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"U Am Bollwerk Ler kleinen Hafenstadt spielten die Jungen „Räuber und Wan derer". Kurt war der Wandersmann, den die Räuber überfielen und verfolgten. Die Jagd bewegte sich Uber das Bollwerk hin, und die Augen der Jungen blitzten von der gesunden Bewegung des Laufs. Biele Hunde sind des Hasen Tod, und so ging es auch hier. Kurt sah sich bald von der Ueber- zahl der Verfolger umzingelt und das Spiet für sich verloren. Er war aber so in Eifer gekommen, daß er seine Niederlage nicht ruhig hinnehmen wollte. Daher tat er etwas, was den Jungen streng ver boten war: er flüchtete aus die Schiffe, die am Bollwerk Bord an Bord vertäut lagen. Es waren zumeist klein« Küstensegler und Fijcher- fahrzeuge, deren Besatzung die Muße benützte, um an Land bei ihren Familien oder sonstigen Geschäften zu sein. Kurt lief quer über die leeren Schiffe hin weg. Die Verfolger zögerten nur kurz vor dem verbotenen Grund und folgten dann dem Ge jagten nach. Bald hatten sie Kurt bis auf das äußerste Schiff getrieben, wo er einsehen mußte, daß es da nicht mehr weiter ging. Er spähte daher nach einem Versteck oder nach einer schwer erreichbaren Stelle, wo er doch noch den Ver folgern zu entgehen hoffte. Flugs sah er etwas, was ihm geeignet schien. Es war das Dach der Schiffskambüse, die auf der Deckmitte stand. Rasch turnte er hinauf, um sich platt niederzulegen und so aus den Blicken der Verfolger zu kommen. Aber Wilm, der schnellste der Verfolger, hatte das bemerkt. Flink schickte er sich an, ebenfalls aus die Kombüse hinaufzuklettern, nachdem er durch lauten Zuruf di« übrigen Räuber herbei geholt hatte. Bald war die Kombüse von den Verfolgern umkreist, die sich nun anschickten, zur Gefangen nahme des Wanderers auf das Dach zu steigen. Jedoch Kurt wollte seine Sache noch immer nicht verloren geben. Sein Auge maß die Ent fernung. die ihn von der Bordwand des neben anliegenden Schiffes trennt«. Dann setzte er mit einem kühnen Absprung über die Köpfe seiner Verfolger hinweg — in der Absicht, vom nächsten Schiff aus wieder an Land zurück zulaufen und dort ein Versteck zu suchen. Aber er hatte feine Sprungweite überschätzt. Statt das Deck des danebenliegenden Schiffes zu erreichen, kam er nur knapp auf die Reling, auf der er vergeblich festen Fußhalt suchte. Unglücklicherweise lagen gerade hier die beiden Schiffe nicht eng Bord an Bord, sondern durch eine schmale Spalte getrennt. Ihre Breite genügte jedoch, um Kurt hindurchfallen zu lassen, als er auf der Reling das Gleichgewicht verlor. Mit stockendem Atem fiel er in das winter kalte Wasser hinein, wo ihn der Sog der leichten Hafenströmung unter den Kiel des einen Schiffes zog. Noch ganz benommen von dem erschrecken den Sturz in das eisige Wasser wäre Kurt verloren ge wesen, wenn nicht ein gerade von Land zurückkommender Matrose den Unfall bemerkt hätte. So wurde Kurt noch knapp im letzten Augenblick gerettet und kam noch glimpf lich mit einem Schüt telfrost davon. Für sein ungehorsames Betreten der Schiffe Hötte er Strafe ver dient. Aber es wirkte bei ihm viel nach haltiger, als der Vater zu ihm sagt«: „Nun begreifst du hoffentlich, daß es einen guten Grund hat, wenn dir etwas verboten wird." Denn Kurt hatte e:ne handgreifliche Lehre dafür erhalten, daß man nur zu Schaden kommt, wenn man sich nicht in die gebotene Ordnung fügt. Der Name ist nicht zutreffend, denn das erste, was man beim Erlernen des Skilaufs vergeßen muß, ist, -aß man je laufen konnte. Sobald man die Hölzer angeschnallt hat, darf man bloß noch gehen und auch das nur, In ¬ dem man die Füße streng parallel hält und niemals mit den Fußspitzen ause-nandersetzt. So erreicht man, daß die Bretter sich nicht inein ander hoffnungslos veripießen, sondern hübsch nebeneinander über den Schnee gleiten. „Glatt den Schnee schneiden" heißt der sporttechnische Regel: „Ersten Fuß oorwärtsschieben, Ferse so niederdrücken, daß sich das rückwärtige Ski-Ende in den Schnee preßt, dann zweiten Fuß nach- schieben und so weiter fort." Steilhänge geht man nicht geradeaus bergan, sondern im Zick zack wie eine Serpentine. Beim Talfahren besteht die Grundlage aller Kunst darin, die lotrechte Schwerlinie des Körpers immer so zwischen den Skiern zu halten, daß