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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193406141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-14
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
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Das nalionalsoziaNst. DeutfGland ans Kattor des europäischen Friedens ReteHSmlntstev »r Goevveis tvtvü I» Warfeya« vegetftert gefeiert Meraas herMe BegrMung Warschau, 13. 6 Der mit größter Span- nung hier erwartete Vortrag des Reichsministers Dr. Goebbels im Saal des Warschauer Bürger- flubs begann einig« Minuten nach 18 Mr. Schon kurz vor 17 Mr trafen die geladenen Gäste ein. Um 17,30 Uhr war der Saal bereits überfüllt. Reichspropagan da Minister Dr. Goebb el straf kur; nach 18 Mr ein. In seiner Begleitung befanden sich Ministerprä'ident Kozlowski, NusMminfster Beck, Vizeaußenminifter Szsm- beck, der deutsche Gesandte v. Moltke, der Vorsitzende der Intsklektueklen-Union, Professor Zielinski, als Gastgeber. Unter den zahlreichen Gästen sah man Innen minister Pieracki, hervorragende Vertreter des Negierungsblocks, vom Sejm und Senat mit Oberst Skawek an der Spitz«. Ausserdem sah man fast sämtliche Botschafter mit Ausnahm« des sowjet- russischen, alle Gesandten mit ihren Beamten und Militärattaches. Die deutsche Gepndschaft war vollzählig erschienen. Vor dem Gebäude des Bürgerklubs hatte sich «ins große Menschenmenge angesammelt; die Zu fahrtsstraßen zum Gebäude waren Mit Automo bilen dicht beseht. Ein besonderes Polizeiaufgebot mußte für Ordnung sargen. D er Saal war mit der polnischen Nationalflagge und dm beiden Fahnen des Reiches ge'chmückt. An der der Eingangs lür gegenüberliegenden Seite hatten eine groß» Anzahl von Photographen Aufstellung genommen. Kurz nachdem Dr. Goebbels mit den Herren feiner Begleitung Platz genommen hatte, erhob sich Professor Zielinski und richtete an die Anwesenden einige Worte in polnischer Sprache. Er wies auf den Zweck der Reiss des Reichs- propagandamrnisters hin, den er als einen der hervorragendsten Vertreter des neuen Deutschland bezeichnete. Sodann richtete Professor Zielinski an Dr. Goebbels persönlich einige Worte in deut scher Sprache und schilderte das allgemeine große 'Interesse, das der Besuch des deutschen Mi nisters in Warschau ausgslöst habe. Es seien ihm eine ungeheure Anzahl von Briefen und Tele grammen zugegangen, in denen er um Einlaß karten gebeten würde. Mit Rücksicht auf den bestehenden Raummangel habe er jedoch Tausende von Bittstellern zurückweisen müssen. Professor Zielinski, besten Ausführungen mit starkem Bei fall begleitet wurden, bat sodann Dr. Goebbels oas Wort zu ergreifen. Ms der Reichsminister das Rednerpult betrat steigerte sich der Beifall zu einer wahren Huldigung. Mier allgemeiner Spannung begann Dr. Goebbels sodann seine Rede. Eure Exzellenzen! Meine Damen und Kerrm! Es ist nicht 'leicht, das politische Phänomen des Notronahozi alismus, dem Deutschland seine neue Gestalt verdankt, vor einem Kreise aus ländischer Zuhörer erschöpfend darzulegen. Wenn ich trotzdem dm Versuch dazu unternehme, so aus dem Bewußtsein heraus, daß ohne Kenntnis nationalsozialistischer Anschauungsweise das mo derne Deutschland nicht verstanden werden kann. Ich tu« es mit aufrichtig«: Dankbarkeit gegen meine, Gastgeber, die mir die Möglichkeit dazu bereitsten. Das Reich ist mit der Idee des National sozialismus ein« so eng« form- Md finn- gebundene Verflechtung eingegangen, daß beide nur in Einem und das Ein« ohne