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mit allen Vorbereitungen für die Aufnahme der Handels vertragsverhandlungen fertig zu werden, auch Italien wird sich zu dieser Vorbereitung demnächst entschließen müssen. In Amsterdam haben die städtischen Arbeiter, nachdem kaum erst der Streik der Arbeiter des Trans- Portgewerbes und der Bahnbedienstelen seine Beilegung erfahren hat, ihrerseits einen großen Streik ins Auge ge. faßt. Derselbe soll schon am Montag ausbrechen, wenn die Stadtverwaltung bis dahin die Forderungen der Ar beiter nicht bewilligt haben sollte. In der Gemeinderaths- sitzung vom Mittwoch erklärte indessen der Bürgermeister, die gestellte Frist wäre zu kurz, als daß der Rath schon Stellung zu den Forderungen der Arbeiter nehmen könne, und bekundete die Hoffnung, daß die letzteren ihr Ulti matum an die Stadtverwaltung wieder zurückziehen würden. Schließlich drückte der Gemeinderath dem Bürgermeister sein Vertrauen in dieser Angelegenheit aus. — Die Nachricht von der Gefangennahme des Thronprätendenten Bn-Hamara durch die marok kanischen Regierungstruppen bestätigt sich. Trotzdem gilt die Lage des Sultans Abdul Asil und seiner Regierung noch immer als eine etwas kritische, da die Niederlage der Rebellen keineswegs eine so vernichtende gewesen sein soll. In Zentralamerika drohen kriegerische Ver wickelungen. In Salvador ist ein Aufstand ausgebrochen, der von Guatemala unterstützt wird. Anderseits rüstet sich Vicaragua gegen Guatemala und Costarica. In Honduras herrschen ebenfalls Wirren. Inzwischen hat jedoch daselbst Präsident Sierra, dessen Amtszeit abge laufen war, nach längeren Sträuben sein Amt niederge legt, worauf sich Dr. Bonilla zum Präsidenten proklamirte. Zur plötzlichen Abreise -er früheren Kronprinzessin von Lachsen. Ueber die letzten Tage von Mentone entwirft ein Berichterstatter folgendes Bild: Die frühere Kronprinzessin hat, soweit sich das aus einer Reihe von scharfen Beobachtungen feststellen läßt, ihr vergnügtes Wesen mit einem scheuen vertauscht. Der Besuch in Monte Carlo, wo viele neugierige Augen nicht sonderlich respektvoll die interessante Flüchtige musterten, ferner das Rencontre Girons mit dem Photographen dürften nicht einen gewissen Eindruck verfehlt haben. In deutschen Kreisen in Mentone regt sich immer ener gischer dieStimme der Empörung und wenn man allent halben die sichere Erwartung ausgedrückt, daß .der Bursche bestimmt in nächster Zeit georfeigt" werden würde. „Er kriegt mörderliche Keile!" rief ein blonder Recke in einem Caf« an der Bahnhofstraße. Dabei werden alle Möglich keiten besprochen, die nahe Grenze, die Wahrscheinlichkeit, daß Giron bewaffnet sei. Giron scheint sich durchaus nicht sicher zu fühlen, denn er pflegt, wenn er allein aus geht, raschen Schrittes und mit ängstlich vorgebeugtem Oberkörper zu laufen, was nicht sonberlich aristokratisch anssieht. Der „zahme Engländer" wird noch durch den pyramidalen Dandy-Strohhut vervollkommnet. Das Paar scheint übrigens polizeilich überwacht zu werden, soweit dies nickt schon durch den ausgezeichneten Wachapparat des Hoteliers geschieht, der selbst einen famosen getreuen Eckart abgiebt. Wiederholt habe ich Nachts vor dem Hotel zwei der knüppelbewehrten Mentoneser Schutzleute patroulliren sehen. Bei Ausfahrten wendet die Prinzessin, entgegen ihrer früheren Gewohnheit, den Blick ab und dem Publikum möglichst den Rücken zu. Gegenüber dem Hotel des Anglais in Mentone befindet sich die in die See eingebaute Meerbäderanstalt mit einer Bar. Wenn es noch eines Beweises bedürfte, daß viele der Briefe und Zusendungen an Giron oder die Prinzessin überhaupt nicht an die Adressaten gelangen, so ist er dadurch gellest, daß ich mit eigenen Augen derartige Briefe mrt