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Das DeutsGIanv Adolf Hitlers steht unersGUttertteh Rudolf Heh: Wir lasse« u«S ei«e» Boykott nicht gefallen Die anläßlich der Tagung der deutschen Au»landshandelskammern zur Zeit in Ber lin weilenden Vertreter der deutschen Han delskammern und wirtschaftlichen Vereini gungen im Auslande trafen sich, wie wir bereits gestern im Depeschenteil berichteten, am Donnerstag nachmittag in Krolls Fest sälen zu einem Tee-Empfang, bei dem ihnen Gelegenheit gegeben wurde, mit führenden Persönlichkeiten des deutschen politischen und wirtschaftlichen Lebens Fühlung zu nehmen. Nach den gestern gemeldeten Reden bei der Tagung am Vormittag ergriff «elchsarbeNsmlMer Keldte bas Wort. Er führt« u. a. aus: Sie wissen, welche ungeheuren Anstrengungen die Regierung Adolf Hitlers gemacht hat, um die furchtbare Noi der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Wir haben in angestrengtem, aber von dem Füh rer unermüdlich und mitreißend geführten Kampf rund drei Millionen unserer Volksgenossen, die durch lang andauernde, erzwungene körperliche Un- tätigkeit körperlich und geistig zermürbt waren und hoffnungslos dahinlebten, wieder in die Armee der Schaffenden «ingereiht. Die Belebung der Wirtschaft stellt uns aller dings, je mehr sie fortschreitet, auch vor ein neues und nicht einfaches Problem, von dessen Lösung jedoch der endgültige Erfolg der Arbeits- beschaffüngsmaßnahmen der Reichsregierung ab- hängt, nämlich vor das Problem der Ausfuhr. Di« Entwicklung im Jahre 1933 hat gezeigt, daß die Arbeitslosigkeit auch ohne erhöhte Aus fuhr, ja sogar bei sinkender Ausfuhr erfolgreich bekämpft werden kann. Es wäre jedoch falsch, anzunehmen, daß wir heute die Ausfuhr vernachlässigen könnten, wenn nur genügend wirksame Maßnahmen für den Arbeitsmarkt getroffen werden. Eine solche An sicht übersieht, daß eine große Anzahl von In dustrien nur dann in den ArbeitsbeschaffungS- prozeß eingespannt werden kann, wenn die Zu fuhr an ausländischen Rohstoffen ge- j'ichert wird. Auch die Ausfuhrförde rung muß ein unerläßlicher Bestandteil jeder planmäßigen- Arbeitsbeschaffungspolitik sein. Machmittags begrüßte in der Krolloper Präsi dent Dr. v Renteln die Gäste und erteilte hier auf dem D i-kanzler von Papen das Wort. Vizekanzler v. Papen führte unter anderem aus: Namens des Führers, der zu seinem außerordentlichen Bedauern heute nicht hier anwesend sein kann, heiße ich Sie in der Reichs hauptstadt herzlichst willkommen. Der heutige Tag, den Sie in unserer Mitte erleben, birgt bitterste Erinnerungen. Die auf Halbmast ge setzten Fahnen im ganzen Reich zeigen Ihnen auch äußerlich, wie schicksalsschwer dieser 28. Ium von Men Deutschen empfunden wird. An diesen Tag «rinnern heW, auf jenes Störungs-Zentrum der weltpolitisch«! und weltwirtschaftlichen Beziehun gen der Völker Hinweisen, das bis auf die Heu« tige Stunde seine verderblichen Wirkungen aus- ftrahlt, denen kein Land sich hat entziehen können, und die abzumildern oder gar zu beseitigen das leider fruchtlose Bemühen von 15 Jahren ge wesen ist. Statt einer in ihren Tiefen auf- gewüMen Welt einen wirklichen und dauerhaften Frieden und die Sicherung neuer Wohlfahrt zu bringen, hat jener kulturvernichtende Tag fast in jedem Volke die Grundlagen seines wirtschaft lichen tmd sozialen Lebens erschüttert und die Völ ker