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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192007241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-24
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.07.1920
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— MN -- I»Ui.L«tt „Verli-axk-m»«« t« Dstmkspmch au» Aiga di» Einnahm« von Kvwno durch di« volsch* Neues aus all«' Wett c ee tt Ehristtania ^-üllllllll Kelche i «ausart Aufhebung der »»Aulbauzentrale' ß Ernährungslag«, und ist «in «rster Anfang de» Fletschabbaue» gusehen, dann wäre mit einem Schlage auch ein« Beruhigung innerpolitischen Derhkiltnisse gewährleistet. Deshalb müssen Kriegsgesellschasten beseitigt werden. In ihnen herrscht alles der« al» deutscher Seist. Sie machen au» der Not de» Dolles ttr mi ab- der die an- ein k<S er tt 0 lr 0 St« Korva» liieal dein« « Kilometer von d«r astpreußischrn Gren« ««tfmmd Er P Ler letzt« besdstigte Platz vor der deutschen Grenze. Mnnstle! »vn 6S< Mlbia « - Fried A «rNär Italie durch Minde den t hätte sei in sei 00 der G L ÄüuD die N Adri Feuer und L Bayerns Relchstrene. München, 22. Juli. Im bayerischen Landtag begann heute die allgemeine politische Aussprache. Der Sprecher der Bayerischen Bollspartei, Dr. Knilling, wies jede Anzweiflung der Reichstreue d«r Bayerischen Dollspartei mit Entrüstung zurück. Auch nur eine vorübergehende Trennung des Südens vom Norden wäre das -rößte nationale Unglück. Verlangen müssen wir aber, daß die Aeichstreue von Berlin nicht allzuschwer gemacht wird. Wir wollen bei aller Reichstreu« gute Bayern bleiben. Der Reichsgedanke wird am besten gefördert durch einen gesunden Föderalismus. Die Hebung der Staatsautorität ist die wichtigste Aufgabe der Re gierung. Hierzu braucht sie aber die notwendigsten Machtmittel. Di« mannhaften Wort« der bayerischen Regierung gegenüber der Reichsleitung in der Entwaffnungsfrage haben bei uns lebhaften Widerhall gefunden. Die Vertreter de» Reiche» in Spa hätten ähn liche Worte finden müssen. Gelingt eine bessere Gestaltung unserer Amsterdam, 22. Juli. Der frühere deutsche Kronprinz ist nach Doorn obgereist, um anläßlich des Todes seines Bruders, Prinzen Joachim, feinen Eltern einen Besuch abzu-statten. Rom, 22. Juli. Manifestanten drangen in die Druckerei der römischen Ausgabe des „Avanti* «in, zerstörten di« Maschinen und schleppten die Zeitungen nach einem benachbarten Platz, wo sie sie unter Abstngung vaterländischer Lieder verbrannten. I OerMche Angelegenhetken. * Da» End« der Fleischkart« in Sicht? Die Fleischkarte soll als Kontrollmittel des Fleischverbrauchs ab 1. September im ganzen Reiche aufgehoben werden. In Bayern erfolgt die Aufhebung der Reichsfleischkarte vom 2. August ab. * Die Viehzählung in Sachsen vom 1. Juni hat folgendes Er- gebnis gehabt: Kälber unter drei Monaten 64 094 (gegenüber dem 1. März ein Plus von 12107), Jungvieh 105 764 (Minus 5805), Bullen und Stiere 48 05» (Plus 2639), Milchkühe 361803 (Plus 7293), übrige Kühe und Färsen 39 365 (Plus 3692), Rindvieh ins- gesamt 728 685 (Plus 11982), Schafe 114152 (Plus 23 423), Schwei- ne 364 722 (gegenüber 1. 6. 19 ein Plus von 85404 (gegenüber 1. 12. 