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-lolotlourdma u. Verlag: E. 8. Rebberg Dienstag den 2L MSrz M2 nachmittags «l. Zchrgang !qrllppe Mit«» «gtblet «raunsGweig gegen die Vee oednung Uver Dsteefrieben >«gtrokim«»i Franimbrrg. tgkbtau Frankenbirgsachsen. damit die Verantwortung für eine Entwicklung der Dinge ans sich, die den zweifellos vorhan denen gemeinsamen Interessen der Harzburgsr Front schnurstracks entgegenläuft. Wenn der Stahlhelm die Unterstützung des heutigen Systems, in welcher Form es immer sei, rundweg ablehnt, und sich andererseits gegen seine besitzt, da dis eigentliche 'Entscheidung trotz des Fehlens von 0,4 Prozent an der absoluten Mehr heit schon im ersten Wahlgang gefallen ist. In folgedessen richtet sich die gesammelte politische Energie des Bundes, die durch die letzten Kampf- wochen noch größer geworden ist, als sie es vor her war, kn einmütiger Geschlossenheit aus das nächste große Ziel: Die Beseitigung des heute kn Preußen herrschenden Systems. Alle Kräfte müssen setzt auf diesen Kampf gerichtet werden. So klar die Hauptkampfrlchtung des Stahl helm aus Beseitigung des heutigen Systems geht, so unverändert ist auf der anderen Seit« der schon bei der Reichspräsidentenwahl vertretene Polnische Men (Eigener Dienst.) Berlin, 21. 3. Obwohl die polnische Ligos für Lust- und' Gasschutz, die sich abgekürzt „Lopp" nennt, abgesehen von der russischen Organisa tion .Osoavrachim", alle zivilen Lustschutzorgani sationen anderer Länder an Mitgllederzahl und Einfluß weit überragt, hält sie es für notwendig^ ihre Mitgliederwerbung mit faustdicken Lügen zu betreiben. So versandte sie vor kurzem einen Aufruf, der in der polnischen Zeitschrift „Polska Zachodnia" vom 28. 2. 1932 abgedruckt ist. Dieser Aufruf ist so kennzeichnend, daß er verdient, hier wörtlich wiedergegeben zu werden. Es heißt kn Ersetzung durch eine ander« Partekdiktatur wendet, dann blekbt für die wahlpolitisch« Entscheidung bei der preußischen Landtags ¬ wahl kein breiter Spielraum mehr hörig. So entschieden der Stahlhelm sich gegen eme politische Dauerehe mif.irgendeiner Pan' wehren muß, so berechtigt ist es auf der anderen Sekte, wenn er in gewissen politischen Augen ¬ emsten Üeberlegungen gezwungen. Der Haupt kunde Englands in Mitteleuropa sei Ungarn. England habe demnach nichts weiter getan, als die von Budapest ausgegangene Intrigue zu sank tioniere». Solange aber in Ungarn eine Re gierung Bethlen und Karülyi bestehe, die als Basalk des faschistischen Italiens anzusehen sei, »Nisse man allen von dort ausgehenden Anregun gen mit größter Vorsicht gegenübertreten. Nischen Diplomaten mit den französischen Mi nister, Nicht über den Rahmen eines allgemeinen Meinungsaustausches hinausgeheü werde. Der französische Ministerpräsident habe nicht einmal die Absicht, Sackett zu bitten, irgend einen Schritt bei seiner Regierung in der Frage der Repara tionen zu unternehmen. M Nationalsozialisten in München' Vladbach verhaftet Gladbach-Rb«ydt, 21. 3. Der Poltzek- präskdent teilt mit: Am Sonntag vormitt^ ßer, derzusolae Hitler «rklärte, er sei keineswegs hurch das Wahlergebnis niedergeschlagen. Die Opposition sei jedoch stärker gewesen als er er wartet habe. Die Lügen hätten ihre Wirkung wurde kn einem Hause in der Mühlenstraße in Gladbach der SS-Sturm in dem Augenblick überrascht, als er kn verbotenen Uniformen sein heitlkche Mü'm mit besonderen Zeichen) ver sammelt wa ' Von Eladbacb-Rheydt und der näheren und weiteren Umgebung waren die Mitglieder dem ausdrücklichen Befehl des Sturm führers, „kn verbotenem Anzug" zu erscheinen, gefolgt. Trotz der schweren Strafen, die die vierte Notverordnung des Reichspräsidenten vor sieht (1 Monat Gefängnis Mindeststrafe) waren etwa 130 Personen erschienen. Sie wurden von der Polster festgenommen und dem Polyeipräsi- dium zugeführt. Dabek wurde den Pollzeibeam- ten wiederholt die Drohung zugerufen, daß sie am 24. April ohne Pension fortgejagt und die Nationalsozialisten ihre Stellen einnehmen wür den. Wegen der großen Anzahl der Festgenom menen war eine sofortige Vorführung vor den Richter nicht möglich. Sie wurden deshalb nach Feststellung der Personalien vorläufig entlassen. Die Räume in der Wühlenstraße wurden von der Polizei geschlossen. . »Alle Kraft auf Preuben" Die Entscheidung des Stahlhelm Berlin, 21. 