gezwungen, sich immer mehr und mehr aus dem wechselseitigen Wirtschaftsverkehr zu lösen und auf sich selbst zu stellen. ' . Heute gilt er für jedes Volk unter Einsatz aller seiner geistigen und materiellen Kräfte, «mens neuen festen ^Ausgangspunkt seines nationalen Leb ms zu finden. Das gilt für kein Volk so zwingend und unerbittlich wie gerade für das deutsche. Wmn es nicht gelingt, diesem 65« MUionm-Volk Europas neuen wirtschaftlichen Auftrieb, politische Meichberechtigung im Rate der Völker zu verschaffen, dann glaube ich, ist das Schicksal dieses Kontinents unwiderruflich besiegelt. Kein Zweifel besteht in deutschen Lan den, daß der Kanzler und Führer das Werk der geistigen und materiellen Wiedergeburt der Nation siegreich zu Ende führen wird, daß das ganze und ungeschmälerte Vertrauen der Nation ihm gehört. Jede Spekulation des Auslandes auf innere deutsche Zwistigkeiten könnte nur zu einer falsch-n P liti-D ufchland gegenüb-r v rleit n Md müssen auf diese Weise die Gesundung Europas verhängnisvoll verlangsamen. Die deut sche Geschichte vieler Jahrhunderte hat uns, und das ist vielleicht die größte geistige Erkenntnis! dieser Tage, gelehrt, daß ein Volk in der zen tralen Lage Europas wie das unsrige nur dann! etwas auszurichten vermag, wmn es sich über alle Fragm des Alltags hinweg in seinem großen! Ziele einig ist. Der Herr Reichsaußenminister hat gestern be tont, wie sehr wir wünschen, in Frieden und wechselseitigem Austausch mit allen Völkern zu leben. Indessen, wir allein vermögen der Welt nicht jenes Gleichgewicht wiederzugeben, ohne daß neu« Wohlfahrt, neuer Ausstieg unmöglich ist. Ich weift daß die Grundfrage dieses Problems di« Vertrauensfrage ist, welche die natürliche Brücke für das Sich-wieder-zueinander-finden de« Völker bildet. Seim Sie, meine Herren, die Interpreten dieses geistigen Sichwiederfindens, Sie, die Sie sich niemals von der altm Heimat lösen konntm, auch soweit sie treue Bürger eines anderen Landes geworden sind. Es fft der ttefmnerßiche Wunsch des Kanzlers, dm ich di« Ehre hoch« Ihnen zu übermitteln, daß Ihr Bemühen von vollem Erfolg gekrönt sek zum Segen Deutschlands und zum Heil« der WM." Dann ergriff der Stellvertreter des Führer», «el-smwlsttt Mudvlf Setz das Wort zu einer Red«, in der er u. a. ausführt«: „Der Führer hat mich beauftragt, Ihnen, meine deutschen Volksgenossen aus dem Ausland seine Krüß« zu übermitteln und insbesondere auch die ausländischen Gäste unter Ihnen hier willkommen zu heißen. Wie die meisten von Ihnen wohl wissen werden, bin ich selbst Aurlanvsdeutscher. Noch heute verbinden mich Beziehungen auch persönlicher Art mit dem Auslands- deutschtum. Sie wissen, wie ich es weiß, daß «in Versäumnis des früheren Staates darin besteht, die blutmäßigen Bande, di« das Deutschtum in der Heimat mit dem Deutschtum im Auslande verbinden, lebenefrisch zu halten und politisch zu einem für beide Teile des Deutschtums grundlegenden Erfolg auszuwirken. Dieses Versäumnis nachzuholen und die gemeinsame Arbeit zu ermöglichen, sehe ich als eine besondere Pflicht des nationalsozialistischen Staates an. Das neue Deutschland braucht die Mitarbeit, die seelisch« und materiell« Opferbereitschaft aber seiner Volksgenossen im Auslande. Ihre positive Mitarbeit soll eingegliedert werden in die große deutsche Volksgemeinschaft. Die Deutschen in fremden