14 ein Minus von 411089), Ziegen 475 280 (Plus 185 341). ' Der Mühleilarbeiterstreik in Sachsen ist infolge Entgegenkom mens der Arbeitgeber beendet worden. * Der Schaden im Bergarbeiterstrell! Der Bergbauliche Verein für Zwickau und Lugau-Oelsnitz schreibt uns: Der im letzten Berg arbeiterstreik im Zwickauer Revier entstandene Gesamtschaden beziffert sich wie folgt: Der Förderausfall an Kohle beträgt ins gesamt 29 000 Tonnen, d. i. ungefähr ein Viertel der Monats förderung im Zwickauer Revier. Der Lohnausfall, den die Ar- beiterschäft selbst zu tragen hat, betragt insgesamt 2 296 995 Mark. Auf den Kopf eines Arbeiters, der voll gestreikt hat, beträgt der Schaden 400 Mark und darüber. Für Notstandsarbeitcn, die un produktiv sind, haben die Werk« insgesamt 670000 Mark ausge geben. Durch Verfeuern guter absatzfähiger Koble unter den eigenen Kesseln, für die gewöhnlich minderwertige Fördcrkohle ver wendet wird, ist z. B. allein beim Erzgebiraischen Stcinkoblen- Aktien-Derein ein Schaden von insgesamt 290000 Mark entstanden. Ein längerer Ausstand in den sächsischen Steinkohlenbergwerken hat stets zur Folge, daß in den Strecken und vor Ort infolge des ungewöhnlich hohen Gebirgsdruckes Einbrüche entstehen. Die Baue geben »usommen und müssen, ebe nach Beendigung des Streike» die Förderung wieder voll ausgenommen werden kann, teilweise erst wieder aufgewältigt werden, was weitere größere un produktive Arbeit mit sich bringt. Dadurch wird die Förderleistung zunächst noch einige Zeit unter der vor -cm Streik bleiben müssen. Die hierdurch entstandene Minderforderung betragt z. B. beim Erzqebirgischen Steinkohlen-Aktien-Verein 24 v. H-, beim Zwickauer Brückenberg Steinkohlenbauverein 12 v. H. und bet der Zwickauer Bürgergewerkschaft 17 v. H. Hierdurch wird der von der Vee- braucherschast in erster Linie zu tragende Produktionsausfall noch weiter vergrößert. Der Hauptanteil an dem Gesamtschaden trifft den Konzern des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktioen-Vereins, d. h. die der Stadt Zwickau gehörigen Bergwerke, wodurch der Hmwt- benachteiligte durch den Streik der Steuerzahler der Stadt Zwickau ist. LUuvf Flüche Chais« L-ffirige« Weriikoi Möbel Kt Verlstr Ser iS: vH« 4 ch.a wnkei . irusl G« Müller« « ^Schneeb vH gwtz M zu Mit. «S. dafür. BMW zur Heft ' Kopenhagen^ 22. Juli. D:e Auer Orchestervereinigung gibt heut«. Freilag, ab-ud >.» Schützeichaus unter Kapellmeister Drechsels iieitnng ein Voltskw:- zcrt. Das Programm, das Kompositionen von Wagner, Brechow". Rubinstein, Grieg usw. aufweist, ist gediegen zusnmmcngestellt und verspricht einige genußreich Stunden. Dl Dl» AbstttNuUttA üb«» bas Rchl«mlbkomm«n. Berlin, 22. Juli. Wie die Korrespondrry der Deutschen Dolls- Partei mitteilt, haben in Spa bei der Abstimmung über das Kohlen- vbkommen di« Sachvevständigen-Dertveter der Gewerkschaften und d«r Industrie geschlossen gegen die Annahme gestimmt. Im Gegen- satz dazu stimmten di« Len Dankkreisen nahestehenden Vertreter Dr. Melchior, Geheimrat Rathenau, Dr. Dernburg und Professor Bonn Aue, 23. Juli. Am 21. Juli 1920 ist eine Abordmtng der Be triebsräte, bestehend aus den Hrn. Eckstein von der Firma Ernst Hecker, Bartel vom Dlaufarbenwerk, Irmisch von der Fa. Gebr. St- man, Lein von der Fa. S. Woll«, Linke von der Fa. Wellner Söhne, rmL Münzner von der Fa. Bochmann n. Stein vom Bürgermeister empfangen worden. Es wurden eine Anzahl Fragen aus dem Ge biete der Preisbildung und der