Volltext Seite (XML)
Frankenberger Erzähler lluttrhaltrrirgsbeilag« z»» Kra«k»»t>crg«r Tageblatt H e«itm»«u. »sn im prbüW»«L«1e äurck» IkmEWlltvok Ru tt xar-t 17 Nachdruck verboten. feie auf Grund der vorläufig noch etwas düAig«t- richten hin gefaßten Annahmen richtig find. Dies wird sich sogleich feststelleu lassen, wenn Sie mir si ' ^haen ein May« namens Bela ' Mchardä las'häLIäA: „In Verfolgung Sylvia«, wegen unbefugter Gren-Überschreitung sitze» wir in Ungarn hinter Schloß und Liege!. Hoge morgen heim» zukehren. Roby." Richards ließ das Watt fiuLen und starrte verort vor sich hin. „In Verfolgmm ^Mas — was soll das LÄ-eaten? Was M gescheht«? Warum kann sie denn entflohen sei«? Wo befüü>et sie fich gegenwärtig?" „Ja, nicht wahr — all dies fragte ich «MH auch, leider-ohne Antwort darauf zu finden! Und wie war es mit deinem Kutscher, liebe Richards? Hat er tatsächlich ein E^ht gehabt?" s Frau Helleyort berichtete niedergeschlagen, was stch zuge tragen. Dr. Lunger, der wohl sah, daß fie am Ende ihrer Kraft war und beständig mit Tränen kämpfte, wetterte und schall auf den abergläubische« „Hokuspokus", durch den fich vernünftige Menschen nicht beeinflussen lassen düHen, «Ler Richards Höfte gar nicht zu. ! Mitten in des Doktors Predigt hinein erschien abermals Frau Gröger und meldete den Polizeirat Werling« an. Wie elektrisiert sprang Richaft« aus. Sie nahm fich kau« Zeit, de« Beamten mit den An wesenden bekannt zu mache«. Dann fragte fie schon un geduldig: „Sie bringen mir Nachricht von mein« Toch Nir noch einmal genau, was du soeben gesehen hast — ' lieber Horwath, Litte denke nach! Du hattest deinen Zustand — und du sahst Sylvia — Tränen liefen ihr aus den Augen, Todesangst v«- I zerrte ihre Züge; Horwath sah es, tief erschüttert. In seinem braunen, verwitterten Gesicht begann es m zucken, dann legte « die Hand auf die Stirn und schloß die Augen. Lange stand er da, stumm und un beweglich, einen grübelnden Ausdruck im Gesicht. Dann die Hand mit einer mutlosen Gebärde finken lassend, sagte er, Richards ansehend, sehr traurig: „Es ist umsonst, Herrin. Ich kann nichts mehr sehe« j— alles ist in Nebel versunken." „Aber kannst du dich denn nicht mehr erinnern, was du vorhin, sähest? Wenn du nachdenkst — ?" . „Ich habe gedacht. Ab« alles verschwimmt — nur hier und da ein Blitz taucht auf: ein Auto, das über die Pußta rast --- dann sie — mit geschlossenen Augen. Erst liegt sie auf blumiaem Rasen — dann aus einem Bett — mehr weiß ich nicht." „Ist sie — tot — oder lebend?" , „Ich' weiß es nicht, Herrin. Aber mir Lüeb ter Ein druck: lebend!" „Und du murmeltest: tot -- tot — tot—!' "Melleicht galt es nicht ihr? Sch weiß es nuht!" Still und bedrückt kehrte Richards ms Haus zurück. An der Halle stand Minna, Frau Trojans Dienerin. - Haben Sie Nachricht von dem jungen Herrn ge- Lracht?" fragte Frau Hellepoft hastig. „Ja, ein Telegramm ist gekommen, das brachte ich «Len der gnädigen Frau. Gottlob, unser junger Herr ist heil und gesund!" „Elena, erwähnt dein Sohn in dem Telegramm, Ulloas von Sylvia? Befindet ste sich Lei ihm?" fragte sie