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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193401267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19340126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19340126
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-01
- Tag 1934-01-26
-
Monat
1934-01
-
Jahr
1934
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die deutsche Staatsform bestimmend geworden ist. Das Wort Mussolinis „Der Faschismus ist kein Erportattikl" säht sich sinngemäß auch auf den Nationalsozialismus anwenden, da jeder Export «ine Initiative des Exporteurs voraussetzt — der Nationalsozialismus jedoch eine solche Initiative ausdrücklich ablehnt. Es liegt aber auf einer an deren Ebene, wenn eine Lebensauffassung, die in einem Siegeszuge ohnegleichen das ganze deutsche Volk erobert hat, die schöpferische Kraft besitzt, auch außerhalb ihres Geburtslandes originär wirk sam und richtunggebend zu werden. Frage: Betrachten Sie den Kompker „Oester- rÄch" als eine außen- oder parteipoMisch« Er. scheinung? Antwort: Der Nationalsozialismus in Oester- reich durchlebt seine Geburtswetzen, d. h. er befindet sich in einer Periode der Auseinander- ketzung mit Widerständen, die auch das deutsche Volk hat überwinden müssen, damit der national sozialistische Gedanke zur Entfaltung kam. Dar über, daß Mein dieser Gedanke auch dem öster reichischen VolkSempfinden entspricht, kann an gesichts der Gemeinsamkeit der Abstammung und auch der geistigen und seelischen Einstellung des deutschen und des österreichischen Volkes kein Zweifel bestehen. Es ist deshalb ein Irrtum, zum Teil aber auch böswilliges Mißverstehen, wenn die begreiflich» Teilnahme, mit der das deutsche Volk die Symptome eines Entwicklungs ganges verfolgt, dm es selbst bereits durchschrit ten hat, Äs «ine bewußte und gewollte Einwir- kung auf diesen Entwickbrngsgang hingestM wird. Da wir uns über dm Alusgang dieses.Prozesses keine Sorgen zu machen brauchen, wäre eine solche Einwirkung nicht nur überflüssig, sondern sie läge auch nicht im Interesse des österrekchi- schm Volkes. Es ist ein« besonders Ligenart des Nationalsozialismus, daß er seine Kraft an dm ihm entgegengesetzten Widerständen steigert, um diese schließlich endgültig zu überwinden. Frage: Was Halim Sie von der Verständigung zwischen Polen und Deutschland? Antwort: Eine Verständigung zwischen Deutsch land und Polen ist der Wunsch des Reichskanz lers Adolf Hitler, dm er nicht mir in seinen Reden, sondern auch in zwei Aussprachen mit dem hiesigm polnischen Gesandten besonderen Ausdruck verliehen hat. Die aus dieser Grund lage eingeleitetm diplomatischen Besprechung m haben die Aufgabe, die Ursachen bisheriger Miß verständnisse zu beseitigen und mit einer Atmos phäre des Vertrauens auch die Basis sü'r ein gutes nachbarliches Verhältnis zu schassen. Gin gemeinsamer Wille zur Erreichung dieses Zieles muß trotz der Kompliziertheit der Probleme, die die Interessen beider Völker berühren, zu einem guten Ergebnis führen. Frage: I!n verschiedenen Staaten herrscht in dm breiten Volksschichten «in Glaube an einen nahen Krieg. Glauben Sie an «ine Kriegsgesahr in Europa? Antwort: Ls ist ein« tief bedauerliche Erschei nung, daß die Entscheidung der Schicksalsfrage eines Volkes, der Frage über Krieg und Frieden, in den meisten Ländern in der Macht von be stimmten Schichten oder Persönlichkeiten ruht, dis den Krieg aus eigener Erfahrung überhaupt »richt oder nur teilweise