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Englaad bemüht sich um das Geheimnis des deutschen Geschohersinders Gerlich T«r deutsche Ingenieur H. Gerlich, der vor einem halben Jahre ein Geunchrgesckpß konstruierte, das die dreifache Geschwindigkeit und Entsprechend die dreifache Durchschlagskraft von gewöhnlichen Geschossen besitzt, steht augenblicklich tm Mittelpunkt zahlreicher Erörterungen in eng lischen Zeitungen. Tie Engländer glauben, das; die neue Erfindung die gesamte militärische Tech nik vor neu« Tatsachen stelle, da vor diesen Ge schossen selbst Panzertanks nicht mehr sicher seien. Infolgedessen bemüht man sich eifrigst, aber bis her erfolglos, dem Geheimnis Gerlichs auf die Spur zu kommen. Waren Schröders Schweine etwa unzufrieden? Die Tänzerin beim Tierschutzverein. — Undank bar« Borstentiere. — Tierfreundlichkeit kostet unler Umständen viel Geld. Don Howard F. Gibson, St. Louis. Das war schon immer so: Wenn Frauen nichts zu tun haben, kommen sie auf merkwürdige, nicht immer sehr fruchtbare Gedanken. Der schlanken Irene Castle ging es nicht anders. So lange sie als eine der bekanntesten amerika nischen Tänzerinnen auftrat, war ihr lebhafter Geist mit außerordentlich wichtigen Dingen be schäftigt. Aks da sind: Bewahrung der von ihr selbst M Amerika ekngeführten überschlanken Linie, sonstige Pflege ihres Körpers und ihres Buben kopfes — des ersten, den die Vereinigten Staaten bewunderten —, Gewährung von Unterredungen, freundlich« Unterhaltung mit den Kritikern und Gönnern. Lines schönen Tages aber sah sich Irene Eastle dank ihrer klugen Wahl unter den Millionären Amerikas in die angenehme Lage versetzt auf alle Berufstätigkeit verzichten zu können Damit sing aber auch gleichzeitig das Leiden an: Irene hatte Zeit, soviel Zeit, daß sie nicht wußte, was sie damit anfangen sollte Schließlich geriet sie doch auf einen Ausweg Ihr Mann besaß draußen auf dem Lande in Illinois ein Gut. Für Irene ein wundervoller Anlaß, um sich ein Dutzend Ueberhosen an- iertigen zu lassen, wie sie in den Vereinigten Staaten von allen dem Auge wohlgefälligen Farmerinnen getragen werden Nur mit dem Unterschied, daß die der einstigen Tänzerin ge schmackvoll bestickt waren. ' Nun konnte man aber unmöglich von Irene verlangen, daß sie mit solchen hübschen Hosen gewöhnliche Farmarbeit verrichtete. Doch auch hier fand die Tänzerin einen Ausweg: Sie ver schrieb sich dem Tierschutzoerein, sammelte — angetan mit ihren Ueberhosen — sämtliche herren lose Hunde aus zwei Grafschaften und eröffnete in ihrem Besitz ein Dierbeinerasyl. Als auch diese Aufgabe erledigt war, lenkte sie ihre Auf merksamkeit auf alle Hunde mit Heimat, sorgte dafür, daß Machköter nachts in die Häuser kamen, wo sie nichts mehr nützte», und entwickelte sich Drasch zum Schreckgespenst aller Tierbesitzer. Ms auch das Gebiet der Hundefürsorge er schöpft war, wandte sich Irene der Schweinezucht zu. Sie besuchte die Musterställe eines Bekann ten, wo die Schweinchen jeden Tag gewaschen und geschrubbt wurden, Patentfutter, frisches Fleisch und Vollmilch vorgesetzt erhielten und sicher «ine bessere Behandlung genossen als manches amerikanische Kind. Hier bildete sich Irene Eastle ihre Anschauung von richtiger Schweinezucht. So gut sollten es mit der Zeit die lieben Borstentierchen in der ganzen Gegend haben. Die Folge davon war, daß der Züchter William Schröder, ein gutmütiger Riese im Gewicht von rund 300 englischen Pfunden, eines Tages den Besuch eines unwahrscheinlich schlan ken weiblichen Wesens in gestickten Ueberhosen erhielt. Diese Erscheinung kümmerte sich nicht weiter um den erstaunten Besitzer und dessen bessere Hälfte, sondern strebte auf das Schweine gehege zu, glitt aus und landete prompt mit einem Bein in einer knietiefen Pfütze. Die Wirkung auf dem gestickten Hosenbein war eigen artig aber nicht erfreulich. Dieser Zwischenfall weckte natürlich die Em pörung der schlanken Schweinezuchtsachverständi gen: „Unerhört, solche Zustände! Unmenschlich, die armen Tiere in solchem Schmutz zu lassen! Wenn ich wiederkomme, ist hier Wandel geschaffen worden." Dann folgte Irene Castle noch wie ein Wirbelwind durch das Wohnhaus, hatte hier und dort etwas anszusehen und verschwand so rasch und ungestüm, wie