Nahrungsmittelversorgung verhan delt. Insbesondere brachten die Vertreter der Betriebsräte den dringenden Wunsch zum Ausdruck, Laß die Zwangswirtschaft bald- möglichst abgebaut werde. Der Vertreter Les Rates erklärte ihnen, daß dieser Abbau, zunächst mit alleiniger Ausnahme der Brot- und Milchversovgung, auch von der städtischen Verwaltung durchaus ge wünscht und bei den zuständigen Stellen vertreten werde. Es wurde ferner eine möglichste Einschränkung der Tätigkeit des Komunalver- bände» gefordert, die als außerordentlich preisverteuernd angesehen rverde. Hierauf war zu erklären, Laß dies mit dem dlbbau der Zwangswirtschaft als selbstverstiindliche Folge eintreten werde. Di« Verhandlung erstreckte sich weiter auf Lie Frag« des Preisab baues. Der Bürgermeister versprach, hierüber mit den Vertretern der Geschäftswelt in Verbindung zu treten; diese hätten ihre Be reitwilligkeit ja bereits zu erkennen gegeben, es werd« sich gewiß Beachtliches erreichen lassen. Verhandlungen, die inzwischen einge leitet worden sind, bestätigen die bei der Besprechung ausgespro chene Vermutung. Es ist zu hoffen, daß diese Entwicklung auch zur Aufrechterhaltung ruhiger Derhältniflffe das ihre beitragen werde. Klagen über mangelhafte StreSuttgsmittel de» Drotmehlez un- schlechte Beschaffenheit des Brotes, Lie auch von anderen Seiten an den Stadtrat gelangt sind, werden an die zuständige Stelle mit dem dringenden Ersuchen um Abhilfe weitergegeben werden. Endlich erstreckte sich di« Verhandlung auf den weiteren Ausbau der Prü- fungsstelle. Die ausgesprochene Bereitwilligkeit aus Lem Kreise der Konsumenten, die Preisprüfungsstelle durch eine Anzahl Mitarbei ter als Kontrollorgane zu verstärken, wurde begrüßt, denn sie ent spricht einem Wunsche, der bereits in der letzten Ratssitzung zum Ausdruck kam und auch zu einer entsprechenden Beschlußfassung ge- führt hatte. Die Stelle wird entsprechend aurgebaut werden. Au^ 23. Juli. Lebensmittel für Sonnabend. Auf Reichs- fleischmarksn Reih« g.: 350 Gramm Frischfleisch einschl. Frischwurst zum Preis« von 9,20 Mk. für ein Pfund Frisch fleisch und 6,40 Mk. für «in Pfund Frischwurst. Auf Lebensmittel karte Marke P 4: 90 Gramm Margarine für 2 Mk. " Rodewisch. Außer dem Gemeindcvorstandc haben samt-. der inländischen Lebenemittelpreise herbelzuftthren. liche Mitglieder de» Gemeinderates ihr« Aemter nicderaelegt. Auch Berlin, 23. Juli. Rach MÄdnngrn an» Halle habe» di« Ho« die in den Wahlvorschlägen sonst noch genannten Personen haben f telbesitzer «nd Pensionrinhaber in Schierke im Harz die Meis, be» sich geweigert, in den Gcmcinderat «inzutreten. Das Ministerium i trächtlich herabgesetzt, nachdem di« Kurgäste mit dem gemein« meldet, beschloß das Stovthing, di, Regierung zu ermächtigen, 85 000 Lstrl. für di« Heimsendung Ler noch in Rußland und Sibi- ri«r befindlichen Kriegsgefangenen zu bewilligen. Professor Nan- sen hofft, Laß es noch in diesem Jahre gelingen wird, 2000 Gefan gen« tu Lie Heimat zu befördern. Ausschreitungen fra«zvstscher Soldat«» in Berlin. > Berlin, 28. Juli. Ein älterer Bankangestellter wurde heute vormittag in der Mauerstraße von einem jungen Franzosen in Uniform angerempelt. In den sich ergebenden Wortwechsel mischten sich zwei weiter, uniformierte Franzosen ein. Es kam zu Tät lichkeiten, bei denen der Bankangestellte von den drei