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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192007241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-24
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.07.1920
- Autor
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Aus dem Gerichtssaal " Neudarf t. SrMb. Bei einer Ausfahrt scheuten die Pferde des Oberförsters Weißwange und gingen durch. Die Bremse ver sagt« und die Pferde rasten auf der Straße vorwärts. Diese wü tende Jagd fand ein jähes Ende, als das Gefährt an einen Stra ßendamm stieß und in Trümmer ging. Von den Insassen blieb nur die Gattin des Oberförsters unverletzt. Der Kutscher, das Töch terchen des Hrn. Weitzwange und er selber verloren das Bewußt sein. Er trug außerdem noch einen Schlüsselbeinbruch und eine ernste Gehirnerschütterung Havon. Eins der Pferde mußte sofort getötet werden, da es ein Vorderbein gebrochen hatte. "... Werdau. Die neue Bezirksversammlung der Amtshaupt mannschaft Werdau zählt 21 Loyalisten, 12 Bürgerliche, 7 Unab hängige .. . . Neustädtek. Vorm. 9 Uhr: Prebtgtgott«»dienp, Tert Ps. 1, ist Bruhm, darnach Beichte und hl. Abendmahl; nachm. Ä2 Uhr- Kindergottesdienst, 143 Uhr: Taufgottrsdienst; abend» 8 Uhr, Jünglings, und Iungfrauenverein. — Mittwoch AS Uhr: Bet, und Taufgottesdienst: Pf. Märker. — Donnerstag abd. 8 Uhr, Betstunde in der Kirche: Pf. Märker. LiWitz. Vorm. 9 Uhr: Predigt, Oberpf. Lic theol. Schuster Über Psalm 1. Nach dem Gottesdienst Beichte und hl. Abendmahl: -ers. 11 Uhr: Kindergottesdienst: P. Truckenbrodt, abend» S Uhx: Kindergottesdienst und A9 Uhr: Predigtgottesdienst bei Hrn, Gutsbesitzer Albrecht in Affalter: Oberpf. Lie. theol. Schuster, — Dienstag abends Ab Uhr: Bibelstunde in Alberoda: Poster Truckenbrodt. — Mittwoch abends 8 Uhr: Bibelstunde in der Hauptkirche (Psalm 133: Der Segen heilaer Eintracht): Oberpf, Lie. theol. Schuster. — Freitag nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienst in Alberoda: Pastor Truckenbrodt. Wochenamt: derselbe. (Sonn tag, d. 25. 7. nachm. ÄS Uhr: Gustav-Adolf-Fest in Wtldbach, 4 Uhr: Nachversammlung). Schwarzenberg (Georgenkirche). Borm. 8 Uhr: Beicht«, und heil, Abendmahl, Pf. Hauffe, vorm. S Uhr: Hauptgottesdienst, P. Großmann, nachm. 5 Uhr: Gottesdienst, danach Kindergottesdienst in der Schule zu Antonsthal, P. Großmann, abends 8 Uhr, Evangel. Verein junger Männer d. 2. Abt. — Montag abends 8 Uhr: Evangel. Verein junger Männer d. 1. Abt. — Dienstag abends 8 Uhr: Iungfrauenverein d. 1. Abt. — Mittwoch abends 8 Uhr: Abendgottesdienst, Pf. Hauffe. — Donnerstag abends 8 Uhr: Iungfrauenverein d. 2. Abt. — Freitag abends 8 Uhr: Bor, bereitung zum Kindergottesdienst, P. Anacker. — Pom 25. bi« SU Juli Wochenamt P. Großmann. Schwadenberg-Neuwelt (Emmauskirche). Vorm. As Uhr: Beicht« und hl. Abendmahl, 9 Uhr: Hauptgottesdienst mit Predigt, nach mittag A2 Uhr: Kindergottesdienst/ danach Kindergottesdienst- Vorbereitung für die Helfer und Helferinnen, AS Uhr: Taufgot- tesdienst. Im Pfarrhaus: nachm. AS Uhr: ev. luth. Jünglings, verein, abds. 8 Uhr: Bibelstunde. — Mont. abds. ev. luth. Jungfr.» verein jüng. Abt., AS Uhr: ev. luth. Iungfrauenverein alt. Abt, — Mittwoch nachm. 