3. Der Stahlhelmpressedienst schreibt: Am Sonnabend ünd Sonntag hat in Berlin der Bundesvorstand des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, getagt, um sich mit dem Er gebnis der bisherigen politischen Aktionen und blicken seine Kraft für eine bestimmte Partei gruppe eknsetzt, um der politischen Gesamtent wickelung einen bestimmten Akzent zu geben. Praktisch wird also das Eingreifen des Stahl helm, bä den Preußenwahlen-aus eine Befür wortung der Parole Deutschnationale Bokkspartei hinauslaufen. Die innere Freiheit des Bundes von allen EinflEen der Parteipolitik wird da durch in keiner Weise berührt. Wohl aber hält er es für seine Pflicht, bei der elementaren politischen Bedeutung der Preußenwahl alle Kräfte einzusetzen, um den Sturz des heutigen Systems herbeizufilhren. Standpunkt, daß eine einseitige Diktatur einer bestimmten Partei nicht in Frage kommt. Ge rade kn Stahlhelmkreisen würdigt man durchaus den nationalen Geist der Anhängerschaft der NS- DAP. Aber man ist andererseits auch derUeber- zeugung, daß eine wirkliche Staatsfahrung, die etwas anderes und besseres sein soll als das heu tige System, nicht auf die Herrschaft einer be stimmten Partei gegründet werden kann. Falls di« Nationalsozialisten an diesen, ci iseitigen Vor machtsanspruch unbedingt sesthalten, nehmen sie Kurzer Tagesspiegel Reichsminister Treviranu» ist am Montag kn London oingetrosson, um als Ver treter der Reichsregkerung an den Goethefekem teilzunehmen. Der Pressedienst des Stahlhelms veröffentlicht eine ErMrung, in der es heißt, daß die Hauptkampfrichtung des Stahlhelms auf die Beseitigung des heutigen Systems geht und daß nunmehr alle Kräfte in Preußen eingesetzt werden müssen. Der Berliner amerikanische Bot schafter Sackett, der als besonderer Ver trauensmann Hoovers gilt, ist in Paris ein getroffen und wird Besprechungen mit Tardieu haben. Die preußische Regierung hat mit Wirkung ab 1. April 1932 die Beförderungs sperre aufgehoben. Der amerikanische Präsident Hoo ver hat einen Aufruf an das amerikanische Volk erlassen, in dem er zur Fünfizjahrfeker der Ent deckung des TuberkulosebazMus durch Robert Koch auffordert!. Geheimrat Pros. Dr. Dehio, der Nestor der deutschen Kungefchkchte ist in Tübingen gestorben. Nach Meldungen aus Brasilien ist eine neue Aufstandsbewegung im Lande ausge brochen. Präsident Bargas soll die Absicht ha ben, zurückzutreten. In den amerikanischen Südoststaa ten Alabama und Mississippi wütete ein Tornado. Sechs Ortschaften wurden schwer heimgesucht. Bisher sind etwa 40 Tote fest- gestellt. Die Regierung von Chile hat die Zahlung aller ausländischen Schulden eingesteckt. RemsvngSMa? Braunschweig, 21. 3. Das braunschwei- tzische Staatsministerium hat bei dem Stawts- tzerichtshof für das Deutsche Reich Verwaltungs- Aage erhoben und beantragt, die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des inneren Friedens vom 17. dieses Monats aufzuheben, Sventuell ihre Gültigkeit auf die Zeit vom 20. vis 28. dieses Monats zu beschränken. In der Begründung wird gesagt, es werde bestritten, daß die Voraussetzungen für den Erlaß dieser Verordnung gegeben seien. Eine erhebliche Störung oder Gefährdung der öffentlichen Sicher heit und Ordnung würde nicht eintreten, wenn die Verordnung nicht erlassen wäre. Auf jeden Fall dber müsse dem Eventualantrag entsprochen werden, da die kirchlichen Interessen, die den Erlaß der Verordnung veranlaßt hätten, ge nügend geschützt sein würden, wenn die Ver ordnung für die Karwoche und die beiden Oster- feiertage erlassen wäre. Zum mindesten über diese Zett hinaus entbehre die Verordnung der Notwendigkeit ihres Erlasses und damit der Rechtsgültigkelt. Eine Unterredung Mus London, 22. 