Franzosen scharf bedrängt und zu Boden geworfen wurde. Vor den zu Hilf, eilenden Passanten flüchteten die Franzosen in den Kaiser- Hof. Einer von ihnen gab auf -er Flucht einen Schuß ab, der glück- licherweis« niemand verletzte. Im Kaiserhof. wurden die drei Fran- zosen von der Sicherheitspolizei, die telephonisch herbeigerufen wurd«, in Schutzhast genommen, La sich L«r vor dem Hotel warten de» Meng« eine erhebliche Erregung bemächtigt hatte. Aushebung eine» Millionenschwindlerneste«. Berlin, 22. Juli. Die „Vossische Zeitung' berichtet über die 71^,/ P. " i.-s:' in Berlin-Schöneberg durch den Staatskommissar für Wohlfahrtspflege, eines Zweigunternehmens «ine« Schwtndelkonzerns, welcher die vaterländische Opferwilligkeit mißbraucht und Millionen erbeutet habe. Sein Rückgrat sei der so genannte gweckverband Oberschlesien, der mit Oberschlesien nichts »u tun habe, aber mit einem großen Bureauapparat gearbeitet und sogar die Aufbaupartei gegründet habe, welche bei den Reichstags- wählen 16000 Stimmen erhielt. Letzte Drahtnachrichten Preisabbau. 1 Durihfllhmmtz I«» tz-SkundenkaM, «ft «n RaHk«N stk die Wirtschaft. Abzulehnrn ist e», daß di« Führung unsere» gesamten Kulturleben« unter dir Zuständigkeit Le» Reiche» gelangt. Dem kulturellen Unttariemu» muß ein entschiedene» Halt geboten wer- den. Die Ausgestaltung de» bayerischen Schulwesen» müssen wir in der Hand behalten. Der verhängnisvollste Fehler der Reichs verfassung ist die Trennung von Kirche und Staat. De» größten Schaden davon wird der Staat haben. Drr bayrische Widerstand gegen di« Entwaffnung. Berlin, 22. Juli. In Len Besprechungen der Ministcrprftsidcn- ten der Länder in Berlin wurde der Plan Ler Regierung säe rest lose Entwaffnung der Zivilbevölkerung Les gleiches angenommen. Die Auflösung der Einwohnerwehren soll nach Len Erklärungen des bayerischen Ministerpräsidenten für Bayern nicht früher erfolgen, als bis andere Sicherheitsorgane geschaffen sind. München, 21. Juli. Da» Staatsministerium für Landwirt schaft ermächtigte, di« bayerische Fleischversorgungsstelle mit Wir kung ab 2. August die Reichsfleischkart» für das Gebiet des Frei- staate» Bayern aufzuheben. Alle übrigen Vorschriften über die öf- sentliche Bewirtschaftung von Fleisch und Vieh werden durch diese! Maßnahme nicht berührt. Berlin, 23. Juli. Tsr Abordnung Dresdner Erwerbsloser, die in Berlin Beschwerde gegen! Lie WellUte Lebensmittelversorgung Dresden» erhöbe» hatte, wurde mitgeteilt, daß eine Preis s«n. kuna bevorsteh«. Di« Reichevegieruna hoff« auf «rund der v<» der Entente z» gewährende« Vorschüss« di« ausländisch« Stns. hr von Lebensmitteln zu verbllligen «nd doLurch auch rin« Senkung KRügsber» SS. Juli. Di« umfassenden in Ostpreußen getroste, nt» Sicherheitsmaßnahmen gegen Lie Bolschewikenanmarschbeweg ung lassen Li» Provinz Ostpreußen seit gestern in GefahrzustanL er scheinen. All» Retchmoehrformationrn find in Alarmbereitschaft. Vie Auflösung bezw. Umwandlung Ler Sicherheitswehren in Ost preußen ist mit Rücksicht auf Len Ernst der Lage vorläufig einge stellt worden. Sm SleichSVirtschaftsrat »«klärte am Donnerstag der Finanzminister Scholz, er stehe mit der Reichsregierung auf dem Standpunkt, daß das Kohlenabkom- «m »an Spa fast unerträglich sei. Der Vertrag könne nur er füllt werden, wenn es gelinge, eine starke