Reichen haben nach den volklichen Gesetzen der Eastnation zu leben. Es ist nicht immer leicht, im Rahmen dieser Grenzen dem Deutschtum zu dienen. Zum Teil sind Sie, meine deutschen Volksgenossen, selbst, zum Teil waren Ihre Vorgänger Pioniere für die deutsche Wirtschaft, die deutsche Technik und di« deutsche Kultur überhaupt. Heute sind Sie darüber hinaus die Repräsentanten des nationalsozialistischen Reiches im Auslande. Sie werden überall in der Welt als solche angesehen. Aus Ihrem Handeln und aus Ihrer Lebensführung, aus Ihrer Vorbildlichkeit zieht das Ausland seins Rückschlüsse auf unseren Staat und die Idee unseres Führers. Und deshalb müssen Sie auch den Abwehrkampf draußen mit Sinn für Ihre persönliche Ehre und für die deutsch« Ehre führen. Seien Sie immer darauf bedacht, daß nicht das geringste Wort, nicht die geringste Fehlhandlung der Agitation gegen Deutschland zu Hilfe kommen möge. Sie, meine Volksgenossen, stehen im Mittelpunkt eines von uns hier in der Heimat keineswegs unterschätzten Kampfes, eines Kampfes, in dem Deutschland mehr Dir Bluttat in üuetzin Feststellungen der OberstM SÄli-Mihmn^ - Berlin, 28. 6. Das Presseamt der Obersten SA-Führung teilt mit: Die Notwendigkeit, die Wahrheit über die Bluttat in Quetzin und deren Hintergründe ans Licht zu brin gen, zwingt nunmehr dazu, amtlich erhärtete Tatsachen festzustellen. Die Erhebungen der pommerschen Staatspolizejstellen und der Staatsanwaltschaft haben folgendes erwiesen: Der NSDFB-Mann Kummerow, der die schön gemeldete Bluttat an vem SA-Sturmführer Moltzahn verübte, hat bereits vor ihrer Begehung gegen dis SA und ihren örtlichen Führer, Sturmführer Moltzahn, gewühlt und gehetzt. Er machte bei d«r besagten Sonnwendfeier während der Feuerrede des Sturmfüh rers Molhahn Bemerkungen zu anderen Personen und störte dadurch die feierliche Handlung. Von Moltzahn hinterher zur Rede gestellt, äußerte er: „Schlechter als du und deine SA ist keiner!" Dabei versuchte er mit seinem Lichenstock zu schlagen, Moltzahn lediglich, ihn denselben zu entwinden. Es ist also nicht wahr, daß die Tat «inen persön lichen Anlaß hatte. Wahr ist nach den obigen Fest- stellungen vielmehr, daß er politisch war. Dann entriß Kummerow den SA-Dolch seinem Trä- ger Maltzahn und stach auf ihn ein. Moltzahn wurd« schwer verletzt. So wahr wie diese Tatsache ist ferner Kummerows zynischer Ausruf nach Begehung seiner Untat: „Hätte ich ihm doch einen durch die Kal daunen gegeben!" Endlich und hauptsächlich ist es auch nicht wahr, daß sich der NSDFB vor der Tat im allgemeinen so wie ein Teil der nationalsozialistischen Bewegung, besonders aber in Pommern, verhalten hätte. Wahr ist vielmehr, daß er den aus der SA ausgeschlossenen, von der Staatspolizei drei Wochen lang inhaftierten und dann freigelassenen Rohleder sofort als Führer in Pommern einsetzte. Die Feststellungen der Staats behörden erweisen, daß erst dadurch die verführten Angehörigen des Bundes und unter ihnen der Täter Kummerow den Auftrieb erhielten, der das Verbre chen von Quetzin möglich machte. * Der Versuch, die Beweisgründe der Untat im Wider spruch zu den amtlich festgestellten Tatsachen, dis sie als politisch ausweisen, in solche persönlicher Art um- zufälschen, bedeutet nichts anderes als die Flucht vor der politischen Wirkung einer politischen Ursache. Die ser Versuch ist nur ein Glied in der Reihe der Ver fehlungen gegen diejenigen Verpflichtungen, welche der NSDFB bei seiner Gründung übernommen hatte. Die politischen Folgen dieser politischen Tat können also weder von den an ihr Beteiligten, noch von den für sie Verantwortlichen abgewälzt werden. Mudsunlansprache Roosevelts über sein Programm Washington, 29. 