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Eine Berg- mannskapells spielte, ein schöner Sprechchor von Saarkindern ieröffnste dis Veranstaltung. Di« Hellen gläubigen Kinderstimmen bekannten sich zum tive Zusammenfassung ist im faschistischen Italien ganz anders als Lier ständische Aufbau im nativ- mittelbar nichts zu schaffen. Fieberhafte diplomatische Tätigkeit Ruhland-Frankreich Ein Leitartitel der „Times" London, 23. 5. (Funkspruch.) Wie der Pariser Korrespondent der „Times" von mast gebender Seite erfährt, sind die Nachrichten aus Genf, über die fran- zbsisch.russischen Verhandlungen den Tatsachen voraus geeilt. Eine grundsätzliche Einigung fei inoch. nicht erreicht worden, infolgedessen hätten auch die Einzel heiten noch keine klare Form angenommen. In einem Leitaufsatz bespricht „Times" die Mög. lichkeit des Eintretens Sowjetruhlands in den Völker, bund. Das Blatt findet eine Mitgliedschaft Ruhlands begrüßenswert, weil es einen Fortschritt in Richtung auf die Universalität des Völkerbundes bedeuten würde. Andererseits sollte sich die britische Regierung nicht aktiv bemühen, um den Eintritt iSowjetruhlands zu erreichen. Die Wortführer der sowjetrusslschsn Re publik hätten oftmals Verachtung gegenüber s dem Völkerbund als Instrument kapitalistischer Machen schaften geäußert. Wenn jetzt die Führer Ruhlands aus besonderen Gründen ihre Ansichten geändert hätten, könnte man natürlich die Vergangenheit vergessen und hoffen, dah Dowjetruhland sich an die Völkerbunds, satzungen halten und nicht nur darauf bedacht sein werde, sich nur gegen seine «augenblicklichen Feinde zu stärken. „Times" schreibt weiter, der Beweggrund Litwinows für eine Annäherung an ^Frankreich und durch Frankreich eventuell an den Völkerbund bestehe darin, die Unterstützung gegen Deutschland und gegen Japan zu gewinnen. Litwinow scheine jetzt geneigt zu sein, das Netzwerk seines Sicherheitssystems, das er anlählich der! Weltwirtschaftskonferenz gelegt habe, auf GowretruKIand und der VSIkervund Moskau sucht Kampfgenossen gegen Dentschland und Japan namens der englischen Negierung die Delegierten begrüßt hatte, nahm Dr. Schnee Gelegenheit, den deutschen Standpunkt zu erläutern, indem er sagte, die Jugend Deutschlands weigere sich, die Erbschaft des Versailler Vertrages anzutreten. Ueber Deutschlands Austritt aus dem Völker bund lagt« der deutsche Vertreter, Deutschland ^be 9 Länder zu Nachbarn, von denen 6 bis an di« Zähne bewaffnet seien. Die Gleichberechti gung sei nur theoretisch, nicht aber praktisch ge- währt worden. In diese Lage müsse man sich hineinversetzen, um «in richtiges Urteil fällen ZU können. " , Gewattlge Kundgebung der RS.-Mo Muf was zielt das revolutionäre Drängen hin? — Mr erleben in D eutschland und in Italien den Aufbau eines ständischen Staates. Friedrich Bü low nennt diesen Aufbau in seinem Buche über den deutschen Ständestaat „das heroische Be mühen, die soziale Frage einer den staatlichen und Dann sprach, immer wieder von Begeisterungs stürmen unterbrochen, Dr. Ley. „Ihr Saarlän der", so führte der Redner n. a. aus, „in eurer Heimat wartet ab! Es ist ganz ohne Bedeutung, ob man den Zeitpunkt der Abstimmung noch hin- ausschiebt oder nicht. Das ist alles belanglos. Volk an der Saar und auch ihr Ossterreichsr, Deutsch-Oesterveicher und ihr alle anderen, die ihr daher gekommen seid aus deutschen Gauen. Wir sind ein Volk von Kameraden geworden, und wir lassen keinen; wir werden Freunde und Kame- gewisse städtische Jntelljgenzkrerse m der letti schen Politik vorgestotzen. In den Balkanstaa ten einschließlich Rumäniens ringt das Bauern tum um Neuordnung der Absatzverhältnisse. In Polen ist die Kernfrage aller Politik: wie er hält man di« allzu dichtgefisdelte kleinbäuerisch« Bevölkerung überhaupt wirtschaftsfähig? — Ueberoll handelt es sich aber sormalpolitisch um die Neuordnung der Mächte im Staat — ja um die Einbeziehung junger völkischer Kräfte in den Staat überhaupt. Die Völker wachsen da- Mainz, 22. 