Volltext Seite (XML)
Verlage zuni Frankenberger Tageblatt Rr. So«uabe«d de« L. Juai 1SS4 SS. Jahrgang Zur «erbevv-e des Deolfche» LvWott' oerbandes Oben ltnk: Ein Segelflug zeug wirdzum Startplatz ge. brockt. Oben reckt«: Segel- flugbetrieb in der Rhön. Unten link«: Flugbeaeisterte Jugend beim Basteln am Segelflugmodell. Unten reckt«: Der Fluglehrer erklärt den Motor. Oben Mitte: Da« Festab- zeicken für da« .1. Flieger- Treffen Berlin 1931". das anlW. der Lust'port-Werbe- wocke veranstaltet wird. Da runter: Das Werbevlakat zur Luftsvortwoche. Vom 1. bk 8. Juni wird in ganz Deuilckland für den Ge danken des Luftlportes gewor ben. Neben der Errenhung dies, « ideellen Ziele« verkolat die Werbewocke den Zweck, dem deutschen Flugsport Geld- mittel zur Ausbildung von Segel- und Motorfliegern zu- zusührrn. Der Aufvau des Kreises MSya der DeutsGen ArveUSfront Eine glänzende Organisationsarbeit Bolksoerbundenheit Ueber eln halbes Jahr ist nun vergangen, seit- dem-er Kreis Flöha -er Deutschen Arbeitsfront besteht. Der Kreis wurde damals vom Bezirks leiter uird GaubetriebszeKenobmänn Pg. Sti eh ler dem Pg. Kreisobmann der NSBO Arthur L e ich senring, übergeben. und dieser hat nun durch unermüdliche Arbeit den Kreis Flöha -er Deutschen Arbeitsfront aufgebaut. Die Ar beit, die er mit der DAF Lbemommen Hatje, war besonders schwierig, dem» i>l SO Ortsgruppen mutzten neue Amtswalter gesucht werden, die be reit waren, die zu leistende Arbeit zu übernehmen. Nach langen unermüdlichen Suchen ist es nun nach einem halben Jahre soweit, datz die Amts walter in Men Orten des Kreises Flöha gefun- den worden find. Nicht immer war es leicht, die Richtigen zu finden und mancher Wechsel mutzte vorgenommen werden. i Noch schwerer war es, die geeigneten KreismA- 'arbeiter zu finden. Der Kreisobmann brauchte Menschen, die bereit waren, ihr ganzes Können -er NSBO und DAF zur Verfügung zu stellen. Bereits Ende November ernannte er den Propa- gandalekter der NSDAP-Ortsgruppe Flöha, Pg. Arno Leder, Flöha, zum KreisprsMe- und Pro- pägandawart und kurz darauf übertrug er die sem infolge Mangel an geeigneten Mitarbeitern auch noch das Amt des Kreiswartes „Kraft durch Freude". Kreiskassenmart war der seitherige NSBO-Krekkassenwart Pa, Wag n e r, BprsM- dorf. Im Dezember berref er zum Krsisschu- lungsmart den Pg Dr. Winkler, Flöha und zum stellv. Kreisobmann Pg. Josef H e in r i ch, Zschopau. Vor wenigen Monaten wurde dann Pg. Röder, Erdmannsdorf, Kreisorganisatiöns- wart. Das war der Kreis>stab, mit dem der Kreis obmann zu arbeiten hatte. Als Redner gingen in di« Ortsgruppen hinaus der Kreisobmann Pg. A Leichsenring, der Kreisschulungswart Pg. Dr. Winkler, der KreispröpagandaMart Pg. Leder und später der stellv. Kreisobmann Pg. Heinrich. Seit Anfang April ist für den nach Pulsnitz ver setzten Dr. Winkler Pg. Heinrich als Kreisschu lungswart eingesetzt worden. Neben der Arbeit der NSBO und der DAF lies noch dje vom Kreisobmann ins Leben ge rufene Soziale Fachschule, deren Vorsitzen der der Kreisobmann ist. In dem Ausschutz sitzen Pg. Scheffel, Frankenberg, als Vorsitzender, die Pgg. Heinrich, Zschopau, Kluge, Erd mannsdorf, Röder, Erdmannsdorf und Leder Flöha, als Ausschutzmitglieder. Hier wurde in den Städten Oederan, Eppendorf, Zschopau, Flöha und Frankenberg zuerst zweimal, später einmal wöchentlich geschult und zur Teil nahme verpflichtet waren sämtliche Amtswalter. Es nahmen aber auch Hunderte von sonstigen Ar beitskameraden teil. In dem jetzt begonnenen Sommerhalbjahr wird nun am weiteren Auf-! und Ausbau der Schule gearbeitet, um dann im Winterhalbjahr mit frischen Kräften an die Ar beit zu gehen. ' Allem im Monat Dezember wurden gegen 8000 Einzelaufnahmen für die Deutsche Arbeitsfront in den einzelnen Ortsgruppen getätigt. UeberM wurde fieberhaft gearbeitet, um alle Volks.