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Frankenberger Tageblatt Sl. Zahrgang zreftag den l». Februar lM nachmittags A. ir Das Echo des deutschen schen den deutschen Vorschlägen in Genf und Abrüstunosvorschlages wisse AehnAchkeit fest. Ebenso, wie die deutsche Franlreich gegen die deutsche These. lte gemacht worden. Offen- Lettland will die deutsche Sprache durch Notverordnung ausrottea Riga, 19. 2. (Fimlspr.) Tas lettländische Ministerkabtnctt Skujeneek beschlaft, aus dem Wege der Notverordnung ein Sprachengeseft sttr Lettland zu erlassen, das u. a. eine einschneidend« Beschränkung der Benutzung der deutschen Sprach« in Lettland bezweckt und bereits am 4. Mär; in Kraft treten dürfte. . samen Antrag einzubringen, der im schroffen Gegensatz zu deutschen Vorschlägen als Haupt- punkt der allgemeinen Abrüstung Ueberwachung der Herabsetzung der Heeresausgaben aller «taa« ten fordert. Vir englische Presse z» den deutschen AbrSstungsoorschlSgen Division und 1902 zum Kommandierenden Ge neral des 12. Armee-Korps ernannt. Am 21. November 1891 vermählte er sich in Wien mit der Erzherzogin Luise Antoinette Maria von Oesterreich-Toskana. Nach anfänglich glücklicher Ehe, der drei Söhne und drei Töch ter entsprossen, trennte sich die Kronprinzessin 1902 von ihm. Die Ehe wurde am 13. Juli 1903 gerichtlich geschieden. Als König Georg anr 15. Oktober 1904 starb, übernahm Fried rich August lll. die Regierung. Die ersten Jahre seiner Regierungszeit bezeichneten eine Neugestaltung des Wahlrechts, das nach mehr maligem Kabinettswechsel 1908 zustande kam. Durch seine Herzlichkeit und durch die Unge- I zwungenhelt, mit der er sich unter der säch- s fischen Bevölkerung bewegte, erlangte der Kö- I nig während seiner Regierungszeit große Be- I liebtheit. Zahllos sind die urwüchsigen Aus- Z spräche, die von ihm erzählt werden. Sein I Los war es, verkannt zu werden, und nur I wenige wissen, wie tief ihn der Schmerz traf, D von der militärischen Führung seines Volkes I im letzten Kriege ausgeschlossen zu sein. Prinz I Heinrich von Schönburg-Waldenburg, in der ersten Zeit des Krieges Flügeladfutant Kaiser I Wilhelms II., spricht in seinen Erinnerungen I hiervon. Er nennt es einen Verlust, dah die I militärische Passion des Königs, sein hervor- I ragendes Können und seine Kunst der Men- I schenbehandlung in jener schicksalhaften Zeit k unbenutzt blieben. ... Im November 1918 sprach er den Thron- verzichr ans und lebte seitdem auf seiner schle sischen Besitzung Schlaft Sibyllenort. Dort hin werden sich in diesen Tagen trauervoll die Gedanken seines Volkes wenden, und an seiner Bahre werden sich häufen die Zeichen der Verehrung, der Liebe und des Dankes. unv Gemayttn. Große Teilnahme der Bevölkerung Sibyllenort, 18. 2. Wie schon berichtet, hatte König Friedrich August von Sachsen in der Nacht zum Donnerstag einen schweren Schlaganftttl erlitten. Nachdem er sich um 3 Uhr nachts mit seinem Diener unterhalten hatte, fand man ihn nm 7 Uhr morgens bewußtlos in seinem Bett« auf. Am Don nerstag abend wurde dam« im Anschluß an die Beratung der Aerzte folgende Brkaimt- machnng über das Befinde«« des Königs ver öffentlicht. „Der Kenig ist weiter bewnßttos und völlig ge'ähmt. Sein Zustand ist sehr ernst. Es besteht wenig Hoffnung auf Besse rung. Nähere Voraussagen lassen sich nicht machen." Der König, der in völliger Zurückgezogen heit lebte, spürt« noch bis zum Mittwoch keinerlei Anzeichen einer Erkrankung, denn er hatte noch am Tage vor der Erkrankung den üblichen Morgenritt unternommen und sich ge rade bis zum Abend besonders wohl befun den. Am Nachmittag hat er noch einen Spa ziergang durch das Revier unternommen und sich anschließend mit Weidgenossen über jagd liche Fragen unterhalten. Für den nächsten Tag war schon der Morgenritt angesetzt. Die Bevölkerung in Sibyllenort verfolgte mit großer Anteilnahme den Verlauf der schwe ren Erkrankung des Königs. Ter verstorbene König Friedrich August lll. von Sachsen wurde am 25. Mai 1865 als Sohn König Georgs zu Dresden geboren. 