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Die Mo-e hat -en kleinen Nan-Hut zurückerobert >sgc:kArucjc samÜieWr un6 Hlu8trutioiier> verboten! K MMtMAMN-L ÄWWD^ ttnsere Modelle:, 2. Gestrickte Sportkappe mit verschiedenfarbigen Ponpons. S. Fescher Strohhut mit kariertem Band und gleichem Schal. 4. Strohhut mit breiter Krempe und Samtband garniert. . — > Wenn sich die Anschaffung eines »reuen Mantels oder Kostüm» al» undurchführbar erweist, dann setzt man zu Ostern wenigstens einen neuen Hut aus. Die Kopfbedeckung, die ja auch bei Besuchen und im Lokal aufgehalteu wird, vermag unendlich viel: Selbst der alte Wintermantel wirkt frühlingshaft, wenn eia hübscher Strohhut dazu ge tragen wird. — Die diesjährige Hutmode ist ganz besonders kleidsam. Jede Frau kann von ihrem Gesicht und Haar soviel zeigen, als sie selbst wünscht. Junge Gesichter fetzen den Hut weit aus der Stirn und schlagen dem Rand zurück. 5. Der neue Hut nach Südwester-Art aus schwarzer Seide oder Stroh, an der Stirn eine Helle Samtblende. S. Laufhut in Bretonform. 7. Der neue Hut, Krempe ringsum aufgeschlagen, mit vorderer Pose. S. Strickkappe mit gestrickten Blättern garniert. ältere wählen die auf einer Seite gesenkte, aus der andern gehobene Form, während Frauen mit schönem gewellten Haar den kleinen schräg ragenden Hut tragen. Die sehr weich ge haltene Formen werden jedesmal anders aufgesetzt. Eine moderne Nadel, die schnell eingesteckt wird, verhilft zum je weiligen Formen und Gestalten auf dem Kopfe. Falten und Kniffe werden immer noch angebracht, da sie die von der Mode beabsichtigte Beweglichkeit des Eindrucks fördern. Der kleine Randhui mit seiner geschwungenen Linie wirkt frisch und anmutig. Ihn ziert entweder ein in mehrfachen Farben 9. Matrosenhut aus weißem Panama mit blau-weißem Ban» garniert. 10. Weiße Strohhutkappe mit kleinem geschwungenem Rand. 11. Kleine Bretonform mit Feder- oder Glas-Gesteck garniert. 12. Sportlicher Hut aus Stroh oder gesteppter Stumpe mit Lack» band. abschattiertes Band oder stach aufgelegte, ebenfalls band förmig wirkende Federn. Oftmals wird der Hutkopf durch Pompons, die mit buntem Stroh umwickelt sind oder durch förmig angebrachte Verschnürungen hervorgehoben. — Für sportliche Zwecke sind Mützen und Glockenhüte vorgesehen. Man arbeitet sie in der Regel aus Borten, die halb au» Stroh, halb aus Wolle bestehen. Grau-dunkelblau, weitz- schwarz rot oder blau-gelb-schwarz ergeben besonders gute Zusammenstellungen. Für elegante Sportbüte wird Wild leder verwendet. Zu diesem Material gehört der au» Me- lall bestehende moderne Hütschmuck. Nach jahrelanger Vorherrschaft von Kappen und Logues, die be reits die unverrückbar-feststehende Kopfbedeckung der Frauenwelt geworden waren, konnte sich die Hutmode in diesem Frühling grundlegend verändern. Und da der wichtigste und einschneidendste Eindruck der Bekleidung vom Hute ausgeht, erscheint die gesamte Mode durch die neuen Hüte umgestaltet. Man trägt wieder Hüte mit Krempen, die ganz nach persön lichem Geschmack aufgeschlazen, zurückgebogen oder herabgesenkt werden. Der Hutrand ist augenblicklich noch klein, wird aber im Sommer sicherlich vergrößert werden. Daß der kleine Randhut für iedes Gesicht