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Im Landgl öS. Mr««»« Donnerstag dm S. Rat lM nachmittags rungen, dis seit langem an die Intelligenz nnd an Das Nanlmderg« Tageblatt ist dar zur VerWntli-mgder MttWn Belanntma^ Wha und der Stadkatr r« Manlend«- dehrrdllcherseltr destlmntte Blatt Saar-Aufruf der AeiGSregierung Das Ende der „«epuvltt SesterreiG Die neue Verfassung auf ständischer Grundlage wie Matznahmen für ledige Mütter. Unseren besonderen Schutz genietzen die werdenden Mütter als Garanten für das Fortbestehen unseres Vol kes, sowie als Träger der deutschen Familie. Diese Arbeitsgebiete zeigen, datz die NSV sich unermüdlich in den Dienst der Allgemeinheit stellt und alles daransetzt, unser Volk vor der Welt aus den Platz zu stellen, den es auf Grund seiner sozialen Leistungen und Errungenschaften ver dient hat. Die NSV hat sich zum Ziele gesetzt, bei der Durchführung dieses Hilfswerkes auch den letzten Volksgenossen, der jetzt noch tatenlos beiseite steht, zur Mitarbeit heranzuziehen, sei es durch persön liche Mitarbeit oder finanzielle Hilfe. Deutsche Volksgenossen! Genau so wie jeder Frontkämpfer während des grotzen Weltkrieges in vorderster Linie seine Pflicht unter Einsatz seines Lebens selbstlos erfüllte zuni Schutze seines Vaterlandes, so habt auch ihr die Pflicht, mit in vorderster Linie für das soziale Wohlergehen des Volks zu kämpfen und Opfer zu bringen. Di« Erreichung dieses Zieles liegt in den Händen jedes Einzelnen, deshalb: „Werdet Mitglied der NS- Volkswohlsahrt". Dieser Ausruf gilt vor allem den Bolksgenos- Amrlgenpreis: I Millimeter Höge einspaltig (---- 23 nun breit) 4 Pi-nnig, Im R-daM°EeU l-- 7- WM breit) so Pfennig. Meine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Mr Nachweis und Vermittlung »» Pfennig Sondergebühr. - Mr schwierige Satzarten, bei AnkLn- digungen mehrerer «nstraggeler In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei grdtzeren «ustrügen und Im Wiederholung,abdnick Er- mWgung nach s-ststeh-nder Staffel. 1919 im Saargebiet gewohnt haben und vor dem 11. Januar 1915 geboren sind, ergeht die Aufforderung, sich in der Zeit von Donnerstag, den 3. Mai, bis Sonnabend, den 12. Mai, bei ihrer Gemeindebehörde (Einwohnermeldeamts in dm Städten auf den Polizeirevieren ihres jetzi gen Wohnsitzes zu melden. Das gilt auch für Personen, die sich schon früher als Saarabstim mungsberechtigt« gemeldet haben. Personalaus weis« und, soweit möglich^ Nachweise über den Wohnsitz am 28. Juni 1919 (An- und Abmelde- beschrinigungen, Beschäst-gwigszeugniss« usw.s sind mitzubringen. Wo und zu welchen Tageszeiten die Mekumgen entgegengeuommm werden, wird durch jede Gemeinde rechtzeitig besonders beVannt. ««geben. zwei Mamsten mit dem Gefängniswärter aus Oesterreich nach der Tschechoslowakei geflüchtet Wien, 2. 5. Der Landessekretär der Sozial demokratischen Partei in Eisenstadt und der frühere sozialdemokratische Bürgermeister der burgenländischen Stadt Neufeld, di« beide rn Eisenstadt interniert warm, sind am 1. Mar mit dem Gefängniswärter in dis Tschechoslowakei geflüchtet. Sw haben von dort brieflich dm Be hörden mitgeteilt, datz sie gut angekommen seien« Man brauche sich nicht weiter um sie zu lbe- mühm. Kurzer TagesWegei Vizekanzler v. Papen brachte anläßlich eines Frühstücks im Anschluß an di« Präsidial- sitzung dos europäischen Wirtschaftstages, and«m die südslawischen Journalisten teilnahmen, einen Trinkfpruch auf den König von Südflawisn aus- In München sand «ine SM-Führerbespre- chung statt, auf der wichtige Fragen bezüglich der Neuregelung des SA-Dienstes