Verwehrung der Kohlen- «rzeugniffe herbeizuführen und den Kohlenverbrauch in der deut- schen Volkswirtschaft vis zu einem gewissen Grade zu beschränken. Es bedürfe de» festen Willen« der deutschen Arbeiterschaft. Er selbst hab« dem Kohlenabkommen in seiner letzten Fassung wider sprochen, weil er der ehrlichen Auffassung sei, daß es für un, ein fast unerträgliche» Faktum darstell«. Trotzdem trete er mit aller Kraft dafür ein, daß das Abkommen nun restlos erfüllt werde, und richte an all» den dringenden Appell, alle Kräfte der Reichsregie rung zu leihen Hamit sie in der Lage sei, das Abkommen zu er füllen. Deutschland habe ein Versprechen abgegeben, Deutschland müsse alle» daran setzen, es einzulösen. Reichsarbeitsminister Brauns trat dafür ein, daß alle diejeni gen Industrien, di« für die Vorarbeit des Bergbaues notwendig seien, ihre Arbeitsleistung steigern. Notwendig sei aber besonders auch dl« Verbesserung der Lebensführung der Arbeiter, für die das Epa-Abkommen ja gewisse Vorteile biete. Es sei ganz selbstver ständlich, daß die Arbeiterschaft ihre Errungenschaften jahrzehnte- langer gewerkschaftlicher Kämpfe und die Errungenschaften der letz ten Zeit nicht preisgeben wolle. Sie müsse sich aber darüber klar sein, daß kein sozialer Fortschritt von Bestand sei, wenn der wirt schaftliche Boden dafür schwinde. Reichsernährungsminister Herme«: In der Ernähr»"m»verbesse- rung für die Bergarbeiter spielt die Hauptrolle Lie sofortige Ver besserung de» Brote«. Ich darf als meine Ucberzeugung zum Aus druck bringen, daß diese Verbesserung de» Brote» In allernächster Jett möglich sein wird. Der allgemeine Zusammenbruch ist nur ver meidbar durch gegenseitige Opfer für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft. Das Epa-Abkommen gibt uns die Möglichkeit einer wesentlichen Erleichterung der Ernährung nicht nur durch die Er leichterung des Einkaufes, sondern auch durch eine Senkung der Preis« für die eingeführten Lebensmittel. Es wird ein einheit licher Plan für di« Ernährungswtrtschaft des künftigen Jahres zur zeit ausgearbeitet. Mit Hilfe der Vorschüsse werden wir nicht nur Li« Einfuhr von Lebensmitteln betreiben, sondern auch die Ein- fuhr von Rohphosphaten für die Düngung und von Futtergetreide für den Wiederaufbau unserer Viehbestände. Die notwendige Sen kung der Lebensmittelpreise hat die Voraussetzung einer Senkung Ler Preise -er Düngemittel und Ler Futtermittel. Soudo», 2«. Juli. Nach einer Ttmesmeldung au» Kowno dauert d«r Streit der Bolschewisten und Litauer in Wilna an. Die Bolschewisten weigern sich, di« Stadt zu räumen und haben unter Lem Vorwand der militärischen Notwendigkeit dort ein« Zivilvrr- «altuna «ing«richtet. Die Litauer haben hiergegen Protest eingc- l«gt und weigern sich, ihre Truppen in Wilna unter das Kommando Ler Bolschewisten zu stellen. — Aus bayerische» Sommersttfchen. Das Rätsel, woher die fa- belhaftcn Flcischvorräte der Hotel» und Kurorte iw oberüayccischeu Bergland stammten, ist gelost. Amtlich geven die Forstämler von Garmisch und Parteniirchen bekannt, daß von Wilderern erden!et wurden: 800 Hirsche, 2500 Stück Jungvieh und Kälber, 3200 Gänse un- 800 Rehe. Diese gewaltige, weit über 4000 Zentner be- tragende „Wildbretmenge" ist fast ansschließlich den Hotels und Gastwirten, die die hohe» Wuchcrpreise bezahlen könne», geliefert