vorteilhaft ist, gilt als feststehende Tatsache. Die Art der Garnierung wechselt, und gerade das macht dis Hüte abwechse lungsreich und mannigsach. Bald sieht man vorn eine Kokarde oder Rosette aus Band, dann einen seitlich angebrachten Hutschmuck »der eine nach Elsässer-Art rückwärts befestigte flache Schleife. Die Hüte werden aus der Stirn getragen. Der Haaransatz bleibt lichtbar, und der kurze Gesichtsschleier erweist sich im Frühling, so lange es windig bleibt, als unentbehrlich. Der Hutkopf ist teils flach, teils betont hoch. Viele Frauen ziehen hohe Hutkövse vor, weil sie fester sitzen und aus dem Kopf nicht verrutschen. Bei flachen Hutköpfen wird aus diesem Grunde rückwärts hie und da ein Bandeau, das ist eine unsichtbare, den Hutkopf vergrößernde Stütze, angebracht. Nur die sportlich anmutige Lotsenform verzichtet auf diese komplizierte Ausarbeitung. Feines Baststroh, Panama, Lack-, Roßhaar- und glänzende Liseregeslecht werden am häufigsten verwendet. Daneben behaupten sich alle möglichen Arten von Phantasiestroh. Unter den Mode farben herrschen Rot, Grau und Beige vor. Der schwarze und der weiße Strohhut spielt selbstredend eine ganz hervorragende Rolle, weil er zu allem paßt und jederzeit am Platze ist. Dunkle Liserehüte werden am häufigsten mit weißen Garnituren versehen, während man zu Hellen Panamageflechten schwarzes Band verwendet. Natur farbenes Stroh gefällt in diesem Jahre ganz besonders. Die gelb liche Farbe dieses Materials wirkt frühlingshaft und harmoniert mit jeder Nüance des Anzugs. Das gleiche gilt auch vom sportlichen roten Strohhut. Dieser paßt zu Dunkel und zu Hell und gewährt ein jugendliches Aussehen. Besonders ein graues oder dunkelblaues Frühjahrskostüm kann durch ihn sehr gewinnen. Die feinen Roßhaargeslechte sind so biegsam, daß ein daraus be stehender Hut auf verschiedene Weife getragen werden kann. Man biegt ihn je nach Lust und Laune mal herunter, um ihn ein ander mal heraufzuschlagen. 2m letzteren Fall erweist sich eine Einsteck- nadel oder ein nadelartiger Stlbervseil als vorteilhaft. Die mannig fachen Arten des modernen Hutschmucks sind kaum aufzuzählen. Glas, Korallennachabmunaen, Metall-, Bronze- und Silbernadeln werden gezeigt. Sehr reizvoll wirken Blumendekors aus Por zellan oder buntem Glas, wie z. B. eine einzelne Kirsche, eine Aehre oder Blüte, die, auf eine Nadel aufgesetzt, als Zierde dient. 2m Verlauf der warmen Jahreszeit sollen künstliche Blumen die Rolle des Hutaufvutzes übernehmen. Daß die so beliebte Kappe immer noch nicht vollends ausaespielt hat, liegt auf der Hand. Zu ausgesprochen sportlichen Mänteln werden Strick- und Wirkmutzen getragen. Auch handgearbeitete sehr dichte Gebilde kommen vor. Meist harmonieren sie mit einem dazugehörigen Schal, der entweder aus Flanell oder aus Jersey besteht. Strohborte, mit Wolle oder Lackstreifen vermischt, ist dabet ebenso am Platze wie eine neue Stoffart, die aus unzähligen Paspeln zusammengesetzt zu sein scheint und wetzen ihres weichen und schmiegsamen Falles besonders anmutig wirkt. Li. Vie Nachgiebigkeit ist -urchaus keine Schwäche. / Es kann nicht genug ost betont werden, daß Nachgiebigkeit weder eine Schwäche noch ein Zeichen von „Waschlappigkeit" ist. Sie