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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192008136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-13
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.08.1920
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iohabrrgewerb«» beleuchtet Ler > der Saalinhaber in Sachsen, 68509 78254 85195 71556 78634 85285 94786 Dadurch , „ stehen jetzt in einer furchtbaren Krist». Vielleicht gehen erst noch Tausende von Geschäften zugrunde, aber damit würde eine neue 72229 73401 73509 75450 77260 77828 78252 79255 MOI 81237 81833 82051 84226 84739 72142 78723 85792 95625 Sehr bedauerlich ist es, daß das Genoffenschaftswesen in der Landwirtschaft noch nicht genügend Fortschritte gemacht hat, wie etwa in Dänemark, wo nicht nur wie bei uns Genoffenschaften für den Einkauf, sondern vor allem auch für de» Verkauf vorhanden sind. Gerade da» fehlt uns fast noch vollständig. Aufgabe üer Ge nossenschaften müßte es sein, einen Mittelpreis für landwirtschaft liche Erzeugnisse zu bilden, damit auch die ungünstiger produzie renden Landwirte auf ihr« Rechnung kommen. Ich glaube, daß diese Bestrebungen unter Führung der großen Landwirte Erfolg haben werden, denn sie liegen im Interesse Ler Landwirtschaft selbst, kann auch gewissen Gefahren vorgebeugt werden. Mr Krist». Vielleicht gehen erst noch Scheidemann über Gens. Berll», 11. August. Dem „Vorwärts" wird aus Kassel be richtet, daß Scheidemann in einer Mtgliederversammlung der So zialdemokratie über den Kongreß der zweiten Internationale in Genf gesprochen habe. Er hob dabei hervor, daß in der Resolution über die polnisch-russische Frage strikte Neutralität gefordert wird und daß die Bergarbeiterkonferenz für den Fall eines neuen Krieges den Streik der Kohlenbergarbeitcr angesagt habe. Das seien eherne Tat sachen, die von der gewaltigen Macht der zweiten Internationale zeugen. Möglich seien sie nur auf dem Boden des demokratischen Sozialismus. Die zweite Internationale habe dem Bolschewismus «ine präzise Absage erteilt und werd« unnachgiebig die Demokratie verfechten. Eine Revision des Erfurter Programm«. Der Vorstand der deutschen Sozialdemokratie hat, wie der „Vorwärts" mitteilt, eine Reihe von bekannten Parteigenosßrn äufgefordert, ihm Gutachten über eine Neugestaltung des Partei programms «inzureichen, die möglicherweise vom Parteitag in Kassel beschlossen werden könnte. In dem Gutachten Bernsteins heißt es: „Das neue Programm muß in stärkerer Weise als im Erfurter Pro gramm geschehen, konkreten Charakter erhalten. Was 1891 für die Sozialdemokratie noch in gewisser Fern« lag, politisch betrachtet, noch einen jenseitigen Charakter hatte — jenseits vom Kaisertum mit allem, was dran hing — ist nun für sie diesseitig geworden, in unmittelbare Nähe gerückt und will daher entsprechend berücksichtigt sein. Das Programm kann Fragen nicht unberücksichtigt lassen, deren Erörterung 1891 spekulativer Natur war, nun aber ins Ge- biet der Gegenwartsfragen gehört, von den Fragen des Aufbaues der Republik angefangen bis zu den Fragen Ler Sozialisierung von Wirtschaft und-Recht. Ebenso müssen die Spezialgebiete der