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Kankenberser Tageblatt WPfg.^'hr. bet 3""«»^'"^'^ " dk. Im L°udg°b!°t FE§^E°st. ^ ^eIegrnmm«- Tageblatt gr°nk-nb°rgsach,-n. M^KS-WKMis« A»,elgenpr«i»: 1 Millimeter Höhe einspaltig k— 22 mm breit) 4 Psennig, Im Redaktioniteil (--- 72 mm breit) SV Pfennig. Kleine Anzeigen find bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachwei» und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr, — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Ausschlag. Bei gröberen Aufträgen und im Wiederholungsabdruck Sr- müßigung nach feststehender Staffel. Das Mmle»r«ger raaeblatt ist dar W BerSsfentlichung der amtlichen Betanntmachungen der Amtrhauptmannlchast W-a und des ötadirats zu zranleuderg dehördlicherseits bestimmte Blatt Sonnabend den 3. Februar 1934 nachmittags 93. Zahrgang Nr. 29 n Waffenarten beschränkt Lkeiben, i Grundlage einer Limitierung der Rüstungen während dieser Periode gleichwohl j -er hochgerüsteten Staaten fest steht, was mit de truppen geschehen soll. französischen Mde Memoi thode ihrer Vermmdemng omfgegeosn würde, alle m Kontrolle Monaten, als sie sich wegen des völligen Ver-. Reichswehr in den neuen Armeetypns die notwen hätte aber i ....... , „ , die Umbildung der Reichswehr vorzunehmen. Wie soll jedoch die Umbildung eines Heeres prak tisch durchgesührt werden, wenn ihm nicht von vornherein das für seine Verwendungsmöglich keit notwendige Material zur Verfügung steht? Wie kann bei einer derartigen Umbildung der Reichswehr die deutsche Sicherheit auch nur eini germaßen gewährleistet werden? nur kurz dienender Soldaten erheblich geringer zu veranschlagen ist als derjenige von Berufssoldaten. Auch unter diesem Gesichtspunkt wäre os ver Die deutfGe Antwort an die österreichische Regierung sagens der Genfer Methoden zum Austritt äus dem Völkerbund und zum Verlassen der Ab rüstungskonferenz veranlaßt sah und sich zu einem neuen Vorschlag entschloß. Die deutsche Regie rung bedauert es aus das lebhafteste, daß die französische Regierung den Ausgangspunkt dieses Vorschlages in den Ausführungen ihres Alde Memoire nicht gewürdigt hat: Nicht weil sie Len Gedanken der Abrüstung ausgeben und statt dessen eine Aufrüstung Deutschlands fordern wollte, hat die deutsche Regierung ihren Vorschlag gemacht. Die deutsche Negierung würde es immer noch für die beste Lösung halten, wenn alle Länder ihre Rüstungen entsprechend der im Versailler Vertrag vorge ehenen Entwaffnung herabsetzten. Was die Frage der Personalstärke» auf ihren jetzigen Rüstungsstand zu suchen, so ist dies allein deswegen geschehen, weil nach ihrer Ueberzeugung der Verlauf der nun bald acht Jahre andauernden Verhandlung gezeigt hat, daß die hauptsächlich in Betracht kommenden hoch gerüsteten Mächte gegenwärtig zu einer wirklich einschneidenden Abrüstung nicht bereit sind. Ebensowenig kann die deutsche Regierung den Einwand anerkennen, daß die Ziffer von ZÜD voü Mann für dir deutsche VerteidigUligs- armee Reserven der anderen Länder hat Deutschland einen ver stimmten Zeitpunkt endgültig sestgelegt werden und für welchen? 11. Soll das Bombenabwurfverbot, das dis französische Regierung anzunehmen bereit ist, all- gemein und absolut sein, oder welchen konkretem Einschränkungen zoll es unterworfen werden? 12. Sind die Ausführungen des Aide Memoire über die Kontrolle des Kriegsmaterials so zu verstehen, daß Frankreich für sich nur die Kon trolle der Fabrikation und der Einfuhr an zunehmen bereit ist, oder soll sich diese Kon trolle auch auf die bestimmte an im Dienst be findlichen und lagernden Materals erstrecken? 