«: - noisenund Volksgenossinnen davon zu überzeugen, datz auch sie Mitglied werden sollten und mutzten, wenn wir die wahre Volkgsemeinschaft erreichen wollten. Gegen 6000 Arbeitsfrontanzüge wurden böstM und noch gehen Bestellungen ein. Viele Firmen haben hervorragenden Anteil an die'er großen Zahl, indem sie namentliche Beiträge stif teten, ihnen voran die Firma Weiber, Braunsdorf. So arbeitet Kreisobmann Pg. Leichsenring'Mo nat für Monat mit feinen Krelsftabswaktern am Auf- und Ausbau des Kresses Flöha und heute kann nun, bis auf wenige Ausnahmen, gesagt wer den: der Kreis Flöha ist im Grund durchorgani siert und es mutz noch da und dort ausgefeili werden. Menschen werden gebraucht und gesucht, die gewillt sind, ganz im Sinne unseres Führers ihre Arbeit zu erfüllen, damit das große noch ferne Ziel erreicht wird. Auch in der NS-Gemein- schäft „Kraft durch Freude" geht es vorwärts; über diese Arbeit werden wir in Kürze noch be richten. Erns ist festzustellen: die Deutschs Ar beitsfront und die NSBO Kreis Flöha marschiert mit und hilft mit, das Ziel Volksverbundenheit zu erreichen. ' m«lf M« md dar deutsche ramm „Auf die Dauer wird ein wirklich gerader un vernünftiger Geist nur in kraftvollen und gesun den Körpern wohnen," so sagte VolkskanAer Adolf Hitler m seiner großen Rede beim 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart. Einen gewal tigen Faktor der Erhaltung deutscher Kraft nannte er das deutsche Turnen. Im Sinne dieses Wortes hat sich die deutsche Turnerschaft gerade in den Zeiten der größten deutschen Wirtschafts not bewährt. Im Geiste echter Volksgemeinschaft hat sie dank der Opferwilligkeit ihrer Mitglieder unzähligen erwerbslosen Volksgenossen geholfen und ihnen durch die Betätigungsmöglichkeit in ihren Turnhallen, Schwimmbädern und auf ihren Spielplätzen und sonstigen Einrichtungen wieder Freude, Lebensmut und neue Kraft gegeben; die bei allen Veranstaltungen und Festen der Turner in echt deutscher und volkstümlicher Weise zur Geltung kommende Geselligkeit und die Erkennt nis der Segnungen des Turnens und der Leibes übungen haben Hunderttausende deutsche Män ner und Frauen fest und dauernd mit der deut schen Turnerschaft verbunden und viele vor einem Hmabgleiten in das marxistische Lager bewahrt. Darum, deutscher Volksgenosse und deutsche Molks- genossin, stelle auch du dich in Reih und Glied mit deutschen Türnern und deutschen Turnerinnen, tritt ein in die Turnriege und überzeuge dich da von, daß es im weißen Turngewande keinen Un terschied zwischen arm und reich, hoch und niedrig gibt. Hier gibt es nur deutsche Menschen, die nach des Tages Last und Arbeit sich Entspannung, Auffrischung und Kräftigung in gemeinsamer llebung und ungekünstelter Leibesübung am Ge rät, im Sprung, Lauf und Wurf holen. Hier ist eine deutsche, im nationalsozialistischem Geiste verbundene Gemeinschaft, die in frischer Lust, im blanken Sonnenschein und in blinkender Well« sich frei von jedem Zwange tummelt. Rach dem Willen unseres Führers und Volks kanzlers Adolf Hitler soll das ganze deutsch« Volk gesunden und erstarken an Körper, Gekst und Seele Diesem Zicke dient am besten un- einfachsten die Leibesübung, das deutsche Turnen. Deutscher Volksgenosse und deutsche Wolksgenof- sm, folge auch du dem Gebote des Führers und dem Rufe der Deutschen Turnerschaft, die dir und vor allem deinen Kindern, der Jugend, heut« die Hände entgegenstreckt. Es ist nur ein einma liger kurzer Entschluß nötig, um die bisherig« Zurückhaltung zu überwinden und künftig di« ge sundheitlichen und seelischen Vorzüge zu genießen, die deutsches Turnen bietet Um Turner zu sein, braucht man nicht etwa besondere Fähigkeiten zu besitzen. Denn nicht Gip felleistungen, Rekorde, Höchstleistungen werden von dem einzelnen Turner erwartet. Die bleiben Hals zu fallen, so gerührt war