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IlNWS« Sonnabend den lb. Februar 1934 nachmittags 93. Jahrgang Rr. 38 4 führungsvvrschriften werter. über die polizeilichen Mahnahmen berichtet. Die Der Staatspräsident von Litauen plötzlich gebrochen. In Neuyork wurden 24 Grad Celsius als 115 Verletzte eingelicferr Der Königin Luise-Bund Gründen die Einführung der Arbeitsdienstpflicht Frauenwerk überstellte. sind, Gesetz zum Schutz von Volk und Staat den Vereinigten Staaten ist eine ungewöhnliche Kältewelle ein- ge- sich bis jungen Leuten, die nickst im Besitz des Pasten , bevorzugt eingestellt werden. Eine halbjährige MechoMt fiir die Studentenschaft ber i des die ren Wischen Regierungen begünstigt worden. Die So zialisten hätten diesen Regierungen im Kampfe niemals ihre Unterstützung verweigert, doch hätten diese Regierungen sich selbst aufgegeben. Das werde die Sozialistische Partei sehr lange mer ken Müssen. schreibt der „Matin" wird von den meisten Fran zosen mit Genugtuung ausgenommen werden. Sie werden wieder Vertrauen fassen. Doumergue ist zur Durchführung seiner Aufgabe, die keines wegs sehr leicht war, da die Parteien sich wieder zu regen begannen, zu beglückwünschen. Noch einen Tag länger und die Parteien hätten Bedin gungen gestellt. Aber die Vernunft der Führer habe über die Verblendung der Parteien ge siegt. Das Kabinett könne als Konzentration sämtlicher republikanischen Parteien gelten. Das Blatt Herriots, die „ErenouveVe" schreibt, viele seit langem schwebende ernste außen- und innenpolitische Fragen würden endlich ihre Lö sung finden. Der Waffenstillstand im Parla ment sei vollzogen Ein aus starken und erfahre nen, dem Staatsmteresse und dem öffentlichen Wohl ergebenen Männern bestehendes Ministe rium fei gebildet worden Es sei höchste Zeit, daß unter ihrer Leitung Frankreich sich in Ord nung und Frieden an die Arbeit begebe. , einige Fragen, die mit dem Arbeitsdienst in j Zusammenhang stehen. — Auf die Frage, ob i es nicht zweckmäßig sei, zu einer Arbeitsdienst- i Pflicht zu kommen, erklärte Staatssekretär Hierl Dar Frankenberger Tageblatt Ist das zur BerWnttlchimg der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des Skadkrats zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt kämm er hat durch eine Verordnung die Frist, während der Zeitungen und Zeitschriften nicht gegründet werden dürfen, vorläufig bis 30. Sep tember 1934 verlängert. Der Reichsjustizminister hat an di« Liandesjustizverwaliungen einen Erlaß' gerichtet, in dem er die Schaffung eines einheitlichen Justizverwaltungsrechts ankündigt. Bis zu seinem Inkrafttreten führen di« Landesjusttzverwaltun- gen die Geschäfte als Auftragsverwaltungen nach dem Gesetz vom 30. Januar und den Durch» menstöße am Ostbahnhof sind ziemlich ernst wesen. Dreimal muhte die Polizei gegen immer wieder bildende Gruppen von fünfzig Anzeigenpreis: l Millimeter Höhe cinsvaltig <— sr mm breit) 4 Pfennig, Im RedaMonSteil (— 72 mm breit) 20 Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung 28 Pfennig Sondergebiihr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschristen Ausschlag. Bei größeren Auftriigen und Im WIedcrholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. B erlin, 9. 