Be tätigung der Arbeiterklassen berücksichtigt werden, denen die Sozial demokratie zu den wirtschaftlichen Organisationen der Arbeiter klaffen — Gewerkschaften und Genoffenschaften — auch ihre grund sätzliche Stellung zu bestimmten Formen des Wirtschastskampfes gekennzeichnet werden. Aus dem Gesagten geht hervor, daß das Parteiprogramm seine bisherige Form nicht beibehalten kann, son dern mit der Erweiterung seines Inhalts auch eine andere Grup pierung des Stoffes erfolgen muß. Es handelt sich jetzt weniger um Aufzählung von Forderungen, als um Bestimmung von Aufgaben und Zielen der Politik der Sozialdemokratie. Am Geist« des Par teiprogramms,. wie ihn das Erfurter Programm , .WM Ausdruck bringt, ist grundsätzlich nichts zu ändern. Die Hamburger Unabhängigen für die Rote Arme«. Hamburg, 11. August. In einer von der U. S. P. D. einbe rufenen Versammlung sprachen sich sämtliche Redner-für eine aktive Unterstützung der Roten Armee aus, um Rußland und dem Bol schewismus zum Siege zu verhelfen. Radikalisierung der Arbeiterschaft herbeigeführt werden. Das würde neue große Gefahren heraufbeschworen. Ls ist natürlich nicht ldicht, neue Ideen gerade in ein so koservatives Element wie die Landwirtschaft hineinzupflanzen. Mit einer Generation ist nicht alles zu erreichen. Gerade die Not, in der wir stecken, zwingt den Bauern, die Dinge etwas anders zu beurteilen als bisher. Im übrigen Hot gerade der sächsische Landwirt seine Pflicht voll ge tan, er hat zum Teil über 100 Prozent seines Ablieferungssolls er füllt, während in Bayern nur 55 Prozent, in Preußen etwa 70 Prozent erfüllt wurden. Letzten Endes hängt der Preisabbau auch von der Politik und von ausländischer Beteiligung an Deutsch lands Wiederaufbau ab. Der Einfluß dieser Faktoren aber ist schwer abzuschätzen. I Oerttiche Angelegenheiten. Die sächsische Textilindustrie 1919. Di« Jahresbericht« der sächsischen Dewerbeaufsichtsbeamten gehen auch ausführlich auf die Lage der HauptinLustrie Sachsens, der Textilindustrie ein, die im Fliehen fast ein Drittel der Gesamtar beiterschaft umfaßte. Hier hat sich 1919 gegen 1918 eine leichte Besserung vollzogen. Während 1913 7845 Betriebe mit 257 379 Ar beitern und Arbeiterinnen einschließlich junger Leute und Kinder vorhanden waren, waren sie auf 2074 mit 111914 im Jahre 1918 zurückgegangen, stiegen aber bis 1919 auf 2793 mit 123 034 Ar beitern. Die Zahl der beschäftigten Kinder, der jungen Leut« und auch der Arbeiterinnen hat seit 1913 ständig abgenommen, Lte der erwachsenen männlichen Arbeiter ist von 100 281 im Jahre 1913 auf weniger als ein Viertel, nämlich auf 23 723 gefallen und 1919 auf 38 596 gestiegen. Weit weniger hat sich dagegen die Zahl der weiblichen Arbeiter über 16 Jahre verringert, nämlich von 133 895 im Jahre 1913 auf 77 798 im Jahre 1919. Zahlreiche kleinere, im Kriege zur Einstellung genötigt gewesene Anlagen konnten wie der in Betrieb genommen werden. Trotzdem ist die Lage natürlich durchaus ungünstig geblieben, und sie hat sich inzwischen ja auch bereits wieder wesentlich verschlechtert. Sie würde 1919 vermutlich noch ungünstiger geworden sein, hätte nicht das Reichsministerium für wirtschaftliche