dar Andere nicht mehr denkbar erscheinen. Denn der Nationalsozialismus ist eine 'typisch deutsche Erscheinung, gebunden an deutsche Charakter- und Nlutseigonart, an deutsche Ge schichte, hervotsteigeud aus der Vergangenheit, die Gegenwart gestaltend und in die Zukunft hineinweisend. Nichts märe irrtümlicher als an zunehmen, der Nationalsozialismus als geistige Erscheinungsform sei von dem Ehrgeiz besessen, das Feld feiner Tätigkeit über die Grenzen des Reiches hinaus zu verlegen und über dm von dm politischen Gegebenheiten gezogenen Rahmen «ine geistige Expansionspolitik zu betreiben. Er begnügt sich bewußt mit der Lösung der Aufgaben, die ihm im Reich nach innen und nach außen gestellt sind. Auf den Nationalsozialismus paßt das Wort, das Mussolini einmal vom Faschismus gesagt'hat: „Es ist keine Exportware". Es Hat lediglich innerdeutsche Aufgaben zu er füllen. Soweit das Reich außenpolitische Be ziehungen anzuknüpsen oder Weltinteresten zu ver treten hat, tut es das wie jeder andere Staat als Nation, die ihr Lebensrecht verficht. Da neben gibt es keine Außenpolitik, dis der Na tionalsozialismus als Idee betreibt. Daß di« Welt sich mit diesem Phänomen aus einandersetzt, ist ihr gutes Recht und ihre politische Pflicht. Diese Auseinandersetzung aber würde zu keinem greifbaren Ergebnis führen, so lange die Welt dabei lediglich den Versuch unternimmt, das nationalsozialistische Deutschland aus ihren Vorausietzungen und Vedingnissen zu sezieren unld prüfend festpslegea. Wie jede andere geistig« Erscheinungsform kann auch der Nationalsozialis mus das Recht für sich beanspruchen, aus sich selbst heraus verstanden und bei seiner kritischen Fixierung nicht Mas,staben unterlegt zu werden, die zwar beim prüfenden Subjekt zutresfm mö gen, beim geprüften Objekt aber keineswegs an hängig und tragbar erscheinen. D«r Minister setzte sich dann mit dem West« der nattoaalfoziaMsch«« Revolution, ihrer Dynamik, ihren Methoden und ihrem Gr- gebnis auseinander. Er Hob dabei hervor, daß es in Deutschland niemals eins Regierung gegeben habe, die sich wie dis nationalsozialistische auf ihre Uebereinstimmung mit den breiten VoVs- masten berufen konnte, was durch die 92prozentige Mehrheit, die bei den Wahlen am 12. November 1933 erzielt wurde, unterstrichen werde. Der Reichsminister fuhr fort: Tas muß betont werden, um eine Berständi- gungsmöglichkeit zwischen dem neuen autoritären Deutschland und seiner vielfach demokratischen Umwelt zu schaffen. Volk Md Negierung tu Deutschland sind «ins. Ter Wille des Volkes ist der Wille der Re gierung und umgekehrt. Der moderne Staats aufbau in Deutschland ist eine Art veredelter Demokratie, in der kraft Mandate; des Volkes autoritär regiert wird, ohne daß dis Möglichkeit! gegeben ist, durch paMmentarksche ZwischenMal-1 tungen den Willen de; Volles nach oben hin zu' verfälschen und unfruchtbar zu machen. Der Sinn der Revolution, die wir gemacht haben, ist die Volkwerdunq der deutschen Nation. Ihr ausgesprochenster Eharaktsrzug 'liegt im Willsnsmäßigen. Sie war ein Aufstand der Ent schlossenheit gegen die politische Erschlaffung. Mit Vertrauen und fester Zuversicht schaut das deut sche Volk heute in seine Zukunft. Die Klassengegensätze, die Deutschland ehedem zerrissen und jede politische Formung seines Lebenswillens unmöglich machten, sind überwun-, den und haben dem Begriff einer in sich geeinten schaffenden Volksgemeinschaft Platz machen müssen. Tie Nation hat sich in nüchterner Ent schlossenheit an ihre Arbeit gemacht. Tie