13. Welche Stellung nimmt die französische Regierung hinsichtlich der Rüstungen zur See ein? Hinsichtlich der Luftstreitkräfte fehlt, in der Ziffer von 300 000 Mann eine wesentliche Erhöhung der gegenwärtigen Wehr kraft Deutschlands sehen zu wollen. Hl. digen Verteidigungswaffen erhält, behalten Frank reich und die anderen hochgerüsteten Staaten einen gewaltigen Vorsprung auf dem Gebiete der Rüstungen. Unter diesen Umständen könnte die Ablehnung der deutschen Forderungen,nur bedeu ten, daß man die Gleichberechtigung Deutschlands in Wahrheit nicht anerkennen will. Die deutsche Regwrung hofft deshalb, daß sich dis französische Regierung dem deutschen Standpunkt nicht ver schließen wird. Daß und in welchem Geiste Deutschland zur internationalen Zusammenarbeit bereit ist, ergibt sich aus seinem Angebot des Abschlusses von Nichtangriffspakten. Gleichzeitig mit dem Memorandum hat die deutsche Regierung einige Fragen an die fran zösische Regierung gerichtet, die hier wieder gegeben werden: Die deuWen Fragen an FrantreM : 1. Auf.welch» MchWäE föllen die gesamten französischen Personalbestände. in Heimat und Uebsrfoe herabgesetzt werden? 2. Zn welcher Weise sollen bei der in ''dem französischen Aide Memoire vorgesehenen Rege lung die Uebersretruppsn und die ausgebildeten Reserven Frankreichs in Rechnung gestellt werden? 3. Ist Frankreich bereit, falls die Umwandlung der Heere in Verteidigungsheers mit kurzer Dienst zeit sich nicht auf die im Hsnncrt- wie im Ueber- seegebiet stehenden Ueberseestreitkräffe erstreckt, eine Verpflichtung zu übernehmen, Ueberseetrup- pen in Kriegs- und Friedenszeiten im Hermat- gebiet weder zu stationieren noch zu verwenden? 4. Was soll mit den das Kaliber von 15 cm übersteigenden Geschützen der beweglichen Land artillerie geschehen? Sollen sie zerstört werden? Soll auch weiterhin die Ausbildung an diesen Geschützen zulässig sein? 5. Welche Höchsttonnage soll für Tanks vor gesehen werden und was soll mit den diese Höchsttonnage überschreitenden Tanks geschehen? 6. Denkt die französische Regierung für alle Länder an eine zahlenmäßige Beschränkung ein zelner Waffengattungen und zwar unter 'Einschluß der lagernden Bestände? Welche Waffengattun gen sind dies? 7. Mit welchem Material sollen die franzö sischen Truppen, die dec Vereinheitlichung der Heers nicht unterworfen werden, ausgerüstet werden? 8. In welcher Zeit würde die Herabsetzung der Zahl der im Dienst befindlichen Flugzeugs durch- geführt werden? Soll die Beseitigung der aus- scheidenden Flugzeugs durch Zerstörung erfolgen oder auf welchs anders Weise? 9. Woraus soll sich dis Kontrolle der Zivil luftfahrt und der Migwugherstellung erstrecken, die nach dem französischrn Vorschlag die Vor aussetzung für die Herabsetzung der im aktiven Dienst befindMen Militärflugzeuge sein soll? 10. Soll die allgemeine Abschaffung der Mili tärluftfahrt in der Konvention für einen be- Aus dem Inhalt Berlin, 2. 2. Das österreichische amtliche Kommunique über di« Sitzung des Mini sterrats in Wien vom 2. dieses Monats teilt mit, daß die Antwortnote der deutschen Reichs regierung den von der österreichschen Bundes regierung erhobenen Beschwerden in keiner Weise Rechnung trage und sich damit begnüge, di« einzelnen Beschwerdepunkte einfach in Ab rede zu stellen. Aus diesem Grunde habe der Mmrsterrat die deutsche Antwortnote einhellig für unbefriedigend gefunden- Angesichts dieser Stellungnahme der österreichischen Regierung hält es die deutsche Regierung für angebracht, Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß die Hauptpunkte, in denen die Ansichten der bei den Regierungen hinsichtlich des Abrüstungspro- mems noch auseinandergehen, dis Frage der Berechnung der Personalstärken und die Frage des Zeitpunkts der Ausstat- tung der künftigen deutschen Armee mit Ver teidigungswaffen sind. Auch wenn die künftige deutsche Armee mit kurzer Drenstzert 300 000 Mann stark ist und wenn sie gleichzeitig