6. (Funkspruch). Prä sident Roosevelt hielt am Donnerstag ans Anlaß des Schlusses der Kongreßtagung und seiner be vorstehenden Seereis« wieder einmal eine seiner „Abendplandereien" mit dem amerikanischen Volke über sämtliche Sender des ganzen Landes. noch al« früher im Mittelpunkt sowohl politischer, al« auch wirtschaftlicher Angriff« steht. Hierzu kommt heute ein neues Angriffsziel: Unsere Weltanschauung. Und deshalb ist d« Kampf blonder» hart. Tatsächlich sind allrrort, dem Nationalsozialkmu» oder d«m Faschismu« verwandt« Bewegungen bereit« entstanden. Si« sind entstanden ohne da» geringste aktiv« Zutun Deutschland« oder etwa sein« national sozialistischen Vertretungen im Lu»kand, di« tm «e- geniest, wie Sie wissen, den strikten Befehl haben, sich den inneren Verhältnissen ihrer Paftstaaten fern- zuhaltrn. Umso mehr kann und mph Deutschland ab«r auch erwarten, daß auch die Umwelt sich frei hält von jedem Versuch, sich in di« tnn«ren V«rhält- nist« Deutschland« «inzumischen »d«r aus die Ent wicklung in Deutschland Einfluß zu nehmen. Ms einen solchen Versuch, der insbesondere auch mft den «inst so laut verkündeten Grundsätzen des Selbstbestim- mungsrechtes und der Freiheit der Rationell in schroffem Widerspruch steht, sehen wir den Boykott deutscher Waren im Auslande an, denn di«ser Boykott soll doch einen Druck ausüben, daß wir uns«« innere« Verhältnisse nach dem Willen der Auslandes regelst entgegen dem eigenen Mosten. Ein erfolgreicher Boykott jedoch würde uns zwinge«, alles zu tun, um VN« soweit als möglich vom Ausland« unabhängig zu machen. War blieb« uns denn anderes übrig, wenn das Aus land uns die Möglichkeit nähme, die Mittel zu be schaffen, um draußen einzukaufen, und das dürfte das Ausland wissen: Wenn wir wirklich uns entschließen, uns vom Ausland unabhängig zu machen, dann tun wir es mit der Entschlossenheit, die Deutschland von jeher auszeichnet, wenn es sich in den Grundlagen seiner Eristenz bedroht fühlt. Ich betone nochmals: Wir wünschen die damit ver bundene Verschärfung der wirtschaftlichen Weltkrise nicht, so wenig wie das Elend und den Hunger, der in den betroffenen Staaten Hand in Hand geht und den Boden bereitet zu einer Bolschewisierung. Aber noch weniger ist das deutsche Volk gewillt, die Boykott- maßiwhmen des Auslandes ohne Gegenwehr hinzu- nehmen und sich etwa den Verzicht darauf abpressen zu lasten, sich sein eigenes Haus so einzurichten, wie es S5 Prozent des deutschen Volkes wünschen und für notwendig halten. Wie das deutsche Volk sich sein Haus eingerichtet hat oder einzurichten im Begriffe ist,. das mögen Sie anläßlich Ihres Hierseins selbst in Augenschein nehmen. Sagen Sie den Feinden und Freunden des neuen Deutschlands, den einen, daß sie keine Schadenfreude, den anderen, daß sie keine Sorge zu haben brauchen. Sie können draußen berichten: Vas Klearlag-Vefet l« oberhaus au-euomieu London, 2S. 6. Im Oberhaus wurde am Donnerstag der Gesetzentwurf über da« SHM denclearrng angenommen. Ter Gesetzentwurf wirst am Donnerstag abend wegen eines geringfügigen Irrtums, der bei der Redaktion entstanden ist,' an Kas Unterhaus zurückgehen. Am die «eise Barth»«« nach Roai Paris, 29. 