2 Uhr: Großmütterchenverein. — Donnerstag nachm. A2 Uhr: Mütterberatungsstunde, abends 8 Uhr: ev. luth. Iünglingsverein. — Freitag abends 8 Uhr: Posaunenchor Em- niaus. — Im Gemeinschaftssaal: vorm. A11 Uhr: Kinderbund. — Dienstag abends AS Uhr: Gemeinschaftsstunde. — Mittwoch abends AS Uhr: Iugendbundchor. — Donnerstag abends AS Uhr: Iugendbund für entschied. Lhristent. Abt. j. Mädch. — Frei tag abends AS Uhr: Iugendbund für entsch. Christentum Abt. Jünglinge und junge Männer. Bei Mitglied Lisbeth Landrock Montag abends 8 Uhr: Saitenspielchor. Oberschlema. Vorm. S Uhr: Predigt P. Böhme-Zschorlau, AS Uhr! Gustav-Wolffest in Wildbach. Nlederschlema. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Der Pfarrer ist vom 28. Juli bis 24 August beurlaubt. Wildbach-Langenbach. Iahresfest des Schneeberger Gustav-Mols- Zweigvereins, nachm. AS Uhr: Festgottesdienst in der Kirche zu Wildbach, Predigt: Konsistorialrat Pf. Walter, früher in Moskau. Chorgesang, Kollekte. Liedertexte an den Kirchtüren, nachm. 4 Uhr: Nachversammlung im Gasthof Niederwildbach. — Ansprache von Oberkirchenrat Thomas. Dortrag von Konsistorialrat Walter. In Langeubach fällt der Gottesdienst aus. .. Zschorlau. Vorm. 9 Uhr: -.Hauptgottesdienst und Feier des hl. Äbendckahls, P. Ebert. Derselbe hält 1 Uhr Kindergottesdienst und 2 Uhr Taufgottesdienst. — Dienstag ÄS Uhr: Jünglings- verein 1. — Mittwoch 2 Uhr: Taufgottesdienst, Pf. Böhme. — Donnerstag AS Uhr: Iünglingsverein 2. — Freitag 6 Uhr: Kindergottesdienst, 8 Uhr: Bibelstunde in Burkhardtsgrün, P. Ebert. Bockau. Vorm, v Uhr: Predigtgottesdienst. Nachm. Kindergottes dienst. — Mittwoch abends A8 Uhr: Iungfrauenverein. — Don, erstag abends AS Uhr: Predigtgottesdienst. Bernsbach. Vorm. AS Uhr: Beichte und hl. Abendmahl i. d. Stille. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst lHr. Pf. Bever, Beierfeld), keiv Kindergottesdienst. — Mittwoch keine Bibelstunde. Beierfeld. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst; A11 Uhr: Kittderaottesd. f. d. 6—Ivjähr. —Mbntag abend 8 Uhr: Iunafr. jüng. Abt. in der Pfarre. — Mittwoch abend AS Uhr: Bibelstunde in der Pfarre. (Offenb. Joh. und unsere Zeit.) GrünstädteL Vorm. Ag Uhr: Beichte und hl. Abendmahl, 9 Ukw Predigtgottesdienst, nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienst für die 6—10jährigen Kinder aus Pöhla im Betsaal. — Mittwoch abd. 8 Uhr: Beide Iungfr.-Vereine der Parochie gemeinsam Bibel besprechung im Pfarrsaale (Neues Testament mitbringen). Sofa. Vorm. 9 Uhr: Predigt, vorm. A11 Uhr: Beichte und Abend mahl, nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst, abends 8 Uhr: Iung frauenverein. — Kirchenmusik Friedemann Bach, ,Fein Hülm« lein wächst auf Erden", Sologesang für eine Alt-Stimme mit Orgel. Methodistengemeinde Schneeberg. Vorm. 9 Uhr Predigtgottes dienst, Prsd. Kittelmann. Abends 6 Uhr Mschiedsfeier für Pred. Kittelmann. Jedermann herzlich willkommen. Methodistengemeinde Zschorlau. Nachm. A3 Uhr Begrüßungsfeier des Gemeindepredigers P. G. Kitelmänn. Jedermann ist freund lich eingeladen. Schwarzenberg (Methodistengemeinde). Vorm. 9 Uhr: Predigt« gottesdienst, 11 Uhr: Sonntagsschule, abends 7A Uhr: Evangeli, sation. — Mittwoch abends 8 Uhr: Bibelstunde. — Donnerstag abends 8 Uhr: Iugendbund. Landeskirchl. Gemeinsch. u. Zugendb. f. S. C. Nlederschlema 20 S. A2 Uhr: Sonntagsschule, abends 8 Uhr: Gemeinschaftsversamm« lung. — Dienstag abends 8 Uhr: Kinderbund, A9 Uhr: Iugend- bundstunde f. junge Mädchen. — Mittwoch f. j. Männer. — Don nerstag abends 8 Uhr: Bibelstund«. Jedermann herzlich will kommen. gen in der Herstellung »on Spitzen- und Stickereftrzeugnissen nicht mehr entsprochen «erden kann, wenn erst wieder genügend Ma- terialten zur Derfiiaung stehen und da» «u»land»aeschast lebhaft einsetzt, zumal da schon jetzt besonder» infolge de« langsamen Ar beiten» in den Ausrüstungsanstalten sehr lange Lieferfristen in Anspruch genommen «erden müssen. Seiten» der Kammer sind im Berein mit den beteiligten Krisen bereit» Maßnahmen ein geleitet worden, um dem «eiteren Abbruch der Maschinen zu be- gegnen. In erster Linie kommt in dieser Beziehung die eBrytnde- rung der Ausfuhr gebrauchter Stickmaschinen ins Ausland in Betracht. * Kein« Spittdauk tu Bad Elster. Von Bad Elster aus war die Anregung gekommen, daselbst eine Spielbank zu errichten. Es besteht aber nicht die geringste Ausficht, daß dieser Anregung Folge gegeben wird. Im Gegenteil find in Kürze vom Reich« Bestimmungen zu erwarten, wonach Konzessionen nicht erteilt wer- den oder bereits erteilte Konzessionen zurückgezogen werden sollen. Schneeberg, 23. Juli. Die 2. Frei«. Feuerwehr hielt Mitt woch abend nach vorausgegangener Uebuna ihr« Monatssttzung ab. Außer einigen Neuaufnahmen bezw. Verpflichtungen ernannte die Wehr ihren ehemaligen Steigerzugführer, stellverkr. Branddirektor L. Wohlrab zum Ehrenmitglied. Hauptmann Schubert überreichte ihm unter ehrenden Worten eine Anerkennungsurkunde, worauf Schornsteinfegermeister Wohlrat für die ihm gewordene Ehrimg dankte. Gleichzeitig erhielten die Kameraden Kleinhempel, Dietrich und Lindemann für Ivjähr. treue Dienstleistung die silbernen Aermellitzen durch Hauptmann Schubert unter anerkennenden Worten überreicht. Schneeberg, 23. Juli. Der Keglerverband hält Sonntag, den 25. Juli im Keglerheim ein Sommerfest ab, zu welchem bereit? seit .längerer Zeit große Vorbereitungen getroffen werden. Mit der Veranstaltung ist ein Kinderfestzug verbunden, der nachmittags A3 Uhr von der Brauerei nach dem Keglerheim zieht. Auch sonst ist für allerlei Kumweil für di« Kleinen Sorge getragen. Für die Erwachsenen, Mannlein und Weiblein, ist ein Ehrenbahnkegeln vorgesehen. Bei günstigem Wetter dürste ein Massenbesuch zu er warten sein. NeuMitel, 22. Iglt. Der Kaninchenzüchtervereln „Fortschritt" Veranstaltet im Ratskeller ein Kaninchenpreisschießen; er hofft auf zahlreiche Beteiligung aus allen Kreisen. Lößnitz, 23. Juli. Frau Dr. med. Jeßnitzer, Leiterin des früheren Vereinslazaretts, wurde mit der Roten Kreuzmedaille aus gezeichnet. Wildbach, 23. Juli. Beim Baden ertrunken ist im Teiche des Gutsbesitzers Taut der 18jährig« Mrtschastsgehilfs Löscher. Er wurde im Wasser vom Herzschlag getroffen. Des gemeinschaftlichen schwere» und einfachen Diebstahls, der Anstiftung, Begünstigung und Hehlerei angeklagt waren der 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Schmuck in Beierfeld, der 21 Jahre alte Maschinenarbeiter Walther Müller in Johanngeorgen stadt ,der 17jährige Fabrikarbeiter Emil Schmuck in Zwittermühl, der 44 Jahre alte Schlosser Karl Lötzsch in Sosa und der 29 Jahre alte Postbote Guido Fischer in Beierfeld. Die beiden Schmuck, Müller und Lötzsch