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Beilage zun» Frankenberger Tageblatt Nr. 4 Freitag de« S. Januar 1834 83. Jahrgang «m den 6»dd«rg«l-l Frdiberg, 4. 1. Das Sondergericht für Has Land Sachsen befaßte sich in seiner Mitt- wochfitzung mit folgenden Straffällen: Wegen Verbreitung unwahrer Behauptungen hatte sich der Polizeioberwachtmeister f. R. Daul Hofmann aus Dresden zu ver antworten. Der Angeklagte, der Ende vorigen Jahres wegen Opiumsucht aus dem Polizeidienst entlassen worden war, hatte Mitbewohnern gegen über Mitglieder der Reichsregierung in der übel sten Weise beleidigt. Er wollte sich in der Ge- aichtsverbandlung auf diese Aeußerungen nicht Mehr besinnen können bezw. sie evtl, im Optzum- «ausch getan haben- Der Angeklagte wurde aber durch di« Zeugenaussagen überführt und erhielt für die Verleumdungen acht Monat« Gefängnis. , D^er Assistent an der Lechnischen Hochschule Dresden, Dr. phil. Martin Bergsträßer aus Dresden, hatte im Laufe des Sommers im Preise von Kollegen fortgesetzt unwahre Behaupt tungen getan, die geeignet waren, das Ansehen her Reichsregierung herabzusetzen. So hatte er su. a. erzählt, daß Göring und die National sozialisten den Reichstag angezündet hätten. Dis Flieger über Berlin seien auch Nazis gewesen. Die Schutzhaftgesangenen in Hohnstein seien am 12. November bei der Wahl zu Gunsten der Regierung beeinflußt worden. Auch hatte der Angeklagte Witze schlimmster Art über die Re gierungsmitglieder erzählt. Obwohl er von ver- fchiedenen Kreisen gewarnt worden war, hatte er seine Verlxumdungen fortgesetzt. An die Wahr heit seiner Behauptungen will er selbst nicht ge glaubt haben. Der Angeklagte war voll geständig. Das Gericht hielt in diesem Falle eine Gefängnis strafe von zehn Monaten für angemessen. Wegen Sprengstoffverbrechens stan den der Schlosser Otto Riemann, der Stellmacher Gerhard Jahn, der Arbeiter Arthur Thiele und der Schlosser Erich Kießling aus Leipzig vor dem ISondergericht. Die Verhandlung gab ein Bild von der systematischen Bewaffnung der kommu nistischen Wehrorganisation in Leipzig. Anläßlich einer Haussuchung Ende April 1933 beim Ange- . klagten Riemann wurden drei MilitSrgewehre, eine Armeepistöle, 5 Seitengewehre, eme große Anzahl Patronen sowie 10 Sprengkapseln gefun den, die unter dem Dach versteckt' waren. Die ISprengkapseln hatte Riemann vom Angeklagten 'Jahn erhalten, der sie wieder durch Vermittlung Thieles erhielt. Die Waffen gehörten der kommu nistischen Wehrorganisation, die eine Fortsetzung des verbotenen Rotfrontkämpferbundes war. Kieß ling soll als politischer Leiter Kenntnis von dem Versteck gehabt haben. Nach Aussagen des Sach verständigen hatten die Kapseln ihre volle Wir kung. Es erhielten: Riemann 2 Jahre Zuchthaus, Jahn 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus, Thiele 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und Kießling 1 Jahr 2 Monate Gefängnis. Die letzte Verhandlung richtete sich gegen den jüdischen Geschäftsführer Georg Meyer aus Dö beln wegen Verbreitung unwahrer Behauptungen. Der Angeklagte soll im April vorigen Jahres einem Kollegen erzählt haben, daß ein Bekannter von ihm von Nationalsozialisten aus dem Lokal gelockt und am nächsten Tage auf der Landstraße tot aufgefunden worden sei. Außerdem soll er in einem Restaurant einen üblen Witz über den Reichstagsbrand gemacht haben. Der Angeklagte bestritt, die Aeußcrungen in dieser Form gemacht zu haben. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Jakoby, Leipzig, versuchte ihn mit allen Mitteln herauszupauren, jedoch ohne Erfolg. Auch in diesem Falle erhielt der Verleumder mit 9 Monaten Gefängnis die verdiente Strafe. Die Arbeitsfront in Sachsen voran! Großer Aufklärungsfeldzug im Januar und Februar Dresden, 4. 1. Die Pressestelle der Deut schen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, teilt uns mit: Hunderttausmde schaffender deutscher Volks genossen der Stirn und der Faust haben in den letzten Wochen in Sachsen ihren Eintritt in die Deutsche'Arbeitsfront vollzogen. Noch liegen die endgültigen Zahlen nicht vor, aber schon heute kann gesagt werden, daß die Idee der Deutschen Arbeitsfront «inen neuen großen Sieg errungen hat. Dieser wunderbare Erfolg ist nicht zuletzt auf dm kraftvollen Einsatz der gesamte» NS- BO zurückzuführen. Di« Dienststellen der NS- BO, di« bekanntlich di« Anmeldungen zur DAF angenommen haben, mußten in den letzten Wochen fast Uebermenschliches leisten. Der Opfersreudig- keit und bewährten Tatkraft eines jeden Amts walters der NSBO ist es zu danken, daß allein in Sachsen einige Hunderttausend, im ganzen Reiche aber mehrere Millionen Volksgenossen und Volksgenossinnen den Weg zur Deutschen Ar beitsfront gefunden haben. Die Betriebspioniere der NSBO, die schon so viele Kämpf« siegreich bestehen konnten, haben damit einen neuen Be weis für ihre Leistungsfähigkeit und für ihre Einsatzbereitschaft geliefert. Nachdem nunmehr die Tors zur Deutschen Ar beitsfront wieder geschlossen sind und weitere Anmeldungen nicht angenommen werden, macht es sich notwendig, den Massen neuer Mitglieder restlos klirr zu machen, was die Deutsche Arbeits front ist und was sie will. Haben sich doch viele dieser neuen Mitglieder noch ohne rechts Ueber- zeugung von der Bedeutung dieses Werkes an ¬ gemeldet. Deshalb ist «s «ine dringende Nvt- wsndigkeit, nunm«hr dis Aufklärung über die Bedeutung und die Ziele der DAF und beson ders über das neu« Feierabsndwerk „Kraft durch Freude" in alle Betriebe und Kreise und bis zum letzten deutschen Volksgenossen zu kragen. Dieser Notwendigkeit tragen die DAF und di« NSBO im Gau Sachsen Rechnung, indem sie in den Monatrn Januar und Februar einen großen Aufklärungs- und. Propagandafeldzug für die DAF durchführen werden. Alle Vorbereitungen hierzu sind bereits getroffen, und am 10. Januar beginnt der Kampf. Rund 100 Redner werden in mehreren tausend Versammlungen zum schaf fenden Volk Sachsens .sprechen. Darüber hinaus werden in den Betrieben Zehntausend! von Be triebs- und Belegschaftsversammlungen abgehalten und weiteren Hunderttausenden Aufklärung über di« DAF und di« nationalsozialistische Gemein schaft „Kraft durch Freude" bringen. Auch hi«r- bei werden di« Betriebspioniere der NSBO wie der in vorderster Front ihr» Pflicht erfüll«» müs sen. Das gesamt» schaffende Volk in Sachsen, Arbeiter und Arbeiterinnen der Stirn und der Faust, Betriebssichrer und Betriebsgefolgschaftsn werden aufgefordert, die Versammlungen der NSBO und der DAF in den nächsten Wochen zahlreich und rege zu besuchen. Es liegt im In teresse eines jeden Einzelnen selbst, wenn er sich Klarheit über das größte Werk verschafft, das jemals in der Geschichte vom deutsch-» Arbeiter- tum und für das deutsche Arbeitertum geschaffen worden ist. Deutschland und der vsten Zurückweisung ausländischer Unterstellung«» Berlin, 4. 