Demobilmachung im November 1918 angeordnet, daß in Webereien nur das Einstuhlsystem gestattet sei, eine Anord nung, die im März 1919 erneuert wurde. Fortgesetzt litt im Be richtsjahre auch die Textilindustrie schwer unter Kohlen-, vor allem aber unter Garn- und anderem Rohstoffmangel. Die Handschuh industrie, als einer der für Mittelsachsen wichtigsten Zweig«, lag noch schwer darnieder, Spinnereien, Web- und Wirkwarenbetrieb« konnten infolge Rohstoffmangels die einlaufenden Bestellungen bei weitem nicht erledigen. Die Erholung in üer Stickereiindustrie ging nur recht langsam vor sich. Etwas bester waren die Verhältnisse in einzelnen Zweigen der Posamentenindustrie, z. B. bei der Perl- tuschen-, Perlfransen- und Knopfherstellung, wo der Garnmangel infolge des geringen Verbrauchs weniger fühlbar hervortrat. Um sangreiche Entlassungen mußte ein« große vogtländische Fabrik vor nehmen, di« im Kriege gegen 3000 Personen bei der Herstellung von Papiergarnen und -Geweben beschäftigt hatte. Auch anderwärts waren die Papiergarnbetriebe zu weitgehenden Einschränkungen, zum Teil zur Schließung bezw. zur Umstellung genötigt. Wieder in anderen Zweigen, z. B. der Tüll- und Gardinenfabrikation, stellte man zwar die aus dem Felde heimkehrenden Facharbeiter in möglichst großer Zahl wieder ein, konnte das aber nur durch Einführung mehrerer, zum Teil bis auf drei Stunden abgekürzter Schichten er möglichen. Ein Teil der alten Textilfacharbeiter wanderte daher — bisweilen unter Vorbehalt der späteren Rückkehr — nach anderen Gegenden mit besserer Beschäftigungsmöglichkeit, selbst nach rhei nischen Kohlengruben, ab. Soweit irgend möglich, suchte aber ge- rade die Textilindustrie die aus dem Felde heimkehrenden Fachar beiter trotz aller Schwierigkeit, offensichtlich in Erwartung kom mender besserer Beschäftigungsmöglichkeit, wieder möglichst zahl reich «inzustcllen und den diesbezüglichen Vorschriften vom 4. Ja nuar und 3. September 1919 zu entsprechen. Die in der Textil industrie bedeutungsvolle Heimarbeit ist stark zurückgegangen. Nur in der Weißwarenkonfektion des Vogtlandes hat sie sich deutlich gehoben. Dort gaben die Unternehmer möglichst viel Arbeit aus. Achnlich lagen die Verhältnisse in einzelnen Zweigen der Posa- mcnten-, der Wirk- und Strumpfwarenindustrie. Starke Nach frage nach Heimarbeiten bestand im Zwickauer Gebiet für Perl- fransenarbcit, Filetstopferinnen, Knopfhäklerinncn und Klöpp lerinnen. W»im -I« vtchpritft sink»«, besteht nicht m«h» Li» V»ß» Gistchr, daß viel Getreide verfüttert wird. Für diese Woche ist eine Sitzung der Sachverständigen und der Verbraucher einberufen worden, um maßgebend« Preise festzusetzen. Das Landespretsamt bat weitgehend« Befugnisse und auch die Be rechtigung, die Amtsbauptmaonschaften und Stadt» einzufordern, wucherische Pachtverträge aufzulösen. E« kommt aber all«» auf die Verbraucher au. Wo sie sich, nicht rührest, ist kein Erfolg zu er- ziel««. Di« Preise für Industricerzeugniff« muffen ebenfalls fallen, es bleibt nicht» andere» Übrig, weil Amerika heute schon billiger liefert als Deutschland. Dabei muß Amerika an sich schon infolge der Währungsverhältniffe sechsmal