sie gekommen. Schröder fand keine Zeit, seiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen. AI» die Tierfreundin entschwebt war, ärgerte er sich freilich maßlos. Dreißig Jahre lang trieb er nun schon die Schweinezucht, und seine Tiere waren stets die besten gewesen. Er dachte also nicht daran, dem Tierschutzverein zuliebe eineAen- derung eintreten zu lassen. So sand Irene Castle bei ihrem zweiten Besuch das Schweinegehege im gleichen natürlichen Zustand vor. Sie war empört. „Jeden Tag müssen Sie die Tier« waschen!" — „Hoho," verwahrte sich Schröder, „meine Kinder werden ja mir alle acht Tag« gebadet." Die Tierfreundin hörte den Einwurf schon gar nicht mehr. Denn sie sah etwas zu Entsetzliches: Die armen Schweine fraßen Abfall, ganz ge wöhnlichen Küchenabfall, an Stelle des schönen gekochten Essens, das ihnen doch zustand. Irene schäumte vor Entrüstung: „Wenn ich wicderkomme, haben die Schweine ihr anständiges Futter. Ver standen?" — „Raus!" war das einzige, was der unhöfliche Schröder erwiderte. ' Die Vertreterin des Tierschutzvereins kam trotz dem wieder. Aber aus der neuerlichen Besichti gung des Schweinegeheges wurde nichts. Denn aus irgendeine Weise trat Schröder der schlanken Tänzerin aus einen Fuß, und Irene mußte flüchten. Natürlich ließ sie sich das nicht gefallen. Sie zeigte Schröder wegen KörperverletzurErregung öffentlichen Aergernisses und Tierquälerei an. Sie trat dabei so energisch aus, daß Schröder verhaftet wurde. Freilich sprach ihn das Gericht, soweit die beiden ersten Anschuldigungen in Frage kamen, frei, doch wegen Tierquälerei wurde er zu zehn Dollar Geldstrafe und zur Tragung der Kosten verurteilt. Nur weil die Schweine nicht täglich gewaschen worden waren und Küchenabfälle fressen mußten. Tas Urteil ging sämtlichen Schweinezüchtern der Umgebung über die Hutschnur. Wenn Irene, durch den Spruch ermutigt, ihre Jnspektionsfahr- ten fort setzte, konnten die Leute sämtlich den Kon kurs anmelden. Deshalb stachelten sie Schröder an, Berufung einzulegen. Nun wurden alle möglichen Sachverständigen gehört, ein Lokaltermin fand am Schweinegehege selbst statt, und es fehlte nur, daß die Tierchen offiziell vom Gericht gefragt wurden: „Seid ihr zufrieden oder nicht?" Aber auch ohne diesen Beweis antreten zu lassen, kam der Richter zur Ueberzeugung, daß die Schweine sich der Schrö der ganz wohl fühlten und weder Wert aus das tägliche Bad noch auf Musterfutter, gekochtes Essen oder Vollmilch legten. Sie brachten auch nicht das geringste Verständnis für Irenes tier freundliche Haltung auf. So gewann der Züchter den Prozeß. Tamil ist dis Geschichte von der edelmütigen „Der waüere Schwabe forscht sich nit" Das unbeschädigte Standbild des schwäbischen Ritters in den Trümmern des niedergebrannten Stuttgarter Schlosses. Bei den Mufräumungsarbekten in der Ruine des niedergebrannten alten Schlosses von Stuttgart fand man zwischen verkohlten Trümmern einge klemmt aber unbeschädigt das berühmte hölzern« Ritterstandbild, das im Volksmund der „wacker« Schwabe" genannt wird. Wieder einmal hatte sich also der Vers des Uhlandschen Gedichtes bewahrheitet: „Ter wackere Schwabe forscht sich nit..." Tierfreundin und den undankbaren Schweine» aber noch nicht zu Ende. Denn Schröder hat die allzu eifrige Vertreterin des Tierschutzvereins auf Zahlung einer Entschädigung von hunderttausend Mark verklagt, und die Anzeichen deuten darauf hin, daß er nicht gmrz Unrecht bekommen wird. Die Fftin-saininlung ksmmt verschämten Armen zugute! Annahmestellen für freundliche Spenden: Tageblatt-Srpedition, Markt — BoNsküchenraum, Schloßstraße 10 (nur Montag, Mittwoch, Freitag vormittags) — Kaufmann Fricke, Chemnitzer Straße — Musderkauf vom bis 31. Ja». Ein Posten und AsaMn vorjährige Muster, bis zu 50 °/» billiger. Wir suchen für den Bezirk Frankenberg ensrglsekma Aierrn als VeilsM für den Berkaus unserer weltbekannten KittunsxkiMe». Dieselben werden auch zu sehr erleichterten Zahlungsbedingungen abgegeben. Es wollen sich nur Herren melden, die es an Fleiß und Ausdauer nicht fehlen lassen. DI« Stellung bietet arbcitssreudigem Herrn Dauer-Eristenz und guten Verdienst. Angebote an Uuevr- MdmssvdillviL - LL1ioa-vv8. 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