man sie nach keiner Seite durch Uebergewicht zum Kippen bringt. Sobald man das gefühls mäßig heraus hat. kommt man zum erstenmal ohne Purzelbaum den Berghang herab. Nach Erlangung dieser Grundlagen mit „Ski-Heil!" zur weiteren Ausbildung in dem gesunden schönen Wintersport. Ausdruck dafür. Eine besondere Kunst ist das Wiederaufftehen, wenn man hingefallen ist. Di« Grundregel lautet: „Beine talwärts, Ski waagrecht in den Hang einst«mmen, auf!" Auf ebenem Boden erlernt man so bald das Gehen auf Skiern. Aber man merkt sogleich, daß man noch lang« nicht ausgelernt hat, wenn man das erstemal berg-m steigt. Da rutscht nämlich der aufgesetzte Kuß sofort zurück, wenn man den andern zum Weitergehen hebt. Wobei man natürlich auf die Nase fällt. Daher die Man fordert d«n Zuschau«» auf, sich eine beliebige Zahl zu denken und sie für sich zu bs« Kalten. Dann läßt man vo» ihm die Zahl verdoppeln, hier auf vier hinzufügen, die Summ« halbieren und davon di« ursprünglich gedachte Zahl abziehen« Dies« Operationen vollfüzrt der Zuschauer, ohn« daß der Zahlenkünstler davon etwas sieht oder hört. Wenn die Rechnung fertig ist, sagt der Zahlenkünstler, daß der Ubriggebliebene Rest di« Zahl Zwei ist. Denn zwei muß dabei immer al» Rest bleiben, was immer für eine Anfangszahl genommen wird. /Ain, Zu diesem Zau berkunststück legt man einen Spa zierstock so mit der Mitte auf eine Stuhllehne, daß er frei aus ¬ balanciert darauf schweben bleibt. Dann erwärmt man eine Karte am Ofen (oder an der Lampe) und „magnetisiert" sie hierauf, indem man sie zwischen Leib und eng angepreßtem Oberarm hin- und herzieht. Di« „Magneti ¬ sierung" gelingt um so besser, je mehr sich dis Karte dabei erhitzt. Nähert man nun die Karte dem einen Stockende, so beginnt sich d«r Stock zu drehen. Di« Drehung beruht darauf, daß di« erhitzte Karte die umgebende Luft erwärmt und damit verdünnt. Sogleich strömt nach der luft verdünnten Stelle Luft aus der dichteren Schichte zu und drückt dabei an den Stock, was Drehung bringt. Vor mehr als zweihundert Jahren verfertigte der Dresdener Optiker Andreas Gärtner Brenn- jpiegel aus Eis und zündete mtt ihnen Lurch Sonnenstrahlen Feuer an. Die Sache geriet jedoch in Vergessenheit, bis der Polarforscher Scoresby durch den Mangel an Zündmitteln daran erinnert wurde. Er erzählt in seinem Reisebericht, wie er mit Eislinsen Schießpulver entzündete, Holzfeuer anmachte, Mei schmolz und Tabakpfeifen anbrannte. Eislinsen lassen sich leicht Herstellen, indem m m aus Ton (Kitt) die gewünschte Form muldet und darin reines Wasser gefrieren läßt. Obwohl der Hase mit offenen Augen schläft, kann er damit doch nicht im Schlafe sehen, weil unter den Sinnen der Gesichtssinn der erste ist, der beim Einschlafen unwirksam wird. Dann folgt das Gehör beim Uebergang vom leichten in den tief«n Schlaf. Als letzter Sinn geht der Tastsinn zur Ruhe. Man kann auch einen festen Schläfer zumeist schon durch eine einfache Be rührung wecken. Nur ein Organ des Körpers schläft nie, nämlich jener Gehirnteil, der die Körperbewegungen reguliert. Daher kommt es, daß wir im Schlaf so oft unsere Körperstellung verändern, was bei einem gesunden Menschen etwa dreißigmal während eines normalen Nacht schlafes geschieht. MerpeiunnT lnobi.1 Das Perpetuum mobile war nach einem weit verbreiteten Erfindertraum der Vergangenheit eine Maschine, die sich ewig fortbewegen sollte, wenn man sie einmal aufgezogen hatte. Das Problem ist Jahrtausende alt und natürlich un lösbar. Jedoch die moderne Wissenschaft kenn! Apparate, die im praktischen Sinn der Problem lösung befriedigend nahekommen. Die Forschung benützt nämlich die Kraftansammlung in radio aktiven Stoffen zur Schaffung von Radium uhren, die durch Abgabe der angesammelten Raüiokraft betrieben werden und dadurch eine Laufzeit von Jahrtausenden vor sich haben. Im Vergleich zu der Dauer unseres Menschenlebens ist dieser Zeitraum praktisch schon so gut wi« eine Ewigkeit. 1. Herr Sand vom strammen Turnverein L Al- höflich «r nach recht« will weich«», S. Als links ausbiegen will Herr Sand, Begegnet aus dem Weg Herrn Krein. Tut Kr«in verkehrt nach links desgleich«». Hat Krein sich schon »ach recht» gewandt. 4. Da bleibt zum Schluß ein Weg allein: Im Bocksprung über den Herrn Krein.