5. 100000 Menschen waren aus allen Teilen des Reiche-, aus den Grenzge bieten, aus Oesterreich und nicht zuletzt aus dem Saargebiet zu der großen Saarkundgebung des deutschen Handwerks, des deutschen Handels, alles dessen, was in der NS-Hago «eingeschlossen ist, nach Mainz gekommen. M Sonderzüge und 26 OM Autos aus allein Teilen des,Reiches waren eingetroffen. Der deutsche Standpunkt Voüdon, 23. 5. (Funkspruch). Auf d«m Jah- Mkongreß des Weltverbandes der Völkerbunds- Kessklschasten in Folkestone kam am Dienstag die Volksabstimmung im Saargebiet zur Erörterung. Gin« von der britischen Abordnung eingebracht« Entschließung, in der der Völkerbund ausgefor dert wird, zu zeigen, daß er entschlossen sei, dis Volksabstimmung unter Bedingungen vorzu- nehmen, die alle Teile der Bevölkerung instand- setzen, ihre Wünsche „frei und in angemessener Weise" zu äußern, wurde angenommen. Der deut sche Vertreter Dr. Schnee hatte Einspruch da gegen erhoben, indem er bemerkte, daß der Welt verband sich hinter die Regierungskommission stelle, die sich in einem Streit nrit der deutschen Regierung befinde. Ein belgischer Abgeordneter beantragte, die Worts „und ohne Furcht vor Ver geltungsmaßnahmen" der Entschließung anzu- filgep. Dr. Schnee bekämpfte diesen Zusatz mit der Erklärung, daß er sich offenbar gegen die deutsche Regierung richte. 11 Abordnungen stimm ten für die Ergänzung, di« daher angenommen wurde. Die Delegationen von Deutschland, Dan zig und Ungarn stimmten dagegen, die Vereinig ten Staaten enthielten sich der Stimme. Ein weiterer belgischer Antrag, in dem die Er richtung einer internationalen Polizeitruppe vor, während und nach der Abstimmung gefordert wurde, wurde auf Veranlassung von Lord Cecil zurückgezogen. Nachdem Sir John Simon „Die derrtfOe Äugend weigert fiG, das Erde des BerfaMer Vertrages anzutreten" Der Weltverband der Völkerbundsgefellschasten zur Saarabstimmung Revolution der Böller Umwälzungen überall Die jüngsten 'Ereignisse in Bulgarien und lir Lettland bringen wieder die eigentlichen Trieb kräfte der politischen Entwicklung in Europa zum Bewußtsein. Wie die lokalen Anlässe der Staats- Mtwälzungen Md diktatorischen Maßnahmen auch immer geartet sein mögen — die allen diesen Ereignissen Md Aktionen gemeinsame Tendenz sst doch die Sehnsucht der Völker oder der be- wuM« Wille der Führenden, die «us Straffung .shs« StaatSführung und Ausschaltung aller par- kamentarischm 'Zwischenglieder zwischen 'Führung Und Volk gerichtet sind. 'Zs ist dabei bemerkens wert, festzustellen, daß die jungen Völker Euro pas, die am Weltkriege t«ilg«nommen haben, die des aktiven Fronterlebnisses teilhaftig geworden sind, in ungleich entschiedener Weise zu solchen Wandlungen drängen. Bulgarien ist wieder «in Beispiel dafür. Und es macht auch da wieder Pinen Gradunterschied aus, ob die betreffenden Völker zu den unmittelbaren Nutznießern des Ver sailler Systems gehören, oder ob sie die Opfer dieses Systems sind. In den angelsächsischen Völ kern ist bis setzt der WandlungSwills am wenigsten tzn beachten gewesen. England dürfte als das konservativste Land Europas