2. Laut Mitteilung des Amtes für Arbeitsdienst der Deutschen Studentenschaft führt die deutsche Studentenschaft ab Ostern 1934 eine halbjährige Dienstpflicht für alle diejeni gen Abiturienten durch, die Ostern 1934 die Hochschulreife erhalten und zu studieren be absichtigen. Abiturienten, die nicht zu studieren absichtigen, werden von der Dienstpflicht nicht betroffen. Der Dienst beginnt am 5. Mai und umfaßt vier Monate Arbeitsdienst und sechs Wochen SA-Lagerdienst. gierung soll angeblich planen, die Landhauptleut« zu Statthaltern zu ernennen, die unmittelbar dem Bundeskanzler unterstehen sollen. Die von England angedrohten Ge genmaßnahmen gegen französische Waren wurden am Freitag in Kraft gesetzt. Die Leipziger Frühjahrsmessewird am Sonntag, den 4. März, durch Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet werden. Die endgültige MWterliste Paris, 9. 2. Das französische Kabinett ist Nunmehr gebildet worden. Die Ministerliste setzt sich wie folgt zusammen: Ministerpräsident: Gaston Doumergue, Staatsminister: Tardieu und Herriot, Auswärtige Angelegenheiten: Barthou, Justiz: Cheron, Krieg: Petain, Kriegsmarine: Pietri, Luft: General Denain, Finanzen: Germain-Martin, Inneres: Albert Sarraut, Unterricht: Berthod, Handel: Lamoureux, Landwirtschaft: Queuill«, Oesfentliche Arbeiten: Flandin, Arbeit: Marquet, Handelsmarine: William Bertrand, Kolonien: Laval, Volkswohlsahrt: Louis Marin, Pensionen: Rivollet (ehemaliger Frontkämp fer und Nichtvarlamentarier), Postministerium: Mallarme. Am Sonnabend erster Kabinettsrat Doumergue am Donnerstag vor dem Parlament Paris, 9. 2. Ministerpräsident Doumergue stellte dem Präsidenten der Republik am Freitag abend seine Ministerkollegen vor. Beim Ver lassen des Elyfles erklärte-der Ministerpräsident, die neuen Minister würden ihre Aemtcr noch heute übernehmen. Er werde sich als Minister präsident im Gebäude des Außenministeriums niederlassen. Am Sonnabend nachmittag findet am Quai d'Orsay der erste Kabinettsrät statt. Die Negie rung wird sich am nächsten Donnerstag dem Parlament vorstellen. Es fehlte als einzige die jetzt zurückgetretcne Landessührerin von Westfalen. Nach ihrem Rück tritt ist für den Landesverband Westfalen bereits eine neue kommissarische Führerin eingesetzt wor den und auch die freigewordenen Stellen der Kreisführerinnen wurden neu besetzt. Der Lan desverband setzt seine Arbeiten in bisheriger Weise fort letzt worden, davon 5 schwer. Die Syfer der letzten Nacht hundert Mann anrücken, dis von der Schußwaffe Gebrauch machten. Auf beiden Seiten wurden zahlreiche Verletzte gemeldet. Um 23 Uhr ver legten dis Manifestanten ihr Tätigkeitsfeld mehr auf die Außenboulsvards. Tas Rathaus des 11. Pariser Bezirks wurde von ihnen umzingelt und die Fensterscheiben eingeschlagen. Toch konnte das Gebäude durch heranrückende Polizei schnell entsetzt werden. An die San Ambroise-Kirche wurde von den Kommunisten Feuer gelegt, doch konnte der Brand bald gelöscht werden. Polizei streifen durchziehen die verschiedenen Stadtviertel, um Gruppenbildungen zu verhindern. Alle irgend wie verdächtigen Personen werden angehalten und auf Waffen untersucht. Die Kommunistenreoolte in Paris niedergeschlagen Paris, 10. 2. (Funkspr.) Der polizeiliche Ordnungsdienst ist in Paris nach Mitternacht wieder aufgehoben worden. Die kommunistische Revolte, als die die Unruhen am Freitag anzu sprechen sind, ist niedergeschlagen worden. Zu einem letzten heftigen Zusammenstoß, bei dem 44 Personen durch Schüsse und Hiebe Verlehum gen davongetragen haben, kam es kurz vor Mit ternacht an einem Untergrundbahnhof, als die Kommunisten eine Barrikade zu errichten versuch ten, die von der Polizei im Sturm genommen wurde. Auch im Nordbahnhof, in den sich einige .Trupps von Demonstranten geflüchtet hatten, kam es um Mittemacht zu einer Schießerei. Die Po lizei setzte 200 Kommunisten nach, die sich in einen Untergrundbahnhof geflüchtet hatten, und überwältigte sie nach lebhaftem Kampf. Der Polizeipräsekt hat dem Innenminister Sarraut Die Landesverbände des ganzen Bundes haben sich erst dieser Tage auf einer Zusam- °er menkunft der Führerinnen in Halle zu dieser Auffassung bekannt. Ich sehe die Zeit kommen, wo derjenige, eine Stelle auszuschreiben hat, den Bewer- zuerst fragen wird: „Sind Sie im Bentz Arbeitspasses?", und daß die jungen Leute, den Nrbeitspaß vorweisen können, vor ande- Drohende Gefahr eintgt ArnnkreiG s ehemalige ^Ninisterprüsibenlen im Kavinett Doumergue Das gesamte Durgertum Hinter Ser Regierung H alle, 9. 