mit der Umwandlung der Selbst wenn sich diese Gefahr beseitigen läßt, bleibt aber für Deutschland die Frage «utsckei- dsnd, ob seine Diskriminierung noch um eins weitere Reihe von Jahren vor- lüngert werden soll. Können die anderen Mächte für einen solchen, mit der Ehre und Sicherheit Deutschlands unvereinbaren Plan irgendeinen stich haltigen Grund anführen? Das ist nach der festen Ueberzeugung der deutschen Regierung völlig aus geschlossen. !l. Nie deutsche Antwort aus das französische Aide M moire HauptfaONMe Nisferenzp unkte: Frage ver ^erekhnung ver HSersonalftürken unv Zeitpunkt ver Ausstattung ver künftigen veutftHen Armee Alles in allem betrachtet, erscheint der deut schen Regierung der Stand des Problems auch heute noch in dem gleichen Lichte wie vor einigen Monaten, ' "" Berlin, 3. 2. Auf das Aide Memoire der französischen Regierung vom 1. Januar 1934 hat di« deutsche Regierung am 19. Januar in einem Memorandum geantwortet, dem wir fol genden Auszug Entnehmen: r Bevor die deutsche Regierung auf die Kritik eingeht, die das französische Aide Memoire an dem deutschen Vorschlag zur Abrüstungsfrage übt, möchte sie sich zu dem Plane 'äußern, den die französische Regierung jenem Vorschlag gegen über stellen zu sollen geglaubt hat. Welches würde die Lage sein, die geschaffen würde, wenn es zu einer Konvention auf der Grundlage des französischen Planes käme? Muf dem wichtigen Gebiet des Kriegsmaterials die deutsche Antwort nachstehend bekanntzu geben: Die Note spricht von einem Konflikt zwischen den beiden deutschen Staaten und gibt dem gan zen Fragenkomplex eine Darstellung, die ihn von vornherein unter einem falschen Gesichtspunkt rückt. Bevor die deutsche Regierung auf die ein zelnen Vorkommnisse eingeht, hält sie es für nötig, diesen falschen Gesichtspunkt richtig zu stellen. Es 'handelt sich nicht um einen Konflikt zwi schen den beiden deutschen Staaten als solchen, der unter den von der österreichischen Regierung geltend gemachten formalen Begriff des Völ kerrechts siel, sondern um die Auseinandersetzung gleiche Verpflichtung' übernehmen. ' ' Schließlich ist bei der Beurteilung der Ziffer rott 300000 Mann noch zu berücksichtigen, daß ! «s sich hierbei um Soldaten mit kurzer Dienstzeit etwa dahin zu verstehen, daß das gesamte Re- handeln würde, während dis Reichswehr aus Be- gime der zweiten Phase von den Erfahrungen rufsfoldaten mit zwölfjähriger Dienstzeit besteht, während der ersten Phase abhängig gemacht wer-s Die französische Regierung selbst hat stets dis den soll? Wenn das die Absicht wäre so würde! Auffassung vertreten, daß der militärische Wert die Durchführung der allgemeinen Abrüstung auch """ """ ' für diese zweite Phase mit einem gefährlichen Unsicherheitsfaktor belastet werden. gleichbaren Faktor nicht gegenüberzustellen. Jns- wäre zu überlegen, ob nicht mit der nach dem besondere ist es unmöglich, dis in Deutschland französischen Aide Memoire vorgesehenen Me« j bestehenden politischen Organisationen mit den thode ihrer Vermmdemng das wichtige Prinzip militärischen Reserven anderer Länder auf eine äufgegeben würde, alle großen Luftflotten auf , Stufe zu stellen. Im übrigen hat sich ja die einem einheitlichen Niveau einander anzugleichen.! deutsche Regierung bereit erklärt, den nicht mili- Aber auch 'hiervon abgesehen, "stellt sich für j tärischen Charakter der in Reds stehenden Ver- DeutWand die 'Frage, ob es für dis erste Phase bände der geplanten internationalen Kontrolle und sogar für die zweite Phase der Konvention zu unterstellen, sofern dis anderen Länder für dabei bleiben soll, daß es keinerlei militärische ähnliche bei ihnen bestehenden Organisationen die Luftfahrt besitzt. " """ Sind die Ausführungen des Mde Memoire über die würde die Abrüstung um mehrere