geklärt wurden. Stabschef Röhm hielt eine Ansprache. Der deutsche Gesandt« in Wi«n, Dr. Rieth, hatte am Mittwoch abend «ins Unter redung mit Bundeskanzler Dollfus wobei er di« Ausschreitungen von Heimwehrlmten bei einer Festversammlung der reichsdeutfchen Kolonie in Innsbruck zur Sprache brachte. Beim Cmpfd-ng der Sieg er imReichs- borufswettkampf der deutschen Jugend in der Reichskanzlei überreichte der Reichsjugend- führer dem Führer das goldene Abzeichen des Reichsberufswettkampfes. Zu dem größten BauvorhabenWesk- deutschlands, der Roer-Talsperre in der Eifel, wurde am Mittwoch von Dr. Ley d«r Grundstein gelegt. Aus Anlaß des national«» Feier tages wurden aus dem Konzentrationslager Dachau annähernd 200 politische Gefangene ent lassen. , . ' Auf der Transfer-Konferenz wur den am Mittwoch weiterhin di« verschiedenen Sei ten des Transfer-Problems aus der Grundlage des von einem der Unterausschüsse erstatteten Bericht erörtert. Das Geheime Staatspolkzeiamt Berlin hat das gegen die „Essener Volkszei tung" und die „Kölnische Volkszeitung" verhängt« Verbot dahingehend abgekürzt, datz beide Zei tungen am 4. Mai wieder erscheinen können. Der langjährige Präsident des Reichsamtes für Landesaufnahme, v. Müller, ist am 30. April nach Erreichung der Altersgrenze aus dem Reichsdienst ausge schieden. Gleichzeitig hat Reichsminister Da. Frick den neuen Präsidenten, Generalleutnant a. D. Vollmar, in sein Amt «ingsführt. Der Sonderbeauftragte des ame rikanischen Präsidenten, Child, hat Berlin Mittwoch nachmittag verlassen, um Dir. Krupp von Bohlen und Halbach in Essen einen Besuch abzustatten. Auf Grund des neuen Ermächti gungsgesetzes hat die neue österrei chische Regierung die Vaterländische Front zu einem Verbands öffentlichen Rechtes erklärt. Die Ortschaft Pawlowice in Kon- grehpolen ist durch sine Feuersbrunst fast völlig zerstört worden, wobei sieben Personen in den Flammen umkamen und 94 Gebäude ver nichtet wurden. In der Ortschaft Grabowo bei Thom sind einen: Brand acht Gehöfte zum Opfer ge fallen. Ebenso fand ein siebenjähriger Knab« den Tod in dm Flammen. Nachdem Trotzki von keinem Lande «ine Einreisegenehmigung erhalten hat, hat die fran zösische Regierung beschlossen, Trotzki in einer 300 Kilometer von Pans entfernten Ortschaft eine Zwangsrssidenz, die streng überwacht wird, anzuweisen. Ausruf! Appell der NSV am alle Volksgenossen Das WSW des deutschen Volkes hat mit dem 81. März 1934 seinen Abschluß! gesunden. Mit diesem gigantisch aufgezogenen Hkkfswerk hat die mit der Ausführung betraute NSV dem deutschen Volke und der ganzen Welt bewiesen, datz sie und alle Mitarbeiter in zäher unerlmüd- Arbeit sich voll und ganz in den Dienst her Allgemeinheit gestellt und restlos ihre Pflicht getan haben. Wir danken an dieser Stelle all denen, dis mitgearbeitet haben am Gelingen der bis heute in der Weltgeschichte einzig dastehenden Hilfs aktion. Wir Hanken aber auch den Volksgenossen- und Genossinnen, die durch ihre Opferfreudigkeit und große Begeisterung uns die Mittel in die Hand gegeben haben, dieses grotzs soziale Werk über haupt aufbauen zu können. Wir wissen, datz viele Volksgenossen oft unter den größten Entbehrungen für sich und ihre Familie durch Geld- und Sachspenden für das WHW dazu beigetragen haben, der NSV den Erfolg sicherpistellen. So mancher 'Arbeiter und Angestellte, der jahrelang «erwerbslos war und selbst noch als hilfsbedürftig angesehen werden konnte, hat durch seine Opferfreude gezeigt, datz er den Inhalt der Worte unseres Führers Adolf Hitler „'Tiner für alle, alle für Einen" richtig erkannt hat. Es