2. Wie die „Kreuzzeitung" von „ ... . der Bundesgeschästsstekle des Königin-Luise-Bun-Zunächst zurückgestelkt worden ist, so ist anderer- des in Halle hört, stehen sämtliche Landesverbände seits gar kein Zweifel, daß die Einführung der des Bundes Königin-Luise geschlossen in unuer-, Arbeitsdienstpflicht sobald wie irgend^ an- brüchlicher Treue zu dem Führer Adolf. Hitler gängig erfolgen muß. — Zum Schluß und dem nationalsozialistischen Staat sowie zu äußerte stch der Reichsarbeitsdienstführer noch zur ihrem Bund und ihrer Bundessührerin Frau von Frage des Arbeitspa'ses. Die Bedeutung des Hadekn. Tie Bundessührerin folgt nur den Ve-! Ärbeitspasses, erklärte er, liege in erster Linie ftimmungen und Weisungen Adolf Hitlers und in seiner moran'chcn Mrpng. Ter Inhaber cknes derjenigen, die er dem Bunde im Deutschen j Arbeitspasses wird diesen Paß als ein amtliches " Leumundszeugnis über sich überall vorlegen kön- u. a. folgendes: Wenn aus staatspolitischen KrankreiGS Kommunisten im Kampf Neue Unruhen und Plünderungen in Paris Kirchen in Brand gesteckt Kurzer Tagesspiegel An verschiedenenPunktenderStad1 Paris kam es am Freitagabend wieder zu heftigen Zwischenfällen, an denen sich etwa 10 000 Demonstranten beteiligt haben dürf ten. Besonders 'schwer waren die Zusammen stöße am Ostbahnhof, wo die Polizei dreimal gegen sich bildende Gruppen anrücksn mußte. Zwei Polizeibeamte sowie einige Demonstranten sind schwer verletzt. Ministerpräsident Doumergue hat an die Bürger von Paris einen Aufruf erlassen, in deni er sie ausfordert, von jeglicher Agitation Abstand zu nehmen. Das Kabinett Doumergue ist nun mehr endgültig gebildet. Es gehören ihm u. a. an: Barthou (Aeußeres), P 6t ain (Krieg), Sarraut (Inneres), Laval (Kolonien) sowie Tardieu und Herriot als Minister ohne Portefeuille. Ter Präsident der Reichspresse- „MeltsdienMW sobald wie möglich" Berlin, 9. 2. Im Anschluß an die Unter redung, die der Reichsarbeitsdienstsührer am Donnerstag einem Vertreter des „Angriff" ge währte, beantwortete Staatssekretär Hierl noch Da« Tageblatt erscheint an ledem Werktag: Moi>at«-Beziig«prel» : ISO Mk. Bel »lbholunn In den «uSaabcstellen de« Landgebiete« 10 Pfg. mehr, bei Autraaunn Im Stadtgebiet IS Pfg., Im Landgebiet rü Pfg. Botenlohn. Wochenkarten 80 Pfg.. Einzelnummer lOPfg., Sonnabendnmmn-r 20 Pfg. PoftscheiNonto: Leipzig esroi. «emeindeglrokonto r grank-nberg. Fernsprecher 8». — Telegramme: Tageblatt Franlenbergsachsen. Das Gewerkschaftsblatt „Le Peuple" erklärt, Frankreich stehe am Scheidewege. Das Kabinett Doumergue sei nur «in WaffenstkWandskabinett. Der Faschismus werde nicht locker lassen. Ent weder müsse man ihn Niederschlagen, oder werde zur Herrschaft gelangen. / ' b ä u s eVb um°k^ Im Parteiorgan „Le Povukaire" erklärt Leon Freitag nachmittag aüf dem Jnvalidenfriedhof Blum (Sozialist), daß die Regierung Doumergue beigesetzt. 2000 Kyffhäuserfahnen entboten dem als Wiederherstellung des nationalen Blocks zu Toten den letzten Gruß. Stabschef Röhm hat gelten habe. Wieder einmal seien die Vergeb General von Horn einen Nachruf gewidmet. und eine Reihe von Heimwehrsührern. Die Re- Schwere Zwischenfälle in der SauWM Die St. Joseph-Kirche brennt Paris, 10. 