6. fWmkspruch.) Der römische Be richterstatter des „Matftr" will erfahren hohen, daß die von Außenminister Barthou in einem Presse-Interview abgegebene Erklärung, er würd- gern nach Rom kommen, wenn es sich nicht dabes um einen Höflichkeitsbesuch sondern um eine all^ gemein« Regelung der französisch-italienischen Fra, asm Handels«, in Rom günstig ausgenommen wort den sei. Die Unterredungen, die der französisch» Botschafter mit Unterstaatssekretär Suvich am Donnerstag hatte, dürste einem Meinungsaus^ tausch Über die etwaige Annäherung der fran^ zösischen und italienischen Stellungnahme zu dech regionalen Pakten und der allgemeinen Zu sammenarbeit ch Europa gegMen haben. Auch die stets gut unierrichtete diplomatische Mitarbeiterin des „Oeuvre" versichert, daß Jta, sten sich lebhaft für die regionalen Pakte in teressiere. Die römische Regierung Habs sogar, wie veMutet, in Paris einen Schritt unter nommen, Nm sich über den „Mechanismus" dieser Pakte zu unterrichten. In gut unterrichteten fran-i zösischen Kreisen habe man am Donnerstag den) Eindruck gehabt, daß die Reise Barkhous nach Rom vielleicht nickt mehr in allzu weiter Ferns Meg«. Kochbetrieb bei Mers-Armstroag London, 29. 6. (Funkspruch.) Die engWch« Rüstungsfirma Vickers-Ärmstrong hat seit denf Januar dieses Jahres 3000 neue Arbeiter ein-i gestellt. Tie wöchentlichen Lohnzahlungen bei dieser Firma betragen 4000 Pfund mehr alsi im Januar. Dlese Mitteilung wurde am Don-, nerstag von dem geschästsführenden Direktor de« Firma Kapltän Sir Charles Craven, gemacht. 13 Schiffe sind zur Zeit bei Vickers im Bau, darunter 1 Kreuzer, 4 Zerstörer und 3 Unterst seeboote für dis englische Marine, sowie 3 Unterst seeboote für Portugal. Ein Schulschiff für dick brasilianische Marine ist soeben fertiggestelltl worden. „Das Deutschland Adolf Hitlers steht unerschütterlich!" Reichsminister Rudolf Heß schloß mit einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf den Führer und die Bewegung. Roosevelt lobt die Tätigkeit des soeben in die Ferien gegangenen Parlaments, Kas weniger Par- keiegotsmAS gezeigt habe, als je ein Friedenskon greß seit Washingtons Zeiten. Er zählte sodann die bekannten wichtigeren Gesetze auf, die der Kongreß hauptsächlich auf setnen Wunsch beschlossen hat und bezeichnet sein Programm als „drei stufig", nämlich erstens Linderung der Not, zwei tens Erholung von Landwirtschaft und Industrie, drittens Reform und Wiederaufbau. Der Präsi dent erklärte, daß sein Programm bereits schöne Erfolge gezeitigt habe, wobei er als solche hervor- hob: Erhöhung der Löhne, Mehretnstellung von Arbeitern, Hebung der Kauftraft und erhöht» Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen, sowie nach industriellen Gebrauchsartikeln. Ganz allgemein sei das Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit zurückgekehrt und das Voll möge sich fragen, ob der hierfür gezahlte Preis, nämlich der angebliche Verlust der persönlichen Freiheit zu hoch gewesen sei. Niemand habe auch nur eines seiner verfassungsmäßigen Rechte verloren; ledig lich diejenigen trieben Opposition und zeterten über Versassungsbrnch, die für sich besonder« po litische oder finanzielle Vorrechts erstrebten. Dieser