ist uns daher «ins Pflicht, diesen unbekannten Mit kämpfern den Nationalsozialismus der Tat noch besonders zu danken. Ml dem Abschluß des WHW sind wir jedoch nicht am "Ende unserer 'Arbeit, sondern neue, noch gewaltigere 'Aufgaben sind uns zur Lösung über geben worden. So wie unser Führer nach ab geschlossenem Wahlkampf mit neuer Kraft um die Erringung seines Zieles, um ein einig deut sches Volr weiterkämpfte, wollen auch wir mit den Worten „Nach gewonnener Schlacht bindet den Helm fester" erneut im Vertrauen aus Eott an das neue Werk Herangehen. Mit dem 1. 4. 1934 setzte das grotzs Hilfswerk „Mutter und Kind" ein. Die Hauptziele dieser Aktion sind vor allen Dingen darauf gerichtet, dem deutschen Volke einen gesunden Nachwuchs zu schaffen. Gerade weil wir wissen, datz das höchste Gut eines Volkss die Erhaltung einer gesunden Ju gend ist und datz von einer solchen unsere Zu kunft abhängt, werden wir alles daransebsn »ur Förderung und Stärkung der gesunden Glieder unseres Volkes. Die Hauptaufgaben dieses Hilfswerkes bestehen aus: wirtschaftlicher Hilfe für bedürftige und kin derreiche Mütter, Arbeitsplatz Hilfe, Wohnungs fürsorge, Müttererholung und Mütterschulung so- Btrlin, 3. 5. Die R«ichsregierung erfaßt folgende Aufruf: Der Zeitpunkt, an dem die Saarbevölkerung sulchden Bestimmungen des Versailler Vertrages im Wey« der Volksabstimmung üb«r ihr künftiges Schicksal entscheide» soll, rüÄ heran. Der ae- NE Zeitpunkt steht Noch nicht fest,- fällig ist Vie Volksabstimmung vom 10. Januar 1935 ab. Abstimmungsberechtigt ist ohne Unterschieb des Geschlechts, wer am Tage der Unterzeichnung de, B«rsaill«r Vertrages, d. h. am 28. Juni 1919, im Saargebiet gemahnt hat nnd am «h «sm, mungstag wenigstens 20 Jahr« alt ist. An all« im Reichs außerhalb de« Saar« gebiet» wohnenden Persdnen, die am 28. Juni - Der bisherige Vizekanzler, Major Fey, der zum Sicherheitsminister !, ernannt wuide. .. - . . «Bundesstaat Oesterreich" Dtt politisch-geschichtliche Sinn der in diesen Tagen MN Gesetz erhobenen neuen österreichischen Verfassung ist kaum ein anderer als der, den autoritär-diktatorischen Kurs der Dollfuß-Regie rung staatsrechtlich und verfassungsrechtlich zu legalisieren und zu verankern. Es ist bekannt, daß die Politik der Dollfuß-Diktatur sich, nachdem sie »richt mehr den Mut einer offenen Volksbefra gung auftrachte, auf das kriegswirtschaftliche Er mächtigungsgesetz vom 24. Juli 1917 berief, das von den Wienern nicht nur im Kriege, sondern Puch heute als sogenannte „Kartofselver- drdnung verspottet und ironisiert wird. Aber immerhin war Dollfuß einsichtig genug, um zu erkennen, daß mit diesem Kriegsgesetz keine Politik auf lang« Sicht getrieben werden konnte. So be- ries er denn den früheren Bundeskanzler und jetzi- tzen Amtshauptmann von Vorarlberg, Dr. En- der, als Minister ohne Amtsbereich in die Re gierung und beauftragte ihn mit den Vorarbeiten Mr eine neue, den diktatorischen Maßnahmen des Dollfußregimes in jeder Hinsicht gerecht werdende Verfassung. Das Grundmotiv der Verfassungs- ideologks wurde von Dollfuß selbst angegeben. Ziel fei ein Staat „auf ständischer Grundlage unter starker autoritärer Führung". Dias war zunächst alles, was von den Absichten pnd Zielen der Verfassungsreform bekannt wurde. Im übrigen schien es mit den Dorbereitungs- prbeiten nur langsam vorwärts zu gehen. End lich jedoch, im März dieses Jahres, kündigte Dollfuß an, daß die Vorarbeiten am Werke der Werfassungsreform nunmehr abgeschlossen seien und daß Oesterreich kn den nächsten Wochen eine neue, aus den Berufsständen aufgebaute Verfas sung