Eouver s in den Händen der Kaisirerin der Bar gesehen habe. Ein Zeichen, daß der Wirth des Hotels bez. seine Secretare, den von Giron gegebenen Auftrag, von unerwünschten Zuschriften unbehelligt zu bleiben, befolgen, indem sie einfach Derartiges nicht überbringen. Statt dessen amüsirt sich die kleine Jeanne in der Bar, zu deren Stammgästen obengenannter Wirth gehört, über die abgelehnten Korre spondenzen. Meinen Bemerkungen über die Kronprinzessin, welch letztere ich (nebenbei bemerkt) zuletzt in einem prachtvollen hermelinbesetzten Mantel sah, füge ick auf Grund meiner Beobachtungen an, daß man wohl nichl fehl geht, die Un glückliche in einem Kanipfe zu wissen, in dem die Folgen der demüthigenden Erfahrungen in letzter Zeit mit der Neigung zu dem Verführer stehen. Die Thatsache, alle Brücken hinter sich abgebrochen zu haben, dürfte sie veranlassen, sich in ihrer Verzweiflung auch bei aufsteigender Rene und blutenden Herzens an Giron scheinbar fester «nzuschließen, da sie in ihm immerhin das einzige Herz zu finden glaubt, auf daß sie zur Stunde zählen könnte und ihr trotz wohl selbst empfundener Verblendung keine Wahl zu bleiben scheint. Eine Handlungsweise, die todt- sicher zum seelischen Zusammenbruch führt. Die Beziehungen Girons zur Demimonde in Ostende, von denen in Mentone viel erzählt wird, erfüllen jeden anständig Denkenden mit Abscheu. Gerade die Verbindung mit solch einem Menschen muß jede falsche Sympathie für die Prinzessin ersticken. Nur keine blöde Sentimentalität! Das in letzter Zeit auffällig scheue Wesen der Prinzessin erklärt sich aus der immer prägnanter in Erscheinung tretenden Abneigung der Fremdenwelt in Mentone und der Mentonesen selbst, soweit diese nicht, wie z. B. der Wirth des Hotels re-, direkten materiellen Gewinn von dem Besuch der Prinzessin haben. Gelächter, höhnische oder spöttische Blicke, laute Rufe vor den Hotelfenstern, drücken in energischer und nicht mißzuversteheuder Weise die allgemeinen Ansichten aus. Ebenso schmerzlich dürfte für eine Frau von nur einigermaßen feinem Empfinden und Takt das ostentative Abwenden vieler Fremden auf der Promenade sein. Gerade diese schweigende Verachtung muß doppelt wuchtig aus die Seele der unglücklichen Frau wirken, die nach allgemeiner Ansicht an der Seite des Buben Giron nur immer steigende Bilterniß erleben und ein be- klagenswerthes Schicksal finden wird. Tlurze Lhrsnik Von Windmühlenflügeln erschlagen. In Pollychen bei Landsberg a. d. Warthe wurde der neun Jahre alte Sohn des Besitzers G. Schmerse, der mit einigen Kameraden in der Nähe der Windmühle spielte, von den Flügeln der Windmühle getödtet. Der Knabe versuchte, zwischen den Flügeln durchzulaufen, einmal gelang ihm dies auch, aber beim zweiten Male wurde er von einem Flügel erfaßt und mit solcher Gewalt zu Boden geschleudert, daß er bald darauf verstarb. Mordversuch und Selbstmord. Magdeburg, 4. Febr. Eine entsetzliche Blutszene ereignete sich gestern Abend gegen 11 Uhr in der „Würzburger Bierhalle" am Alten Markt. Zwischen dem schon mehrere Jahre dort angestellten 30jährigen Buffetkellner Emil Kelm und der ebenfalls dort schon lange beschäftigten Casstrerin Hedwig Klaan kam es öfter zu kleinen Zwistigkeiten. Vermuttzlich hat auch gestern Abend eine nicht bemerkte Reiberei statt gefunden, die dahin führte, daß der erstere plötzlich einen Wuthanfall bekam, einen Holzhammer, wie sie in Bier buffets sich befinden, ergriff, aus dem Buffetraum heraus stürzte und der Casstrerin auf den Hinterkopf einen so kräftigen Schlag versetzte, daß sie einen Schädctbruch erlitt und blutüberströmt niederfiel. Das Mädchen, Las im Alter von 24 Jahren steht, liegt hoffnungslos darnieder. Kelm kümmerte sich um die Geschlagene nicht weiter, sondern lief