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MSS NWWMA^ M 1N»öL <Mr? j^aestclruelr samtlieLer ^rtilrel unc! Illustratioava verboten! Lingerie unö Tastgarnituren 2923 2924 2925 2926 2927 2928 «asere Modelle: L»,L 7« freistem Taft und gleichem Faltenteil in der vorderen Rockmitte. Nr. 2924. Gr. 42: Complet aus Jersey. Zweibahniger Rock, lose, shalblange Jacke. Im Grunde genommen sind die Kleider eng, schlicht und Lehr gerade geschnitten. Die große Anmut und Beweglich. Lett, die ihnen trotzdem anhastet, stammt von der Garnitur Ker. Selten dursten Phantasie und Eigenart so stark zur Geltung kommen wie in der Auswahl der unzähligen Garnl- turen. Es sind das Tellerkragen, fächerförmige Schleifen, Hochragende Reiterkrawatten, Rückenvolants, Bäffchen, Ja- Hots und Bindekragen. Außer diesen waschbaren Garni turen gibt es eine Anzahl seidener. Unter ihnen spielt Tast eine hervorragende Rolle. Man verwendet ihn zu flachen Zwei im Grunde wesentlich verschiedene modische Bestrebungen trafen zusammen, um die hohe Bedeutung der Kleidergarnituren HU fördern: das Verlangen, die Linie weich und spielerisch zu ge stalten und die Tendenz auf einem Kleid möglichst zwei Material- Mten zu vereinigen. So kommt es, daß das Um und Auf der dies jährigen Kleider und Kostümjacken in der Garnitur gelegen ist. Aus dem Halsausschnitt der Kleider, Jacken und Mäntel, aus den ausspringenden Gehfalten der Röcke lugen zahllose Verzierun- gen hervor. Mit den Lätzchen, Plastrons, Jabots und Fichus ist es noch lange nicht abgetan. Da gibt es Plisseevolants, die als Rückenverzierung dienen, eingearbeitete Taftblenden im Wollstoss- Lock, gefütterte Kapuzen, Capes und Halbpelerinchen, die aus zwei Lis drei übereinander liegenden Krägelchen bestehen. Oftmals bli chet Setdenspitze ein Jabot, das eine schlichte Jacke ungemein hebt. Die liebevoll eingesetzten Plastrons, Lie man gerne mit einer Borte (oder Tresse als Uebergang zum Kleiderstoff umrandet, bestehen i«us den mannigfachsten Stosfarten: Rips, Battist, Leinen, Pikee -.und Krawattenseide nehmen bei derartigen Plastrons eine her vorragende Stellung ein. Der PikLe ist beileibe nicht bloß weiß, Man verwendet ihn in zartrosa, hellgrauer und blahblauer Tö nung. Besonders reizvoll wirkt er in gelblicher Farbe, wenn er Nr. 2S2S. Gr. 44: Leichtes Wollkleid, weißer Batistkragen mit Fal beln. Am unteren Rand des halblangen Aermels Biesen. Nr. 2926. Gr. 42: Dunkelblaues Kleid aus Krawattenseide mit wei ßen Tupfen. Glasbatist-Garnitur als Jabot und am Aermel. höchst dekorativen Schleifen, zum Absüttern kleiner Kapuzen und zum Einsatz der Gehfalten im Rock. Auch gefältelte Tastkragen vermögen ein einfaches Wollkleid sehr zu heben. Als eigenartige Kleidgarnitur muh der Kragen aus Schwedenleder erwähnt werden. Er ist rund, sehr breit und wird meist mit Hellen Punkten verziert. Ein dunkelblaues Modellkleid aus Wolle zeigte einen gleichfarbigen Leder kragen mit weihen Punkten, der ganz weich und lose fiel. Von solchen Kragen bis zur Halbpelerine ist es nur ein kleiner Schritt. Die Pelerine, ein sehr wirkungsvoller Klei- auf hellbraune Wollstoss- oder Strickkleider als Garnitur aus gesetzt wird. Aus praktischen Gründen sucht man sowohl Bluse als auch Ein satz etwas dunkler zu gestalten als das Kleid. Aus diesem Grunde werden negerbraune und auch schwarze Plastrons aus Lackseide eingesetzt, die man durch Helle Knöpfe oder leichte Kurbelstickerei belebt. Bei derlei eigenartigen Zusammenstellungen ergibt sich für Phantasie und Persönlichkeit der Trägerin ein weites Betätigungs feld. Die Vorliebe für Kleiderzarnituren vermag überhaupt die persönliche Note stark zu betonen. Man kann, seiner Eigenart ge mäß, ganz streng sportliche oder ausgesprochen weiblich-zierliche Kleiderverzierungen tragen. Während Bubi- und Umlegekragen die erstere Richtung verkörpern, bringt das Fichu, das Jabot und der Kapuzenkragen unbedingt eine zarte Anmut zuwege. Die Schleife, die flach durch Patten oder Schlitze gezogen wird, nimmt eine mittlere Stellung ein. Es gibt sportliche und es gibt sehr ele gante und dekorative Kleiderschleisen. Tast bildet hierzu das be liebteste Material. Viele Schleifen sind gefaltet oder plissiert, an dere bestehen aus gofsriertem Band, manche werden bestickt oder ausgefranst. Sehr reizvoll wirkt die bunte Organdyfchleife. Man Nr. 2927. Gr. 44: Mantelkleid in Prinzeßform. Die Halsgarnitur so* wie die seitliche Zwischenbahn am Rock aus geblumter Seide. Nr. 2928. Gr. 42. Schwarz-weiß kariertes Taftkleid mit Batistgar-s nitur. deraufputz, wird so gearbeitet, dah sie auf beide« Seite« tragbar ist. Da man fie auch abknöpfen und entfernen kann, besitzt ein solches Kleid dreierlei