1877 trat er als Leutnant in das sächsische Heer ein, studierte dann in Straßburg und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften und kehrte nach beendigtem Studium wieder ins Heer zurück. 1898 wurde er zum General leutnant und Kommandeur der I. sächsischen Nie Harzburgit UM verhandelt weiter Töricht« Kombinationen um Prinz Oskar Berlin, 18. 2. Nach Abschluß der Berw tungen des deutschnationalen Parteioorstandes sind heute die Verhandlungen innerhalb der Harzbur- ger Front neu ausgenommen worden. Die Ber liner Presse will Anzeichen dafür haben, datz di« Nationalsozialisten von der Absicht einer Som der- und Parteikandidatur abgekommen sind, ei« Absicht, die bisher mich in Nationalsozialist,schm Kreisen noch nicht mit unbedingter Deutlichkeit zutage getreten ist, und datz sie nunmehr stärker für den' Gedanken einer Gemeinschaftskandrdatur eintreten. i Wenn in diesem Zusammenhänge davon ge sprochen wird, daß Prinz Oskar von Preus-M als nationaler Sammelkandidat aufgestellt werden soll, so sind das törichte Kombinationen der Linkspresse. Eine Auslassung der Deutschnatio nalen Pressestelle stellt fest, daß weder von einem Angebot, noch von einer Annahine einer Kandi datur durch den Prinzen Oskar von Preußen s bisher die Rede gewesen sei. Von allen Teilen l der nationalen Opposition wird im übrigen mit I besonderem Nachdruck betont, daß die Berhand- I kungen der Hamburger Front einen günstigen ' Fortgang nehmen. Der König von Sachsen -j- GLvyttenort, i». 2. »er eyem. KSnts von GaMfe« Srtevrtav ist an» Donnerstag avenv gegen 22 Liste is SMnuten, ostne Vie »estnnung wßedeeeeiangi zu staven, sanft enisastlafen. cum Latenvett weilte« Vie HSrinzesstn SNatstiive, «trinA Genst VetnriM, Vrtnz AetevriM Christian Slotatiousdruü u. Verlag: L. G. Robberg lsnh. Craft Robberg) la Frankenberg. Verantwortlich für die Redaktion. Karl Liegert, Frankenberg gefährlich. Der „Petit Parisien" behauptet, es land so heißt es sei ein« Frechheit (!), wenn der deutsche Vertreter besonders betroffen von dem deutschen Vorschlag, Nr klär«, daß es ganz natürlich gewesen wäre, alle Befestigungen abzuschaffen, die die internatto- tvenn das Reich in seinem Plan alle Artikel s nalen Wasserwege beherrschen. Dies würde z. B. pufgenommen hätte, die sich im Versailler Ver« i bedeuten, daß Gibraltar entfestigt werden solle, trag Im Zusammenhang mit der Abrüstung be-! Der deutsch« Vorschlag sei wohl in erster Linie fänden. Das linksgerichtete „Oeuvre" stellt zwi- im Hinblick auf die Belte gemacht worden. Off . 1 Millimeter Höffe eUgpaUig nm, brely 7'/- «MM,» 'm «edattion.letl 7- um, vrew r« Psem"». Anzeigen MS bei Nusgade zu bezahlen, yur Rachwels uud LS Pjenntg Londergebühr. — Zür schaner>ge La>«aiIen. bet n>» n diaumien mehrerer Auftruageber In einer Än,Helge und bei Plahvor- schvpen «usschlaa. ttiei u-ah-r-n «upriiaen uns im M-serhalunftsab- vruck Ermätzigung nach feststehender Staffel. vehörigkeit begründen. Während die Rechtspresst In den deutschen Vorschlägen lediglich den Versuch sieht, auf bequemste Art alle anderen Staaten vuf den gleichen Rüstungsstand zu bringen, wie das Reich selbst, wenden sich die Linksblatter vor Mem gegen die Andeutungen des deutschen Ver- Äeters, daß das Reich das Recht zur Wieder aufrüstung habe, falls die Siegerstaaten sich nicht gur Abrüstung entschließen. Perttnar schreibt iin „Echo de Paris", daß die im Weltkrieg unter legenen Staaten sich bisher noch auf Einzel- vorstelkungen beschränkt hätten. Jetzt seien sie Vber dazu übergegangen, das Recht für sich in Anspruch zu nehmen, ebenso stark zu sein, wie di« anderen. Der außerpokitische Berichterstatter des „Journal" erklärt, daß der deutsche Vor schlag darauf hinausgehe, alle Vorsichtsmaßnah men zu zerstören, die