1. Der „Daily Herald" hatte eine Mitteilung seines diplomatischen Korrespon- deuten gebracht, derzufolge kn Moskau und War schau an ein umfangreiches Sich-rheitssyst«m ga- dacht werde, durch das den deutschen Aüsdeh- nungsplänen nach Osten Schranken gesetzt wer den sollten. Hierzu erfahren wir von unterrich teter Seite: Die Londoner Meldung des „Daily Herald" über gewisse Aktionspläne der Russen und Polen in den Ramdstaaten mit einer Spitze gegen Deutschland dürsten den Absichten maß gebender Kreise in den beiden Ländern ent sprechen. Trotz der wiederholten Erklärungen des Herrn Reichskanzlers und sonstiger maßgebend« Stellen der Rekchspolitik werden immer mied« dieselben fadenscheinigen Vorwände zum Anlaß genommen, um die friedliebende Politik Deutsch lands zu verdächtigen. Jetzt wird mitgeteilt, der Herr Reichskanzler habe an gedeutet, er werd« Polen einen Nichtangriffsverlrag anbieten, vor ausgesetzt, daß Polen Deutschland in der Zu kunft Möglichketten zur Ausdehnung Über nicht- polnisches Gebiet gibt. Es bedarf kein« Betonung, daß derartig« Unterstellungen mchts als bewußt« Giftmischereien sind, an denen kein wahres Wort ist. «M. «UteniW« der «SD«». Veranstaltungen für „Kraft durch Freude" sind genehmigungspflichtig! Die Pressestelle der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, tritt mit: Wie uns bekannt wird, sind in der letzten Zeit in Sachsen mehrere Veranstaltungen unter dem Kennwort „Kraft durch Freude" durchgesührt worden. Der von der Deutschen Arbeitsfront, Bezirksleitung Sachsen, eingesetzte Gauwart für die Nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Pg. Dr. Thürmer, Dresden, macht darauf aufmerksam, daß alle Veranstal- , 1ungen- äm > Rahmewder RSüNeüreinschaft „straft durch Freude" nur mit seiner Genehmigung mi< gesetzt und durchgesühtt werden dürfen. Sämt liche Ortsgruppen und Kreise der Deutschen Ar beitsfront in Sachsen haben vor der Verbreitung und Durchführung derartiger Veranstaltungen di« Genehmigung der Bezirksleitung det D. A. F., (Abteil. „Kraft durch Freude!", Dresden-A 1, Platz der SA 141 einzuholen. Vor nrißbräuch- licher Anwendung der Bezeichnung „Kraft durch Freude" oder Mich einer Änderung und Nach ahmung dieser Bezeichnung wird gewarnt. Der Gauwart für die NS-Eemeinschast „Kraft durch Freude" gez. Dr. THQrm«k. F. d. R., Abt. Propaganda, g ez. «Schladitz. IIIII Die unserer I^er i-l ux, «ehr nxiUco»««ex. Klk« hlltteftuxFex, für OAenllrohheis oo>« wir gern. 2uKehr»ft«« wolle »««» ärreiil «« u»««r« öehrAliikuxg rrehle». — hlL«u,hripi« »ix-k »ur «i„e«>lrz «u beeehreih«», u. mH» lüchrt «Ü Ank« o-ler Z-hreib^Koi-ü««. Der Mussvurser Wsrn Wied renoviert Innenaufnahme des im gotilchen Stile erbauten Augsburger Doms, der baufällig geworden ist und der jetzt gänzlich wiederhergcstellt werden soll. Der berühmt« Kirchenbau weift Glasgemälde auf, die vielleicht die ältesten erhaltenen Proben dieser Kunst sind. Dis vier vorderen Pfetler-AItare im Schiff der Kirche zeigen vier Bilder aus dem