sie über die Auf nahme, die sie im Hause gefunden. und ohne alle Umstände in diese märchenhafte und sagte zu Mir: Pracht versetzt worden war. Sie wandte sich um „Komm, ich will dir dein Zimmer zeigen, und und ging auf Mrs. Stuart Hamilton zu, die an nachher kann Percy dich in den Garten führen.". die Tür gelehnt ihren Bewegungen lächelnd ge- stehen. Von der allgemeinen Andacht, die der Onkel folgt war. „Ls ist schrecklich lieb von Ihnen," sagte Mir mit fast erstickter Stimme und konnte nicht weiter sprechen. Und die Frau mit dem Vogelgesicht nahm sie in die Arme. Das Frühstück wurde ebenfalls im großen Spei sesaal eingenommen, aber jeden Morgen erschien lett, auf dem sich Tee und zwei dünne, gebut terte Scheiben Weißbrot befanden. Eine herrliche Erfindung, denn sie erleichterte einem das Auf llebrigens," gleichzeitig öffnete sie die Tür, „in diesem Zimmer soll Königin Elisabeth geschlafen haben, aber das behauptet jedes alte Haus." Und so berichtete sie über das Schicksal des I Täfelung des Raumes unterbrach. Auf dem Tok- Mittelstandes, das ihrer eigenen Familie als Vor-! lettenti'ch erblickte sie bereits den Inhalt ihres bild nehmend, sprach vom Elend der Arbeitslosen s Necessaires, ihre Koffer waren verschwunden. Sie und vermied es, auf das politische Gebiet zu fühlte sich fast versucht, der alten Dame um den kommen. Percy erhob sich, klappte mit den Hacken zusam men und sagte auf deutsch: „Au Befehl!" was allgemeine Heiterkeit erregte. Es stellte sich erst jetzt heraus, daß er als blutjunger Kerl im letzten Kriegsjahr in einem deutschen Lager interniert gewesen war. - - , '. . Mix folgte der Dame mit dem Vogelgesicht die Treppe hinaus kn den ersten Stock. ein Helkes Feuer. Darum saß die übrige Gesell schaft versammelt. Mr. Gorst und der Onkel auf dem Sosa, das quer vor dem Kamin stand, so datz die beiden dem langen Teetisch den Rücken kehrten, die beiden einzelnen Herren auf den gro ßen Ohrensesseln rechts und links vom Kamin, während Mr. Stuart Hamilton nicht, zu ent decken war. , - ° - „Darf ich um Ihre Schlüssel bitten" ertönte plötzlich hinter ihr eine weibliche Stimme. Ein junges Mädchen, schwarz gekleidet, mit weißer Haube und weißer Zierschürze stand neben ihr. Verwirrt suchte sie in ihrem Täschchen und gab ihr dann das Schlüsselbund. In diesem Hause schien es nicht erlaubt zu sein, selbst an irgend etwas Hand anzulegen. Ms sie über die Schwelle trat, standen sofort die beiden Herren am KäMin auf, während ihr Onkec sich nach ihr umwandt« und ihr zunickte. . Das. tat ihr so wohl, daß . ihr die Röt« ins Gesicht stieg und sie sich bewußt wurde, in die sem Augenblick sicher 'nicht unvorteilhaft auszu- sehen. „Da bist du ja, alles erledigt? Komm, setz' dich hier an den Kamin, Percy wird dir den Tee Herdringen." Der so angeredete Mr. White nickte und gab freiwillig seinen Watz auf, bemühte sich dann an den lantzen Tisch und kehrte mit einer gefüllten Tasse, einem Teller voll Tomaten- und Gurken- brötcheN zu ihr zurück, und sie fand das herrlich, so bedient zu werden. Mrs. Stuart Hamilton war «s, die di« Un- Jahrhunderten Recht gesprochen worden und hin ter msser Schranke hielt sich damals das Volk auf; Zwei weiße. Terrier, die auf einem Fell davor geschlummert hatten, sprangen auf und be schnupperten sie. ' : > : > Das anstoßende, alte Zimmer, in das sie jetzt trat, war anscheinend das Juwel des Hauses. Die schwarzdunkle Täfelung, von hölzernen Säulen unterbrochen, zog sich bis fast an die Decke, mit einem reich geschnitzten Fries von dieser abge- trennt. An den Wänden hingen herrlich« Por- tvSts, italienisch« und flämisch«, in ihren alten Zhr englischer vnlel Roman von Harold Effberg 18 (Nachdruck verboten) Sie ries sich den gestrigen Abend ins Gedächtnis zurück. Sie hatte es absichtlich vermieden, das Ge- ispräch -nochmals auf Barrett-Hall