihe anderer öster reichischer Politiker waren damit in der Gewalt der Bewaffneten, dis das Bundeskanzleramt be setzt hatten. Schon die ersten Meldungen über die Besetzung des Bundeskanzleramtes besagten, daß Dr. Dollfuß verwundet worden war. ZUr selben Zeit drangen Bewaffnete in die Räume des Wiener Rundfunks, der Ravag, in der Iohannisgasse. Nach der Besetzung des Rund- sunkgebäudes wurde die Meldung von der De mission des Kabinetts Tollfuß und die Betrau- Ämg des derzeitigen österreichischen Gesandten in Rom, Dr. Rintelen, mit der Regierungsbildung Ungesagt. Daraufhin wurden die Sendungen des Wiener Rundfunks unterbrochen, um später von .einer anderen Stelle fortgesetzt zu werden. Tie Meldungen über Aktionen in der österreichi schen Provinz liefen in widersprechenden Formen ein, zeigten aber, daß es sich bei den Vor gängen in Wien anscheinend nicht um eine ledig lich lokale Au-fstandsbewegung gehandelt hat. In Innsbruck z. B. holte eine erbitterte Volks menge den verhaßten Sicherheitsdirektor Hickel aus seinem Amtshaus und erschlug ihn aus offener Straße. Aus Steyr in Oberösterrekch kamen Meldungen, daß Kampfhandlungen im Gänge seien. Aus Wien gingen Mitteilungen über Zu sammenrottungen der BerGK-rung in den Außen bezirken ein. Nach dem Tode oes BunoeKanzlers Tollfuß trat die Besatzung des Bundeskanzleramtes mit den Mitgliedern des früheren Kabinetts Dollfuß in Unterhandlungen. Beide Parteien wandten sich an den deutschen Gesandten in Wien mit der Bitte um Vermittlung. Im einzelnen liegen Über die Vorgänge in Wien folgende Berichte vor: Dr. Dollfub wird lm Bundeskanzleramt festgehatten Das BaNsqerlcht Der 25. Juli hat für das österreichische Volk Ereignisse von größter politischer Bedeutung ge bracht, die in ihren Folgen noch durchaus un absehbar sind. Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der tragende Kops des Sy stems, ist das Opfer eines Volksausstandes ge worden. Er ist nach Mitteilungen, die der öster reichische Minister Schuschnigg am Wiener Ra dio gab, den Verletzungen erlegen, die er am Nachmittag iM Bundeskanzleramt erlitten hatte. Soweit sich bisher aus den vorliegenden Mel dungen ersehen läßt, haben sich die Ereignisse, die zum Tode des Bundeskanzlers Dollfuß führ ten, in folgender Form entwickelt: - . . Mittwoch nachmittag wurde in der österreichi schen Bevölkerung bekannt, daß das erste To desurteil des neuen österreichischen Standgerichts durch den Strang vollzogen ist und daß in den Ürkersuchungsgefängnissen die Gefangenen mittek- vlterlichen Folterungen Unterzogen werden. Der österreichischen Bevölkerung bemächtigte sich eine Dottfutz tot Wren, LS. 7. Dee Wiener Rundfunk givt arniiiO ve- »annt, vast Vee SsteeretHiftYe «undesrnnrier DoNfnß reinen Der österreichische Grobsender durch Dynamik zerstört Wien, 25. 7. Im Lause des Nachmittags wurde der Wiener Großsender Bisamberg besetzt und mit Dynamit gesprengt. Radio Wien sendet zurzeit über den kleineren, bisher stillgelegten: Rosenhügel-Sender. Der Kampf um die Ravag beendet Wien, 25. 7. Ter Kampf um die Ravag ist nach einer Dauer ran drei Stunden beendet worden. Ein Polizeibeamter ist tot, mehrere wurden verletzt. Ebenso sind unter dem Perso nal der Ravag-MngesteNten Verletzte zu ver zeichnen. Einige junge Leute sind blutüber strömt aus dem Gebäude der Ravag herausge bracht und in Autos verladen worden. Der Letter der staatlichen Polizei in Innsbruck erschaffen Innsbruck, 25. 7, Der Leiter der staat lichen Polizei in Innsbruck, PolizeistabShaupt- mann Hickl, der gegen verhaftete Nationalsozia listen mittelalterliche Folter in Anwendung brachte, wurde heute kurz vor 3 Uhr von einer erbitterten Volksmenge aus dem Statthallereigebäude gezerrt und erschossen. Aus privaten Quellen kommen au» anderen Städten ähnliche Meldungen, die darauf schließen lassen, daß die Volksbewegung gegen Dollfuß sich auf das ganze Land Oester reich ausdehnt. Ausros des österreichischen Zustizministers Wien, 25. 7. Um 17,30 Uhr sendet Ravag- Wien einen Aufruf des Justtzministers Berger- Waldeiregg, aus dem heroorzugehen scheint, daß er der einzige noch in Freiheit befindliche Mini ster de» ehemaligen Kabinetts 'Dollfuß ist. Eine zentrale Regierungsgewalt scheint in Oesterreich zur Zeit nicht mehr zu existieren. Bisher ist noch kein Anzeichen erkennbar, daß irgendein Teil des Bundesheeres den von der Volksmeng« er griffenen Ministern zu Hilfe eilt. Der Aufruf des Justizministers Berger-Waldenegg nimmt be- S«q«pkarten 80 Pf»., Slnjelniimmer 10 PI».. Donnadendnmnm-r L0 Pf». VvftscheNIonw: Leipzig rsioi. isemeindeglroroawr Sr-nl-nberg. Kernsprecher 81. — Telegramme: Tageblatt Frankeabergsachlen. «iiMvoroenrnaie rillt» zu derartigen Ansammlungen in den Straßen - Akk Führer öktcht 06st BesUV dkk Dlly Wiens führte, daß der seit 11 Uhr tagende Mini sterrat unterbrochen werden mußte. Gegen 1 Ahr mittags tauchten an mehreren Stellen be waffnete Formationen auf, die in die Uniform des österreichischen Bundesheeres gekleidet waren. Von diesen Formationen wurde das Bundes kanzleramt am Vallhausplatz in Wien besetzt, tvobei es zu den ersten blutigen Zusammenstößen kam. Die im Bundeskanzleramt befindlichen Die deutsche Regierung kündigt Verhaftung der AMSndischen an B « r tt«, 28. 