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»W ----- Frankenberger Tageblatt Sl. za-Mff, Dienstag den 4. Mader IM nachmittags »r. M Eia „vorliiM«" BStterbundslemmissar silr Danzig? k - HanvelüfGwierjgVejten mit Atatien SS ? Deutsche Vertreter nach Rom abgereist sperren d« be- Die Re- tan empfinde das italienische Italienischer Devisenerlös und deutsche Wirtschaft 1 r Deutsch-italienische Devisenverhandlungen in Rom Die Auswirkung des italienischen Erlasses Zweck der reinen Schutzmaßnahmen beträchtlich hinaus. Ausfuhrfirmen nur 25 v. H. der Rechnungs beträge für deutsche Maren an Devisen zur Ver fügung gestellt werden, die restlichen 75 v. H. aber in Lire m Italien hinterlegt Md dafür Anweisungen auf neu sich bildende italienische Sperrkonten als Zahlungsmittel ausgegeben wer den, so erscheint die deutsche Ausfuhr nach Italien sehr gefährdet, denn diese Anweisungen haben solange aufrecht erhalten würde, als sie unbe dingt erforderlich sei. Hierzu darf festgestellt werden, daß die ita lienischen Maßnahmen, gleichviel ob man sie als Vergeltungsmaßnahmen auffaßt oder nicht, sehr einschneidende Wirkungen auf die deutsche Aus fuhr haben können. Die Wirkungen jetzt schon genau zu überblicken, ist unmöglich, da erst die Praxis hierüber endgültig Aufschluß Zeven kann. Jedenfalls aber dürften die in italienischem Be sitz befindlichen Markiperrkonten in Deutschland nicht lange ausreichen, um die deutsche Ausfuhr zu bezahlen. Da aber dann den italienische» Nom, 3. 10. Obwohl die Musführungsbe stimmungen, die die italienische Regierung zu dem vom 22. Septemter datierten Devisenerlaß München, 4. 10. Zu dem Konflikt mit Italien wegen der Devisenregelung schreibt der „Völkische Beobachter" u. a.: Dis Herren Papen- s den Deutschland voraussichtlich Gegenmaßnahmen antworten werde. Der „Völkische Beobachter" zum Konflikt mit Italien Ende der deutschen Einfuhr nach Italien deuten. Der deutsche Botschafter hat sich, wie verlautet,^ sofort mit der italienischen Regierung in Verbindung gesetzt, nm^emen modus vivenin zu finden, der etwa bis Zum 1. Januar dauern und die Zeit bis zum Abschluß der Handelsver tragsverhandlungen ausfüllen soll. Die deutsche Kontingentskommifsion wird am Dienstag vom Haag nicht erst nach Parks, sondern unmittelbar nach Rom fahrmh um durch etwaige Zugeständ nisse die Rücknahme der scharfen italienischen Devisenbestimmungen zu erreichen. o« de« lr« it«. en ge« en, «N ist ch» !U^ Weltwirtschastslonserenz ISU in London vor dem Best- Simons in London - StSrwng des französischen Einslasser im VMerdnndsrat Kurzer Tagesspiegel Reichspräsident von Hindenburg spricht heute abend 1S.3V Uhr im Rundfunk. Im Laufe des Drenstags wird sich ein aus Vertretern des Auswärtigen Amts, des Rerchswirtschaftsministeriums undder Reichsbank zusammengesetzter Sonderaus schuß nach Rom begeben, um mit der italie nischen Regierung in Verhandlungen über die italienischen Devisenmatznahmen ge gen den deutschen Handel einzutreten. Im Reichsarbeitsministerium findet am heutigen Dienstag eine Schlichterkonfe renz statt, in der die Schlichter der einzelnen Be zirke über ihre Erfahrungen hinsichtlich der Aus wirkungen der letzten Notverordnung Bericht er statten werden. Wie verlautet steht die Abberufung des österreichischen Gesandten in Berlin Dr. Frank fest, obwohl der offizielle Rücktritt noch nicht erfolgt ist. Nachdem Arbeitgeber und Arbeittteh- mer den am Montag gefällten Schiedsspruch an genommen haben, ist für Dienstag mit der Wiederaufnahme der Arbeit im Ber liner Möbeltransportgewerbe z« rechnen. Dem Reichspräsidenten sind aus Alp laß feines Geburtstages auch von vielen Staats oberhäuptern und Regierungen Glückwünsche zugegangen, so