billiger produzieren als wir. Es wäre allerdings ein Verhängnis für die deutsche Industrie, wenn Ler Preisrückgang sturzartig erfolgte. Das darf er nicht. Er muß sachlich und ruhig vor sich gehen, damit keine Katastrophe eintritt. tsinon s« fi«r»n Wehrkreis« Ldovnomm«« «erden. Sin» solch» R». aelung würde di, landsmannschaftlich» Zusammensetzung der Wehr- Greise durchbrechen. Str ist also nicht angängig. Niemand bedauert mehr als Ler Reichswehrminister und der Chef d«r Heeresleitung di« Auflösung dieser au-gezeichneten Trupp«, die, unter hervorragender Führung stehend, Außerordentliche» im Aufbau Les Heeres geleistet hat. Wir haben auch hier wie in so manchen anderen Dingen nicht unseren eigenen Willen durchzusetzen vermocht, wir müssen uns vielmehr dem Diktat von Spa fügen. - ' Di« schwierige Lage d«» Saalti" Geschäftsbericht des Landesverbandes , . ,, . Ler seinen 17. Verbanüstag vom 17. bis 19. August inAue abhält. Es wird Larin hervorgehoben, daß da» abgelaufen« Geschäftsjahr sehr arbeitsreich war und daß es nur vereinter Kraft möglich sei» wird, eine Besserung der Verhältnisse herbeizuführen. Der Vor» Aue, 12. August. Lebensmittel für Freitag. Auf di« Bezirks^ lebensmittclkarte Marke U 1: Erbsen, Suppen, Hafer«! flocken in beliebiger Menge zum Preis« von 3 Mark, bezw. 1,80 und 2,40 Mark das Pfund; 250 Gramm Teig waren für 1,10 Mark. Kinder erhalten 250 Gramm Knorrs Haferflocken! für 1,15 Mark und 250 Gramm Teigwaren für 1,10 Mark. Auf Marke L. Ler gelben Warenkart« werden in dem Geschäft« von Ernst Dauer in Ler Rrichsstraße je zwei Pfund Frühkar < kart offein zum Preise von 45 Pfg. für La» Pfund an jeder« mann verkauft. Aue, 13 August.' Am 7. L. M. hielt die Allgemein« Orts« krankenkaffe Aue im Restaurant Stadtbrauerei «in« außerordent« liche Nusschußsttzung ab, an der vier Arbeitgeber, 1k Versichertes sowie 11 Vorstandsmitglieder teilnahmen. Der Vorsitzende des Vor«! stanLes, Hr. Kaufmann Alfred Fritzsche ervffnete unter Begrüßung Ler Erschienenen und Bekanntgabe Ler üblichen Formalitäten dis Sitzung, die alsdann vom Ausschußvorsitzenden, Hrn. Stad trat Lorenz, geleitet wurde. Zur Unterstützung d«s letzteren wurdest Hr. Kaufmann Lauts Schneider und Kassierer Arthur Georgi bo»! * Wo bleit? der Einmachezucker? Der „L. V." hatte dieser Tage eine Meldung der Reichszuckerstelle aus Berlin wiedergegeben, wonach außer dem-bereits freigegebenen halben Pfund Einmache zucker noch ein weiteres Viertelpfund auf den Kopf der Bevölke rung zur Verfügung gestellt werden sollt«. Wie weit entfernt wir aber noch von der Lieferung des Zuckers zu sein scheinen, geht aus einer Notiz in Ler Berliner Presse hervor, worin es heißt: „Erst jetzt, mehrere Tage nach der amtlichen Mitteilung der Reichszucker stelle an die Bevölkerung ist beim Berliner Magistrat «ine Benach richtigung Ler Reichsstelle eingegangen, wonach für die Stadt Berlin 50 000 Doppelzentner Auslandszucker in Bremen zur Verfügung ständen. Dies« Menge würde aber nur zur Verteilung von einem halben Pfund auf den Kopf der Bevölkerung ausreichen. Von dem Vorhandensein de« Zuckers für das weitere versprochene Viertelpfund weiß die Stadt gar nichts. Wie