worden. Sicherhcitswchr ist gegen die „Wildererpest" ausgeboten worden. — Sommerfrischler überfallen. Auf dem Fußwege Braunlage- Schierke im Harz wurden zwei Damen aus Leipzig von einem un bekannten Ränder überfallen. Mit vorgehaltenem Revolver preßte er seinen Opfern ihre Barschaft in Höhe von 268 M. ab und stahl ihnen aus den Rucksäcken sämtliche Wäsche. — Wie sie mit deutschem Geld« wüsten. In Spa sind, wir wir gemeldet haben, die Vesatzungskosten in der Weise ermäßigt worden, daß die von Deutschland zu zahlenden Gebühren für das einzelne MitglieL der fremden Besatzungshecre wesentlich herabge setzt worden sind. Daneben aber bemühen sich die französischen Bc- satzungsbshörden, die Besatzungskosten nach Kräften, zu erhöhen und das Deutsche Reich für völlig vertragswidrige Dinge zahlen zu lassen. Dafür gibt die „B. Z." folgende Beispiele: Die ehemals leerstehend; Unterosfizierschule in Biebrich- die die Wohnungsnot mildern helfen sollte, ist zu einer Offiziersschule gemacht worden, in der Offiziere au sder ganzen französischen Armee ansgebildet werden. Das Gymnasium am Forsterplntz in Mainz, das zur Auf nahme von 400 Schülern diente, ist zu einem Mädchenlyzeum für die Töchter der französischen Offiziere und Schieberkauflente gemacht worden. Dazu mußte das Deutsche Reich auch noch Tennisplätze bauen. In Mainz bewohnten General Mangin und zwei Admini stratoren das Hessische Schloß, das für ihre Bedürfnisse mit einem Kostenaufwa; von 2 Millionen Mark umgebaut werden mußte. General Dego nette verlangte nach seinem Einzng einen neuen Um bau ,der abermals 2^ Millionen Mark kostete. Der kinderlose Oberst Boucau, der als Oberst nicht berechtigt ist, ein einzelnes Haus zu bewohnen, verlangte in Ludwigshafen eine Einzslvilla zum Preise von 1500 000 Mark. Sie mußte natürlich auch um- gebaut werden. Diese Kosten beliefen sich abermals auf 123 000 bis 150 000 M. Doch auch auf die Innenarchitektur richtet sich der „künstlerische" Sinn des französischen Offiziers. Nachdem das Deutsche Reich so für Herrn Oberst Boucau allein 2 Millionen Mark ausgegeben hat, muß es auch noch eine vollständige Inneneinrichtung zum Preise von 450 000 Pi. hinzusügen. — Durchstechereien bei einem Neichskommissariat. Die Berli- ner Kriminalbehörden sind umfangreichen Durchstechereien auf dis Spur gekommen, die Beamte des Noichskommissariats für die Aus- und Einfuhrbewilligung in Köln sich haben zuschulden kommen lassen. Es bandelt sich um Schiebungen, bei denen anscheinend Mil- lioncnwerte in Frag« kommen. Mehrere Verhaftungen sind in Ber- lin und Köln vorgenommen worden. SkiMMsrr «ms Lem Leserkreis. A Die Wirkung der hohen KrankenkassenLciträge. Auf das Betreiben der meist sozialdemokratisch geleiteten Orts krankenkassen ist bekanntlich durch eine Regierungsverordnung vom 30. April die Krnnkenkversicherungsgrenze für die Angestellten auf iäOOO Mark erhöht worden. Gleichzeitig wurden dadurch die GrunLlöhne erhöht, sodaß viele Ortskrankenkassen zu Monatsbei trägen von 46,80 bis 62,40 Mark gelangt sind, von denen der An gestellte 54 tragen muß. Die Hoffnung auf einen großen Mit gliederzuwachs, die die Ortskrankenkassen auf die neue Verord nung setzten, hat sich nicht erfüllt. Und Las ist bei solch hohen Beiträgen verständlich. Die neu versichorungspflichtig gewordenen Angestellten