atemlos. ^Fra« Trojan reichte ihr Lie Depesche. Iva — üe« selbst. Sch wech wahrhaftig nuht, ww die Dinae verstehen soll?" Me war während des Sprechens zur Tür geschritten mü» verlwtz nun eilig das Zimmer. Herwarth saß unten auf der Bank vor dem Pferde- ftall, genau in dem Zitttand, wie Frau Hellepoft ihn eben beschrieben hatte. Die Augen waren weit geöffnet^ ab« blicklos, die Lippen bewegten fich, ab« Richard« «nd die Gröger mutzten fich ganz nahe zu ihm beugen, um zu verstehen, was der Alte abgerissen murmelte: „Armes junges Blut — so »«lassen und allein — jetzt heben fie fie auf — den Wagen des Notars — und die Bestie daneben — gottlob fie ist tot — tot— tot —" i Richards stieß einen Schrei des Entsetzens aus und packte Fran Grögers Arm. - i „Hörst du? — O Gott — Horst du? ,tot' sagte er." ' Frau Gröger war gleichfalls bleich vor Schreck ge worden. Horwarth — wahrscheinlich durch den Schrei aus seinem Zustand erweckt, fuhr sich über die Stirn und starrte die beiden Frauen verwirrt an. Dann, die -errin erkennend, «hob « fich, so rasch es ihm seine ich «st aus der Starre lösenden Glieder erlaubten, und uchte eine stramme Haltung einzunehmen. „Gnädige Frau befehlen auszufahren?" „Nein, nein, aber Horwath, besinne dich! Sage 's gnädige Frau, ick Ä . —-- -- r—L r-L— bekannt ist?" „Gewiß! Er ist «ein Neffe unk war Usher 8« Verwalt« mein« ungarischen Güt« ft' „Sehr gut! Dann entspreche« auch Ke aus zngekom- menen Nachrichten der Wahrheit, und uns«« darauf ge baute Annahme erweist sich als richtig! Ich glaube , Ihnen daher schon jetzt die Versicherung geben zu kön- ! neu, daß Sie Ihr Fräulein Tochter spätestens im Laufe s des morgigen Vormittags wohlbehalten in die Arme werde« schließen können!" ! Richards atmete tief auf. „O Gott, ich dank dir!" , murmelte fie tief bewegt und tauschte einen freude strahlende« Blick mit Elena Trojan, die gleich ihr einen Seufz« der Erleichterung ausstietz. Dan« wandte stch Frau Hellepoft an den Bo- ' unten: „Ab«, wo befindet fich meine Tochter gegen wärtig? Wie fanden Sie Ihre Spur? Was veranlatzte sie, mein Haus zu verlassen und vor allem, was hat mein Neffe Latzwitz mit all dem zu schaffen?" „Darauf kann ich vorläufig nur durch Wiedergabe der uns heute im Laufe des Tages bekannt gewordenen Tatsachen antworten, deren Zusammenhang Sie jeden- falls klarer durchschauen können, als es uns zur Zeit möglich ist. Also hören Sie: Kurz, nachdem Sie uns s heute verlassen hatten, wurden wir von einem kleinen j ungarischen Grenzamt amtlich angerufen. Man hatte dort gestern kurz vor Mitternacht ein Automobil an- gehalten, das die Grenze ohne Paß passierte. Zwei Männer befanden fich dann, von denen der eine fich als Chauffeur Marbler, der andere als Ingenieur Trojan ausgab, beide in Diensten des Landesbauamtes stehend. Auch das Auto war ein Dienstauto des Bau- rmtes. Da ab« der sich für den Ingenieur Trojan aus- aebende Fahrgast keine Legitimationspaptere besaß und sich außerdem in verdächtig erscheinendem Zustand be» fand — seine Kleid« waren zerrissen und voll Straßen- kot, sein Gesicht üb« und üb« W Blut bepsckt, wie