3. (Funkspruch.) „Daily 'Er- Mreß" veröffentlicht eine ausführliche Unterredung feines Berliner Korrespondenten mit Adolf Hit- Botschaft« Sockelt In Patts Paris, 21. 3. Gleich nach seiner Ankunft in Paris am Montag mittag hat sich der Ber liner amerikanische Botschafter Sackett zum hie sigen Botschafter Edge begeben. Die Begegnung mit Tardieu ist für Dienstag vorgesehen. Am Dienstagabend veranstaltet Edge zu Ehren seines Berliner Gastes ein Festessen, an dem unter anderem Tardieu, Flandin und von Hoesch teil- nehmen werden. Sackett dürste am Mittwoch wieder nach Berlin zurückreisen. Die Pariser Abendpresse hebt im Zusammen hang mit dem Besuch Sacketts hervor, dieser gelte äks Vertrauensmann Hoovers. Sein Zu sammentreffen mit Tardieu gewinne dadurch stark an politischer Bedeutung. Sackett werde ver mutlich Gelegenheit haben, sich mit Tardieu über die Kriegsschuldenfrage auszusprechen, und der Gedanke liege nahe, daß Hoover das Ergebnis dieser Unterhaltung benutzen wolle, um auf den Senat einzuwirken. Daß man auch über die deutsch-französischen Beziehungen und die Lau sanner Tributkonferenz sprechen werde, ergebe sich schon daraus, daß außer den führenden französi schen Ministern auch der deutsche Botschafter von Hoesch an dem Festessen in der amerikanischen Botschaft teilnehme. Am vormittag hatte Tardieu eine eingehende Besprechung mit Finänzminister Flandin. Die Pariser Presse zum Besuch Sacketts Paris, 22. 3. (Funkspruch.) Der Besuch des Berliner amerikanischen Botschafters Sackett wird auch von der hiesigen Presse lebhaft bespro chen. Die Blätter bezeichnen übereinstimmend die angeblich in Berlin verbreitete Auffassung als falsch, wonach Sackett beauftragt sek, der fran zösischen Regierung neue amerikanische Vorschläge über die Regelung der Tribut- und Schulden frage zu unterbreiten. Das Essen, das am Dienstag abend die amerikanischen Botschafter irr Patts und Berlrn sowie den französischen Ministerpräsidenten Tardieu und Finanzminister Flandin mit dem deutschen Botschafter kn Paris, v. Hoesch, vereinige, werde sicherlich Gelegenheit geben, in einen' allgemeinen Meinungsaustausch über diese Fragen ebenso wie über den Stand der Abrüstung zu treten. Es könne ober niemals dis Rede von konkret«» amerikanischen Vorschlä gen sein, da die Haltung des amerikanischen Se nats in der Rsparationsfrage einen derartigen Schritt des amerikanischen Staatspräsidenten gar nicht zulasse. Das „Journal" betont in diesem Zusammenhang, die amerikanische Regierung wisse sehr wohl, daß die Zukunft ihrer Schuldenan- sprüchs gegenüber den europäischen Staaten im weitesten Maße von einer Verständigung unter den Gläubigermächten abhänge. Die Tatsache, daß ihr augenblicklich dis Hände gebunden seien, hindere sie nicht daran, die Augen offen zu halte». Nach der negativen Haltung des amerikanischen Senats gegenüber der Schuldeufroge und der in Aussicht genommenen Steuererhöhung zur Dek- kung des Fehlbetrages sek es jedoch unmöglich, heute schon von Amerika ein« großzügige Geste zu erwarten. Auch das „Echo de Paris" ist der festen lleber- zeugung, daß die Zusammenkunft der amerika- „Wie sehr sich Deutschland von der Gefahr des zukünftigen Krieges Rechenschaft gibt, welcher unzweifelhaft den Namen eines „Gas krieges" verdienen wird, beweist um besten das Verhakten der Frauen in diesem Lande. Schon seit längerer Zeit betätigt deren jünger« Generation sich in einer starken Agitation in der Richtung, daß bei Trauungen außer an deren Zeugnissen die Beamten oder Geistlichen von den Neuvermählten die Mitgliedsbescheini gung der Lufthansa — es ist dies eine Orga nisation gleich unserem Lopp — fordern. Die selbe Geschichte wiederholt sich in den Knaben- und Mädchenschulen bei den Einschreibungen und Prüfungen Warum sollten die Polen nicht dem Beispiel ihrer eifrigen Nachbarinnen folgen? Warum sollten polnische Mädchen nicht den Namen einer Patriotin verdienen und nicht so vorgehen, wie ihnen die Tradition der Emilie Platter, Pustoweit