Minderheit werde die Regierung weiterhin ener gisch aus die Zehen treten, und sie werde di- öffentlichen Aemter nicht nach dem Parteibuch, andern nach der Befähigung des Bewerbers be- etzen. Roosevelt kündigte sodann erneut sein« ozialen Resormpläne für^di« nächste Kongreß« tagung an und erklärte, durch die Bezeichnung seines Programmes als Faschismus oder Sozia lismus oder Kominunismus erschwere man nur den einfachen Lebensweg, den das amerikanisch« Volk einer besseren Zukunft entgegengehe, auf daß Amerika wieder das „Land Gottes" (God's coun- try) werde. Rem politische Zusammenstöße In Frankreich Paris, 29. 6. (Funkspruch.) Die politischen Zusammenstöße in Frankreich häufen sich. In Nizza wurde von den Kommunisten am Donners« tag ein Protestumzug gegen eine Versammlung Ker Action francaise veranstaltet. Ms die Polizei einschritt, setzten sich die Roten zur Wehr. Zwei Polizisten wurden verletzt und 50 Verhaftungen vorgonommen. In Arras kam es am selben Tage zu Zu-« sammenstößen. Hier versuchten Mitglieder deu SMtaritö francaise trotz behördlichen Verbotes) eine Kundgebung abzuhalten. Als sie in ihrem) Vorhaben durch die Polizei behindert wurden, versammelten sie sich auf freiem Felde außerhalb der Stadt und zogen unter den: Gesang d« Marseillaise am späten Abend in die Stadt zu-, rück. Antifaschistische Gruppen verlegten ihnen den Weg. Der Rauferei wurde durch dis Mo^ Hilgards ein Ende gemacht, d-e mehrere Bor« Haftungen vornahm. Politische Nachrichten Da» vorläufige Lrg«bnis der Gemeindcrats« wählen in Irland. Die bisher vorliegenden ( - gebmsse der irischen Gemeinderatswahlen zeiack bereits mit Bestimmtheit, daß der örtliche Bett waktungsapparat in den Händen der Regierung---! Partei de Valeras bleiben wird. Am Donners-! tag morgen führte die Regiermrgspartei Wannas Wal zusammen mit der ihr verbündeten Arbeiters Partei mit 62 Sitzen. Dicht auf dem Fuß« folgß Dis oppositionelle Partei O'Duffys mit 57 Sitzen, Alle anderen Parteien haben noch kein« 15 Sitz« erreicht. Tie Kandidaten der Wanna Fial, wups den teilweise mit überwältigender Mehrheit wiödergewÄykt. Tas Wahlergebnis wird die RM gierung de Valera wahrscheinlich bestimmen, keinH parlamentarischeck Neuwahlen vor dem Ablauß« ihrer Amtszeit in 3i/s Jahren accszuschreDen. Amtsenthebung der Memel« LandesprSsldenten Kowno, 28. 6. Wie von litauischer amt licher Seite bekanntgegeben wird, hat der Gouver neur des Memelgebiets heute den Landespräsi denten Dr. Schreiber seines Amtes enthoben. Die Maßnahme wird damit begründet, daß e» in seiner Eigenschaft als Landespräsident die anti staatliche nationalsozialistische Bewegung im Me melgebiet, die das Zi«l verfolge, das Memel gebiet von Litauen abzutrennen, unterstützt Habs. Darin bestehe eine Gefahr für die litauische Sou veränität über das Memelgebiet, und somit hab» sich d«r Gouverneur entschlossen, die Absetzung des Landespräsidenten vorzunehmen. Die Clearing-Vorlage «hillt Gesetzeskraft London, 28. 6. Im Unterhaus« wurde di« Clearing-Vorlage mit der Abänderung des Ober hauses am Donnerstag angenommen. Nachdem Ker Gesetzesvorschbag Vie königlich« Zustimmung erhalten hatte, wurde er Gesetz. Zum gslHWsfShreudell Vizepräsident« des Aeroklubs von Deutschland ernannt wurde Wolfgang von Gronau, der durch seM über Grönland ausgeführten Ozeanflüg« rühm» lichst bekannt geworden ist.