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stinmngen zu Magen- und Darmstorüngen Veranlassung geb«. Speise und Trank wird vielfach verschmäht. Jede Auf» forderung dazu wird als ärgerlicher, von neuem verstimmen der Zwang empfunden. Es besteht Appetitlosigkeit, Ekel gefühl, Uebelkeit, Erbrechen. Die Nahrungszufuhr ist seht verringert, zuweilen ganz und gar aufgehoben, und das aus länger« Zeit. Bei länger währender Depression muß aber di« Nahrungsaufnahme, wenn auch in beschränktem Maße, fichergrstellt werden. Die modern« Medizin hebt neuerdings die Zweckmäßigkeit von Milchkuren in solchen Fällen hervor. In leichten Depressionsfällen mit herabgesetztem, aber nicht gar» erloschenem Appetit wurde am meisten er reicht, wenn die Diätkur mit ausschließlicher Milch, r ost eröffnet oder auch mit Abarten von Milch, wie Sauer- milch, Joghurt, Kefir usw., gemacht wurde. Auf hinreichende Kalorienzufuhr wurde zunächst kein entscheidender Wert ge legt. Rach etlichen Tagen wurden dann ost Wünsche nach dieser oder jener Zulage laut, z. B. nach Butterbrot, oder . auch nach Obst und Kompott. Ist einmal dieses Stadium er reicht, so kam» schon nach 1 bis 2 Wochen eine normal- Kost erreichst sein. Zweckmäßig ist es, sich bei den igen nach den Lieblingsspeisen und Lieblingsgeträn- k« des Kranken zu erkundigen. Sobald man die Milchkost «weitem oder ablösen will, setzt man diese Speisen in Er- gänzung der Mich in vollkommenster Form und Zubereitung mn, ohne daß darüber eigen» gesprochen wird. Bei späteren MiSWen ist es geraten, sofort für einige Zeit wieder zu umstände der Mahlzett find ebenfalls von Bedeutung. So kam» es zweckmäßig sein, de» Patienten allein im Bett oder am Eßtisch speise» zu lass«, während die Pflegerin, an- scheinmd uninteressiert, abseits fitzt. In anderen Fällen wie- derum — da» gilt namentlich für leichte Fälle um» für Zei ten der Besserung — ist es ratsamer, daß sich die Pflegerin oder ein« befreundete Persönlichkeit, die über das zweckmäßige Verhalten genau belehrt sein muß, sich an der Mahlzett des Patienten beteiligt. Seelisches Verständnis tragt viel zur Besserung der Lage bei. Daneben ist aber die richtige, leicht- vsrrrägliche Kost jedenfalls von Bedeutung, weil sich nur durch sie bei herabgesetzter Magentätigkeit und verminderter Magensastproduktion ernste Verdauungsstörungen vermeiden Feld und Gart«»». KarioffelemsLuerung macht ««abhängig. Da in diesem Jahre im allgemeinen mit einer starken Kartoffelernte zu rechnen ist, sei auf ein Verfahren ganz besonders aufmerksam gemacht, das den großen Vorzug hat, jeden einzelnen Landwirt, ob Groß- oder Kleinbesitzer, in die Lage zu versetzen, die für die Diehfütterung bestimm ten Katrtoffelmengen ohne kostspielige Ausgaben auf die denkbar einfachste Weise verlustlos auf Jahre hinaus zu kon servieren. Diese Vorkehrung dürste schon deshalb sehr will kommen sein, weil der Speise- und Pflanz kartoffelmarkt nicht mHr erweiterungsfähig und die kartoffelverarbeitende Industrie emer wei- ter« Aufnahme fo aut wie nicht zugänglich ist. Während all« in Miete und Keller noch so sachgemäß aufbewahrten Kartoffeln je nach vorgeschrittener Jahreszeit mehr oder weniger dauernden Nährstoff- und Gewichtsverlusten unter worfen sind, wird der Nährwert der Kartoffel als Vieh- futt« durch die Einsäuerung, um die es sich hier handett, sogar noch gesteigert. Di« Kartoffeln werden, sobald es die Zeit erlaubt, ge waschen, gedämpft, gequetscht und dann schichtweise in einer fitr diesen Zweck ausgehobenen Grube festgestampft, deren Wände und Boden mit Brettern auszulegen sind, damit Bei- mengungen von Erde und Schmutz vermieden werden, da sie dis Verdaulichkeit und Freßlust sehr beeinträchtigen. Zudem würde dies auch dazu beitragen, den Gärungsverlauf un günstig zu beeinflussen, zumal darin viele Bakterien und Pilze enthalten find, die diesem unbedingt notwendigen Prozeß entgegenwirken würden. Die Gri-^e lege man nur so tief an, daß kein Grundwaffer hinzukann. In jedem Falle ist es besser, die Größe der Grube nicht zu groß zu wählen, sondern lieber mehrere anzulegen, um bei der späteren Ver- fütterung das Sauergut keiner zu großen Lustoberfläche aus zusetzen, weil durch Lufteinfluß die Schmackhaftigkeit der ein gesäuerten Kartoffeln sehr leidet. Auch sei man beim Bau der Gruben darauf bedacht, scharfe Ecken zu vermeiden, da dies sehr seicht zu Schimmel- und Fäulnisbildung führen ronme. Sie die Gruben