gellen (von kleinen „Neutralen" abgesehen). Aber bereits in Frank- .reich liegen beute, fünfzehn Jahre nach Ver- ssaillös, dis Dmge anders. Die Frontgeneration drängt zur Macht — wenn auch mit Recht betont worden ist, daß dis Rentonansprüche der Krisgs- teilNehmer hierbei «ins große Rolle spielen. Das ist eben weltliche Lebensauffassung auch in Din- gen des Fronterlebnifses. In den durch Ber- zailles neugeschaffsnen Staaten des nahen Ostens find dis Kämpfs nm völkische und soziale Gerech tigkeit, um Führung und Gestaltung nie ganz tzur Ruhs gekommen. Gerade di« gegenwärtigen Bewegungen in den Randstaaten der Ostsee zei- gen daS. Auch di« noch intmor in Fluß befind liche Umorientierung Polens gehört in dieses Ge- biet. Frankreichs Einfluß wirkte zwar ein Jahr- zehnt lang gleichsam sterilisierend auf daS poli tisch« Eigenleben dies« Völker, aber jetzt ist dieses Leben wstder zu sich selber gekommen Md der Zauber der französischen Gloirs hat nachgelassen —' wie auch di« Wirkung des französischen Gel des. DK VSkk« wollen sich selber helfen. Und Mar «ost« p« nach th«n «igmen LebenSgejetzen . . . , Forderungen Rechnung tra- bei in Staatsformen hinein, die ihnen häufig gsnden Lösung «ntgogenzuführen, im Zeichen na- zu eng sind ... Und so kommt es zu Spannungen tionaler Erneuerung und politischer Gesundung und auch zu Sprengungen, die dann in der di« sozial« Befriedigung zu zwingen". Dabei Stunde der politischen Not nur durch diktatorisch« wird di« Auffassung vom „Stand" in den vor- Maßnahmen des Augenblicks überwunden wer- schiedenm Völkern verschieden sein. Die korpora- .den können. deutschen Vaterland: „Wir wollen Deutsche, Deutsche, Deutschs sein!" D«. v. Renteln, der Amtsleiter der NS- Hago, stellte fest, daß dis ungeheure Demonstra tion nicht auf «insn Botschlag der NS-Hago-Lsr- tung zurückzuführen sei, sondern freiwillig zustande gekommen sei. «Immer wieder und aus allen Tei len Deutschlands wäre man mit dem Vorschlag zu diesem Bekenntnis von Mainz an ihn heran- getrotsn. In wuchtigen Morten gab Dr. v. Ren teln für dis ausmarfchisrten NS-Hago-Vertreter das Bekenntnis ab, daß dsr deutsche Handwerker, der deutsche Handel das Gefühl der Schicksals- verbundenhsit Ium saarländischen Volksgenossen tief in seiner Brust trage, und daß diese; Gefühl dsr SchicksalSvsrbuNdenheit durch nichts zu er schüttern sei. zu einer dauerhaften Verfassung ihres ganzen Daseins gelangen. * Dis Ziele, dis Formem dis aus diesen nun -wer Jahrzehnte erfüllenden inneren Revolutio- insrungsn dsr Völker hervorgehsn Werden, sind nm in Dsutschbmd, «Italien und - allem An- schein nach — Rußland deutlich. Dis Monarchien des nahen Ostens haben ihrs starken Führung-- Men. aber drs Stufung der Bökksr zu ihnen «nmff ist immer noch im Aufbau. Das ist auch der Sinn dsr gegenwärtigen Ereignisse in Buk- nalfozialistischen Deutschland. Für beide gilt aber Paris, 22. S. Außenminister Barthou empfing L Mrtschast: Das am Dienstag den französischen Botschafter in Moskaus ist doütcherung ^s"cht Verstaatlichung. Mphond. Obgleich über den Gegenstand der Unter-! E«s hat m Deutschland die Rede des Führer- redung amtlich nicht- mitgeteilt wurde, «eist man in dem Arbeitskongreß wieder deutlich gezeigt, gut unterrichteten politischen Kreisen darauf hin, daß gegen alle zu mternaüonaer politischer man sowohl französischer - wie auch russi ch^rseits Mtton ausgreifende und das Volk-ganz« al- augenblicklich mit Hochdruck an den verschiedenen Fragen! «ale Gememschaft aushohlen oeW arbeite, an denen beide Länder besonderes Interesse