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ernährten Rehpinschers verwekadüt Word«, 8« vor einiges Tagen das Zeitliche gesegnet hatte. Dieser Umstand veranlaßte die Fürstin, die sämtliche Allüren ihres Gatten angenommen hatte, sich ihrer bürgerlichen Bev wandtschaft zu erinnern. Mit anderen Worten: Seine Durch laucht und hochdero Gemahlin befanden sich auf dem Weg, Jo hann Baderbeck ganz gehörig anzusmmpen. (Fortsetzung folgt.) Gesundheitspflege. O diese Frühlingsmüdigkeit! Zu den bekanntesten Erscheinungen, die der Begin» der wärmeren Jahreszeit im menschlichen Körper hervor bringt, gehört die sogenannte „Frühlingsmüdig- keit". Sie besteht in einem unbestimmten Mattigkeits gefühl, allgemeiner Abspannung und Schlafneigung. Da zu kommen allerlei Krankheiten, so HautausschlSge alwr Art, Geschwüre und Furunkel, dann „Katarrhe" der Nasen-, Rachen- oder Lungenschleimhäute mit allen ihren Folgen. Die Volksmedizin empfiehlt dagegen FrShkingS- kuren, „um die Schärfe aus dem Blut zu entfernen". Prak tisch dasselbe wie dre dabei angewandten abführenden Mineralwässer oder deren Salze zu Hause oder im Kur ort. Interessant ist, daß auch die uralten, auf ausgezeich neter Beobachtung beruhenden Speisegesetze der katholi schen Kirche auf einem anderen Wege das gleiche bewir ken. Wer sich von Februar bis Ostern an die genau vor geschriebenen Fastenvorschristen hält, bleibt im Frühjahr gesund und frisch und erspart sich teuere Reisen. Erst die neueste Zeit hat den hervorragenden Nutzen von Fasten zeiten wieder entdeckt. Gerade diese letzte Beobachtung zeigt mit aller Deutlichkeit, daß die genannten Erschei nungen in irgendeiner Beziehung zum Stoffwechsel oder zur Ernährungsweise stehen. Es würde allein schon dft Erklärung genügen, daß durch Abfiihrtees oder Nahrungs- beschränkung der durch die schwerere" Kost im Winter mit Nahrungsschlacken überlastete Organismus sich ent giftet, gewissermaßen Luft bekommt und nun die im Früh- mhr gebotenen grünen Gemüse und Früchte besser auf« seyr»»r. kann. der Wtov"ie mit ihren vielen in ihrer Zusammen- Körpers. Aber Vitaminen sind die Träger sich. Gelages Immunität) des bis rK"mninen verändert mit Werdegang rst vuamlnrerG "" weißen Butter, nach Stallfütterung. rübe ist vitaminreich, die emgelagerte dagegen i Winters fast frei davon. So erklärt sich ohne werterer di«, Frühlingsmüdigkert mit ihren Begleiterscheinungen M ein Sinken der Immunität durch den gegen WtttterSaus« gang auftretenden Mangel an Vrtammen. Andere bllllge Vitaminträger sind die Seefisch^ von ^nen M besonders der Hering feit langem und mit Recht großer Beliebtheit s Neben der Anreicherung der Nahrung durch Vitamine spielt die „Entgiftung des Körpers" eine wich tige Rolle. Fasten ist wieder modern geworden,, die! Überschätzung der Eiweißstoffe und besonders des Fleisches in der Nahrung hat erheblich nachgelassen. , . , Unter den Heilmitteln der Natur spielt das^ Sonnenlicht eine wichtige Rolle, hängt doch der Gehalt eines Nahrungsmittels an Vitaminen direkt von der. Stärke der Sonnenbestrahlung ab. Es ge lingt sogar, gänzlich vitaminfreie Nahrungsmittel durch Bestrahlung mit sonnenähnlichem Licht vitaminhaltig zu machen. Leider ist die Methode noch zu kostspielig, um im größeren Ausmaß angewendet zu Kurden. Aber auch durch die Bestrahlung des Körpers mit Sonnenlicht lassen sich ganz erstaunliche Heilerfolge erzielen. Besonders in der Kinderpflege ist das Sonnenlicht nötig, Hanstierzucht und -pflege. Oie Befiederung der Küken. Das mollige Aussehen wie aber auch die Zartheit urch Empfindlichkeit der Dnncnjungen unseres Geflügels ist un wesentlichen schon durch die Befiederung bedingt, welche die Tierchen vorerst aufzuweisen haben. Wie aber sodann (beispielsweise beim Entenküken) der Ersatz dieser nach hier zu bringen. Mit vieler Mühe habe ich es von den , Lampen wieder entfernt und nun endlich