der Berliner Magistrat weiter er klärt, dürfte es doch einige Wochen währen, ehe der Zucker von Bremen nach Berlin gelangt und dann verteilt werden kann. Zu- dem wisse man noch nicht einmal, wi« hoch sich der Aüslandszucker im Preise stehen wird. (IN Die Geschäftsführung der Reichszucker- stell« muß doch einigermaßen Befremden Hervorrufen. Man sollte annehmen, daß diese Stell«, wenn sie der Oeffentlichkett eine der- artige Ankündigung zukommen läßt, den zuständigen Behörden auch eine einigermaßen orientierende Information über die Lieferuüg ge- bcn würde. Ebenso wie in Berlin, wird der Zucker auch von unseren Hausfrauen arg begehrt. Die vielen Nachfragen in den Geschäften können indes vorläufig nur mit einem Achselzucken beantwortet werden. Es wäre erwünscht, daß d«n Hausfrauen bald «in« be- ruhigende Mitteilung gemacht werden könnte. * Kartoffelbewirtschaftung. Die zuständig«» Ausschüsse de« Reich»wirts«hast»rates und des Reichstages haben der Reichsregie- rung vorgeschlagen, vom 1S. September d. I». ob die öffentliche Be- witrschaftung der Kartoffeln aufzuheben. * Dewtr/schastung der Baustoff«. Es wird darauf hingewiesen, daß für das Gebiet des Freistaates Sachs«» zurzeit die Bewirt ¬ stand beschäftigte sich besonders mit Ler vom R Ministerium ange drohten Tanzbefchränku«-. Die Neuregelung der stillen Zeit hat den Saalwirten eine vermehrt« Arbeitsgelegenheit und Verdienstmög lichkeit gebracht. Bei Len Verhandlungen hierüber hat das Mini sterium Les Innern viel Verständnis und Wohlwollen für da» Saalgewerbe gezeigt. Leider hat jedoch eine Eingabe wegen der Verlängerung der Polizeistunde den gewünschten Erfolg noch nicht gehabt. Die Eingabe bezüglich der Aufhebung der behördlichen Saalaufficht ist noch nicht erledigt, doch dürfte es möglich sein, das Ergebnis auf dem Perbandstag bekanntzugeben. Von den Ber- ban-svereinen gingen vielfach Klagen über unberechtigte Benutzung von Turnhallen, Schulsülen, Schützenfestbällen usw. zu Tanzver gnügungen und unberechtigten Schankbetrieb, sowie über viele Danzveranstaltungen in nicht konzessionierten Lokalen ein. Diese unerlaubte Konkurrenz in Verbindung mit der neuen Lustbar keitssteuer-Erhöhung geben Anlaß zu den schwersten Bedenken süv die Zukunft des Saalaewerbes. Beschwerden hiergegen bleibens leider immer ohne Erfolg. Die 100prozentig« Bterpr«i»«rhöhung der Brauereien brachte einen großen Rückgang des Konsums. Die Brauereien haben jetzt die Folgen ihrer verfehlten Preispolitik schwer zu fühlen und suchten neuerdings durch Verhandlungen mit den Gastwirtsorganisationen den gemachten Fehler wieder auszu» gleichen; doch sollen die Gastwirte auch hier wieder die Opfer«, lämmer sein. Lohnforderungen der Angestellten und Musiker Habei», die Ausgaben bis an die Höchstgrenze Les Möglichen gebracht und' die Ausgaben für Licht und Feuerung sind'kaum noch zu erschwing gen. Zu alledem ist Lie beschränkte Polizeistunde der Totengräber! alter Saolgeschäfte. Die Forderungen der ländlichen Verbands vereine nach Umgestaltung des Paragr. 