Illu sion, daß, wo die Not am größten, auch die Hilfe am nächsten sei, ist dec Ueberzeugung ge wichen, daß Deutschlands Schicksal nur in seinem eigenen Lebens- und Gestaltungswillen li«gt. Dr. Goebbels schilderte darauf in grasten Zügen di« grandios« Aufbauarbeit der vergangenen 17 Monat«. Er setzte auseinander, wie der autoritäre Staat sich als ehrlicher Maller zwischen wirtschaftlich Starken und wirtschaftlich Schwachen einschaltste und die Klas sen auflbste, ohne die JnieressengegensStze zu bagatelli-1 sieren oder außer acht zu lassen. Er legte Zeugnis! ab von der Würdigung, die die Arbeit als solche heute in Deutschland erfährt und sprach von dem un- möglich scheinenden Wunder, das dennoch im Kampf gegen das lähmende Problem der Arbeitslosigkeit in heiliger Hingabefreudigkeit möglich gemacht worden sei. Dr. Goebbels schloß diesen Teil seiner Ausführungen mit der Frage: Wenn es richtig ist, haß eine Regie- rung nur nach ihren Erfolgen gewertet werden darf, und daß die Geschichte ihr Urteil nicht nach Motiven und Absichten, sondern nur nach Taten und Lei stungen ausspricht, ist es dann vermessen, wenn die Regierung der nationalsozialistischen Revolution den Mut hat, sich heute schon diesem höchsten Urteils spruch zu stellen? Ueber das Verhältnis der Mtivnalsozialistischen Revo lution zur Kunst äußerte sich der Minister u. a. wie folgt: Wie tief und ehrlich die Sorge ist, die das neue Deutschland > dem Eeistigschaffenden entgegenbringt, das beweisen kulturelle Großtaten wie die Gründung der Reichs kulturkammer, der Bau des Hauses der Deutschen Kunst, die umfassenden Baupläne für Berlin und München, die großzügige Uebernahme einer Reihe re präsentativer Theater in die Hand des Staates, das neue Schriftleiter- und Theatergeseh, die tatkräftige Fürsorge, die die nationalsozialistische Regienmg dem Film angedeihsn läßt, nur um einiges zu nennen. Das alles sind Beweise einer Vergeistigung auch unseres politischen Lebens, die in der deutschen Vergangen heit sowohl vor als auch nach dem Kriege ihresgleichen suchen. Der Hunger, der das deutsche Volk erfaßt hat, er streckt sich nicht allein auf den Magen. Es ist ebenso ein Hunger der Seele: auch der will gestillt werden. Wie jede große Revolution, so zielt auch die unsere auf eine umwälzende Neugestaltung unseres kultur- ellen Bestandes und geistigen Schöpfertums hin. Kein Vorwurf hat uns so tief zu treffen vermocht wie der, daß der Nationalsozialismus geistige Barbarei sei und am Ende zur Vernichtung des kulturellen Lebens des deutschen Dolles führen müsse. Wir haben die schöp ferischen Kräfte der Nation wieder freigelegt. Sie können sich jetzt ungehindert entfalten und reiche Früchte tragen am Baume eines neuerstandenen Volkstums. In Gegensatz hierzu stellte Dr. Goebbels Vie anarchischen und chaotischen Kräfte des Marxismus und des Kommun'smus. Wenn man, so sagte er, die asozialen Träger dieser Bestrebungen aus der Gemeinschaft de« Volkes aus- schloß und sie in Konzentrationslagern wieder zu brauch baren Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft zu er ziehen versuchte, so war das ein Akt der Notwehr, der im Hinblick auf di« Größe der akuten Gefahr doch noch mit den humansten Mitteln durchgeführt wurde. Was bedeutet es schließlich, wenn «in paar tausend gesellschaftsfeindliche Individuen in Gewahrsam ge nommen werden, damit aber ein SS Millionenvolk sein Leben zurückerhältl Der Minister beschäftigte sich anschließend mit der j Juden frag«. Man vergegenwärtige sich, so