kennen. Aus dieser Tat sache ergibt sich, daß dis Perspektive eines Krie ges nicht nur mit einiger Leichtigkeit erwogen Ärd, wie sie nur die aufbringen können, dis ihn praktisch nicht durchgemacht haben, sondern daß dieser Perspektive in unverantwortlicher Weise auch in der Weltmeinung ein so breiter Spielraum eingeräumt worden ist. Wenn der Gedanke des Reichskanzlers, daß in allen Ländern vor allem dm ehemaligen Kriegsteilnehmern ein vorzugs weises Mitbestimmungsrecht an der Entscheidung über Krseg und Frieden einzuräumen ist, ver wirklicht werden würde, so würde hierin die sicherste Garantie gegen jeden Krieg zu erblicken sein. Ich sähe dann keinerlei Gefahr mehr, daß ein Krieg aufs neue Europa erschütterte. Die Mion gegen dis Kommunisten in Danzig Danzig, 25. 1. Die Danziger politische Polizei hat im Anschluß an die Ergebnisse der Gerichtsverhandlung gegen zwei Drahtzieher der kommunistischen Putschorganisation eine um fassende Organisation gegen die Träger der kom munistischen Wühlarbeit eingeleitet. Als erste Maßnahme wurde im Lause des Donnerstag eine kommunistische Bücherstube ausgehoben. ES wurde schwer belastendes Material gefunden, aus dem sich ergab, daß diese Bücherstube eine Hauptzsn- trale der kommunistischen Hetzarbeit gewesen ist. Es wurden Beziehungen zum Rotsrontkämpfer- bund und eine Unterstützung seiner auf gewalt samen Umsturz gerichteten Arbeit festgestellt. Der Verkäufer Lemke wurde verhaftet. Der politi schen Polizei ist es ferner in den letzten Tagen gelungen, zwei kommunistische Werbekolonnen, die unter Führung polnischer Juden standen, un schädlich zu machen. Die erste dieser beiden Ko können, die übelste Hetzschriften der KPD-Zentrale an die illegalen Unterorganisationcn weiterleitet« und durch fünf Untergruppen verteilen ließ, stand unter Führung des erst 17jährigen polnischen Ju den Israel Mong, der von der Studentin Basia -Eisenmann und dem Rassengenossen Rsschnach unterstützt wurde. Während die beiden letzteren festgenommen und nach Polen ausgeliefert wur den, wurde Israel Mong vom Jugendgericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die übri gen auf frischer Tat ertappten Mitglieder der Kolonne, verführte Jungarbeiter aus Ohra bei Danzig, wurden am Donnerstag wegen Vertei lung der „Noten Fahne" und der „Jungen Garde" vom Schnellgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Dio zweite Kolonne, di« aus 16 Kom munisten bestand, wurde bei der Ausübung ihrer Tätigtest in der Danziger Niederung srstg«- nommen. Das Neueste au» aller West andere Mitfahrer, SS-Mann Daub wurde von dem Führer des Omnibusses mit großer Mühe aus dem brennenden Wagen gezogen. Er hat ebenfalls schwere Brandwunden und Knochen- brüchs erlitten. Beide wurden in lebsnSgefähr- 2 Personen durch eine Lokomotive getötet Weißenfels, 25. 1. Auf der Grube Deuben wurden am Mittwoch zwei Personen durch eine Lokomotive überfahren und tödlich verletzt. Es handelt sich um zwei Ingenieure aus Berlin na mens Röder und van Mecheln. Beide hatten im Auftrag einer Berliner Maschinenfabrik einen Probewagen vorgesührt- Nach Beendigung der Vorführung überschritten sie die Verschiebegeleise, und wahrscheinlich infolge des herrschenden dichten Nebels hat sich dann das schwere Unglück er eignet. Zwei Tote bet einem AotounE Nürnberg, 26. 1. (Funkspruch.) Ein neuer Kraftwagen stieß in der Nähe von Hellingen in voller Fahrt gegen «inen Baum und wurde voll kommen zertrümmert. Von den vier Insassen starben zwei kurz nach dem Anprall. Die übrigen Insassen wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Aufsehen erregende Verhaftung etnes Bromberger Rechtsanwalts Bromberg, 25. 