vom Kaiser von Japan und den Königen von England, Italien, Norwegen, Schweden, Siam, den Präsidenten der Vereinigten Staaten^ Oesterreichs usw, sowie vom italieni schen Ministerpräsidenten Mussolini. Einer amtlichen Mitteilung des Reichs post- ministerium zufolge sind die Verhandlungen mit den Aktionären der Sendegesellschaf ten abgeschlossen worden. Vom Völkerbundsrat wurde beschlossen, die Weltwirtschaftskonferenz Anfang nächsten Jahres nachLondon einzuberufen. Die Entscheidung in der Frage der Nachfolge für den zurückgetretenen Generalsekretär des Völkerbundes und den verstorbenen Danziger Völkerbundskommissar ist vom Völkerbundsrat verschoben worden. Bei einem Sta hlhelmumzug am Montag abend kam es in Braunschweig verschiedentlich zu Störungsversuchen, wobei auchStkch« auf Polizei beamte abgegeben wurden. Ein Nationalsozialist wurde festgenommen. Ernennung -es Danziger Völkerbunds« kommissars verschoben Genf, 3. 10. In einer streng geheimen Sitzung beriet der Völkerbundsrat am Montag über die Ernennung des neuen Danziger Dölker- bundskommissars und über den Zeitpunkt snr die Ernennung des Generalsekretärs des Völkerbunds. Beide Fragen wurden ohne Entscheidung ver schoben. Die Ernennung des Danziger Bölker- bundskommissars stößt auf große Schwierigkeiten. Obwohl täglich neue Kandidaten austauchen, konnte bisher keim Einigung zwischen den inter essierten Mächten erzielt werden. Im Hinblick aus diese Schwierigkesten sind jetzt Bestrebungen im Gange, einen vorläufigen Völkerbundskom missar zu ernennen, der sein Amt jedoch mir wenige Monate bis zur endgültigen Ernennung des Bölkerbundskommissars innehaben soll. Englands ÜeverMMverneur in Irland ans DroS de »alerm MMetrekeit London, 3. 10 Der Genrralgouvemeur in Irland, James Mar NM, ist infolge Med- m»ng-vkrschiÄnnh«it«r mit dem irischen Minister- präftdMtm de Baler« Mrückgetreten. Nach einer dreistündigen Audienz Mac Neills beim englischen König wurde amtlich mitgeteilt, daß der König, dem Ersuchen de Äaleras fol gend, den Rücktritt Mac Neills genehmigt habe. Bemerkenswert ist, daß in der amtlichen Verlaut barung das Wort „Rücktritt" sorgfältig vermie den und durch „Aufgeben des Postens" ersetzt wurde. Die Pflichten des Generalgouverneurs werden, wie weiter mitgeteilt wird, von einem aus drei Richtern einschließlich des Obersten Rich ters bestehenden Ausschuß übernommen werden, und zwar bis zur Ernennung eines Nachfolgers „wenn überhaupt". Die Worte „wenn überhaupt werden von der Presse dahin ausgelegt, daß Irland wahrscheinlich überhaupt keinen General gouverneur mehr bekommen werde. Stalins MM vom Zentralausschutz gebilligt Moskau, 3. 10. Die Vollversammlung des Zentralausschusses der Kommunistischen Partei der Sowjetunion unter dem Vorsitz Stalins nahm die Berichte über die politische und wirtschaftliche Lage der Sowjetunion zur Kenntnis und sprach seinem Führer Stalin das Verstauen aus. Der, Zenstalausschuß wird auch über gewisse geplante Personalveränderungen in der Sowjetdiplomatie beraten. Dazu gehören der Wechsel in der russi- chen Botschaft in London, wie auch bei der Füh rung der OGPU. Sonderkonferenz wegen der Gleich« berechligung? Lond o n, 4. 10. Pertinar meldet im „Daily Telegraph", daß Außenminister Simon mit Her riot m Paris Zusammentreffen wird. Ihre Unter redung werde sich sicherlich auf die deutsche Haf tung in der Abrüstungsfrage erstrecken. Der Vor- schlaa, diese Frage im Rahmen einer Konferenz zwischen England, Frankreich, Deutschland und Italien zu besprechen, sei zuerst von Macdonüld anfang September angeregt worden. Herriot aber habe sich gegm diese Art der weiteren Behand lung gewandt. Es sei daher möglich, daß Simon den französischen Ministerpräsidenten zur Aufgabe seines Widerstandes überreden wolle. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet hierzu, daß englische amtliche Kreise die Andeutungen über Macdonalds Absicht zur Einberufung einer Konferenz weder bestätigen noch dementieren wollten. Die Methode einer Konferenz würde der englischen Regierung zweifel los zusagen. Die Schwierigkeit bestehe jedoch darin, daß ein derartiger Vorschlag schon vor einigen Wochen von Herriot abgelehnt worden ser, der im Völkerbundsrat bzw. «ine Konferenz aller Unterzeichnerstaaten des Versailler Vertrages allein für zuständig halte. Fransteich «fürchte auf einer derartigen Konferenz isoliert >zu sein. Diese Befürchtungen seien zum Teil dadurch ent standen, daß Macdonald, Simon und 'Grandi im April in Genf ihre «Sympathie mit den deutschen Ansprüchen zum Ausdruck gebracht hätten. Polen, Tschechoslowakei und Merilo lm Völkerbundsrat Genf, 3. 10. Die Vollversammlung des Völkerbundes wählte Montag nachmittag in ge heimer namentlicher Wahl anstelle der drei aus dem Völkerbundsrat ausscheidenden Mächte Süd- slawken, Polen und Peru von neuem Polen mit 48 Stimmen, die Tschechoslowakei und Meriko mit je 46 Stimmen von 52 Stimmen in den Völkerbundsrat. Somit haben von sämtlichen Völkerbundsmächten nur vier Staaten gegen die Wiederwahl Polens in den Völkerbundsrat ge stimmt. Damit sind zwei slawische Staaten jetzt in den Völkerbundsrat gewählt worden, während nach den früheren Gepflogenheiten stets ein Ver treter der skandinavischen Mächte oder ein Ver treter der kleineren Staaten in den Völkerbunds rat gewählt wurde. Die Ratswahlen bedeuten eine wesentliche Stärkung des französischen Ein flusses im Völkerbundsrat. In Konferenzkreisen wird lebhaft erörtert, wer die vier Mächte find, dis gegen Polen gestimmt haben. Weiter wird in politischen Kreisen erklärt, es sei nicht möglich, die Kontingentsbestimmungen fremden Ländern gegenüber danach zu regeln, ob man mit einem Lande befreundet sei oder nicht. Die Notlage Deutschlands erfordere es, daß allen Ländern gegenüber gleichmäßig vorgegangen fragwürdigen Wert insofern, als sich solche Sperr werde. Die Möglichkeit eines Kompromisses sei Konten, wenn sie einigermaßen erschöpft sind, nur nicht gegeben, weil dieses dann auch für alle sehr schwer neu bilden werden. Unter diesen Um anderen in Frage kommenden Länder in Anspruch ständen geht der italienische Erlaß doch über den genommen werden würde. Zweck der reinen Schutzmaßnahmen beträchtlich Die deutsche Beurteilung der italienischen Devisenregelung Berlin, 3. 10. Zu . der am Sonnabend in Kraft getretenen neuen italienischen Devisenrege lung erklärt man in Berliner politischen Kreisen, sie seien wesentlich schlechter als die deutschen De- »»»«,»«»»»«>«: 1 Millimeter bähe einspaltig (^38 mm breit) 7'/, Mennig, im Redalitonetetl l — 72 mm brech 2Ü Pfennig. meine Anzeigen find bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung All Pfennig Sondergeblthr. — Für schwierige Satzarten, bet Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer «nze ge und bei Platznor. schrillen Ausschlag. Bet grötzeren Aufträgen und im Wi-d-rhalungsab< druck Ermäßigung nach feststehender Staffel. Da« «Ageblatt erschein« an I»e« Werltag! Moaai«-V»zng,pret» : -«»sprech« St. — «elegrnmme: Lageblatt Franlenbergsachsen. Der Beschluß des Ratsausschusses Genf, 3. 