erklärte er, daß vor unserer Machtübernahme die Juden in Deutschland da» ganz« geistig« Leben maßgeblich be«inslußtsn, daß st« tlb«r den Großteil des im Land« investierten mobilen und immobilen Kapitals verfügten, daß sie Presse, Literatur, Bühn« und Film absolut und un eingeschränkt in der Hand hatten, daß sie in großen Städten, wie beispielweise Berlin, manchmal 76 Pro zent des gesamten Aerzte- und Juristenstandes stellten, daß sie durch übermäßig« Zinsforderungen die Land wirtschaft an den Rand der Ruins brachten, daß sie die öffentliche Meinung machten, die Börse maßgeblich beeinflußten, das Parlament und seine Parteien unter ihrer Obhut hatten, dabei nur 0,9 Prozent der Bevöl kerung waren, und man wird verstehen, daß die Gegenwehr dagegen geradezu zwangsläufig war. Auch in Bezug auf das Mische Problem haben wir Vie Wahrheit nicht zu scheuen. Wir möchten aber wünschen und hoffen, daß der ehr liche Kampf um die Wahrheit nicht von vornherein vergiftet wird durch Ereuelmärchen und manchmal fast grotesk anmutende Emigrantenlügen, die einer objektiven Prüfung nicht im mindesten Stand zu halten vermögen. In dieses Gebiet gehört auch die Unterstellung, der Nationalsozialismus verfolge die Absicht, durch skrupellose Propaganda die Systeme anderer Völ ker zu unterhöhlen und ihnen Gefahr zu bringen. Wir sind in unserer praktischen Arbeit so sehr mit innerdeutschen Problemen beschäftigt, daß es Ms an Zrit und Anlaß schlt, über di« Grenzen unseres eigenen Landes hinaus eine mehr oder weniger mystische Weltmission zu übernehmen. Wir haben als junge Deutsche Achtung vor jedem anderen Volk, das sich seinem Charakter rmd fernen Aufgaben gemäß im Inneren ein richtet. Wir respektieren seine Ehre und sein Selbstbewußtsein. Der Nationalsopalismus hat keine internatio nale Sendung im aggressiven Sinne zu er füllen. Während der marxistische Kommunismus von der Absicht beseelt ist, anderen Völkern und Nati onen seine Ideologie austzuzwingen, um sie damit in den Prozeß einer internationalen Weltrevo lution hineinzuziehen, respektieren wir die Eigenart jedes Volkes und glauben, daß nur auf der Basis eines solchen Verständnisses «ine dauerhafte euro päische Zusammenarbeit gewährleistet werden kann. Damit ist auch unserer festen Ueberzeugung nach der Welffrieden am besten gesichert. Wir jungen Deutschen sind von der Erkenntnis durch drungen, daß es in Europa kein Problem gibt, das einen Krieg erforderlich machen könnte. Wir sind kein säbelrasselndes Eroberungsgeschlecht: wir halten es geradem für verbrecherisch, zu glauben, daß die Scheden des vergangenen Krieges, d'e durch fünfzehnjährige Frieden arbeit noch n'cht beseitigt werden bannten, etwa durch «inen neuen Krieg behoben werden müßten. Und wir besitzen auch den Mut, dieser Ueber- Mgung vor unserem eigenen Volk und vor der Welt Ausdruck zu verleihen. Wir haben sie durch? Worte und durch Taten untermauert. Unmöglich. Scheinendes haben wir in dieser Beziehung schon möglich gemacht. Wir glauben aber nicht zu viel zu verlangen, wenn wir wünschen und hoffen, daß die Welt uns in diesem ehrlichen Bestreben zu verstehen versucht und uns dasselbe Maß von Achtung entgegenbringt, das wir ihr und ihren Sorgen zollen. Die Verständigung mit Polen, vor dessen geschätzten Vertretern zu reden ich heute die Ehre habe, ist ein Beweis dafür, daß es Adolf Hitler und seiner Regienmg ernst ist mit einer auf weite Sicht betriebenen Versöhnung der Völker und einer Ueberbrückung der Gegensätze, die Europa nahe an den Rand