1. Grohes Aufsehen rief hier di« Verhaftung eines der bekanntesten Brom berger Rechtsanwälte hervor. Am Dienstag wurde Rechtsanwalt Dr. Kl^iek auf Anordnung des Untersuchungsrichters beim Bromberger Be zirksgericht in ^as Untersuchungsgefängnis en- geliefert. Ueber die Gründe, die zur Verhaftung führten, wird Stillschweigen bewahrt. Dr. Ku- ziel war vor nicht allzuÄnger Zeit als Staats anwalt beim Bromberg« Bezirksgericht tätig. Er hat sich einen besonderen Namen gemacht als Ver treter der öffentlichen Anklage in den großen Prozessen gegen die Deutschtumsorganisationeu. IP den aufsehenerregenden Deutschtumsbund- und zugeführt werden. Als die Zelle geöffnet wurde, - fand der Verwalter des PolizeigefämgnisseS Tz mm ° ' ^hlgeschlagonem Fluchtversuch mit ftmf anderen ^^cht — Der Omnibus wurde ebenfalls er- beschädigt. Alke Fahrgäste blieben un- Selbstmordversuch f» Reichsgericht Gerichtsvöttzicher «k Wohltäter «Leipzig, 25. 1. Der früher« ObergerkchtS- vokhiäher Wilhelm Kleinert aus Gyünbera (Schle sien) vertrat am Donnerstag eine von ihm ein gelegte Revision gegen das Urteil des Landge richts Glogau, durch das er wegen Amtsunler- schlagung und Urkundenfälschung mit zwei Jah ren Gefängnis bestraft worden war. Diese Re vision wurde verworfen. Alsbald nach der Der- Mn düng dieser Entscheidung durch das Reichsge richt beging Kleinert eine»: Selbstmordversuch indem «r mit einem Rasiermesser sich schwer« Ver letzungen am Halse beibrachte. Er wurde «wächst in die chirurgische und von dort in die Nerven. Klinik der Universität Leipzig gebracht. Lebens gefahr besteht nicht. Kleinert hat sich die Strafen zugezogen, weil er in vielen FMen, in denen er wirkliche Not antras, oder die der Zwangsvollstreckung unter liegenden Schuldner ihm ihre Not klagten, zu- nächst aus eigenen Mitteln die durch Vollstreckung zu erlangenden Beträge vorgeschossen hat. Spä ter hat er sich dazu verleiten lassen, mft srem- den Geldern, di« «r Mr andere Gläubiger ein gezogen hatte, hier auszühekfen. Kleinert Hiatt« gehofft, daß in Anbetracht der tatsächlich nach- Auweisenden Uneigennützigkeit seiner Handlungs weise das Reichsgericht die gegen ihn erkannt« -Strafe ausheben würde. Das Reichsgericht hat dazu aber keine gesetzliche Möglichkeit gehabt. Selbstmord desKommonistenfShrers Timm Neumünster, 26. 1. (Funkspruch.) DerKom- Pfadfinderprozefson hatte er hohe Zuchthaus-, Gefängnis- und Festungsstrafon für die ange-klagj- ten Deutschen gefordert. Kommunistische Druckerei beschlagnahmt Bayreuth, 26. 1. (Funkfpruch.) Wie die Polizei mitteilt, wurde am Donnerstag in einem abseits gelegenen Häuschen in der Näh« von Bay- reuth der restliche Teil einer Druckereieinrichtung tot auf. Er hatte von seinem Bettlaken «inen Streifen abgerissen und sich damit am Ofengitt« erhängt. Timm galt allgemein als der Schrecken Neumünsters. -Lr -hielt fast täglich auf Plätzen und Straßen Hetzreden und trat in den "Ver sammlungen fast aller Parteien als Gegner auf. Wiederholt gelang es ihm, mit Hilfe anderer radikaler Element« Versammlungen zu sprengen. Auch Uebersälls auf Nationalsozialisten sind nach weislich von ihm vorbereit-et und organisiert wor den. Timm war auch in zahlreiche Strafprozesse verwickelt. Seine letzte Straf« von 2>/s Jahren «rhielt er wegen schweren Landfriedensbruch. Bei dem Vorfall, der diesem Urteil zugrunde lag, warm der SS-Mann Martens getötet und zwei Nationalsozialisten lebensgefährlich verletzt worden. Erploslon kn einem Mnstrlewerk Ein Tot«, mehrer« Verletzte Völklingen, 25. 