haben sich zum größten Teil den Lrsatzkrankcnkassen zu- gewendet, die in der Regel erheblich billiger und dabei bedeutend leistungsfähiger als die Ortskrankenkassen sind. So hat z. B. die größte Ersatzkasse, die Deutschnationale Kranken- un- Vegräbnis- kaffe in Hainburg, vom Januar bis Ende Mai ds. Is. 36 000 Neuanmcldungen erhalten und ihren Mitgliederbestand, der noch vor Jahresfrist etwa 54 000 betrug, auf 100 006 am 31. Mai L. Is. erhöhen können. Auch die Zahl der Familienvcrsicherungen der Deutschnationalen Krankenkassen, die vor einem Jahre noch 11000 betrug, erhöhte sich in der gleichen Zeit auf 25 000, sodaß die genannte Kasse jetzt über einen Bestand von mehr als 125 000 Versicherungen verfügt. Die „Ersatzkaffe," Zeitschrift des Verbandes kansmännischer Er- ätzkassen, bringt eine interessante Abhandlung über die Leistungen »er deutschen Ersahkassen an ihre Kriegsteilnehmer. Danach zahlten 32 Ersahkassen bis Ende 1918 an Reichswochenhilf« 1619 926,54 Mark, an Sterbegeld 1048 471,35 Mark, zusammen also etwa 3 Millionen Mark. 11 der berichtenden Ersatzkassen zahlten allein ca. 400 000 Mark Kriegssterbegeld ohne jede Bcitragsleistung! 25 Kassen berichten, daß sie über 100 000 Kriegsteilnehmer in ihre alten Recht« wieder eingesetzt haben. An erster - Stelle in den Kriegsleistungen steht die bekannte, heute 100 000 Mitglieder nm- assende Deutschnationale Kranken- und Begräbniskasse, die für ihre Krieger an Kranken- und Sterbegeld allein 984 618,65 M. zahlte. Interessant ist ein Vergleich zwischen Ortskrankenkasse» und Ersatz- kaffen. Die Ortskrankenkasse Leipzig, bei Kriegsausbruch die größte Ortskrankenkasse, zahlte von 1914—1918 bei durchschnittlich 80 000 männlichen Mitgliedern 95 670,— M. Kriegssterbegeld, die größte Ersatzkasse, die Deutschnationale Krankenkasse in Hamburg, dagegen in der gleichen Zeit, bei damals durchschnittlich 20 000 Mitgliedern aber 230 988,35 M. Kricgssterbegeld, also 2>- mal so viel, als di« Leipziger Ortskrankenkasse, obgleich diese damals einen 4 mal grL- zeren männlichen Mitgliederbestand hatte. Saub fvicht uni ^Hrau Lei KW .Sand Wirderv ssofottges MM Pr.-btischi M V »meb frage vor an! er A. ftbäkisfte Dst.gÄ Geschäft. Di« Zwangswirtschaft muß mit Ausnahmt der Dersor- geweigert, m ven wcmernoerat «inzutreten. Das Ministerium. rracymq yeraog«i«Hk, na V-na mit Bro». Milch und Fett nij/gegebc» werden. Die schcma-!d. 3. bat deshalb den Gcmcinderat aufgelöst. Nur der Gemeinde- famen Fvrtzug gedroht hatte» «in» send 1 dem L hielt. Vorstand hak sein Amt «eittrzuflihren un- da, zur -erbeiführnna einer Gcmeinderatsneuwahl Erforderliche in die Wege zu letten. " Thum. In einem der sog. Herreuteiche ist ein 9jähr! Knabe, als er sich Teichrosen holen wollte, in den Sumpf geraten und' versunken. " Leipzig. Dem Polizeirat sind Mitteilungen zugeganacn, daß von verfassungsfeindlichen Elementen Verbände gebildet werde", die unter sportlichem Deckmantel Märsche oder Uebnngen v-la-- stalten. Er weist deshalb darauf hin, daß mit Zuchchaus bis H 5 Jahren bestraft werden kann, wer es uniermmmt. ohne Gene« mignng der zuständigen Dicuststellen Pasanen zu vccfafinngsfeü-« lichen Verbänden znsammenzuschließe» oder wer an solchen bäudtn teilnimmt. 16»—" „ Konzerte, Thealsr, WsrMüMNZsrr. '
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