7. Amtkch wttd mUs«t«Nt: Aus Darstellungen des Wien«» Rundfunks bzw. amt licher österreichischer Nachrichtenstellen geht hervor, daß zwischen den österreichischen Aufständischen und österreichischen Regierungsstellen Abmachungen getroffen worden find, für einen freien Abzug -er Aufständische» nach Deutschland. Dies« Abmachun gen sind für das Deutsche Reich belanglos und beinhalt«» für dir deutsch« Reichsregkrung k«in«rki rechtliche Verbindlichkeit. DK deutsch« Reichsregkrung hat daher den Befehl gegeben, dk Aufständischen im Falle einer Ueberschreitmg der deutschen Grenz« sofort zu verhaften. merkenswerter Meis« nur auf dk Besetzung de» Rarag-Gebäudes Bezug, unterschlägt jedoch die Tatsache d-r Besetzung des Bundeskanzleramtes durch das Volk und unterschlägt ebenso die Ver- Haftung der bisherigen österreichischen Regierung. Revolveratteniat auk einen österreichischen LeßNimistensührer Linz, 25. 7. In Linz wurde auf den Führer des oberösterreichischen Heimatschutzes, den bekann ten Legitimistensichrer Graf Coreih, ein Re- volveranschlag ausgeführt. Wie das „Linzer WolkSblatt" meldet, soll Gras Coreth bei dem Attentat mit dem Leben davongekommen sein. Der deutsche Gesandte verhandelt mit Fey Abmachung über sr«ks Geleit für dk Auf ständischen Wien, 26. 7. Ter deutsch- Gesandte, Dr. Rieth, wurde am Mittwoch gegen Abend vom , Bundesminister Fey, der noch im Bundeskanzler- l amt eingeschlossen war, telephonisch angerufen. Es wurde ihm mitgeteilt, daß zwischen Vertreter» der Regierung und der in das Bundeskanzleramt eingedrungenen Truppe ein Abkommen getroffen worden sei, wonach diese letztere mit zugesichertem freien Geleit unter militärischer Bedeckung auf ihren Wunsch an die deutsche Grenze gebracht wer den solle. Tiese Truppe verlange, um die Ge wißheit zu haben, tatsächlich nach Deutschland etnreisen zu können, daß der deutsche Gesandte von den Vertretern der Legierung entsprechend in Kenntnis gesetzt werde. Infolgedessen bat Mi- nister Fey, der Gesandte solle eine solche Er klärung von dem Minister Neustädter-Stürmer entgegennehmen: Ter Gesandte, Dr. Rieth, er klärte, wenn er durch persönliche Entgegennahm« einer derartigen Erklärung des Ministers Neu städter-Stürmer die Durchführung des Abtrans portes ermöglichen nnd so vielleicht Blutvergießen verhindern könne, so sei er hierzu bereit. Diese Erklärung hat er daraufhin von den Ministern Neustädter-Stürmer und Fey erhalten und dann noch auf Wunsch des Staatssekretärs Karwinsky, der zu diesem Zweck aus dem noch immer besetzt gehaltenen Bundeskanzleramt herausgelassen wurde, auch von diesem die Bestätigung des ge troffenen ^Abkommens entgegengenommen. Mittelen verhandelt über die Neubildung des Kabinetts Wien, 25. 7. Der in der ersten Sendung des Radio Wien um 13 Uhr als neuer Bundes kanzler genannte österreichische Gesandte in Rom, Dr. Rintelen, ist bereits in Wien eingetroffen. Er hat sich sofort in das Heeresministerium be geben, wo er mit dem bisherigen Unterrichts minister Schuschnigg und den Vertretern des Dundesheeres sowie Abgesandten des Volke; über die Neubildung der österreichischen Regierung verhandelt. Gesandter Rintelen verhaftet Wien, 26. 7. Es verlautet mit völliger Ge wißheit, daß der österreichische Gesandte in Rom, Dr. Anton Rintelen, der augenblicklich in Wien wellt, verhaftet wurde. Die Meldung wurde von offiziösen Stellen bestätigt, ist aber noch nicht offiziell verlautbart. Standrecht ln Wien Wie», 26. 7. Der Polizeipräsident hat für Wkn das außerordentliche Standrecht verhängt. Ab 2V Uhr abends mußten alle Haustore und Gasthäuser geschloss«» sein. Ansammlungen und Gruppenbildungen sind »«rbvten. Rückkehr Starhembergs nach Wien wegen schlecht«» Flugwetters verzögert Wien, 26. 7. (Funkspruch.) In einer amt lichen Meldung heißt es u. a.: Bundesführcr Star Hemberg hat sofort nach dem Eintreffen der ersten Meldungen über die Vorgänge in Wien in einem Caproni-Flugzcug dk Rückreise von Ve- nekrg nach Oesterreich angetreten. Infolge de» herrschenden stürmischen Welters und dichten Ne-