des Zusammen bruchs getrieben haben. Auch unser Austritt aus dem Völkerbund und das Verlassen der Ab rüstungskonferenz stand zu dieser Bereitschaft nicht im Gegensatz. Verhandeln und arbeiten kann eine ehrliebende Nation nur mit Mächten, die ihr ihre Ehre lassen und den Stand gleicher Berech tigung einräumen. Die Ehre ist^ein Faktor im internationalen Völkerleben, der nicht nach Be lieben zu- oder abgesprochen werden kann. And es ist pur ein Beweis für die Aufrichtigkeit, mit der wir die Ehre und den nationalen Lebens- willen anderer Völker achten, wenn wir unsere Ehre und unseren nationalen Lebenswillen von anderen Völkern in gleicher Weise geachtet wissen wollen. Verdient ein Volk, das nach einem ver lorenen Kriege und schwersten Erschütterungen mo ralischer, wirtschaftlicher und politischer Art sich wieder auf seine eigene Kraft besinnt, kn einer Riesenanstrengung den Verfall aufzuhalten ver sucht, kein Opfer scheut, um seinen eigenen Haus halt kn Ordnung zu bringen, und es dabei weder an Mut noch an Fleiß fehlen läßt, die Verach tung und die abweisende Kälte der übrigen Welt? Muß nicht vielmehr diese übrige Wett jeden Versuch begrüßen, der mit neu artigen Methoden am die Lösung der großen Zeitprvbleme herangeht? Die Welt wird „die Antwort" auf diese Fragen nicht schuldig bleiben dürfen. Deutschland wartet auf diese Antwort; und mit ihm warten alle Völker, die, der Phrase und des Zankes müde, von ihren Staatsmännern mit Recht verlangen, daß dem so maßlos gequälten, aus tausend Wun den blutenden europäischen Erdteil endlich seine innere Ordnung und der von allen so Heitz er sehnte Frieden Mückgegeben wird. Was Deutschland betrifft, so kft « bereit, aus tiefster Ueberzeugung an diesem «dl« Werkst mitzuarbekten. Immer noch hält es sein« ehe maligen Feinden, von denen es nur wünschen kann, daß sie einmal sein« Freund« werden mögen, di« offene Hand entgegen. Die Welt fragt voll »«ger Besorgnis: Wgim wird in dies« Hand «ingeschlage«? Begeisterte Ausnahme der Vortrags Warschau, 13. 6. Der Vortrag von Dr. Goebbels dauerte über 1i/s Stunden Md wurde von d«r Zuhörerschaft mit größter Spannung und Aufmerksamkeit verfolgt. Als Dr. Goebbels auf die Judenfrage einzugehen begann, ging ein« merkliche Bewegung durch den Saal. Auf den gespannten Gesichtem konnte man deutlich den Wunsch ablesen, es möge ihnen ja nur kein Wort Dr. Goebbels' entgehen. Ein« ähnliche Bewegung bemerkte man auch an der Stelle der Vortrages, als Dr. Goebbels auf das deutsch-polnische Ver hältnis zu sprechen kam. Ms Dr. Goebbels seinen Vortrag beendet hatte, erhoben sich die Anwesen den und spendeten dem Minister lang andauern den, brausenden Beifall, der nur unterbrochen wurde, als Professor Zielinski dem Reichspropa gandaminister mit warmen und herzlichen Wor ten seinen Dank für den wundervollen und packen den Vortrag aussprach. Er sagte in seiner kurzen Ansprache, er habe sich gefreut, den begeistertsten und begeisterndsten Redner kennen zu lernen. Pros. Zielinski schloß sein« Wort« mit dem Eoethespruch: „Vom Wundermann hat man Euch oft schon erzählt, nur hat die Bestätigung jedem gefehlt; die habt Ihr nun köstlich in Händen!'^ Während Prof. Zielinski sprach, hielt er dis Hand Dr. Goebbels kn seiner Rechten Md schüt telte sie in offensichtlicher Rührung. Sofort nach dieser kurzen Ansprache setzte der Beifall von neuem ein. Als Dr. Goebbels das Podium verließ und sich in den anliegenden Saal begab, wurde er von den dort versammelten Vertretern der Regierung und vom Ministerpräsidenten Kozlowski, Außen minister Beck und anderen Herren herzlich beglück wünscht. Am Abend fand in der deutschen Ge sandtschaft ein Essen statt, an dem namhafte Ver treter der polnischen Negierung teilnahmen. Warschau, 14. 