Klassenschichtung-zugunstm haben- Beilritt Rußlands zum Völkerbund, emopäi- d-rung dsr gsMchaMchen Zn- eM, scher Beistandspakt, der polnisch.russische Vertrag und menfafsung aller Börufsgen^en zu Ständen tm die Annäherung Rußlands an die Kleine Entente. > nationaler Politik. In den Rahmen dieser fieberhaften diplomatischen Bei den vorwiegend agrarischen Völkern des Tätigkeit, die auf beiden Seiten entfaltet wird fällt Ostens und Südostens wird die Frage nach dem auch die Reise des Volkskommissars Litwinow nach Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse alle an- Mentone. Der „Matin" läßt sich in diesem Zu- deren Fragen übertönen. So sind in Lettland sammenhang von seinem Nizzaer Berichterstatter melden, die Bauern unter Ulmanis «entscheidend gegen daß Litwinow nach Mentone gereist sei, um den gewisse städtische Jntelljgenzkreise in der lettk- russischen Botschafter in Paris, Dowgalewski, aufzu- lö ¬ slichen, der sich dort zur Kur befindet. Kurzer Tagesspiegel Auf der großen Saarkundgebung der NS-Hago in Mainz, an der 100000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands teil nahmen, sprachen Dr. Ley Md der Amtsleitec der NS-Hago, Dr. v. Renteln. Dis Nachrichten verdichten sich immer mehr, daß die Eifenbahn-Saboiageakte in Oesterreich von revolutionärer marxistisch« Selts ausgehen. Trotzdem werden zahlreiche Na tionalsozialisten als Geiseln verhaftet, während fast gleichzeitig eins große LntlassMgSaMon unter den verhafteten Sozialdemokraten durchgeführt wird. Der Wisner Gaulstt« der NSDAP, Frauenfeld, ist, wie amtlich mitgeteilt wird, ver haftet worden. Nach einer Meldung des österrei chischen Pressedienstes kam «s am Pfingst montag bei «einer Kundgebung der Vaterländischen Front in Oberösterreich zu ^Explosionen von Pa pierböllern. In Braunau am Inn hatten fit der Nacht zum Sonntag Kommunisten Sprengun gen am städtischen Wasserwerk Md an «inent Transformator vorgenommen. ES handelt fich um einen Rachsatt, bri dem erheblicher Sachscha den angerichtet wurde. ' . « Zwischen Südslawien und Bulga rien ist am Dienstag ein Handelsvertrag ab geschlossen worden. Das bulgarische Kabinett wird am Mittwoch «ins Verordnung erlassen, wonach all« von der Regierung erlassenen Verordnungen Rechtskraft erhalten, gleichgültig, ob sie bestehen den gesetzlichen Bestimmungen widersprechen oder nicht. Roosevelt hat am Dienstag dem Kongreß seins seit langem «erwartete Botschaft über di« Silberfrage zugehen lassen. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, haben am 19. und 20. Mai die chinesischen R«gie rungstruppen in dsr Provinz Fullen die chinesische Rots Armee geschlagen. Die Kommu nisten sollen über 1000 Tote und Verwundete ver loren haben. Wie aus Moskau gemeldet wird, sind vier Bauern wegen Teilnahme an einem Mord und Brandstiftung in einer Kollsktivbauernwirt- schaft hingerichtet worden. Barthou empfing am Dienstag den fran I Frankreich und die Kleine Entente auszudehnen. Falls zösischen Botschafter in Moskau. In politischen I die Frage de- Eintritts Rußlands in den Völker.' Kreisen weist man darauf hin, daß man äugen- LL s» SL-«E« hang mit der Stellung Polens aufs Tapet gebracht, tritt Rußlands Zum Völkerbund, europäischer Bal- Sicher müßten die interessierten Staaten diese Frage kanpakt, der polnisch-russische Vertrag und di« vorher zu regeln versuchen, aber mit den Einzel-«Annäherung Rußlands an die Kleine Lntönt«. heften der Vereinbarungen habe Großbritannien un-! raden." «Tas Deutschland- und Horst-Wessol-Lisd be schlossen die große Kundgebung.