2. An verschiedenen Punkten der Stadt ereigneten sich Freitag abend ziemlich hef tige Zwischenfälle. Die kommunistischen Kund- aeber fetzten der Auflösung ihrer Züge durch die Polizei Widerstand entgegen. Einige Plünderer wurden verhaftet. Auch berittene Mobilgarde wurde mehrfach eingesetzt. Tie Lastkraftwagen der Polizei beförderten den ganzen Abend über Verstärkungen von einem Punkt nach dem anderen. In den östlichen Vorortstraßen, namentlich am Boulevard Belleville, behaupteten die Kommu nisten sich auf der Straße. Tie Polizeistreitkräfte trafen ein und man hörte mehrere Schüsse. Aus den Fenstern wurde die Polizei mit Blumentöpfen I heftig beworfen. Tie Zahl der Kunimeber soll! im galten 10000 nicht übersteigen. Im Laufe des Abends drangen Demonstranten auch in eine Halle des Ostbahnhofes ein und begann dort zu plündern. Polizeiliche Verstärkung und Feuerwehr eilten herbei und es kam zu heftigen Zusammen stößen, wobei ein Polizeibeamter durch einen Re volverschuß getötet wurde. Manifestanten haben die in der dortigen Gegend gelegene St. Joseph- Kirche in Brand gesteckt. Tie Feuerwehr ist be müht, das Feuer zu löschen. Eine zweite Kirche m Brand gesteckt Um Mitternacht scheinen die kommunistischen Unruhen um den Platz der Republik und dem Ostbaynhof stark abzuflauen. Ls ist der Polizei überall gelungen, der -Ansammlungen und der Auf- standsversuche Herr zu werden. Nur an der Porte Samt Martin, wo die Kommunisten ihr Haupt quartier aufgeschlagen zu haben scheinen, war es unmöglich, ein Lokal auszuheben, aus dein sie fortwährend mit Waffen und Lebensmitteln ver sorgt wurden. Die bereits gemeldeten Zusam- Paris, 10. 2. (Funkspr.) Einigen Blättern bemeßen, zufolge sind bei den letzten nächtlichen Unruhen' zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet worden, s In zwei Krankenhäusern wurden nicht weniger Das neue Kabinett umfaßt 20 Minister, darun ter 4 Senatoren, 12 Abgeordnete und 4 Nicht parlamentarier, und zwar Gaston Doumergue selbst, Marschall Petain, General Denain und den Vorsitzenden des Nationalverbandes der ehemali gen Frontkämpfer, Rivollet. Im Gegensatz zu den rein parlamentarischen Kabinetten weist die Regierung Doumergue keinen einzigen Unterstaatssekretär mehr auf. Ein Aufruf Doumergues P aris, 9. 2. Ministerpräsident Doumergue hat folgenden Ausruf in Paris anschlagen lassen: „Bürger! Ich bin berufen worden, um eine Negierung des Burgfriedens, der Entspamnmg und der Gerechtigkeit zu bilden. Diese Negierung ist jetzt gebildet. In ihrem Namen fordere ich Euch auf, Eurerseits Eure Pflicht zu tun und zwar dadurch, daß ihr von jeder Agitation Ab stand nehmt. Das Interesse Frankreichs und der Republik über alles! gez. Ministerpräsident Gaston Doumergue." Freundliche Aufnahme in den bürgerlichen Blättern Kampfansage der Marristrn Paris, 10. 2. (Funkspr.) Die Begeisterung der bürgerlichen Presse über die Betrauung Dou- mergues, ist jetzt, da das Kabinett gebildet ist, etwas abgeschwächt, wenigstens bei den Blättern, die aus der Verteilung der Aemter den Einfluß der parteipolitischen Führung ersehen wollen. Das Kabinett findet im großen und gairzen eine freundliche Presse bei den bürgerlichen Blättern, die es jedoch nur als eine Ruhe und Ordnung verbürgende Uebergangserscheinung ansehen. Die sozialistische und kommunistische Presse kündigt ihm offene Feindschaft an. Die Bildung der Regierung Doumergue, so Zahl der Verhafteten wird mit 800 angegeben, s Die Zahl der verwundeten Kommunisten steht j noch nicht fest, scheint jedoch sehr hoch zu sein, hat ein Nach den letzten Berichten sind 32 Polizisten ver- erlassen.