6. sFunkspruch.) Die Presse bringt durchweg Bilder und umfangreiche Be richte über die Ankunft, den Aufenthalt und di« Rede des Reichspropaqandaministers Dr. Goeb bels. Die offiziös« „Gazeta Polska" sagt u. a.r „Minister Goebbels hat den Vortrag mit der ihm eigenen Lebendigkeit gehalten. Er hat die Auf merksamkeit des Publikums ununterbrochen durch die berührten Frauen gefesiM, die die Ver sammelten mit großem Interesse angehört haben. Minister Goebbels erfreut sich des Rufes eines ausaezeichneien Redners. Er besitzt eine vor treffliche Ausdruckswekse und belebt seine Aus führungen durch treffende Akzente der Leiden schaft und ruhigen Kraft. Der Vortrag wurde durch lebhaften Beifall belohnt." Der überaus eingehende Bericht wird durch eine dreispaltig« Toopelüberschrrft: „Das national sozialistische Deutschland als Faktor des europäi schen Friedens" gekennzeichnet. Der regierungstreue „Kurier Polskt" hebt be sonders hervor, daß der Hitlsrismus keine Aus fuhrware, sondern eine typllch deutsche Erscheinung ist. „Expreß Poranny" sagt, „es gibt in Europa keine Frage, dis einen Krieg erfordern würde." Ms Heimat und Vaterland DI- mit -in-m X ,«lemn-!<,n«kn »lursUrun««- >mkr U-k-r Ruiril sind vriginalmtldungm, d«r«n Nachdru« nur ml« ««nauer vu-NtU« i.yrankrnr-r««» »-««»litt-) «MMN IL i Frankenberg, 14. Juni 1934. Ein Riese Wit nm Trotz vieler Geheimniskrämerei hatte es sich doch herumgesprochen, daß die größte Esse der Jägerschen Fabrik in der Talstraße heute Donnerstag früh um gelegt werden sollte. Gewissermaßen halbamtlich wurd« als Zeit s/46 Uhr morgens angegeben. Die an dem „Fall" Beteiligten wußten natürlich genauer Bescheid und so waren die durch sie unterrichteten Schaulustigen schon kurz nach 4 Uhr zur Stelle und stießen dabei auf die ganz Vorsichtigen, die sich dieses Schauspieles wegen eine Nacht um die Ohren hauten und schon von 2 Uhr an vor der Esse standen. Gegen 4 Uhr wurde das Feuer an der in den letzten Tagen vor genommenen Untermauerung der Esse angezündet. Zum fetzten Male qualmte der Riese wie einst, als sein Rauch von Frankenberger Eewerbefleiß zeugte. Kegen 5 Uhr waren die Kolzstützen des Unterbaues soweit verbrannt, daß die mächtige Esse sich langsam kn der vorgesehenen Richtung zwischen dem noch stehende/ Gebäude und dem Stadtpark neigte. Dann zerbarst sie während de« Falles in drei Teil« und sm Zeir« raum von nur wenigen Augenblicken lag die stolz« Esse als staubrauchender Trümmerhaufen auf dem Goden. , Feuer ln SausLN, f Hausdorf. Am Mittwoch Nachmittag in der 5. Stunde brach in der Men Schul«, die auf «in Alter von über 230 Jahren zuvückblicken kann Md die zur Zeit von drei Familien bewohnt wird, ein Braud au», der das Gebäude trotz tatkräftigster Bekäinpsuing des Feuers vollständig in Asche legte. Die sofort herbeigerufenen Motor», spritzen aus Frankenberg und Flöha Md di« Handdruckspritzs der Feuerwehr Mühlbach gingen dem Feuer mächtig zu Leibs, konnten aber da« Gebäude nicht mehr rotten. An der Bergung des Mobilars beteiligten sich dis Eknwohner in 'hervorragendem Maße. Einer der Hsffer achtet, in feinem Eiser gar nicht darauf, daß sskn Hemd Feuer gefangen hatte; es musst« ihm vom Leib« gerissen wsrton, um ihn vor Brandwunden zu
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