auf diese Weise gefüllt,' so lege man gut schließende, schmale Querbretter auf das Gärgut um» packe darauf eine etwa SV Zentimeter starke Erdschicht. Für die Anlage der Grube ist nach Möglichkeit ein überdachter Platz zu wählen, damit die Witterungseinflüffe, wie Regen, Schnee und Frost, sich nicht unliebsam bemerkbar machen« Wo eine Ueberdachung nicht bereits gegeben ist, stelle man einfach für den Winter Stangen schräg aneinander und be decke diese mit altem Heu, Stroh, Quecke oder Kartoffelkraut« Auf einen Kubikmeter Grubenraum kann man so ungefähr 2V Zentner gedänwfter Kartoffeln einlagern. Festeste La gerung und mstdichter Abschluß sind die Grundbedingungen für die Gewinung eines einwandfreien Futters! Bei der Verfütterung braucht man nur die futterfertigen Kartoffeln aus der Grube zu nehmen, sie mit dem Bei- futter vermengen und den Tieren zu geben. In bezug auf seine Wirkung steht es nicht hinter den frisch gedämvsten Kartoffeln zurück, im Gegenteil, der Nährwert der Kartoffel wird durch die Säuerung noch verbessert, weil Stärke und Rohfaser eine weitestgehende Aufschließung erfahren. Gleich zeitig kommt noch hinzu, was ja letzten Endes die Haupt sache sein dürste, daß dieses Sauerfutter von den Schweinen immer gern gefressen wird. Es sollte sich deshalb ein jeder Llmdwirt zum Grundsatz machen, wenigstens einen Teil seiner Kartoffeln, und zwar die für die Frühjahrs- und Sommer monate zur Schweinemast benötigten Mengen im Herbst ein zusäuern, um so davon unabhängig zu sein, seine Mast schweine zu einer Zeit verkaufen zu müssen, wenn fast alle Landwirte ihre Kartoffeln in Schweinefleisch verwandeln und dadurch zu einem Ueberangebot beitragen, das durch niedrige PrÄje quittiert wird. Diplom-Landwirt L. Hammer» hanstierzncht «nd «pflege. Wird im Ziegenstall die Einstreu vernachlässigt, dann ergibt sich zunächst eine immer weitergehende Verunreini gung des Haarkleides der Tiere beim Liegen. Weiße Ziegen zumal bekommen die sogenannte Iauchefarbe, die sich durch Einreiben und Putzen mit Holzkohle nicht immer restlos, aus jeden Fall aber nur mühsam beseitigen läßt. Wenn es an Einstreu und weiterhin überhaupt an Sauberkeit im Ziegen stall fehlt, dann ist auch Geruchs- und Geschmacksbeeinträch- tigung der Milch unausbleiblich, und daß man der Ziegen milch noch gar so häufig nicht ohne Abneigung begegnet, ifl gewiß zum größten Teil allein der gerade den Ziegen ost zuteil werdenden nachlässigen Stallhaltung und Pflege zu- »uschreiben. Auf diese ist aber außerhalb der Weidezeit natür lich besonders zu achten. Zur lohnende« Echafmast gehört mehr als nur Heu, Stroh oder dergleichen. Es ist schon ein mehr konzentriertes Futter zu geben, wie Oelkuchen, Schlempe, Schnitzel, Rüben und insbesondere aber Rapskuchen. Beispielsweise kann man den Schafen zu Beginn der Stallmast je Tag und 100 Kilogramm Lebendgewicht 2 Kilogramm Heu, 7 Kilo gramm Rüben irrst» 1 Kilogramm Rapskuchen sowie Stroh nach Belieben geben. Wie bei der Schaffütterung Überhaupt, so bildet Salz auch bei der Schafmast einen wichtigen Be- standteil des Futters. Kaninchen »erlange« d» der Folgezett vor allem, daß sie trocken sitzen, vor Regen, starkem Wind und nachher auch Schnee geschützt sind. Dabei ist zu beachten, daß der Raum für ein Tier der großen Rassen rund 1 Quadratmeter, für ein kleineres Kaninchen aber immer noch 60 mal 80 Zenti meter Bodenfläche haben soll. Weiterhin ist es wohl an gebracht, den Tieren im Winter stütz und abends erwärmtes Futter zu geben, und zwar womöglich Roggenkleie oder Gerstenschrot, mit Kartoffelschalen aufgebrüht und dick ver, mengt. Das ist übrigens auch ein gutes Mastfutter. Schließ- lich wäre noch darauf zu achten, daß Rüben usw. nicht im Uebermaß zur Verfütterung gelangen. Bei der Maiefätteruug an die Hühner, die gegen den Winter hin und während desselben vielfach auch da aus genommen wird, wo sie sonst nicht üblich ist, kann man immer wieder eine interessante Beobachtung machen: Erhal ten die Hühner gelbschaligen und weißschaligen Mais m Mischung vorgeworfen, so nehmen die Tiere den weißschalr- gen Mais schließlich weniger gern als den anderen. Weiter hin ist oft genug festzustellen, daß gelber wie auch roter Mais bei Hühnern mit gelber und roter Gefiederfarbe günstig, bei weißen Tieren dagegen, wenn diese nicht rein durchgezuchtet sind, ungünstig wirkt — und zwar nicht nur m bezug auf ! die Gefieder-, sondern auch auf die Beinfarbe.