4 -es Tanzregulativs vom' 8. Dezember 1910, nach dem die Landgemeinden und Städte im Monat nur 2 regulativmäßige Tanztage haben, wird immer drin gender. Viele Saalinhabervereine verlangen jeden Sonntag vegu« lativmäßigen Tanz, teilweise auch noch an einem Wochentag. Be sonders hart wird empfunden, daß anßerregulativmäßige Tanztag« in einzelnen Amtshauptmannschaften so ungerecht hoch versteuert werden müssen. Auch hier müsse von den Behörden mehr Rücksicht auf das durch den Krieg schwer geschädigte Gewerbe genommen wer den. Der Verband zählt jetzt 2650 Mitglieder und 38 Vereine. * Nichtraucherabteil 4. Klaffe. Infolge der hohen Fahrpreiss wird die 4. Wagenklaffe jetzt bedeutend stärker benutzt als früher. Dadurch macht sich auch das Bedürfnis nach einer Einrichtung und Vermehrung der Nichtraucherabteile 4. Klasse geltend. Es ist daher Anweisung gegeben worden, in den Haupt- und Nebenbahnzügen mindestens ein Abteil 4. Klasse für Nichtraucher einzurichten. " Bek dem Wetttn-Bundesschießen in Annaberg errangen sich Preise auf Festscheibe „Wettin": 3. Preis Arno Meile, Grünhain, 5. Preis Bruno Landgraf, Beierfeld; H. Preis Ernst Baumgarten, Aue. * Di« Auslieferung des Kommunisten Hölz abgelehnt? Dev Rechtsbeistand des Kommunisten Hölz wurde von seinem Prager Vertreter benachrichtigt, daß die tschecho-slowakische Regierung di» Auslieferung des Hölz ablehn«, weil sie auf dem Standpunkt stehe, daß Hölz keine gemeinen Verbrechen begangen habe, sondern nur politische Vergehen. * Der Verband Deutsch«« Miller, die älteste und größte Or ganisation der deutschen Müllerei, hält am 19. August in Dresden seine Hauptversammlung ab. * Familie Unger. Man schreibt dem „E. V ": Eine Gelegen heit, den Spuren seiner Altvorderen nachzugehen, bietet sich zu« Zeit manchem Träger Les Namens Unger, besonders dann, wenn sein« Familie eine der vielen Unger-Familien ist, di« in Ler Zeit des 15. bis 19. Jahrhunderts wenigstens einige Jahrzehnt« lang in den Kirchspi«lgeineind«n Eibenstock und Sosa beheimater waren. Ein Unger, der derartige Forschungen betreiben will, hat! zunächst nur nötig, eine kleine Stammtafel aufzustellen, welche von ihm und seinen Geschwistern zurückreicht bis zu dem nachgewiesene« ältesten seiner Ungerschen Vorfahren. Eine Abschrift dieser Stamm tafel muß er dann dem Ämtsmann a. D. Alfred v. Unger in Hamelnj a. -. Weser einsenden, der derartige Stammtafeln sammelt und dem, Einsendern behilflich ist, ihre Stammtafeln zu vervollständigen. , * Die Rote Kreuz-Medaillr 8. Kl. haben verliehen erhalten Hm Pastor Großmann in Schwarzenberg, Krau Fabrikant Dürfeltz ist Mittweida, Frau Kammerrat Herrmann in Lauter, Frau Iolantha! Edle von Ouerfurth in Schönheiderhammer, Frau Kommerzienrat Roehling in Lauter, -Frl. Annemarie Wimmer in Dresden und Frau Gemcindevorstand Winzer in Schönheide. * Sächsische Vandeslolterie. Ziehung am ll. August. 40000 Mark: 96247. - 30000 Mark: 276A. - 3000 Mark: 34791 35725 80724.-MO Mark: 34465 46331 88051 91928 101945 109031 109776 112100. - 1000 Mark: 1314 18658 28813 30821 34227 7127Y! 84054 91077 94982. - 500 Mark: 452 1451 1457 1521 1672 2121 86052 86633 86732 87166 89770 90387 91786 92688 95762 96219 98624 100278 101912 102082 102582 102815 103360 104412 105009 106266 107836 108271 108558 108634 109727 109737 111215 111834 112751 112827 114591 114971 115128 116413 11716? 