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so: nochmals. »Ich habe keinen Patz —" „Wk, keinen Patz?. Und Sie wagen es. die Grenze za paMeren?" / " ) hatte dazu durchaus nW die Abficht und ahnte gar nicht, datz ich gezwungen lein würde, un- garischen Pichen zu betreten," antwortete Trojan, stch «r Ruhe zwingerü». „Wir befinden uns nämlich auf der Verfolgung eines Verbrechers, der eine junge Dame Wagens, Vas Rauschen des RegensM MMernis ringsum noch verstärkt wurden. Ohne datz er es merkte, fiele» Wn Ke. Augen zu. Nach dem arbeitsreichen Tag und i»n überstandenen Anstrengungen verlangte die Natur ihr Recht. halt a»f. Bela Laßwitz! : Trojan hatte Wer dieser für Dr ganz nieder- schmetternden Entdeckung ganz vergessen zu antworten. „Run — wird's bald?" schrie der Erenzbeamte Der Beamte unterbrach Ha LuM eine Hand^ bewegnng, während er spöttische Blicke über Trojans Teureres gleiten ließ. ,Mine Ausreden, mein Lieber. Ne schen vielleicht cher selber wie ein Verbrecher aus und ich glaube Lin Wort von Ihren Behauptungen, ehe Ne mir deren Wahrheit nicht beweisen können!" .Herr, ich veMtte mir das!" brauste Trojan auf. „Ich biu Ingenieur bei der steirischen Landesregierung, heiße Rodert Trojan und —" -Können Sie sich durch Papiere ausweisen? Ich meine durch einen Patz mit Lichtbild, denn andere Pa piere können natürlich gestohlen sein." „Aber wenn ich Ihnen schon sage, datz ich vorher Line Ahnung hatte von den Umständen, die mich zwan gen, hier die Grenze zu Werschreiten. Papiere —? Ja, warten Sie — er fingerte nervös in seinen Rocktaschen herum — „da habe ich ein paar Briefe und einen Passierschein der Eisenbahnwerkstätten — dann eine Dauerkarte" „Kann alles gestohlen sein! Sie sehen mir ganz sanach aus, als ob Sie jemanden kaltgemacht hätten und mm Luf der Flucht wären — ah, da ist ja auch der rudere, unterbrach er sich, da Marbler, die Hände in »eit Hosentaschen, herbeigeschlendert kam und Trojan «schwitzt zublinzelte, als wollte er sagen: „Beruhige »ich, es ist alles in Ordnung." D« Beamt«, der es bemerkte, fuhr grob fort: „Ja- aoM — verständigen Sie sich nur! Es wird Ihnen wenig hoffen, denn ich nehme Sie hiermit beide in Haft! Man wird sich erst bei Ihrer Regierung erkundigen, B d»» Angaben richtig find, die Sie nmchten. Bis da- Kn h-cht's hinter Schloß und Riegel wandern — Ver- Robett Trojan erwachse duM einen Ruck und Menschenstimmen, die an sei» Ohr WugM. Noch schlaftrunken öffnete er Ke Tugen. Der Regen hatte aufgehört, Sterne blitzten am Himmel. Ein paar Manner in Uniform standen neben dem Kraftwagen, hinter ihnen sah Trojan auf einer Bank ungarische Soldateri fitzen. Einer der Mäner schrie ihn in schlechtem Deutsch un geduldig an: „Ihren Patz! Hören Sie denn nichts? Zum drittenmal bereits verlange ich Ihren Patz zu ?ehen!" ' Trojan, der ganz urld gar nicht WM, warum man von ihm plötzlich einen Patz verlangte, den er gar nicht besaß, Kickte unwillkürlich nach dem Lenksttz, um zu sehen, was Marbler M diesem Verlangen sagte. Da aber bemerkte er erst zu seinem Schrecken, datz der Lenksitz leer und Marbler gar nicht da war. „Wo brn ich denn eigentlich —? Und warum wollen Sie einen Patz von mir?" fragte er den unHornnerten Mann, der ihn angestbrteen hatte. „Warum? Weil Ne die ungariWe Grenze über schritten haben und dazu doch ein Patz gehört !" Die ungarische Grenze! Me em Witz durchfuhr Trojan das Wort. Sie waren also in Wgarn! Dorthin war das fremde Auto gefahren! Er «ef em paar Maurische Worte zu den Soldaten auf der Bank, worauf dwse sich erhoben und vier Mann an den Wagen herantraten. Trojans empörter Einspruch half so wenig wie