sollen wiederholt Diebstähle bei der Firma N. in Beierfeld verübt m:d dabei Karbidlampen, Petroleumkocher, Zinn, Handwerkszeuge usw. von erheblichem Werte entwendet haben. Lötzsch soll sich außerdem der Anstiftung hierzu und der Hehlerei, Fischer der Hehlerei und Emil Schmuck der Begünstigung schuldig gemacht haben. Die Verhandlung könnt» nur hin sichtlich Emil Schmucks und Fischers zu Ende geführt werden. Er sterer erhielt 3 Tage, letzterer 1 Woche Gefängnis. Bezüglich der drei anderen Angeklagten sollen noch weitere Ermittelungen ange stellt werden. Kirchennachrichten. Aue (St. Nikolai.) Vorm. 9 Uhr: Hauptgottesdienst mit Predigt: P. Herzog, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienst der älteren Abtlg.: P. Oertel, nachm. A2 Uhr: Iugendgottesdienst des 2. Bezirkes: P. Oertel, abends A8 Uhr: Iungfrauenverein, abends 8 Uhr: Iünglingsverein. — Mittwoch abends 8 Uhr: Bibelstunde im großen Pfarrhaussaale über den Brief an die Hebräer: P. Herzog. — Donnerstag abends 8 -Uhr: Männerabend und Christl. Ver ein junger Manner. — Freitag abends 8 Uhr: Vorbereitung der Helferinnen zum Kindergottesdienst: P. Oertel. Aue (Friedenskirche). Vorm. 9 Uhr: Hauptgottesdienst, Beichte und hl. Abendmahl. — Freitag 8 Uhr: Vorbereitung für den Kinder- gottesdienst. Schneeberg. Vorm. 9 Uhr: Predigt über Ps.' 1 O. K. R. Thomas, 11 Uhr: Kindergottesdienst, P. Conrad. Der Abendgottesdienst fällt wegen des Gustav-Adolf-Festes in Wildbach aus. Männer und. Iungfrauenverein: A2 Uhr Abmarsch vom Stadtbad nach Wildbach, 8 Uhr: Iünglingsverein. — Mittwoch 8 Uhr: Bibel stunde im Straubehause, Oberkirchenrat Thomas. » ^E^^erMche Angelegenhette«. * Di« Volkskammer erledigte gestern mehrere Etat-Kapitel. Vor Eintritt in die Tagesordnung spielte sich rin bemerkenswerter Vor gang ab. Der Aba. Vizevräfident Lipinski (Unabh.) erinnert dar- aN, daß der sozialistische Anttag über den Eintritt de» Staates in Privatbetriebe an: Dienstag wegen Befchlußunfähigkeit de» Hause» sticht zur Abstimmung gelangt sei und verlangt, daß nunmehr dar über abgestimmt werde. Er macht den Präsidenten Fräßdorf dafür verantwortlich und beschuldigt ihn, die Absicht gehabt zu haben, die Unabhängigen in rin schlecht«« Licht zu riicken, weil während der Abstimmung kein Unabhängiger im Saale anwesend gewesen sei. Dem Präsidenten gelingt es sehr leicht, die Vorwürfe de, Vizeprä- stdenten Lipinski zurückzuweisen, durch die Mitteilung, daß mit Einwilligung der Fraktion die Abstimmung bis nach den Ferien ausgesetzt werden solle, weil sich wahrscheinlich Modifikationen not wendig machten.. Er befragt nunmehr abSr die Kammer darüber, ob über den Antrag noch abgestimmt werden solle. Hierbei ereignrt sich nun der sehr bezeichnende Vorgang, daß die Mehrheitssoziali sten ihren Präsidenten im Stich lassen und ihre früheren Beschlüsse verleugnen. Sie stimmen nunmehr dafür, daß morgen über hen Antrag abgestimmt wird. Eine längere Aussprache gab es bei den Landesanstalten, wobei besonders gefordert wurde, daß endlich das Strafvollzugsgesetz dem Justizministerium unterstellt werde. * Richtermangel in Sachsen. Iustizminister Dr. Harnisch hat den Vorsitzenden des Dresdner Anwaltvereins gebetert, bei der An waltschaft dahin zu wirken, daß sich Anwälte zur Bearbeitung von Gnabensachen und als selbständige