Jahre h-inaus- geschoben. Während dieser,Zeit würden die hoch gerüsteten Staaten ihr gesamtes schweres Land- material auch insoweit unvermindert behalten, als es in erster Linie Br~Nngriffszwecke in Be- ...... .... _, - kracht kommt. Deutschland würde seinerseits auf dahrn ging, eme erste und schnelle Regelung die im Versailler Vertrag vorgesehenen völlig auf der unzureichenden Waffenarten beschränkt bleiben, i Grundlage einer Limitierung der Rüstungen Reichskanzler Adolf Hitler empfing am Freitag di« Vertreter der 24 großen euro päischen Luftverkehrsgesellschaften, die an der Ber liner Flugplankonferenz teilnehmen. Die bisher in Leipzig in Hast gehaltenen Bul garen Dimitroff, Ta ne ff und Pop off sind nach Berlin übergeführt worden. Die österreichischen Heimwehren ha ben neuerlich die Auflösung der Christlich-sozialen Partei und der Sozialdemokratischen Partei ver langt. In Parteikreisen hat diesr Forderung große Erregung hervorgerufen. In ganz Oesterreich haben am Freitag neue Kundgebungen stattgefunden. We gen Förderung der verbotenen Betätigung für die NSDAP ist mehreren Gewerbetreibenden die Gewerbeberechtigung entzogen worden. Es bestätigt sich, daß di« Haltung der amerikanischen Regierung im Zusam menhang mit der Veröffentlichung der Abrüstrings denkschriften zu der Frage der Erhöhung des deutschen Rüstungsstandes wesentlich freund licher geworden ist. Die e eindeutige Erklärung gibt -er deutschen Regierung das Recht, die Behauptung, als fei das eigentliche Ziel ihrer Politik die Auf- rlisttmg Dm^sMands, mit aller Entschieden- heil zurückzuweisen. 7 Wen« der DorWag der deutschen Regierung anlangt, so wäre die Vereinheitlichung der Heerestypen natürlich davon abhängig, daß der, zu hoch gegriffen sei. Diese Ziffer bedeutet schon vorgesehene Typus auch von den anderen Staa- angesichts der geographischen Verhältnisse, ins- ten angenommen wird. Außerdem kann aber der besondere angesichts der Länge und der Beschaf- Wert der von Frankreich schon für die erste senheit der deutschen Grenze das Minimum Periode zugestandenen Herabsetzung seiner Per- dessen, was Deutschland unter den gegenwärtigen sonalbestände erst dann beurteilt werden, wenn Umständen für seineSicherheit braucht. was mit den französischen Uebersee- Den ausgebildeten Kurzer Tagesspiegel Die Reichsregierung hat die deutsche Antwort auf die Beschwerdenote des österreichi schen Bundeskanzlers Dollfuß veröffentlicht, in der die österreichischen Beschwerden Punkt für Punkt zurückgewiesen werden, in der weiterhin die sensationelle Mitteilung gemacht wird, daß zwi schen Dollfuß und dem Landesinspekteur Habicht ein« Zusammenkunft verabredet worden war, und in der es schließlich heißt, daß es sich bei dem vorliegenden Problem um eine rein innerpolitische Angelegenheit in Oesterreich handele, die einer internationalen Behandlung nicht zugänglich ist. Bundeskanzler Dollfuß empfing am Freitag abend die Gesandten Englands, Frank reichs und Italiens. Für Sonnabend oder Mon tag wird der außerordentliche Ministerrat erwar tet, in dem der endgültige BeMuß über die inter nationale Aktion Oesterreichs gefaßt werden soll. Die Gauleitertagung inBerlin fand am Freitag ihren Höhepunkt und Abschluß mit einer Rede des Führers vor den versammelten Reichsleitern, Gauleitern und Amtsleitern der Obersten Leitung der Politischen Organisation. Er erklärt« u. a., daß in der vom ganzen Volk getragenen Gemeinschaft des Nationalsozialismus die absolut« Kontinuität der deutschen Ration für alle Zukunft sestgelegt sei. Der Gau Großberlin des NS-Leh- rerbundes hatte am Freitag zu einer Mas senkundgebung ausgerufen, deren Thema lautet«: Gegen die Wühlmäuse der Reaktion, für nationalsozialistische Erziehung?- und Kultur arbeit. Hauptredner des Abends war der baye-