Marblers Vorstellungen und das Vorzeigen seiner Pa- pisre. Der Beamte blieb dabei, Papiere können gestoh len werden, und der ganze Aufzug Keses angebliche« Ingenieurs lasse vielmehr" auf ein begangenes Ver brechen mit vorausgegangenem Kampf schließen als auf irgend etwas anderes. Jedenfalls müsse er erst Bericht erstatten und die Erhebungen abwarten, ehe er ste freigebe. Außerdem sei natürlich für die Erenzüberschreitung ohne Paß die übliche Strafe zu entrichten. Zum Glück gab es nur ein einziges Arrestlokal in dem kleinen Grenzdörf, und die Gefangenen wurden wenigstens nicht getrennt. Marbler, der die Sache im Gegensatz zu dem fieber haft erregten Trojan philosophisch nahm, meinte hu morvoll: „Da sieht man, was ein bißchen Straßenstaub und Blut unter Umständen für Wirkungen haben kön nen' Hätten Sie so fein und elegant ausgesehen wie sonst, Herr Ingenieur, ich wette, wir waren glatt durch gekommen mit einer Geldstrafe. Statt dessen hält man Sie nun mindestens für einen Raubmörder!" Trojan, Ler rastlos wie ein Tiger im Käfig in dem kleinen unsauberen Raum auf- und abllef, antwortete barsch: „Machen Sie nicht auch noch Witze. Sie wissen ja gar nicht, worum es stch für mich handelt. Mein gan zes Lebensglück steht auf dem Spiel! Ich möchte nur wissen, warum Sie nicht einfach mit voller Geschwindig keit weitergefahren sind! In einer Minute hätten wie das elende Nest hinter uns gehabt!" „Und die Kugeln der Soldaten hätten um unsere Köpfe gepfiffen!" „Bah — in so rascher Fahrt hätte keine getroffen." „Das kann man nicht wissen. Außerdem hätte es gar nichts genützt, denn der Telegraph hätte sofort alle Ort schaften vor uns alarmiert und wir wären ebenso sicher hinter Schloß und Riegel gekommen!" „Wenn Sie wenigstens nicht abgestiegen wären. Was fiel Ihnen nur ein, mich allein dort sitzen zu lasten ? Vielleicht wäre alles bester gegangen, wenn Sie zuerst mit dem Beamten verhandelt hätten." „Kaum, llebrigens stieg ich nur in Ihrem Interests aus, Herr Ingenieur!" ,Meso?" „Nun, als ich merkte, datz wir die Erenzpfähle pas sierten, dachte ich gleich, daß die Sache nun schief für uns gehen würde, weil wir ohne Pässe sind — der an dere aber wahrscheinlich einen besaß. Ich kalkulierte also so: Halten sie uns hier zurück, so verlieren wir na türlich die Spur Ihrer Braut, und diese zu behalten, war doch die Hauptsache. Wenn es mir aber wenigstens gelänge, bei der Paßvisierung des anderen nahe genug heranzukommen, daß ich seinen Namen erfahre, wäre damit schon etwas gewonnen. — Denn ein Mensch, dessen Namen man kennt, ist in einem geordneten Staat doch früher oder später allemal aufzufinden. Darum, als das andere Auto vor uns hielt, sprang ich ab und eilte nach vorn —" „Nun — und?" fragte Trojan aufs äußerste ge spannt. „Konnten Sie erfahren —?" „Ja. Der Entführer Ihrer Braut heißt Bela Laß- witz, wohnt in Budapest auf der Elisabethpromenade im Palais Meervogel und ist ein bekannter Sportsmann. Die letzten Daten gab mir ein kleiner Unterbeamter des Grenzwachtdienstes, der ihn kennt, gegen ein anstän diges Trinkgeld. Darum kam ich auch so spät zu unserem Wagen zurück. Der Patz des Herrn Laßwitz war übrigens in bester Ordnung und lautete auf „samt Ge mahlin und Kammerdiener" — offenbar also war die Entführung eine sorgfältig vorbereitete Sache." Trojan sagte kein Wort. Er war sehr bleich gewor den, setzte sich auf die Pritsche, die als Lager dienen sollte, und vergrub das Gesicht in beide Hände. Also doch! Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Bela Latzwitz, dieser Schurke war es — und in seiner Gewalt befand sich nun Sylvia! lLortfetzung folgt,).