117231 117414 117552 119056. Mrlfchafisminisler Schwarz über den allgemeine» Preisabbau. Der sächsische Wirtschaftsminister Schwarz erklärte zu den Fragen eines allgemeinen und dauernden Preisabbaues folgendes: Die Preisprüfungs- und Preisüberwachungsstellen arbeiten vielfach nicht richtig. Das Wirtschaftsministerium hat vor einiger Zeit ein« Denkschrift herausgegeben, in Ler alle Rechte unL Pflichten jener Stellen dargestellt wurden. Trotzdem wissen leider vielfach jene Stellen nicht, was sie zu tun haben. Es wird durchaus nicht immer mit dem erforderlichen Eifer gearbeitet, vielfach aus steuer- fiskalischen Gründen. Man will an gewisse Geschäfte nicht heran, um nicht Steuern einzubüßen. Das Gewerbeamt Dresden z. B. könnte wohl an Geschäfte heran, die sich anscheinend oder nachweis lich über die Rationierungsvorschriften hinwegsetzen; es geht aber nur mit Verwarnungen vor, die nichts fruchten. Bei der Ver- Pachtung Les Obstes haben viele Gemeinden Pachtverträge abge schlossen/ die man geradezu als Wucher bezeichnen kaum Was den Preisabbau selbst anbetrifft, versuchen naturgemäß viele Händler und Geschäftsleute, jeden Verlust hintan zu halten, namentlich auf dem Schuhmarkt. Sie setzen zwar die Preise etwas herab, aber Liese bleiben auch heute noch so hoch, daß sie nicht als Konsumpreis bezeichnet werden können. Das sächsische Lan deslebensmittelamt ist auf Lem Gebiete Les Abbaues bahnbrechend vorgcgangcn. Für unsere Vorräte, die wir hatten und noch haben, haben wir die Preise herabgesetzt. Es muß mit einem Verlust des Staates in Höhe von SO bis 78 Millionen Mark gerechnet werden, denen einige Millionen M. Gewinnreserven gegenüberstchen. Neu bewilligungen dieser Fehlbeträge sind natürlich nicht erforderlich, denn Las Geld ist bereits früher in die Geschäfte hineingesteckt worden. Ich habe die Absicht, im Anschluß an die kürzlich in Dresden abgehaltene Konferenz sozialistischer Mitglieder der Ernährungs- u»d Leb«nsmittelausschüffe Ostsachsens eine ähnliche Konferenz für Len ganzen Freistaat Sachsen einzuberufen. Ich denke zunächst dar an, angemessene Obstpreise festzusetzen und das Publikum aufzu- fordern, nicht mehr als diese Preise zu zahlen. Einen Zwang kön nen wir von der Regierung allerdings nicht mehr ansübcn. Wir denke» auch nicht daran, die sächsischen Grenzen vor jeder Ausfuhr »»''sperren, wie «s vielfach verlangt wurde. Die Absperrungen ver einzelnen Amtshauptmannschaften usw. können wir nicht be- grüßen. Ein« Regievungsmaßnahmc dergestalt, daß man Preise für in ländische Erzeugnisse vorschreiben könnte, erscheint mir unmöglich, weil ja dann der Staat di« Betriebe selbst bewirtschaften mußte, wo sich kein Unternehmer mehr fände, um zu jenen' Preisen zu produzieren. Die Stillegung der Betrieb« werden wir zu verhindern suchen, indem wir mit den Unternehmern oder den Unternehmer gruppen ständig verhandeln und gegebenenfalls auch von unser«» wirtschaftlichen Machtmitteln Gebrauch machen (Kohlenzuweisungen «sw.). Ich persönlich- bin der Auffassung, daß die Preise, wie sie heute in Len verschiedenen Industrien noch gefordert werden, sich nicht