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^ Erschein ^ Börsentlatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnihum Ä:S BörsenbrreinS der Deuischc» Buchhändler. 198. —Leipzig, Montag den 26. August. --— 1872. Amtlicher Theil- Protokoll der Generalversammlung des Schweizerischen Buchhändlcr- vcreins in Zürich am 8. Zuli 1872. Anwesend und vertreten waren folgende Firmen: Amberger in Basel, Appenzeller in Zürich, Attenhofer «LCo. in Zürich, Bahnmaier's Verlag in Basel, Gebr. Benziger in Einsiedcln, Blaser'sche Buchh. in Aofingen, Bürkli in Zürich, Christen in Aarau, Christen in Thun, Dalp'sche Buchh. in Bern, Det lefs in Basel, Doleschal's Buchh. in Luzern, Cbcll in Zürich, Fiala in Bern, Fries in Zürich, H. G eor g in Basel. Gsell in Chur, Haller'sche Verlagsh. in Bern, Heuberger in Bern, Höhr in Zürich (vertreten durch Hrn. Fäsi), Holzmann in Zürich, Huber L Co. in Bern, Huber L Co. in St. Gallen, Huber in Frauenfeld (vertreten durch Hrn. Bächinger), Hur- ter'sche Buchh. in Schaffhauscn (vertreten durch Hru. Baader), Jent's Sortimentsh. in Solothurn (vertreten durch Hrn. Nich), Jent L Neinert in Bern (vertreten durch Hrn. Jent, Sohn), Keller in Zürich, Koppel in St. Gallen, Kraut-Boßhart in Zürich, Krüsi in Basel, Locher in Zürich, Mann L Bäschliu in Bern, Meisel's Buchh. in Herisau, Meyer & Zeller in Zürich, Mcyri in Basel, Orell, Füßli L Co in Zürich (vertreten durch Hrn. H. Wild), Prell in Luzern, Sandoz in Neuchütcl, Sauer länder in Aarau, Schabelitz'sche Buchh. in Zürich, Schneider in Basel, Schoch in Schafshauscn, Schultheß inZürich, Schweig- hauscr'sche Verlagsh. in Basel, Steinegger'sche Buchh. in Zo- fingen (vertreten durch Hrn. W. Albrecht), Stein er'sche Buchh. in Winterthur, Steinheil in Biel, Stu der in Winterthur, Verlags-Magazin in Zürich, Wurster LCo. in Winterthur. Der Präsident des Vereins, Herr Fr. Fchr, begrüßt die an wesenden Collegen und verliest den folgenden Bericht über das Ver einsjahr 1871/72: Die Statuten setzen zwar für unsere Zusammenkunft den 3. Montag des Juli fest, da indessen am 15. Juli dieses Jahres das eidgenössische Freischützen in Zürich beginnt, so erhob sich die Frage, ob unsere Ver sammlung dennoch an diesem letzlern Tage abgehaltcn oder auf einen an dern Montag verlegt werden wolle? Nach Erwägung der Gründe, welche Zweck, der unS jährlich zusammenführt, voranstellen und demgemäß für den beringen Tag entscheiden zu sollen. Möge seine Anordnung Ihre Billigung finden! Seit unserer letzten Hauptversammlung wurden in den Verein aus genommen die Herren M. Kieschke, Firma Bleuler-Hausheer L Co., Sortiment, in Winterthur. I. Meier, Firma Wurster L Co. in Winterthur. W. Senn, Firma Senn L Stricker in Glarus. Dagegen traten aus die Collegen: R. Berts ching er in Lenzburg.t Beide wegen Aufgabe des I. Wurster in Winterthur, j Geschäfts. Neununddreißigster Jahrgang. Durch den Tod verloren wir Herrn C. H. Ludwig in Zürich. Die Zahl der Mitglieder blieb also unverändert. Christian Heinrich Ludwig wurde 1811 in Eisfeld (Sachsen- Meiningen) geboren. Im 15. Altersjahre trat er in der Kesselring'schen Hofbuchhandlung in Hildburghausen seine Lehrzeit an, nach deren Voll endung er als Gehilfe bei Buchdrucker (resp. Nachdrucker) Egli (Literatur- Comptoir) in Herisau und St. Gallen, Scheitlin's Buchhandlung in St. Gallen und Christian Beyel in Zürich diente. In letzterem Geschäft, daö fast ganz seiner selbständigen Führung überlassen blieb, lernte er seine Gattin kennen, welche im gleichen Local die Leihbibliothek besorgte. 1844 wegen des Druckes eines freisinnigen Blattes sammt seiner Familie schon 1846 aus dem Lande gewiesen. Als ihm auch seine Heimath die Conces- sion für Betreibung einer Buchdruckerei verweigerte, kehrte Ludwig mit den Seinigen wieder nach Zürich zurück, wo er erst bei S. Höhr, dann im Verlag von Meyer L Zeller eine Anstellung fand. 1861 trat Ludwig in den Dienst der Nordostbahn und blieb seither mit dem Buchhandel nur noch durch den Verlag seines Haushaltungsbuches und einiger Artikel, Allmählich traten geistige Ermüdung und physische Abspannung ein, welche ihn schließlich nöthigten, auf jede Arbeit zu verzichten. Ludwig erkrankte und am 13. August 1871 befreite ihn der Tod von den sich stets steigernden Leiden. Ludwig war in seinem bewegten Leben vom äußern anlage. Heiterkeit und Genügsamkeit begleiteten ihn auf seinen Wegen: jeder Sonnenstrahl, der ihm zu Theil wurde, stimmte ihn fröhlich; drückende Lagen ertrng er mit Gelassenheit und ohne laute Klage. Gewissenhaft als Arbeiter, zeigte er sich gegen Jedermann aufopfernd und gefällig. Der inncre^rang nach geistiger ^Ausbildung ihn mit Vorl^eb^ den Um- ren wir ihm ein freundliches Andenken! Die Hauptversammlung vom 17. Juli 1871 beauftragte den Vorstand, sich bei der eidgenössischen Postadministration für eine authentische Aus legung von Artikel 6. Lemma li. des Posttaren-GcsetzeS und für eine daherige Instruction an die Postdirectionen zu verwenden. Verschiedene Umstände verzögerten die Ausführung dieses Auftrages; nachdem aber unser College Sandoz in Neuenburg sich deshalb nach Bern gewandt und abschlägig beschieden worden war, glaubte der Vorstand nicht länger warten zu sollen und fand gerade in den» Wortlaute des Abschlags die willkom mene Grundlage für sein Vorgehen. In Erweiterung Ihres Wunsches richtete er unterm 30. November 1871 eine motivirte Eingabe an das eid genössische Postdepartement, dahin gehend: 1) Möchte fraglicher Artikel des Postgesetzes dahin erläutert werden. tet sei. 2) Auf dem Wege einer Revision des Postvertrages mit dem Deut schen Reich möchte für den internationalen Verkehr angestrebc werden: u. eine Erhöhung des GewichtSmaximums für Kreuzbandsendun gen von ^Pfd. auf 1 Pfd.; . ^ ^ >', m-guckn .rE°u,E„ ,ur