Leben Mariä v. Holbein, dem Aelteren. (Nachdruck verboten) 46 Werkstätten und himmelhohen Dampfkränen erhob sich em großes, weißes Gebäude, das hochmütig und gebieterisch aus dm blanken Augen seiner spie gelnden Fenster auf das Wasser schaute. Das war zweifellos das Zentralbüro der Werft und Le nas Ziel, aber gegenwärtig so unerreichbar, als sei es hundert Meilen weit entfernt. Ein kalter, unangenehmer Nieselregen kam her unter, der Rauch der Hohm Fabrikschlote schlug in schwarzen Wolken zu Boden, unter den Füßen knirschte der Kohlenstaub, und es roch nach hei ßem Eisen, Schmieröl und nassem Holz. Es war der Geruch schwerer Arbeit, der zäh in dies« Lust hing, den der frische Wind des Meeres nicht fortzublascn vermochte, «r stieg auf aus den Schweißereim, den Guß,werken und Maschinen hallen, dis Lokomotiven spien Kohlenruß aus wie di« Werkstätten und die gedrungenen Schorn steine der Frachtschiffe draußen im Hasen, nie stan den die öltriefenden Kolben der Motoren still, nie erkaltete der fließende Teer. Und dieser ganze Boden, das weit« Gelände aus Beton, Kohlen staub und Eisen donnerte und dröhnte, als schlüge ein Platzregen von Geschossen gegen Panzer platten. Auf dm überdachten Hellingen klebten die Arbeiter wie Fliegen, an den Spantenskelet- tsn im Bau begriffener Schiff«, wuchtige D-Trä- ger gingm an den 'Drehkränen hoch und verschwan- dm irgendwo im Bauche eines Dampfers, der mit entblößten Schrauben hilflos auf dem Trockenen lag, wie ein gestrandetes Urtier. Nietmaschinen hämmerten, Lokomotiven pfiffen, Maschinen ras selten und stampften durch dies« tobende Welt von Eisen und Stahl. Lena ließ sich halb bewußtlos vorwärts schieben, die Beine zitterten ihr von der Hetzjagd der letzten vierundzwanzig Stunden, si« fror, und ihr« Füße warm -eiskalt. Lin „Wald von aufge- spmmtm Regenschinnen umgab sie und hemmte Lena schöpfte neuen Mut. Sie hoffte, dem dichten Monschengeschiebe zu entgehen, wenn sie fich, dem Nate des Chauffeurs folgend, an der rechten Seite der durcheinanderlaufenden Schie nen hielt. Dort gab es nur Arbeiter, die sich nicht um dis Fremde kümmerten, und es gelang ihr, eine gute Strecke unbehelligt vorwärts zu kommen. Aber dann raste ein kleiner Mensch herbei und brüllte etwas, indem er gebieterisch dorthin zeigte, wo sich die Massen zu schier un- durchdringlichcn Klumpen zusammenballten. Da ihr der uNMgenhme kleine Kerl hartnäckig auf den Fersen blieb, auf sie einrsdete und nicht ab ließ, immer wieder nach jener Richtung zu deu ten, der sie unbedingt ausweichen wollte, stieg sie mit zusammongebissenen Zähnen über di« nas sen Gleise hinweg und geriet augenblicklich in «inen Strudel, dessen Mittelpunkt eine Pforte mit der Tafel „Abgängen er tun Mart for inbydede Eaester'—" bildete. Selbst wenn Lena einen Passierschein! besessen hätte, wäre es ihr nicht möglich gewesen, di« Hand zu erheben, um ihn vorzuzeigen. Sie wurde vor wärts gerissen, immer näher an die eingedockten Giganten heran, deren Schatten den ohnehin düsteren Weg verfinsterten — kurze Materialzüge fuhren unablässig pfeifend vorüber, «in paar Mo- iordraisinon jagten auf schmalspurigen Schienen vorwärts, und jenseits von befahrenen Gleisen, Kohlenhaufen uG mächtigen Stapeln, mennig- roten Eisentraversen, Mseits von Lagerschuppen, Roman