Richter zur Verfügung stellen, da isich das Iuistzministerium in großer Notlage befinde. * Ausverkäufe von Textilwaren wieder erlaubt. Durch eine Bekanntmachung hat der Reichswirtschastsminister da» Verbot der Ankündigung und Abhaltung von Ausverkäufen für Textilwaren aufgehoben. Damit sind Ankündigung und Abhaltung von Aus verkäufen und Teilverkäufen, Inventur- und Saisonverkäufen, so wie die Ankündigung von Verkäufen zu herabgesetzten Preisen für Textilwaren wieder gestattet. * 493 deutsche Ferienkinder in Finland. In diesen Tagen ist die letzte Gruppe der von dem Kinderhilfskomitee in Helsing- fors eingeladenen deutschen Kinder über Stettin nach Finland abgefahren. Insgesamt konnten in diesem Jahre 493 Kinder, nach Finland übergeführt werden gegen 183 im Vorjahre. Die Kinder fuhren zur Hälfte über Lübeck, zur Hälfte über Stettin. Es ver dient besondere Anerkennung, daß die „Neue Dampfer-Compagnie" in Stettin die über diesen Hafen reisenden Kinder völlig unent geltlich befördert und auch für ihre Beköstigung bet der mehrtägigen Seefahrt Sorge trägt. Die Kinder kommen in Einzelfamilien, wo sie für zwei bis drei Monate die liebevolle Gastfreundschaft Fin- lands genießen dürfen. Sie stammten gemäß den Wünschen des Helsingforser Hilfskomitees hauptsächlich aus Groß-Berlin, Sach sen, Lübeck, Hamburg und Stettin. " Porzellangeld. Wie aus Dresden gemeldet wird, werden in Sachsen für 5 Millionen Mark Porzellangeld ausgegeben werden. Es kann jetzt ein Porzellangeld hergestellt werden, das fast unzer brechlich ist. Dds Geld wird in schönem, rotbraunem Böttcher porzellan in künstlerischer Ausführung hergestellt werden. Die Stadt DMnsterberg in Schlesien hat ebenfalls Geld in Meißen be-. stellt, wie schon vor einiger Zeit auch die Hamburger Hochbahn. * Zur Warnung für alleinreisende Mädchen wird aus Leipzig folgendes mitgeteilt: Infolge der schlechten Zugverbindung mußte ein aus Oelsnitz stammendes junges Mädchen bis zur Wetterfahrt Aufenthalt im Wartesaal des Hauptbahnhofes nehmen. Ein etwa Mjähriger Mann, der angab, aus Dresden zu sein, machte die Bekanntschaft des Mädchens und veranlaßte es zum bequemeren Aufenthalt das Gepäck auf einen Aufbewahrungsschein gemeinsam abzugeben. Als das Mädchen zum Handgepäckschalter zurllckkehrte, wurde ihr die traurige Gewißheit, daß der Fremd« mit dem Gepäck verschwunden war. * Ausstand im Baugewerbe. Zn der Notiz in Nr. 16S des „E. V." wird uns von beteiligter Seite mitgeteilt, daß das beider seitige Abkommen von der Generalversammlung der Arbeitgeber abgelehnt wurde. Daraufhin sind dann die Arbeitnehmer zu dem Beschluß gekommen, in den Streik einzutreten. * Mit dem Massenabbruch von Stickmaschinen und die von der vogtländischen Spitzen- und Stickerei-Industrie daraus erwachsen den schweren Schädigungen, über die im „E. V." schon berichtet wurde, befaßt sich jetzt auch der soeben erschienene Jahresbericht der Handelskammer Plauen. Es heißt dort u. a.: War schon während der vorhergehenden Kriegsjahre die Neigung vorhanden, die stei genden Alteisenpreise zu einer Niederlegnng älterer Stickmaschinen zu benutzen, wobei in der Regel eine Ersetzung durch neue Ma schinen unterblieb, so verursachte das außergewöhnliche Steigen der Eisenpreise gegen Ende des Berichtsjahres, eine ungeheure Nach frage nach