1. Im Frühstücksraum der Edelstahlwerke ereignete sich am Donnerstag vormittag 10 Uhr aus bisher ungeklärter Ur-! fache eine Explosion, die das Gebäude völlig - zerstörte. Ein Teil der Belegschaft, der sich ge rade in diesem Raum aufhiekt, wurde unter den Trümmern begraben. Ueber die Ursache des ErpkosionsunMcks teilt di« Direktion des Werkes mit, daß wahrschein lich aus einer in der Nähe des Gebäudes im Erdboden befindlichen LikchtgaSlektung infolge von Erschütterungen Gas in den Aufenthaltsraunr eingedrungen sei. Wodurch die Entzündung ein getreten sei, habe bisher noch nicht festgsstellt werden können. Das Unglück hat, wie setzt fest steht, einen Toten, zwei Schwer- und sechs Leicht verletzte als Opfer gefordert Die Opfer lagen teilweise tief unter den Trümmern vergraben, so daß sie erst durch Schneideapparate und andere Rettungswerkzeuge befreit werden konnten. Be reits in den Nachmittagsstundei» waren die Trüm mer wieder aufgeräumt. Grober Brandschaden auf Motz Friedensburg Saalfeld, 26. 1. Das Großfeuer, das am Donnerstag früh auf dem im 15.. Jahrhundert erbauten Schloß Friedensburg bei Leutenberg ausg«brochm war, Tonnte In dm Nachmittags- stunden «ingSkLmmt werd«,. Niedergebrannt ist der ganze nordöstliche Teil des Schlosses mit einer großen Meng« von Biedermebermöbeln, Oelg«- mälden und einer PrivatblVkiothek von etwa 300 Bänden. Außerdem ind einige wertvoll« Samm lerstück« aus der Napoleonischen Zeit verbrannt. Ms Brandursache wird Uebsrheizung eines Ka- mtnsinbaues angenommen. Schweres Kraftwagennngisa Eis«rf«ld, 84. 1. In Aner scharfen Kurve auf der Landstraße zwischen Siegen und Nser- feld g«rist infolge der glatten Straßendecke «in van Siegen kommender SS-Kraftwagen ins Schleudern und stieß mit einem Kraftomnibus zusammen. Der Wagen wurde gegen ein eisernes Schutz geländer geschleudert. Gleich darauf ent zündet« sich das Benzin, das sich aus dem zer störten Tank über Wagen und Insassen ergoß. -Der Wagen war in wenigen Sekunden in eine haushohe Flammenfäüle gehüllt. -Der Führer d«s Magens, SS-Mann Willi Schumacher aus Sie- gen, hatte bei dem Anprall derartige Verletzun gen erlitten, daß es ihm -nicht möglich war, sich aus dem brennenden Wagen heraustzuarbeiten. Er verbrannte vor dm Augen der Entsetzten. -Der SS-Mann Meiner wurde bei dem Zu sammenstoß aus dem Magen geschleudert, er erlitt Verbrennungen und Schenlelmüche. Der aufgefmrdsn, nach der dir Polizei schon ssit käni- gerer Zeit suchte. Ein Teil dieser Druckereieim, Achtung war im Herbst des vergangenm Jahr« in einem Gattenhaus am Oschenberg gefunden worden. Mehrere Personen wurden in Schutzhast genommen: Sm Indische«, vzean treibend avfgesaaden Kalkutta, 26. 1. (Funkspr.) Etwa 1000 Kilometer von Rangoon entfernt wurde ein mit sechs Bengalen besetztes offenes Boot von einem Dampfer aufgefunden. Di« Insassen warrn voll kommen erschöpft. Man vermutet, daß es sich um Sträflinge handelt, di« von den Andermanen- Inseln entkommen sind. Sie haben 6 Tage und 6 Nächte in ihrem Boot ohne Wasser und ohne Nahrungsmittel zugebracht. Zwei Schüsse In der Billa von Chamonkl Paris, 25. 