ist ganz im Gegenteil in der Regel ein Beweis hoher Selbstbeherr schung und der so seltenen Kunst, die eigene Person hintenansetzen ZU können. Geistige Ueberlezenheit und wohldurchdachte Voraus sicht unangenehmer Folgen sind ebenfalls häufig Gründe fürs Nach- geben. Eine der besten Lebensregeln, die wir besitzen, und die Ler Volksmund gerne gebraucht, besagt ja, daß der Klügere immer nachgibt. Derjenige aber, der es darauf ankommen läßt und diese Nachgiebigkeit für sich in Anspruch nimmt, ist sowohl in charakter licher als auch in geistiger Hinsicht der Unterlegene. Ware man dieses volkstümlichen geklügelten Wortes ständig eingedenk, so könnten viele UnzutrSglichkeiten vermieden werden. Manches Ehe- und Familienleben wurde sich harmonischer gestalten, wenn Nach giebigkeit nicht so schwer fiele und viele Reibungsslächen, die jedes ständige Beieinandersein mit sich bringt, würden in Fortfall ge raten. Nachgiebigkeit beweist stets, daß man für die Schwächen de» Andern das richtige Verständnis besitzt. Durch allzuseltenes oder aber allzuhäüsiaes Nachgeben wird auch in der Jugenderziehung viel gesündigt. Es ist nicht immer leicht, hierbei das richtige Maß zu halten. Durch harte unnachgiebigkeil gegenüber harmlosen Wünschen wird für das spätere Leben böser Boden vorbereitet. Eben so falsch wie unbedachte Nachgiebigkeit ist das bewußte Entgegenarbeiten gegen den kindlichen Willen. Die alte, heute längst überholte, Ansicht, daß der Willen des Kindes gebrochen werden müsse, gehört zu den verhängnisvollsten Sünden in der Erziehung. Man kann dem Kinde getrost solange seinen Willen lassen, als es durch die Ausführung'der eigenen Wünsche keinen Schaden erleidet. Nur wenn sich deren Ablehnung vor sich und auch vor dem Jugendlichen rechtfertigen läßt, ist Unnachgiebig keit am Platze. Das Kind merkt nämlich sehr bald, ob es mit über legener Hand geleitet und seine Wünsche nur aus triftigen Gründen abgeschlagen werden, oder ob deren Erfüllung von der jeweiligen Laune des Erwachsenen abhangt. Ist dies der Fall, so müssen! Auflehnung und Trotz Platz greifen, und eine ungefällige und mürrisch« Wesensart bildet sich heran. Der in der Jugend gebro chene Wille, auf den man früher so große Stücke hielt, pflegt sich als böser Begleiter des späteren Lebens auszuwachsen. Neben Mißtrauen und Tücke und dem gefährlichen Gefühl der Minder-, Wertigkeit regt sich in einem so behandelten Kinde in der Regel auch die List, die naturgegebene Waffe des Schwachen, die sich in! diesem Falle als Hang zum Schwindeln dartut. Selbst die beste Charakteranlage kann verdorben und in ihr Gegenteil gekehrt werden, wenn man zwischen berechtigter und unberechtigter Nach-! giebigkeit nicht zu unterscheiden versteht. Niemals läßt sich Nachgiebigkeit durch Unnachgiebigkeit aner- ziehen. Hier liegt leider ein immer noch nicht ausgerotteter Fehler des Denkens. Diese Tatsache gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Ein fügsamer Mensch ist für seine Umgebung eine wahre Wohltat. Er wirkt ausgleicheno, beruhigend und verbreitet geradezu einen Strom von Freundlichkeit um sich. Nichts auf Erde» jedoch pflegt so schwer und nachhallis zu gereuen als Unnachgiebig» keit und ihre Folgen.