wie ein Rasender durch das Lokal auf den Hausboden und stürzte sich aus dem Dachfenster auf die Straße. Bei diesem Sturz wurden ihm die Glieder so zerschmettert, daß der Tod sofort eintrat. Schiffsunglück. Hamburg, 3. Febr. Der Dampfer „Xenia" ist auf der Fahrt nach Shields-Boston unweit Aberdeen gesunken. Der Capilän und 24 Mann konnten gerettet werden. Ein Heizer und der dritte Maschinist sind ertrunken. Falschmünzer. In Hamborn, im Kreise Ruhrort, ist abermals eine große Falschmünzerwerkstatt entdeckt worden. Die Falschmünzer, ein früherer Bergarbeiter und ein Schlosser, wurden verhaftet. Diebstahl bei derBöhmischenUnionbank-Filiale in Olmütz. Bei der Olmützer Filiale der Böhmischen Unionbank wurden von einem Depot, dessen Werth 106000 Kronen beträgt, 21 Stück Mai - Renten n 1000 fl. entwendet. Der Abgang wurde nach einer jüngst stattgehabten Scon- trirung durch Delegirte der Bank aus Prag entdeckt, und man glaubt, aus diesem Umstande gewisse Schlüsse auf die Thäterschaft ziehen zu können. Der Vesuv stand am Sonntag in voller Eruption. Große Lavamassen ergossen sich in mehreren Strömen die nordwestliche Flanke hinab. Tausende von Touristen waren herbeigeeilt, um den Ausbruch zu sehen, der besonders Nachts ein wunderbares Bild darbietet, da die mächtigen Feuer-Reflexe der langsam steigenden Lavafluth den ganzen Golf von Neapel bis weit hinüber nach Sorrent und Posi- lippo mit rothem Flammenlicht übergießen. Verhaftung eines Mädchenhändlers. Budapest, 5. Febr. Der berüchtigte, russische Mädchenhändler Lutow wurde auf dem Ostbahnhof verhaftet, als er mit 8 Mädchen nach Petersburg abreisen wollte. Tod in den Flammen. Landau am Isar, 5 Febr. Nach einer Meldung des „Landauer Boten" sind in Feholsing bei dem Brande eines Anwesens zwei Kinder im Alter von 15 bezw. 8 Jahren verbrannt. Auch andere Personen erlitten Brandwunden. Brautwagcn auf Gummirädern stellt nach der N. A. Z. ein Waarenhaus im Norden Berlins allem Brautpaaren umsonst, wenn sie für mindestens 150 Mk. bei ihm Einkäufe machen. Die Blüthen, die der Wettbe werb treibt, werden immer schöner! Die Kohlennoth in New-Aork wird noch empfindlicher, als sie es bisher schon war. Die für heute, Freitag, zur Abfahrt fälligen Dampfer „St. Paul", „Tentonic", „Amsterdam" und „Moltke" können nicht auslaufen, da sie in Folge der Kohlennoth nicht die erforderlichen Kohlenvorräthe an Bord bekommen konnten. Vom Furmigaberg bei Deutsch-Matz in Tirol ging ein großer Bergsturz nieder. Mehrere Häuser sind durch weitere drohende Abstürze gefährdet; die Straße ist verlegt. In New-Jork wüthen Schneestürme. Die Ver bindung mit Chicago ist unterbrochen. Arrchennachrichten. Wilsdruff. Septuagesimae. Vorm. ^9 Beichte und heiliges Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdicnst (Text: Matth. 5, 1—12.) Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. 2 Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Septuagesimae. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdicnst. ?reffelsdsrf. Septuagesimae. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst Hilfsgeistl. Handmann. Nackm. 1 Uhr Kindergottesdienst. 2 Uhr Taufgottesdienst Pfarrer Um. m. Leßmüller. Sora. m Septuagesimae. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst (Text: Matth. 17, 1-9.) m Mutter NwE Reinigung. Nachm. */z2 Uhr Missionsstunde mit Sammlung. Vurkhardtswalde. Septuagesimae. Vorm. ^9 UhrPredigtgottesdienst (Text: Matth. 5,1-12.) §ekvarre uuü buule Musick. äutzerst haltbare, bewährte Qualitäten, empfiehlt zu besonders billigen j-reisen kmil Slawe, MräiM. I ^JllsiEUkidender I I probiere die hustenstillenden und wohl- I * schmeckenden * Kaisers ' Lrust-Osi-smollen t^Ä/^not. begl. 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