1. Für einige Blätter besteht immer noch ein Geheimnis, daß über dem Tods des Hochstaplers -Stavisky schweben soll. Mit besonderer Zähigkeit fahndet die nationalistisch« ,MbettS" nach Anhaltspunkten, durch die die Celbstmordthese widerlegt werden könnte. Heut« fragt das Blatt, ob in der Villa von Ehamonk, in der Stavisky endete, nicht zwei Schüsse ge fallen seien, von denen der zweite das Signal für di« vor her Villa mattenden Mitarbeiter des Polizeikommissars, der als erster das Toten zimmer betrat, gewesen sei. Die „Libettä" be hauptet ferner, daß der verhaftete Mitarbeiter Staviskys, Voir, seinen Herrn und Meister an dis Polizei verraten habe. Die Schüsse auf die deutsche Gesandt schaft In Warlchan 3V Tage Arrest für den Schützen Warschau, 26. 1. Der Jude Schaje Bach mann, der vor einigen Tagen auf das Gebäuds der deutschen -Gesandtschaft aus einer Schreck schußpistol« zwei Schüsse abgegeben hatte und verhaftet wurde, ist jetzt zu 30 Tagen Arrest verurteilt worden. Die einschlägigen Gesetzesbe stimmungen sehen ein Strafmaß bis zu drei Mo naten Arrest vor. Bachmann erklärte vor Ge richt, er habe nicht die Absicht gehabt, zu schießen. Die Schreckschußpistole -habe er aus Protest gegen das Fenster des -Gesandttchaftsgebäudes geschleu dert, wo sie beim Aufschlagen von selbst losge gangen sei. Das Flugzeug «Columbia" zerstört London, 266. 1. (Funkspr.) Wie Reute» aus Wilmington (Delaware) meldet, ist dm Don nerstag in den dortigen Flugzeugwerken der be rühmte Eindecker „Columbia", in dem der Flie ger Chamberlin im Jahre 1927 in 42 Stunden 31 Minuten von Neuyork nach Eisleben in Thü ringen geflogen war, durch Feuer völlig zerstört worden. Ein neues englisches Militarflugboot London, 26. 1. (Funkspr.) Wie die „Times" meldet, ist in Rochester ein neuartiges Militär- flugboot vom Stapel gelaufen. Es wird in kur zer Zeit seine Versuchsflüge beginnen. Obwohl die Einzelheiten der Bauart geheimgehalten wer den, ist bisher die große Spannweite des Flug bootes bekanntgeworden. Die Tragflächen sind nicht gerade, sondern schräg nach oben gerichtet, die zwei Rolls-Royse-Motoren und die Luft schrauben sind möglichst hoch gelegt» damit si« auch bei bewegter See nicht das Wasser berühren. Wiederaufnahme der Bergungs- versuche bei Scapa Flow London» 26. 1. (Funkspruch.) Nach d-em „Daily Telegraph" worden di« Bergungsversu s in Scapa Flow wi«der ausgenommen werden. -Lin Bergungsschiff hat bereits den Auftrag von einer Firma erhalten, nach Scapa Flow auszulaufen, wo noch 10 deutsche Kriegsschiffe auf dem Mee resgrund liegen.' Bisher find 32 Fahrzeuge ge borgen worden. Die Bergungsarbeiten wurden! eingestellt, da die Bsrgnngsfirma mit Verlud arbeitete. Da in den letzten Monaten die Preis« für Alteisen aber beträchtlich gestiegen sind, will man weitere Schiffe heben. Lestmeich und Deutschland Ein „Dm«s"-Mtikel -London, 25. 1. „Times" schreibt in einem „Oesterreich und Deutschland" betitelten Leitar tikel u. a.: In a-llen Ländern, mit Ausnahme Deutschlands, finde das mutige Auftreten des Bundeskanzler TMfuß für die österreichische Un abhängigkeit — die im übrigen auch von nie mand angetastet wird — die größte Teilnahme. Trotzdem aber müßten Bedenken entstehen, ob es ratsam und zweckmäßig sei, eine Angelegenheit dieser Art vor den Völkerbundsrat zu bringen. Natürlich sei der Völkerbundsrat zuständig, aber die Ratsmitglieder sollten sich von vornherein vor Augen haften, welche Aktion unter dm vor liegenden Umständen klug und wirksam sei. Man müsse sich auch überlegen, daß eine formell« Klage gegen Deutschland vor dem Völkerbundsrat ein« nachteilige Wirkung auf die Abrülstuugsverhand- lungen -haben müsse, die zwar