getroffen worden seien, um keden Revancheversuch zu verhindern. Der deutsche Wan sei in seinen Einzelheiten außergewöhnlich wenn es sich tatsächlich um eine solche handele — auch ihr Ziel verfehlen. Das „Petit Journal" stellt fest, daß man einem plumpen deutschen Manöver gegenüberstehe. Man denke durch das Kriegs-Potential eine bevorzugte Stellung in der Welt einzunehmen. Die „Republique" erklärt sich mit der deutschen Abrüstungsthese einverstanden, wenn das Reich nicht von vornherein mit einer Ablehnung seines Planes rechne und heimlich auf die Aufrüstung spekuliere. Auch der sozia listische „PopulairF' ist mit der deutschen Ab- rüstungSthese einverstanden, die in den Rahmen der 2. Internationale falle. Man könne sich jedoch niemals auf den Standpunkt stellen, daß das Reich das Recht aus Wiederaufrüstung habe, falls di« Konferenz in der Abrüstungssrage nicht den deutschen Wünschen entspreche. Da» raarblatl erfch-tot an jedem »SerUag: Moaal«-U»»»g»pr«t»: I vo Wit vet Nbyotun« Ul den Audaabestellen de» ranbgedirte« lü Ma mehr, del .zmragwza Im Tladtgedlet I» Psg . Im Landgedlet 20 Kg. Botenlohn. «mhentarlen so Psg., lklnzclnummer 1« Psg., Sonnabendnummei so Psg Leipzig s^roi. Gemrtndegirotonw: Frank nberg. Kernsprecher SI. - Telegrammei Tagetnau zrankenbergsachsen. kürzer Tagesspiegel Der «hemalig« König von Sachsen, Friedrich August, ist am Donnerstag abend g«gen 22,15 Uhr, ohne die Besinnung Vieder- «rlangt zu haben, sanft entschlafen. Am Totenbett V«ilt«n di« Prinzessin Mathilde, Prinz Ernst Hein rich, Prinz Friedrich Christian und Gemahln. D«r Reichsrat nahm eine Erklärung des Vertreters Ostpreußens an, in der der energische Einsatz wirtschaftlicher Mittel gefordert wird, um Litauen zur Achtung des Rechtes zu zwingen. Der Reichs rat stimmte am Donnerstag einem Abkommen mit Polen über Erleichterungen «m kleinen Grenzverkehr sowie einer Vorlage über das Zugabeoerbot zu. Am Donnerstag abend ist der Aufstand In Eostarica endgültig zusammengebrochen, nachdem es zu blutigen Kämpfen in der Haupt stadt gekommen war, in deren Verlmif mehrere Kundert Personen getötet wurden, Nach Abschluß der Beratungen des deutschnationalen Parteivorstande s find die Verhandlungen innerhalb der Harzburger Front neu aufgenommen worden. Bon allen Tellen der nationalen Opposition wird mit be sonderem Nachdruck betont, daß die Verhandlun gen einen günstigen Fortgang nehmen. Der Führer der französischen Nb- vrdnung Paul-Boncour, erklärte der Presse, daß dir deutschen Abrüstungsvorschläge für Frankreich völlig unannehmbar seien. In der französischen Rechtspresse werden die deutschen Vorschläge als Beweis der deutschen Forderung auf Rüstungsgleichheit angesehen, während die Linksblätter „den goldenen Mittelweg" zwi schen der deutschen und französischen These für Möglich halten. Der japanische Ober kommandie rende bei Schanghai hat den Chinesen ein neues befristetes Räumungsultimatum übersandt, das von chinesischer Seite wiederum abgelehni worden ist. Angesichts des Ernstes der Lage in O stafi en hat der englische Außenminister Simon sein« Abreise nach Genf verschoben. Nach Mel dungen aus Washington wird Amerika die unab hängig« mandschurische Regierung nicht anerkennen. Painleve hat nach einer neuerlichen Aus- fprache mit dem Staatspräsidenten den Auftrag zur Regierungsbildung endgültig angenommen. Ter weitere Verlauf seiirer Bemühungen wird fetzt von der Stellungnahme Tardieus abhängen. In der Ortschaft Kaminietz im Landkreis Gleiwitz ist eine ganze aus fünf Personen bestehende Familie einer Vergiftung durch Kohlenorydgas zum Opfer gefallen. j London, 19. 