Gestalten. Aus gemustertem Linon, bedruckter Krawattenseide, Foulard und farbigem PikLe ergeben sich mannigfache Garnituren. Die gleiche« Materialarten werden auch als Einsatz für den Rock ver- arbeitet. Es steht gut aus, wenn eine derartige Falten- gruppe seitlich aus dem Rock hervorsieht. Sie kann siH selbstredend nur sparsam verteilt, am Aermel und am Halsausschnitt wiederholen. setzt sie, um den Kontrast der Stossart zu betonen, gerne auf dunkle Seide. Gelber oder hellblauer Organdy sieht auf einem schwarze« Seidenkleid ganz vorzüglich aus. Die Jabots werden so getragen^ daß sie wie zufällig aus der Kostümjacke Hervorschauen. Selbst alte kostbare Spitzen kommen wieder zur Geltung. Man verarbeitet, sie zu passenartigen Schulterkragen aus zarten Sommerkleidern aus Voile oder Georgette und schlägt damit eine Modenrichtung ein, die vor vielen Jahrzehnten gefiel. Die Garnituren aus schottischem Tast verdienen besonderer Er wähnung. Meist wird eine solche Kleldergarnitur, die als Schleife^ Plastron oder Kapuze auftritt, durch einen dazu passenden Hut oder Schal ergänzt. Schottischer Tast (und ebenso Krawattenseide) sinh so anspruchsvoll, daß sie selbst das schlichteste Wollkleid elegant gestalten. Eine ähnliche Wirkung kann durch einen angeknöpfte«^ nur an seinen Enden lose hängenden Schal zuwege gebracht werj den. Ein dunkelblaues Marocainkletd, das einen ziegelroten Schal Mit blauen Blenden erhält, vermag dem verwöhntesten Geschmack zu entsprechen. Bei den Komplets kommt die Garnitur des Kleide« auch -dem Mantel zugute. Man zieht den gemusterten Kragen oder das Jabot über dem Umhang vor. Ehefreu-igkeit in alten Zeiten. Die starke, überaus betonte Ehesreudigkeit, die während des gan zen Altertums mit sehr geringen Ausnahmen anhielt, hängt mit -der ursprünglichen Einrichtung des Frauenkaufs zusammen. In Ur zeiten galt Verheiratetsein aus dem Grunde für ehrenvoll, weil es Wnerseits materielle Unabhängigkeit, andererseits genügenden, zum Kaus einer Lebensgesährtin ausreichenden Besitz bekundete. Die Whe stärkte ehedem, wenn man sich modern ausdrücken will, den Kredit des Mannes. 2n vielen Maßnahmen des Altertums sickert diese ursprüngliche ie amtliche Bewilligung zum Eingehen der Ehe eine Steuer ent ¬ richten. Bedenkt man, daß zeitweise zwei Drittel, ja sogar drei Viertel Ler römischen Einwohnerschaft Unfreie waren, so wird man sich vom Ertrage dieser Steuer eine Vorstellung zu machen ver mögen. In Sparta, wo rigorose und tatkräftige Maßnahmen an der Tagesordnung waren, dursten Lie jungen Mädchen an einem be stimmten Tage des Jahres der Ehelosigkeit der Jünglinge höchst persönlich entgegenarbeiten. Sie besaßen nämlich das Recht, junge Leute, die trotz eines bestimmten Alters noch ledig waren, öffent lich zu peitschen. Noch eine andere, allerdings nur kurze Zeit be standene Sitte kennzeichnet das diesbezügliche kathegorische Durch greisen der spartanischen Behörde: einmal jährlich wurden alle Hagestolze der Stadt und ebenso viele junge Mädchen gemeinsam in ein dunkles Verließ gesperrt. Dort muhte jeder Mann ein Mäd chen wählen, mit dem er wenige Tage später verheiratet wurde. Da Lie Wahl nur selten nach persönlichem Geschmack ausfiel, ließen es die Hagestolze nicht mehr zu dieser Maßnahme kommen, sondern freiten lieber beizeiten. Während des Mittelalters bestand in zahlreichen deutschen Städten das Gebot, ledige Männer weder als Ratsherren noch als Zunftmeister zuzulassen. Da die Sterblichkeit der Menschen weitaus größer war als heute, gab es stets eine Anzahl von Witwen und Witwern. Das zwar ungeschriebene, darum jedoch nicht minder, harte Gesetz, Las eine Verpflichtung zur Wiederverheiratung in sich Varg, bot Len Witwen gute Ehemögllchkeiten. Obwohl Ehescheidun gen um diese Zeit unbekannt waren, gab es trotzdem viele Men schen, Lie in zweiter oder dritter Ehe verheiratet waren. Es han delte sich damals stets um Witwen und Witwer, die für einander als Lebensgefährten weit eher in Frage kamen als junge, noch nicht verheiratet gewesene Menschen. Im dreizehnten Jahrhundert bestand in Island ein Gebot, da mittellosen Brautpaaren das Eingehen der Ehe untersagte. Man wollte verhindern, daß zu viele Findlinge und arme Waisenkinder dem Staate zur Last sielen. Dieses sogar dem damaligen Zeitgeist zuwiderlaufende Gesetz jedoch mußte allerdings nach kurzem Be- stehen wieder aufgehoben werden. Denn die Ehesreudigkeit frühe rer Jahrhunderte, die einem gesunden unverbildeten Volksgetst entstammte, ließ sich weder durch Gesetze noch Verbot« eindämmen. Derlageschnlttmuster nur für Abonnenten. Mantel, Kostüme, Kleider 0,90 M., Blusen, Röcke, Kindergarderobe, Wäsche 0,65 M. Zu beziehen durch die Geschäftsstelle.