mehr halten können, weil sich die Verhältnisse in der Land- Wirtschaft bessern. Maßgebend für die nächste Zukunft ist der Preis für das Vieh. Davon hängen di« Preise für Fletsch, Margarin«, t)el« und Lacke, Leder usw ab. Der Bt-Hpreis ist viel wesentlicher al« der Roggenvreis als solcher, Ler vielfach al» Maßstab betrachtet wird. Der sächsische Staat hat zusammen mit Bauern gegen die hoHe» Wehpreise Stellung genommen, ist aber nicht Lurchgedrnngen. schaftun, der Baustoff» Ueownt, KaK «L M«-»y »ich« aus^-aön, ist. >M« Abgabt brr Vauftoff« darf daher nach wir vor nur auf Preisgabe- bezw. Dringlichkeitsschoin der zuständigen Kommissar» fitr Baustoffbewirtschaftun- Ost- und Westsachsen erfolgen. * Verlängern»- de, Notopser^St«»«r,rklLrm»g.' Da, Reichsfi« nanzmtntstrrtum hat di« Frist zur Abgab« Ler Steuererklärung -um Reichsnotopser bi» zum 30. September verlängert. * H«rau»gab« geringwertig«» Eigentum» durch Frankreich. Wie uns der Verbaiw der im Ausland geschädigten Inlandsdcutschen e. V., Zweigstelle Leipzig, Inselstraße S6, mitteilt, liegt daselbst «in Verzeichnis derjenigen Personen, deren geringwertiges Eigentum an persönlichen Gegenständen (Koffer, Kleider u. dergl.) von der fran zösischen Regierung herausgegeben werd«» soll. Die Herausgabe er folgt, fofern die Beteiligten bi» zum Lö. August an die Geschäftsstelle für deutsche Güter, Rechte und Interessen in Frankreich, Paris, einen entsprechenden Antrag gestellt haben. Denjenigen, die etwa Ansprüche auf Herausgabe geringwertigen Eigentums anzumeldcn haben, wird empfohlen, bei der Zweigstelle des Verbandes Rück frage zu halten. Dt« Brüsseler Ftnanzkons«r«»z. Sa»« Sebastian, 10. August. Im Völkerbunderat wurde mttge- teilt, daß di« monatlichen Kosten Ler Zusammenkunft sich auf 40000 Pfund Sterling stellen. E» wurde beschloss»», 30 Staaten zur Teil nahme an der Brüsseler Konferenz einzuladen, einschließlich Deutsch land und Oesterreich. Alle Staaten werden aufgefordert werden, Li« Ausgabe von weiterem Papiergeld einzustellen, um eine weitere Schwächung des auswärtigen Kredits hintanzuhalten. Ein neuer Zwischenfall in Täbrt». Berlin, 11. August. Der deutsche Arzt Dr. Schütz, der nach dem Tode des Konsuls Westrau das Konsulat in Täbris übernommen hat, faßte den Entschluß, die noch in dem Konsulat befindlichen Waffen zu vernichten, um nicht die Habgier gewisser Kolonieschichten zu reizen. Er hatte diesen Entschluß zum Teil bereits ausgefükrt, als der persische Kargusar und der Führer der Demokraten in das Konsulat eindranaen. Mehrere persische Offiziere überwältigten Dr. Schütz, hielten ihn über 12 Stunden gefangen und raubten alle Waffen. 3453 4029 4844 6117 6742 7292 8330 8743 9991 10584 11502 11749 13241 14794 15522 15782 16408 17142 19138 20395 20664 22374 22779 24236 25676 25830 26015 27537 27743 27764 28139 2886S 29174 20728 30378 31229 31644 33091 33970 33989 35221 3678S 37Ü32 38407 39282 39302 4W28 42698 42912 42955 46504 46524 46861 47945 49333 50075 50129 52331 53477 54644 57225 57668 57869 53326 59153 61813 62464 62535 63362 64366 64877 65470 65549 65667 66113 66179 66451 66782 68238
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