Stickmaschinen, die zu Preisen führte, die die Anschaf fungswerte um ein Mehrfaches überstiegen. Der Verkauf geschah meist auf Abbruch als Alteisen. Ein Teil der verkauften Maschinen ist jedoch zweifellos teils auf gesetzlichem, teils auf ungesetzlichem Wege ins Ausland gelangt. Der Stickmaschincnbestand im Kämmer- bezirk hat dadurch eine nicht unbeträchtliche Verminderung erfah ren. An und für sich wäre gegen eine solche Säuberung nichts einzuwenden, wenn Hand in Hand damit eine Aufstellung neuer moderner Maschinen, sei es auch nur in beschränktem Umfange, er folgt wäre. Daran war jedoch infolge der sehr hohen Preiss für neue Maschinen gar nicht zu denken, denn selbst wenn die Stücklöhne noch so sehr erhöht würden, könnten ausreichende Ab schreibungen auf diese Maschinen, deren Preis das 12- bis 14fachc des Friedenspreises beträgt, nicht verdient werden. Deshalb be steht für den Fall, daß der Abbruch von Stickmaschinen nicht un terbunden werden kann, die Gefahr, daß den künftigen Anforderun- Das Glück von Edenhall. T Kriminal-Roman von Otfrid Haustein. < ,Amerikanisches Copyright 1919 by Carl Duncker, Berlin. h. , . -, (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung.) Der Graf schwieg, da hob sie ihr Haupt. Wie schön sie war in diesem Augenblick, als die rötlichen Flammen des Kamins ihr blasses, zartes, tränenüberflntctes Gesicht beleuchteten, und in ihren großen todtraurigen Augen lag eine ganze Welt von Liebe. „Und was ihr auch alle sagt, er ist unschuldig, und was er getan hat, hat er aus Liebe zu mir getan, und ich halte zu ihm. Wieder legten sich deZ Grafen Arme um ihre Schultern. „Wie ehrt es dich, mein Liebling, daß du so treu zu dem Mpnne hältst, dem du deine Liebe geschenkt, aber er ist deiner nicht wert. Du wirst einsehen, daß ich recht habe. Nach dem, was ge schehen ist, ist eine Verbindung zwischen euch unmöglich, selbst wenn das Gericht ihn freisprechen sollte. Ein Makel bleibt auf ihm haften für immer, und eine Ingeborg Wahlheim darf nur einem Manne mit reinster dursichtiger Ehre angehören. Ich weiß, was es dich kostet, aber du mußt stark sein." - „Ich ihn verlassen, jetzt in seinem Unglück? Niemals.", „Wäre es ein Unglück, dann wäre dein Platz an seiner Seite, aber es ist eine Schuld, eine schwere Schuld, d:e er auf sich ge laden." „Ich kann es nicht glauben." ,Und dennoch ist es so. Ich weiß, daß es dir wehe tut, und mir zerreißt e« das Herz, dich leiden zu sehen. Ich habe vor dieser Stunde g bangt seit Wochen und gehofft, sie würde vorüber gehen an uns, aber das Schicksal will es anders. Denke daran, was du dem Andenken deiner Eltern schuldig bist, daß dein Name fleckenlos bleibt, und wer zu dem Schuldigen hält, wird selber schuldig. 3ck> sprech, zu dir al» dein Vormund -- — neig gl» dein man müsse auf das Schlimmste gefaßt sein, da überlegte er einen Augenblick und jagte seufzend: „Sie haben recht Wilhelm, es steht sehr, sehr schlecht mit ihm." Dann aber befahl er sein Pferd. Er mußte auf andere Ge» danken kommen und wollte einmal nach Moorbach hinüber, um dort nach dem Rechten zu sehen. Cs war zwar fast Nacht, aber die Bücher konnte er doch mit dem Inspektor durchsehen — gleichviel was — die Hauptsache «ar ihm ja der Ritt durch den Abend. Es war auch zum Derrücktwerden. Jetzt mußte man schon den Dienstboten