hierher geschleppt. Jetzt ist es hier, und jetzt soll es auf einmal wo anders hin! Herr Baderbeck, ich bin Familienvater und nicht Ihr Hanswurst! , Ich kündige! Leben Sie wohl!" > Der Kellereiarbeiter trampelte noch ein paarmal auf der am ! Boden liegenden Guirlande herum und verschwand wuLbebend. „Ich kündige Ihnen hiermit!" donnerte Baderbeck ihm hinter her. 1 ! i „Das hat er schon selbst getankt korrigierte SterupBel be scheiden. „Mit Verlaub, was soll nun mit der Guirlande ge schehen, bitte?" , Herr Baderbeck griff sich mit Neiden Händen an den Kops. - „Vor die Tür, vor die Tür soll sie!" heulte er auf. „Ganz richtig, das hatte ich mir auch so gedacht", versetzte Sternpickel zuvorkommend. Er packte die Guirlande und übersah, Laß sein Chef mit bei den Beinen darauf stand. Herr Baderbeck setzte sich durch das jähe Anrucken mit einem lauten Krack auf den Boden. Stern- 'pickel, der Buchhalter, warf die Guirlande wieder von sich und Half ihm wieder auf die Füße. Den Wutausbruch seines Brot gebers ignorierte er. Darauf gingen alle, zwei Lehrlinge, Herr BaderVeck, 8er Buchhalter Sternpickel und der Märkthelfer hinaus, um die Guirlande draußen an die Tür zu schlagen. Nach einer halben Stunde Arbeit hing sie endlich festgenagelt an der gewünschten Stelle. Johann Baderbeck seufzte erleichtert auf. Er trat einige Schritt- zurück, um die Wirkung dieses Willkommengrußes fest zustellen und zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. Me Augen traten ihm förmlich aus den Höhlen. ,->Wer> Mm Teufel", schreit er außer sich, „hat die Inschrift Seit wann schreibt man ,Willkommen' mit ,ü' und Runter mit der Guirlande!" Stickel Umlegte,' wa^L ^dieser unorthographischen oder Kündigen. Da er aber schon Kellergeschossen und Herr kündigen, konnte er sich diese Frage selbst Berrucktwerden und deshalb kicherte er nur blöde vor sich hin. "" noch zu Suse Baderbeck kam auf den Hof und erblickte ihren Vater,'v- wie ein heidnischer Kriester händeringend um die Guirlande herumsprang. „Ach, Papa", sagte sie unschuldig, „du lernst gewiß den pol nischen Nationaltanz zu Ehren des Fürstenpaares?'' „Suse, mein Kind", keuchte Johann Baderbeck erleichtert, als er ihrer ansichtig wurde. „Bitte, kümmere dich doch hier um diese Guirlande. Ich will inzwischen nach den Lorbeerbäumen sehen, die die Leute draußen hüben und drüben Ler Anfahrt aufstellen." Er rannte fort, um sogleich wieder zurückzukehren. r,Daß mir nicht vergessen wird, die orthographischen Fehler aus der Inschrift zu entfernen!" blies er außer Atem. Eine Weile später Hötte man ihn vor dem Hause mit den Arbeitern schimpfen. Endlich hing diese unglückselige Guirlande Und Papa Bader- Leck kam zurück in den Hof gHagt, nachdem er draußen eine er kleckliche Anzahl seiner Arbeiter zu lallenden Idioten gemacht hatte. „Nun ist endlich alles in Ordnung!" japste er Suse zu. „Jetzt können sie kommen. Wir wollen in den Vorraum zu Mama gehen und dort die hohen Herrschaften erwarten. Unsere Leute habe ich hüben und drüben -er Anfahrt postiert. Sie werden rin dreifaches Hoch ausbringen, wenn das Auw mit seinen durchlauchtigsten Insassen angerollt kommt. Ach Gott, ach Gott, war das ein Stück Arbeit. Also komm, Suse!" Seufzend ging Suse mit. * Das Auw mit dem fürstlichen Ehepaar fuhr ohne erhebliche Geschwindigkeit in Eldtstadt ein. Das durchlauchtigste Gefährt war kein übermäßig moderner Wagen. Er war vor vierzehn Jahren angeschafft worden, als die Base Johann Baderbecks den bürgerlichen Gefilden entfwh, um die märchenhafte — wie sie glaubte — fürstliche Ehe ein zugehen. Da der Fürst zu leben verstand und sonst keine anderen Fähig keiten besaß außer Fluchen und Trinken, so war das einge brachte Bermösen der Fürstin Olga Maschinoll geborene Pfeffer korn, das einst mit dem Umfange einer fetten Kuh verglichen weriwn konnte, im Laufe der Zeit in die Gestatt eines unter