ein kritisches Sta dium erreicht hätten, aber wenn fie sorgfältig gehegt würden, doch noch einen IcidVch befriedigen den Abschluß finden könnten Das Blatt stellt dann di« völlig unrichtige und durch nichts be wiesene Behauptung aus, daß Deutschland die Entwicklung der Verhältnisse in Oesterreich nicht dem freien Spiel der Kräfte überlass«, sondern, daß die österreichischen NationaksoziaWm ihr« „Uebeltaten" nicht. ohne Billigung des ^Haupt quartiers der Pattei" ausfülhtten. Allerdings muh „Times" zugeben, daß di« Gespanntheit m Oesterreich sich in allernächster Zeit auswirken müsse, doch schränkt das Blatt dies« Zugeständ nis sofort wieder mft der Pryphezefunss ein, daß eine Nazisiziernng Oesterreichs zu Verwickslun-! gen in Zentraleuropa führen »Nüsse, ohne sich dessen bewußt zu sein, daß prophezeien doch sehr gefährlich ist. Vie sranzSMe Antwort in MkbMlÜW Paris, 26. 1. Nach einer Meldung des „Matin" arbeitet man am Quai d'Orsay die französische Antwort auf die letzte deutsche Denk schrift aus. Der Wortlaut der französischen Er widerung wird den nächsten Kabinettsrat be schäftigen und möglichst bald nach Berlin abgehen. .Nicht die letzte Grenze?" London, 15. 1. Der Pariser Berichterstatter des „Manchester Guardian" meldet, «s bestehe Grund zu der Annahme, daß das französische Aide Memoire nicht, wie von der französischen Regierung erklärt wurde, die letzte Grenze der französischen Zugeständnisse sein würde. Frankreich könnte möglicherweise noch präzisere Abrüstungs- Vorschläge machen und «iner Erhöhung der deut schen Iststärken und der deutschen Rüstungen zu stimmen, aber nur unter der einen Bedingung, daß «in wirksames System der internationalen Kontrolle eingesühtt werde. Sine Anterhavsrede Kimm über di« Mrüsümgsstag« ang«W»digi London, 25. 1. Ministerpräsident Macdo nald und der englische Außenminister Str John Wmoii hätten M Donnerstaa eine weit«« Be ¬ sprechung. Es wurde, wie in unterrichteten Krei sen verlautet, auch die Abrüstungsfrage bespro chen. Mit einer Erklärung des englischen Außen ministers Sir John Simon über die neueste Entwickelung in der Abrüstungslage ist, wie ver lautet, nach dem Wiederzusammentritt des eng lischen Unterhauses in der nächsten Woche zu rechnen. Die Erklärung wird sich, wie man er wartet, mit dem diplomatischen Meinungsaus tausch zwischen Deutschland und Frankreich, mft der letzten deutschen Note und vielleicht auch mft der Möglichkeit neuer englischer Anregungen be fassen. - Die bevorstehenden ErttSrvngen Simons London, 26. 1. (Funkfpruch.) Zu der be vorstehenden Erklärung der englischen Regierung über di« Abrüstungsfrage meldet der politisch« Berichterstatter des „Daily Telegraph", daß Sir John Simon nächste Woche im Unterhaus mft- teilen werde, zu welchen Schlußfolgerungen der! Abrüstungsausschuß des Kabinetts auf Grund des diplomatischen Gedankenaustausches der letzten Zeit gekommen ist. Es wird aber, so betont der, Korrespondent, nichts darüber gesagt werden, daß ein neuer Plan ausgearbeitot worden sei. Der Kabinettsausschuß hat bereits vor zwei Wochen dahin entschieden, daß «s keinen Zweck habe, wenn GrojchAtmmkn im gegenwärtigen Stadium ins Einzeln« gehende Vorschläge mähen wollig selbst wenn sie nur allgemeinen Charakter hätten. D«r diplomatisch« Berichterstatter des „Daily Tekaraph" schreibt, der Macdonald-Plan bleib« di« Grundlage jeder Abrüstunasnötterung. Von «igem neuen britischen Plan sei km« Rebe. Zwe»-
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