zu bringen, auch Nicht von der Familie gesprochen. - : r Dor Mr. Stuart Hamilton sollte sie sich in acht nehmen! Er hatte Leim Lunch neben ihr ge sessen. Jetzt fiel ihr «in, er hatte nichts geäußert, als -er Onkel sie eiulud, ins Haus zu ziehen. Aber schließlich war dabei nichts Auffälliges. Sonst konnte sie sich über UnliebenswUrdigkeit von seiner Seite nicht beklagen. Das große Parktor stand offen, als der Wagen M ihm näherte. Kaum hielt er vor der Minen Pforte des Hauises. alsZchon ein Di«ner an der Tür erschien und den Wagenschlag öffnet«. Ob das wohl der war, mit dem die Köchin 'des „Roten Löwen" ging? Kaum denkbar, daß Mr. Thomson seine Kenntnisse aus diesem Wegs bezog. „Tee ist im alten Zimmer angerichtet," sagte dr, als sie in die Halle trat. Während sie sich die Handschuhe auszog, sah sie sich in dem seltsamen Raum um, von dessen Hauptteil sie durch eins alte aus Eichenholz geschnitzte Schranke getrennt war, di« sich quer durch das längliche und nicht sehr hohe Gemach zog. .. ' . Sie erinnerte sich, in diesem Räum war vor drei terhaltung dann von ihrsm Platz aus mit der Frage ins Rollen brachte: „Erzähl' uns mal, Merandra, wie ist das Leben jetzt in Deutschland? Dio Zeitungen sind ja voll davon, was ihr so alles durchmachen müßt. Stimmt denn das wirklich?" . Mir wußte nicht gleich, wi« sie antworten sollte. Erwartet« man eins» politischen Vortrag von ihr, «Men wirtschaftlichen, oder war die Frage eher persönlich gemeint? War hier nicht eine Gelegenbett gegeiben, ein wenig in eigner Sache apmen. - !. > zu plädrerett? Eigentlich ' Im Lamm brannte auch wie jn allen Räumen früh. Nachdem jeder seine zweite Tasse getrunken und nähme, die sie im Hause gefunden. von den. vielerlei Sandwiches und Kuchen ge- Sie konnte es nicht fassen, daß sie so plötzlich naicht hatte, erhob sich Mrs. Stuart Hamilton - " " - Beim Eintreten kam dem jungen Mädchen die Von der allgemeinen Andacht, die der Onkel ganze Erinnerung wieder an ihren ersten Aufent- um dreiviertel neun für sänMche Angestellte im halt, und das 'Zimmer schien ihr altbekannt und alten Zimmer abhiM, war sie gnädigst entbunden vertraut. - j wotden. „Du sollst dich hier erholen und soviel Parallel zur Fensterwand stand ein riesengroßes schlafen, wie du kannst" hatte Mrs. Stuart Ha- Bett mit alten geschnitzten Wösten und einem milton gesagt, aus der inzwischen „Tante Edith" Baldachin darüber, davor ein mit Chintz üiberzo- geworden war. genes Sofa, davor wiederum ein Tisch und Stühle s Alir hatte es sich trotzdem zum Gesetz gemacht, in Mahagoni aus der Zeit Sheratons. Seltsam pünktlich im neun im Speisesaal zu erscheinen, war der Waschtisch, ein« längliche, auf einem Po- uw ihr dann einer der Herre», gewöhnlich Mr. dium aufgestellt« italienische Truhe mit silbern. White, der sich besonders um sie bemühte, von glasiertem Porzellangeschirr. I den auf dem Rost vor dem Kanikn aufgereihten Das Schönst« war der Kamin, über dem eine silbernen Schüsseln das Gewünschte auf ihren Tel- —... ! kostbare Schnitzerei aus altem Eichenholz, Sonne ler tat, da bei dieser Mahlzeit Dienstboten ver- war es dazu noch zu und Mond in Arabesken vorstellend, aus dem pönt waren. - j Anfang des siebzehnten Jahrhunderts die übrige j (Fortsetzung folgt.) , 4. Kapitel. s Es war am vierten Tag nach ihrer Ankunft, „Ich habe dir das Zimmer gegeben, das deine als ihr Mr. Temple beim Frühstück plötzlich den liebe Mutter hatte, als sie das letzte Mal hier Vorschlag machte, sie im Park zu porträtieren, war. Du brauchst dann nicht in den kalten zwei- s ten Stock hinauf. Neben dir auf dieser Seite wohne ich, aut der anderen Seite Mrs. Gorst, Mn eins ^Stünde ' früher,' gegen acht,' dftH und das Mädchen Ethel, das dir vorhin die »uqewiejene Jungfer Ethel mit einem Minen Tab- Schlüssel abgenommen hat, wird dich bedienen. - - - - —