10. Der vom Völkerbundsrat ein- tzesetzte Ausschuß zur Beratung über die Ein berufung der Weltwirtschaftskonferenz trat am Montag unter dem Vorsitz des englischen Außen ministers Simon zusammen. Dem Ausschuß gehö ren an die Vertreter von Deutschland, Italien, Belgien, dm Vereinigten Staaten, Norwegen, Japan und Fransteich. Der Ausschuß beschloß nach mehrstündigen Berhanidlungen, di« We'twirtschaftskonferenz Ml einem möglichst frühen Zeitpunkt zu M- fqug des nächsten Jahres nach London ein zu berufen. Es wurde vereinbart, daß während der außer ordentlichen Bölkerbundsversammlung im No vember der Ratsausschuß erneut zusammentreten soll, um dm Zeitpunkt festzusetzen. Ferner hat der engere Ausschuß dm großen beratenden Cachver- ständigenausschuß zum 31. Oktober nach Genf ein- bernfen, der das gesamte Programm der kommen den Weliwirtschaftskonferenz ausarbeiten sowie die gesamten sachlichen Vorbereitungen treffen soll. Die Moskauer Regierung ist vorläufig nicht .zur Teilnahme an den Arbeiten des Sachverständigen- ausschusses eingeladen worden, da di« überwie gende Mehrheit der Mächte die Mitwirkung der Moskauer Negierung an dielem Ausschuß vor läufig nicht für notwendig hält. Sestls« Widerstand Herriots gegen eine FSHrerkonferenz P«rüs, 4. 10. Die Pariser Reise des eng- lischen Außenministers steht am Dienstag im Vordergrund des Interesses. In unterrichteten politischen Kreisen ist man der Auffassung, daß Simon versuchen werde Herriot von der Not wendigkeit einer raschen Lösung der Abrüstungs frage zu überzeugen und insbesondere mit ihm die weMen Möglichkeiten zu besprechen die geeignet feien, die durch die Mitbeteiligung Deutsch lands geschaffene Lage zu klären und die Be ratungen aus der Sackgasse zu befreien. Man glaube nicht, daß Simon versuchen werde, den von Macdonald geäußerten Wunsch einer Lon doner Führerkonferenz wieder aufzurollen, da er selbst davon überzeugt sei, bei Herriot auf hef- tigsten Widerstand zu stoßen. Herriot hatte bereits am Montag abend eine länger« Besprechung mit dem englischen Bot schafter, der ihn auf die bevorstehende Unter redung mit Simon vorbereitete und über die Auffassung seiner Regierung unterrichtete, die gelegentlich des ersten englischen Kabinettsrats deutlich zu tage getreten ist. - 5 neuen Gesichtspunkt Neurath hätten das unvergängliche Verdieigt, nun ^nlcch zu weiteren auch das letzte Land, das uns im Kampfe gegen Presftauslessungen. ° Me vorher Versailles immer zur Seite gestanden habe, vor schon die halbmntlichen römischen B.ätter, so hat den Kopf gestoßen und einen Wirtschaftskrieg im" Stefani heraufbeschworen zu haben, der zu schweren außen- Sera betont, daß der rta- politischen Schädigungen führen könne. Die Re- RepreffM gierung bilde sich anscheinend ein, unbesorgt einen i°Edem nur «me durch das deutsche fröhlichen Wirtschaftskrieg mit einem Staat« m r' , Verhalten erzwungene maßvolle und selbstver- führen zu können von dem sie in Gens Vorgehen als emen schweren Angriff gegen' stündliche Abwehrmaßnahme darstelle, di« nur Unterstützung der deutschen Forderung^ eiwarte. Berlin, 4. 10 Li« ««s j« «in«m Vertreter d«s Auswärtig«» Amtes, d«s Reichs Wirtschafts- Ministeriums «n!d der ReichsbMk besehender Son derausschuß hat sich am Dienstag nach Rom begeb«,, um di« Schwierigkeiten, di« sich aus den italienischen Devisenmaßnahmen für den deutschen Handel mit Am«rika ergeb«, haben, zu beseitigen versuchen. Di« Arbeiten des deutschen Kontin- gemtsausschttsses, der sich ebenfalls nach Rom be gibt, wetden durch diese Verhandlung«!» nicht berührt. Die italienischen „Abwehrmatznahmen" Berlin, 3. 10. Die Ankündigung, daß sich die italienischen Abwehrmaßnahmen gegen die deutsche Kontingentirrnngsxolttik zu emer iEt- kchaftlichen Blockade gegen Deutschland auswirken würden, haben sich nunmehr bestätigt. Dis An weisung an die italienischen Banken, den Impor teuren deutscher Waren die zur Bezahlung nöti- Slotattonsdrutk und »erlag: E.G. Mberg «. «rast «otzberg) in Frankenberg. »eravtworlNch för die Redaktion. 3«- Marlin Krüger, F g—