bekommen werde. Dieser Ankündigung folgte die Tat. Am 30. April wurde vom österreichischen Nationalrat das Ermächtigungsgesetz angenommen, das die Rechts des Parlaments an die Regierung überträgt und es ihr ermöglicht, die Verfassung in Kraft zu fetzen. Dadurch ist die Diktatur durch Paria» nrentsbeschluß legitimiert und die verfassungsrecht liche Erneuerung eingeleitet. Die neue Verfassung, die gleichzeitig denr Na tionalrat vorgelegt wurde, rühmt sich, die „christ lichste" aller in der Welt bestehenden Verfassun gen zu sein. Sie beginnt mit der Einleitungs formell „Im Namen Gottes, des Allmächtigen, von dem alles Recht ausgeht, erhält das öster reichische Bundesvolk zur ständischen Gliederung in seinem aus den Ländern aufgebauten christ lichen Bundesstaate diese Verfassung." Der sich unmittelbar an diese Formel anschließende Ar tikel k erklärt Oesterreich zum „Bundesstaat", der „ständisch geordnet ist und aus der bundes- !tmmittelbaren Stadt Wien und den Ländern be steht". Der entsprechende Artikel in der alten Verfassung hatte geheißen: „Oesterreich ist «ine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus." Beide in dieser These zum Ausdruck kommenden Anschauungen sind aus den neuen Dersassungsfonnsln ausgemerzt; aus der „demo kratischen R«publik Oesterreich" ist der „Bundes staat Oestetreich" geworden und an dke Stelle des--Bolles als Rechtsträger tritt die christlich- römische Anschauungswelt. Ter neue Vizeianzler ist Fürst Starhemberg, der Führer der österreichischen Heimwehren. IM übrigen ist der VerfafsungsaUfbaU denkbar einfach. Das «nscheidende gesetzgebend« und allen anderen Körperschaften übergeordnet« Organ ist der „Bundestag", in der die sogenannten „vor beratenden Körperschaften" neunundfünftig „Ab geordnete" entsenden. Dios« „vorberatönden Körperschaften" sind der „Staatsrat", der „Bun- deskuAurrat", der „Bundeswirtschaftsrat" und der „Länderrat". Die Aufgabe des Bundes tages ist es dann, die verschiedenen von der Bun desregierung ausgearbeiteten und «mgereichten Gesetzesvorlagen positiv oder negativ zu ent scheiden. Eine eigentliche Volksbefragung, wie wir sie im als so „diktatorisch" verschrieenen nationalsozialistischen Deutschland haben, findet also nicht mehr statt- Der Bundestag setzt sich nicht aus vom Volke unmittelbar gewählten Mitglie dern zusammen, sondern aus „Delegierten", die aus den vier in ihrer Zusammensetzung größten teils von der Bundesregierung „ernannten" als Ver treter entsendet werden. Der Bundestag kann darum, seiner Zusammensetzung wegen, nichts anderes äks ein willkürliches Werkzeug der Re- glerungspölitik sein. Es ist keine Frage, datz mit dem Beschluß des Nationalrats 60 Jahre Parla mentarismus ihr Ende gefunden haben. Dem antidemokratischem Zug« unserer Zeit folgend, hat null auch Oesterreich seins Demokratie liquidiert. Die 'antidemokratische Entscheidung wird darum auch ihrs geschichtliche Gültigkeit behalten. Ob allerdings die Formen des Dollfuß'schen „Stän destaates" ebenso gültig bleiben werden, steht freilich auf einem andern Blatt. Serbe scanzösiM NM an der österreichischen Verfassung Paris, 2. 5. Dke Zeitung „Notre Temps" schreibt zur neuen' österreichischen Verfassung, im Unterschied zum italienischen Faschismus und zum deutschen Nationalsozialismus sei die neue öster reichische Verfassung der Typus einer „rein reak tionären Verfassung". Dom politischen Stand punkt aus gesehen sei sie eine autokratische und theokratische, vom sozialen Standpunkt aus ge sehen eine kapitalistische Verfassung. In weiter Hinsicht sei sie eine der komischsten Herausforde-