von Henrik Heller Lopyrigt by Carl Duncker Verlag, Berlin W 62. den freien Ausblick, ringsherum riefen alle Leuts durcheinander in dieser schrecklichen, quakenden Sprache, die sie nicht verstand. Eine dicke Frau in gelbem Gummimantel lächelte ihr gutmütig zu, aber als sie mit blassen Lippen fragte, ob es nicht möglich wäre, umzukehren, wurde das fette Frosch gesicht abweisend, und sie sagte: „Jeg forstaar iike." Nach und Nach kam die Menge zum Still stand, es gab plötzlich einen Wirbel» in dem alle Leute durcheinander geworfen wurden, Männerstimmen brüllten gn der Außenseite der zusammeng «preßten Schlange, ein riesiger Kerl trat Lena auf den Fußj, daß sie aufschrie, sie wurde zurückgsstoßen, an «ine Wand von Stapel holz gepreßt, hierauf ebenso plötzlich vorwärts- gsschoben und fand sich auf einmal mit aufgerissenem Mantel, zertreten und zerquetscht am Rande des stockenden Msnschenstromos, wäh rend sich die Mauer wieder hinter ihr schloß. Sie stand ganz nahe am Wasser. Lin schmaler Weg lag vor ihr offen, durch den auf- geregte Polizisten liefen und die Leute rechts und links zurückdrängten. Auf den Dächern der Lagerschuppen, auf Materialhaufen und leeren Tserfässern standen Arbeiter, «ine Musikkapelle saß auf nasser Kolztribnno, und am Kai, kaum zwanzig Schritt oon Lena entfernt, lag ein gigan tischer Dampfer, vom Bug bis zum Heck von einer Kette vielfarbiger Wimpel überweht, und von drei übereinander getürmten Verdecks schauten lachend« Menschen erwartungsvoll den schmalen Weg entlang. Mer Lena hatte weder Augen für die Menschen, noch für di« gehißte rot« Flagge mit dem gelbe» Dreieck, di« Umrisse des großen Schiffes verschwamm«» vor ihrem Blick, und klar blieb nur der Nam«, der in mannshohen Buch- staben vom Bug fruchtete. — „Arel Linström" — stand dort. Bei Gott, der Dampfer hieß „Ares Linström". „Wer ist Are! Linström?" fragte si« ganz laut, und eine dunkle Furcht, die mährend des letzten Tages kn ihren Gedanken zur unumstöß lichen Gewißheit gereift war, brach haltlos zu sammen. Dieses Mal erfolgte erfreulicherweise eine Ant wort, und zwar kam sie aus dem lächelnden Munde eines jungen Herrn, der neben ihr stand und bereits eins geraume Weile das Vergnügen genoß, die hübsche, junge Dame zu stützen. „Arel Linström war ein bedeutender Schiffs- konstrulteur," erklärt« er zuvorkommend, „er ist aber schon viele Jahre tot." „Und — dieses Schiff — ?" „Läuft jetzt vom Stapel — Achtung, Ma dame, dort kommt der Minister!" Die Polizisten ranntsn noch aufgeregter aus und ab, die Musikanten fetzten sich in Positur, und am Ende des Weges hörte man Hurrarufe. Lenas Herz begann plötzlich wie ein gefange ner Vogel in der Brust zu flattern, und si« lehnte sich schwer gegen ihren galantem Nach bar. Ein halbes Dutzend Herren kam grüßend zwischen den Menschenspalier hindurch, voran ein rotgesichtiger, behäbiger Mann. „Das ist der Minister," flüsterte es respektvoll Neben ihrem Ohr, dann zwei feierlich wirkend« Greise, dis strenge Blicke nach rechts und links warfen, und zuletzt zwischen ein paar grauhaarigen Herren —- Erik. Mik in Lut und Zylinder — letzterem trug er nebst Stock und Handschuhen kn der Hand — ging barhäuptig, lächelnd und grüßend durch dm Regen, an «inet Frau vorüber, bereis Herzschlag aussetzte. (Schluß folgt.)