u. a. gebietet? Wie stark wird unsere Lopp sein, wenn si« von jeder klar in die Zukunft sehenden Polin mit einem 50-Groschenbetrage Monatsbeitrag unterstützt wird, welche auf diese Weise nicht nur selbst die Zahl der Mitglieder vergrößert, sonder» m dieser Arbeit auch ihre Verwandten^ Kollegen' und Kolleginnen heranzieht." Dis Lügen sind so offenkundig, daß sie keiner Erwiderung bedürfen. Jeder Deutsche weiß, daß die Lufthansa kein« Mitglieder aufnimmt, da sie eine Verkehrsgesellschaft ist und nicht ein« Or ganisation für Luft- oder Gasschutz. Jedermann weiß, daß in Deutschland weder von Standes- Aufsehen erregende MtteNuag Löon Blums P«rkS, 22. 3. (Funkspruch.) Der Sozialisten- pihr« Leon Blum befaßt sich in seinem Matt, dem „Populaire", noch einmal mit der Frage her Schaffung.eines Donaublockes und ironisiert -n diesem Zusammenhang die großzügigen An kündigungen der reaktionären französischen Presse, kn denen man der Oeffentlichkeit habe glauben Machen wollen, als ob die Frage bereits gelöst sei und als ob Me interessierten Mächte bereits Ihrs Zustimmung erteilt hätten. Leo» Blum Unterstreicht, daß man gerade dasjenige Land «ußer acht gelassen habe, ohne dessen Mitarbeit Pine Organisierung der mitteleuropäischen Staa sten keine Aussicht auf Erfolg habe. Die Einbeziehung Deutschlands in einen der- vrtigen Wirtschastsblock sei in dem ursprünglich Pon dem jetzigen Botschafter in Berlin, Francois Poncet vorgesehenen Plan eingeschloffen gewesen. Ein« Einigung (?) kn der Frage des Donau- fammlungen zahlt eine Eintttttsgebühr und so erzielen wir einen Gewinn, nicht einen Verlust." Httler sagte ferner, er fei gang sicher, beim zwei ten Mahlgang seine Stimmenzahl zu vermehren. Die -Hauptüberraschung beim erste» Wahlgang sei die Abnahme der kommunistischen Stimmen Und die bemerkenswerte Geschlossenheit der So zialdemokratie gewesen. Er habe allein soviel Stimmen gewonnen wie die Zentrumspartel seit 'M Jahren unverändert «rziele. Der Korrespondent des „Daily Erpreß" schreibt schließlich, daß ihm einer der nächsten Berater Hitlers anschließend an die Unterredung mitge teilt Hobe, die NSDAP erwarte einen Aufruf mehrerer mächtiger nationaler Organisationen, in dem deren Mitglieder zur Unterstützung Hitlers blocks sei bisher nur zwischen England und Frank- reich erzielt worden. Leon Mum glaubt sogar, aus ganz sicherer Quelle zu wissen, daß eigentlich der engnsche Außenminister Simon dm Plan ber Tardieu angeregt habe. Er sei es ferner gewesen, der den französischen Ministerpräsidenten in Genf aufgefordect habe, nach der von Budapest aus gegangenen Anregung, die Angelegenheit werter zu verfolgm. Die englische Regierung habe es für richtig gehalten, selbst noch im Hintergrund I Millimeter K-He einspaltig l-- 3S mm breit) ry, Pfennig, im RedaNionaieil (---72 mm breit) 2t> Pfennig, «lein« Anzeigen lind bei Ausgabe i» bezahl«». Für Nachweis und Vermittlung es Psenntg Sonderaebllhr. — Für schwierig« Satzart«», bei Anklin dtgungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und ber Platzvor- schrtsten Ausschlag. Bei grdtzeren Aufträgen und im Wtederholungsad- brull Ermäßigung nach feststehender Staffel. Pfg„ 'm «aLeaiarte» AO Vf«.. EiNiUnummer tO Pfg., Sonnabendnummer Der Kamps um de» Doaaudlock Me Ame-mg von England ansgegangen? mit dem weiteren Kampfplan zu befassen. Daber kam einmütig der Dank zuck Ausdruck für die „ Unterstützung, die der Kandidatur des Stahl- tzetan. Es sei eine harte Schlacht gewesen, die, helmführers Duestsrberg aus allen Kameraden- «ber noch nicht vorüber sei. Er werde kämpfen kreisen im reichsten Maße zuteil geworden ist. wie er noch nie gekämpft habe, lleber die > Der Stahlhelm ist weiterhin der Ueberzeugung, Gerücht« befragt, daß die Geldmittel der NS-daß der zweite Wahlgang der Reichspräsidenten- DAP stark erschöpft seien, sagte Hitler: „Laßt wähl für ihn keknerler politisches Interesse mehr Ws ruhig reden, unsere Propaganda finanziert ' "" ' " ' " " Kch selbst. Jeder Teilnehmer an meinen Ber-