2. (Funkspruch.) Der deutsche Abrastungsvorschlag wird in der Londoner Presse größtenteils in Schmorten wlrdergegeben. Eng land so heißt es rm „Dail«) Telegraph'', werde besonders betroffen von dem deutschen Vorschlag, bar hätte di« deutsche Abordnung an dis Rück wirkung aus Gibraltar garnicht gedacht. „Times" sagt, daß die Vorschläge eigentlich nur eine Wiederholung der von Graf Bernstorff auf der vorbereitenden Abrüstungskonferenz ver tretenen seien mit einigen Zusätzen, wie z. B. den über die Abschaffungen von Befestigungen an Meerengen. In den Kreisen der englischen Di plomatie ist man darüber erstaunt, daß dis deut schen Vorschläge, soweit sie hier vorliegen, keine Forderung nach entmilitarisierten Grenzzonen auch in anderen Ländern als Deutschland ent halten, obwohl mehrfach durch führende Blätter, 3- B. die „Times", die Berechtigung und die Möglichkeit eines derartigen Plaues in nicht miß- zuverstehender Meise zum Ausdruck gebracht wor den waren. Die Ehrenlegion für Setze gegen Deutschland B erlin, 18. 2. Der französische Botschafter in Washington hat, wie die „Vossische Zeitung" meldet, an« Donnerstag dem Präsidenten des amerikanischen Chemietrusts Francis P. Garvom seine Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion persönlich übergeben. Garvan hat die von dem Journalisten Garett verfaßte Hetz schrift über angeblich deutsche Verschwendungs sucht mit dem aufreizenden Titel: „Für anderer Leute Geld" herausgegeben und finanziert. Ein Gegenstoss Nach dieser Notverordnung darf in der lett- ländischen Wehrmacht und in allen staatlichen und kommunalen Behörden nur die lettische Sprache benutzt werden, ebenso im Verkehr privater und juristischer Personen mit staatlichen und komm«- nalen Stellen. Während die Regelung der Spra- chensrage im Parlament dem Landtag selbst Vor behalten bleibt — bekanntlich sind bisher deutsche und russische Reden gestattet —, müssen jetzt in den Kommunalverwaltungen deutsche und rus sische Redner auf Verlangen nur eines Parla mentsmitgliedes ihre Reden in die lettische Sprache übersetzen. Alle Firmenausschriften, Plakate, Stempel usw. müssen in lettischer Sprache ausge- sührt sein. Tas gilt auch für Vereine und sonstig« Organisationen. Nur an zweiter Stelle ist neben bei die Sprache der Minderheit gestattet. Im amtlichen Verkehr dürfen nur lettische geographi sche Bezeichnungen verwandt werden. Damit soll Genf, 16. 2. Wie von unterrichteter Seite sche Bezeichnungen verwandt werden. Damit soll verlautet, beabsichtigen die 'Abordnungen von , die Verwendung alter geschichtlicher deutscher und Frankreich, Belgien, Polen, Finnland und der russischer Ortsbezeichnungen aurgerottet werden. Keinen Entente als Gegenvorstoß gegen die deut So soll es z. B jetzt statt Milan nur mch schen AbrüstungsoorsckMge einen neuen gemein Jelgava heißen usw. ver haushalt der Arbeitswseu- «ersicheron Präsident Syrup über die kommende Entwicklung des Arbeitsmarktes ! Berkin, 18. 2. Der Verwaltungsrat der Reichsanstaft für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung hat am Mittwoch den Haus haltsvoranschlag für das Rechenjahr 1932/33 ver abschiedet. Ueber die bereits gemeldeten Haus haftszahlen hinaus ist aus den einleitenden Aus führungen des Präsidenten Dr. Syrup über die weitere Entwickelung des Arbeitsmarktes noch zu entnehmen: Die im Sommer 1931 vorgenommene Schätzung über die Gestaltung des Arbeitsmarktes im Winter hat sich im wesentlichen als richtig erwiesen. Vermutlich wird die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen ihren winterlichen Höhepunkt etwa bei 6,25 Millionen finden. Damit wird eine Jahresdurchschnittszahl von rund 4,8 Millionen erreicht. Für das neu« Aaushaltjahr ist ein Jahresdurchschnitt von 5,6 Millionen Arbeitslosen zugrundegelegt. Friedensmaschine von 1917 ihr Ziel verfehlt habe, Paris, 19. 2. (Funkspruch.) Der deutsche, werde die deutsche Kriegsmaschine von heute — Abrüstungsoorschlag in Genf findet in den Pariser " "" - Blättern weitgehendste Beachtung. Ganz allge- fnein sind sämtliche Blätter ohne Unterschied der Parteien gegen dre deutsche These eingestellt, wo bei sie ihre Haltung je nach ihrer Partekan-