Märchen aufbinden, nur damit nicht die Schande an das Tageslicht kam. Inge sah den Onkel sortreiten und wieder griff sie nach ihre« Herzen. „Jetzt bringt er meinen Ring fort! So eilig hat er e«l Selbst reitet er deswegen zur Bahnstation." Sie lächelte bitter wehmütig» Freilich wohll Einen solchen Brief konnte er nicht gut dem Diene« anvertrauen. Wie mochte nur die Adresse lauten? Ganz rechts El saß ja im Untersuchungsgefängnis! Sie versuchte, sich ein Bild von diesem zu machen.. Ei« paar« mal war sie wohl in Königsberg an dem hohen düsteren Gebäude vorübergekommen, mit den kleinen vergitterten Fenstern, vor denen so seltsam« Kästchen waren, die wohl das Licht von oben einließen« aber keinen Ausblick nach unten gestatteten. In mitleidsvollem Schauer hatte sie auf diese Käfige für Menschen, geschaut — und nun sollte ihr Egon? Oder hatte er es jetzt doch noch besser? Und wie mochte es innen in solcher gelle aussehen? Sie hatte wohl manchmal in Romanen ein« Beschreibung gelesen. — E» «ar ja. gar nicht auszudenkenl Ihr Egon, ihr verwohnter, vornehWer Ego«! Es machte ihr eine selbstquälerische Genugtuung, sich au»M malen, wie furchtbar er litt. Da faß er nun allein, jedensauL ohne Licht aus der harten Pritsche. Schwere Riegel sicherten dis Tür. Niemand, der es gut mit ihm meinte. Nur Spürhund«, di« nach neuen Beweisen suchten, um ihn immer tiefer in da» Elen» zu bringen! Und er war doch unschuldig, und —kein Mensch a: 4 der ganzen weiten Welt glaubte es ihm. : ...... / (Fortsetzung kolgt.) . Vater. Gib mir den Ring, der dich ihm verlobte, damit ich ihn ihm zurücksende zum Zeichen, daß du nichts mehr gemeinsam hast mit ihm." . > „Nein, nein!" Sie sprang aus und eilte von dem Grafen weg zum Fenster. Ihr Blick starrte hinaus in die sturmbewegte Natur, aber sie sah nicht» von dem, was da draußen tobte und rauschte. Der Graf war ihr gefolgt und legte die Hand auf ihre Schulter. „Gib mir den Ring, ich fordere «»." Sie schlug ihre Hände vor ihr Gesicht und schluchzte laut auf. ' „Gib mir den Ring, ich will es." Ei« sah ihn an, wie ein zu Tod« getroffene» Tier, dann hob üe den Finger mit dem Ringe und sah ihn lange wehmütig an. Leise streifte sie ihn ab und reichte ihn dem Grasen, dann warf sie sich in den Sessel und weinte, daß ihr ganzer junger Körper er schütterte. Schweigend sah der Graf auf sie hernieder. Er fühlte, hier waren Worte zu arm, um zu trösten. Hier mußte di« Zeit lindern, wenn sie es konnte. * Siebente« Kapitel,^- Graf Wahlheim hatte Inge in ihr Zimmer geleitet und der fragenden Fryu von gedewitz kurz zugerusen: »Schlechte Nachrjchten von Egon. Laß da» arm« Kind ruhig sich ausweinen. Ich glaubte, es findet sich ganz allein am besten zurecht." Tante gedewitz, di« nie verstand, daß man ihr« wortreiche Art zu trösten nicht würdigte, zuckte schon wieder beleidigt die Achseln und li«ß Inge allein. Dafür konnte sie e» sich nicht versagen, draußen der Wirtschafterin zu erzählen: ... „Der Herr Baron ist wieder kränker geworden.* Sie wußte nicht, daß st« mit dieser Aeußeruna au»nahm»weis, ihrem Schwager einen Gefallen erwies, und al» später der Kam- merdiener sich erlaubte, in bescheidenen Worten den Grasen -zu sra- gen, gb r« wahr sei, daß « dem Herrs Bargs sq s«h, schlecht gehe,
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